Journal

Dezember 2022

Samstag, 31. Dezember 2022

Eigentlich wollten wir heute einige Freunde zum Essen und zum Feiern einladen. Ausser mir sind aber in unserem Haushalt alle ziemlich angeschlagen. Auch heute noch - husten, schniefen, herumliegen, Tee trinken und auf bessere Zeiten warten. Wir mussten leider alle Einladungen absagen. Schade!

Ich selber fühle mich sehr fit und male jeden Tag an meinem nie vollendet sein wollenden Herbstbild. Seit zwei Jahren quäle ich mich damit. Aber ich glaube, in diesem verseuchten Winter packe ich es. Ich muss es unbedingt vor dem Frühling schaffen. Wenn ich male, höre ich immer Radio DRS 2. Gute Gespräche, gute Musik, etc. Und immer wenn ich an meinem Tagebuch schreibe, sitze ich am PC und über mir hängt eine wunderschöne Lithografie von Jim Dine. Sechs bunte Herzen. 1. zitronengelb, 2. schwarz, 3. grünlich, 4. orange gesprenkelt, 5. rot, gelb, grün und blau, 6. gitterig, und blau gesprenkelt. Signiert und nummeriert von Jim Dine 50/85. Fünfzig war ich schon und 85 werde ich hoffentlich mindestens!

Ich kann mich noch erinnern wie stolz ich war, als ich das an einer Auktion - besser gesagt vor der Auktion - in Winterthur gekauft habe. Ich war etwa 18 Jahre alt und schnappte dieses wunderbare Werk einem wohlhabend aussehenden Ehepaar vor der Nase weg. Das Werk gefiel mir sehr, aber ehrlich gesagt wollte ich auch meiner Freundin Monika imponieren. Sie wusste nicht, dass man als Lehrling Kunst kaufen kann.

Freitag, 30. Dezember 2022

Vera und Soan sind immer noch geschwächt. Sie husten und schniefen den ganzen Tag vor sich hin. Trotzdem entschliessen wir uns, den Tierpark Peter und Paul zu besuchen. Soan liebt den Park und die Tiere. Na ja, bei den Wildschweinen war es ungewohnt ruhig und das Luchspaar war auch ziemlich gelangweilt. Die Gämsen waren am lustigsten. Es wirkte aber alles sehr eingeübt, wie eine Weihnachtschoreografie. Ein bisschen schupsen, ein bisschen herumstehen, fotogen lächeln und dann das grosse Gähnen im Stall. Weihnachten halt.

Am frühen Abend waren wir zusammen mit Vera und Soan zu einem privaten Apéro eingeladen bei Ali und Gülüstan im Restaurant Blume an der Brauerstrasse. Unser Enkel Soan hat voller Stolz einen kleinen Butterzopf vor sich hergetragen für die Gastgeber. Das war ein sehr schönes Treffen, mit exzellenten Köstlichkeiten aus der Küche und aus dem Keller. Gülüstan ist wirklich eine wunderbare Köchin. Im Frühjahr werden wir für sie ein kleines Gewürzbeet in unserem Garten anlegen und nächstens werde ich Topinambur für sie ernten. Es ist wirklich super, gleich in der Nachbarschaft ein solch gutes Restaurant zu haben.

Donnerstag, 29. Dezember 2022

Wir erleben sehr ruhige Weihnachtstage mit viel husten, herumliegen und schniefen. Am Nachmittag waren wir in Kriessern bei Manuele und Paul. Sie haben ein sehr gemütliches Fondu-Essen für die ganze Familie vorbereitet. Ich habe für Marianne eine grosse Auswahl von Büchern über Franz Gertsch aus meiner Bibliothek mitgebracht. Ich habe selber gestaunt, was ich seit den siebziger Jahren alles gesammelt habe. Marianne interessiert sich vor allem für die Holzschnitte.

Der Familiennachmittag war sehr angenehm, ruhig und unaufgeregt. Am Schluss gab es noch eine Baustellenbesichtigung des Neubaus von Sarah und Patrick.

Mittwoch, 28. Dezember 2022

Mit einer gewissen Aufregung habe ich soeben bemerkt, dass ich die Zahlen der Euromillion noch nicht kontrolliert habe. Es könnte ja sein, dass ich gestern zum Multimillionär geworden bin. Schluss jetzt! Nun wird kontrolliert.

Null und nix wars ... weiterarbeiten ... Ruhe bewahren ...

Dienstag, 27. Dezember 2022

Der Tag des langen Wartens. Wir erwarten am Abend Vera und Soan. Sie reisen mit dem Zug von Berlin nach St. Gallen. Die Notwendigkeit der Überwindung von grossen Distanzen lösen auch immer grosse Emotionen aus. Soan ist erkältet. Das macht das Reisen nicht einfacher. Vera musste die Abfahrt verschieben, um Stress zu vermeiden. Ich habe den ganzen Tag an meinem Herbstbild gearbeitet, hunderte von Farbtönen gemischt und zeitnah und diszipliniert auf die Leinwand gepinselt ... Och - warum tue ich das? Ich hoffe, dass ich den Winter mental überspringen kann und einfach mit einem tollen Frühling weiter trolle, pffff - - - pf - - -

Es hat alles geklappt. Vera und Soan sind gut in St. Gallen angekommen. Soan ist erkältet, er schnudert und hustet. Er erträgt das aber mit einer erstaunlichen Gelassenheit. Er freut sich einfach, gemeinsam mit seiner Mama bei uns zu sein.

Sonntag, 25. Dezember 2022

Heute haben wir Claire in Kriessern besucht. Monika hat gestern für ihre Mutter einen Teppich gekauft, um die Stimmung im Essbereich in der Küche zu optimieren. Claire war begeistert.

Samstag, 24. Dezember 2022

Monika hat sehr fein gekocht. Wir hatten keine Lust alleine Weihnachten zu feiern und haben darum Felicitas und Ronald zum Weihnachtsessen eingeladen. Es war ein sehr schöner und überraschender Abend. Unsere Gäste haben nach dem Essen auserlesene, zum Weihnachtsabend passende Texte vorgelesen. Ein richtiger "Multi-Kulti-Anlass". Essenstechnisch und Literarisch auf höchster Ebene.

Mittwoch, 23. Dezember 2022

Sabine Altdorfer hat einen sehr stimmigen und gut bebilderten Artikel zum verstorbenen Künstler Franz Gertsch geschrieben, der heute im St. Galler Tagblatt veröffentlicht wurde. Der Artikel ist schon das halbe Abo wert ... Ich verstehe immer noch nicht, warum Franz Gertsch im Kunstmuseum Bern sehr mager vertreten ist und in der Sammlung nie einen ihm gebührenden Schwerpunkt bilden konnte. Gertsch ist für mich mindestens so wichtig wie Ferdinand Hodler. Ich mag ja auch die frühen Bilder aus den 70er-Jahren sehr gerne, die Gertsch von Luciano Castelli gemalt hat. Jean Christoph Ammann und Harald Szeemann erkannten die Qualitäten von Franz Gertsch schon damals ...

Donnerstag, 22. Dezember 2022

Ich war den ganzen Tag mit meinem Herbstbild beschäftigt. Am späten Nachmittag besuchte uns Andrea Vogel. Wir haben eine sehr schöne, frühe Fotoarbeit von Andrea gekauft, anlässlich ihrer Ausstellung im Kunstverein Konstanz. Sie hat uns heute die kleine aber wunderschöne Fotoarbeit vorbeigebracht und gemeinsam haben wir einen sehr stimmigen Platz gefunden in einer Ansammlung von Werken von unserer Tochter Vera, einer Zeichnung von Silvia Bächli, zwei Metall-Planetenreliefs von mir, einer kleinen Skulptur von Simone Hollinger, drei Planetenkonstellationen von Karin Bühler und einer dreiteiligen Holzschnittserie von Fred Bauer. Beleuchtet werden die Werke von der allerersten Lampe, die Charles Keller entworfen hat. Huch - Freude herrscht!

Mittwoch, 21. Dezember 2022

Am Morgen musste ich um 10 Uhr im Atelier sein. Ein neuer Liftmonteur übernimmt die Kontrolle ... Anschliessend habe ich den ganzen tag gemalt und am Abend sind wir gemeinsam mit Menga und Fredi nach Arbon gefahren, zur Badehütte von Elsbeth und Hansueli. Zur Feier der Wintersonnenwende gibt es immer ein grosses und wunderschönes Feuer am See. Dazu feine Speisen, und gute Gespräche mit Freunden und Bekannten.

Ich habe sehr viele, eindrückliche Fotos vom Feuer gemacht.

Heute ist Franz Gertsch mit 92 Jahren gestorben. Ich werde zu Ehren von ihm ein grosses Wintersonnenwende-Feuerbild malen.

Dienstag, 20. Dezember 2022

Guter Morgen, schöner Morgen mit einer kleinen Postautofahrt nach Freidorf, zu Theresa. Sie ist eine begnadigte Körpertherapeutin. Sie rückt mich alle paar Wochen wieder in eine akzeptable Grundstellung. Gerader Rücken, in die richtige Richtung gewölbte Brust, korrigierte O-Beine, lockerer Nacken, rote Backen, etc.

Sonntag, 18. Dezember 2022

Beim Aufwachen lange an die Decke geschaut und im engen Winkel weitergeträumt.

Samstag, 17. Dezember 2022

Ich quäle mich täglich mit der Arbeit an meinem Herbstbild, das ich schon vor zwei Jahren begonnen habe. Ich habe mir vorgenommen, dass das Bild noch in diesem Jahr fertig werden muss. Aber wie soll ich das schaffen. Es gibt täglich viele Ablenkungen, Schnee schaufeln, Zeitungen lesen, Spaziergänge machen, über den Sinn des Lebens nachdenken, das Altern erlernen, gesund bleiben, täglich im Atelier den Lehmofen einheizen, alle Vögel bei der Nahrungssuche beobachten, auf den Pöstler warten, die vielen Bestellungen beim Vexer Verlag erledigen, schauen, ob bei allen Nachbarn ein Lichtlein brennt, Sachen suchen, die schon lange verschollen sind, Staubsaugen, immer wieder die sich türmenden, ungelesenen Bücher von anderen Verlagen zählen, träumen, regelmässig gut kochen und alles brav ausessen, UH- Hu - Uhu - etc.

Am Abend kommen Carol und Sebastian, um mein Werk «Hocker für den grünen Henry» abzuholen, im "Anteiltausch" (jetzt habe ich doch wirklich spontan ein neues Wort erfunden ... ) mit einem wunderbaren Fingerring für Monika, den Sebastian entworfen und ausgeführt hat.

Der Hocker ist gut verpackt und wird dann nach einem feinen Essen und "einem Tröpfchen" Rotwein übergeben.

Das war ein sehr guter Abend - er hat eine müde Erfüllung bei mir gemacht.

Donnerstag, 15. Dezember 2022

Heute vor dreiundvierzig Jahren ist unsere Tochter Vera im Kantonsspital St. Gallen geboren. Die Hebamme hat damals Monika geraten, ruhig noch etwas zu warten und zu Hause ein heisses Bad zu nehmen. Monika bedankte sich artig für den guten Tipp. Sie hat sich damals etwas geschämt, denn wir hatten gar keine Badewanne. Wir sind dann gemeinsam im Quartier herumspaziert um die einsetzenden Wehen etwas zu mildern, dann gab es Fussbäder und Massagen ... Am Abend sind wir dann zum Spital gefahren und am Morgen um fünf schrie sich Vera einer grossen Sängerin gleich, ins nackte Leben ... Mir war natürlich bewusst, dass nun der Ernst des Lebens seinen Lauf nahm. Es war so genial und ich spürte eine riesige Kraft in mir, die bis heute nachwirkt. Mir wurde damals klar, dass ich diese neue Lebensenergie nur durch Kunst in mir erfüllen und sichtbar machen kann.

Mittwoch, 14. Dezember 2022

Heute bin ich nach unserem Geburtstagsfest fast nicht aus den federn gekommen. Ich hatte aber einiges zu erledigen und musste viele Pakete zur Post bringen. Um 11.00 Uhr war ich mit meiner Schwester Elisabeth bei der Coop Tankstelle verabredet. Wir fahren dann nach Oberriet und treffen dort unseren Bruder Hubert im Restaurant Eintracht. Nachher fahren wir gemeinsam nach Schwanden, an die Beerdigung von unserer Tante Marty.

Dienstag, 13. Dezember 2022

Heute war Monika den ganzen Tag in der Küche. Sie kocht für unser gemeinsames Geburtstagsessen, das wir immer mit Urs und Kathrin Klauser-Grieder und Brigitte und Felix Schmied-Gugler feiern. Monika schaut sich seit langer Zeit sehr viele professionelle Kochsendungen an. Sie hat für heute ein extrem aufwändiges Sechsgangmenü vorbereitet.

Das war wirklich ein ganz hervorragendes Geburtstagsmal und ein toller Abend mit guten Freunden.

Montag, 12. Dezember 2022

Nach Buchmessen gibt es immer viel aufzuarbeiten. Dieses mal ist es sehr speziell. Es sind viele Bestellungen eingegangen, von Buchhandlungen und von Privaten, die an der "edition" in Biel unsere Bücher gesehen haben, aber nichts mitschleppen wollten und dann die Bücher lieber direkt nach Hause schicken lassen. Die Bestellungen erledige ich immer zwischen den notwendigen Malpausen. Das neuste Bild, dass schon zwei Jahre in Arbeit ist, ist extrem detailreich. Ich kann nicht mehr als eine Stunde malen. Dann brauche ich oder besser gesagt meine Augen eine Pause, sonst sehe ich nur noch matschig ...

Sonntag, 11. Dezember 2022

Ich bin relativ früh aufgestanden, dann gab es ein ausgiebiges Frühstück und ich bin dann zu Fuss zum Farelhaus an die Buchmesse spaziert. Die Messe begann heute um 11 Uhr und endete um 16 Uhr. Ich hatte fünf sehr unterhaltsame aber strenge Stunden an meinem Büchertisch. Es ist richtig schön, stundenlag mit ganz unterschiedlichen Menschen über Bücher und über die bearbeiteten Inhalte zu sprechen. Vor vierzehn Tagen war ich in Zürich an der Volumes und nun an der Edition in Biel. Für mich waren erstaunlicherweise beide Messen gleich erfolgreich. Interessante Menschen und viele neue Kontakte ... Die letzte halbe Stunde wird immer ziemlich hektisch. Alle wollen möglichst schnell zusammenpacken und mit den restlichen Büchern nach Hause reisen. Monika ist auf die Minute genau mit dem Auto vorgefahren und wir haben alles schön verpackt in Windeseile eingeladen. Die Heimfahrt war etwas anstrengend. Viel Verkehr und viel Schnee. Wir haben es aber in gut zwei Stunden geschafft und freuten uns auf den wohlverdienten Schlummerbecher ...

Samstag, 10. Dezember 2022

Geburtstag! Monika und ich feiern heute unsere Geburtstage das erste Mal in Biel. Nach dem Frühstück spazierten wir zu unserem Auto, um dann all die Vexer Bücher zum Farelhaus zu transportieren. Alles war sehr gut vorbereitet. Jeder Büchertisch war mit einer schlichten Stehlampe, mit dem Verlagsnahmen auf dem Lampenschirm ausgestattet. Das bewirkte eine sehr stimmungsvolle Atmosphäre im Raum. An der langen Wand war eine Bühne aufgebaut, auf der alle Lesungen stattfanden und auf der jeweils auch das Publikum auf Augenhöhe mit den Autorinnen und Autoren sass ...

Es ist immer sehr schön, alle Verlegerinnen und Verleger, die man kennt, begrüssen zu können. Auf meiner rechten Seite war Judith Luks mit der Edition Clandestin platziert und auf meiner Linken werkelte der Buchhändler und Verleger Thomas Howeg, der schon seit vielen Jahrzehnten mit Büchern unterwegs ist.

Der Tag war sehr erfolgreich und auch sehr anstrengend. Am Abend sind wir dann mit einer Gruppe von kulturinteressierten Menschen zu einem Italienischen Restaurant spaziert. Ein ganz tolles Restaurant im zweiten Stock, sehr einfach aber mit einer sehr identischen Angebot. Wie von Nonna für die Familie gekocht ... Für Monika und mich war das ein sehr schönes Geburtstagsfest - ohne grosses Tamtam.

Freitag, 9. Dezember 2022

Ich platzierte am Morgen früh alle Bücherpakete für die kleine Buchmesse "edition" in Biel, im Auto von Monika. Bücher sind extrem wichtig und darum auch sehr schwer. Bücher sind ja nicht nur bedrucktes Papier und Karton. Das sind Geschichten, Lebensentwürfe, Hoffnungen und Zeugnisse von ganz persönlichem Wirken. Jedes Buch ist das Resultat einer individuellen Geschichte und gelebter, reflektierter Leidenschaft, die in vielen Fällen auch Leiden schafft. (Ich liebe individuelle Geschichten (! ! !)

Die Fahrt nach Biel war sehr angenehm. Kurzweilig und entspannend. Monika fährt seit einiger Zeit nur noch mit 100 Stundenkilometern. Die Fahrtzeit erhöht sich dadurch höchstens um fünf Minuten, das Risiko sinkt und die Laune des Beifahrers baut sich auf.

In Biel hat es sehr stark geschneit. Die Zufahrtsstrasse zu Hansjörg ist sehr steil und bei dem vielen Schnee mussten wir vor dem Ziel wieder umkehren und in der Altstadt parkieren. Es ist aber alles gut gegangen. Hansjörg hat uns abgeholt und nach einem feinen Mittagessen haben wir einen langen Spaziergang zum Eidgenössischen Sportzentrum in Magglingen gemacht. Die verschneiten Wälder waren sehr beeindruckend. Wunderbar!

Donnerstag, 8. Dezember 2022

Heute besuchte ich zusammen mit Monika die Ausstellung von Tina Edel und Barbara Signer im Ausstellungsraum der Kantonsbibliothek Vadiana an der Notkerstrasse 22. Beide Künstlerinnen hatten einen Atelieraufenthalt in Rom, in der Atelierwohnung des Kantons St. Gallen. Sie präsentieren eine schöne Ansammlung von gesammeltem Material aus Rom. Vor dem Eingang zur Ausstellung sass ein sympathischer, in sich versunkener Aufpasser. Eventuell ein unerkanntes Genie des Dichtens ohne Reim? Auf meine einzige, unprätentiöse Frage zur Ausstellung reagierte er mit einem bedeutungsvollen Kopfschütteln. Ich weiss immer noch nicht, ob er Ja oder Nein schüttelte.

Mittwoch, 7. Dezember 2022

Orange, Gelb, viel Braun und Rot. Grün in allen Schattierungen, dazu Ocker, etc. - es herbstelt in meinem Atelier. Ein frühlingshafter Abschluss des Tages war dann am Abend der Besuch von Thamar Ette. Sie war in St. Gallen für die Abschiedsvorlesung von Yvette und machte vor vielen Jahren ein Praktikum bei mir im Vexer Verlag.

Eine schöne Begegnung (nicht Bescherung). Anschliessend war ich voll motiviert, alle Bücher auszuwählen für die kleine Buchmesse "Edition" in Biel. Nicht das Verlagsprogramm, sondern der spezielle Mix aus dem Programm ist entscheidend.

Dienstag, 6. Dezember 2022

Seit zwei Monaten versuche ich täglich an meinem Herbstbild zu arbeiten, das seit zwei Jahren unvollendet in meinem Malatelier an der Brauerstrasse steht. Der Herbst ist ein essenzielles Thema für mich. (Ich bin ja nicht mehr 20 ... ) Das extrem detailreiche Gemälde steht nun schon seit zwei Jahren da und wartet auf die Vollendung ... Daran schuld bin natürlich nicht ich, sondern meine Kurzsichtigkeit! (mit Weitblick - selbstverständlich) - Och der Herbst ist ja eine wunderbare Jahreszeit, bis ca. 30. Für mich folgt nun eindeutig der Winter ... Und ich kann nicht einmal Skifahren. Schlitteln ist auch schwierig. Das schüttelt und rüttelt unkontrollierbar und mein Arsch ist nicht mehr der Jüngste!

Eine wunderbare Ablenkung und ein erhellendes Ereignis war heute die Abschiedsvorlesung an der Universität in St. Gallen von der Professorin Yvette Sànchez, zum Thema Fälschungen. Ich kenne Yvette seit 1983. Sie besuchte damals meine Ausstellung im Kunsthaus Zürich, zusammen mit Alex Silber und Freunden. Ich präsentierte in der damaligen Ausstellung einen Block mit kleinen Arbeiten auf Papier und eine riesige Zeichnung. Dazu meine frühe Skulptur Felix, die dann vom legendären und viel zu früh verstorbenen Sammler Thomas Ammann angekauft wurde. Im Nebenraum wurden Arbeiten von Peter Emch präsentiert. Das war eine tolle und nachhaltige Zeit. Dank meiner Skulptur Felix wurde ich dann zusammen mit Klaudia Schifferle eingeladen an die Biennale in Sydney, um die Schweiz zu vertreten. Das Bundesamt für Kultur weigerte sich zuerst, mir den Flug zu bezahlen, mit der Begründung, dass sie die Teilnehmenden an Biennalen selber bestimmen und nicht durch irgendeinen Kurator aus Australien. Ich war ja damals wegen meinem Prozess am Europäischen Gerichtshof in Strassburg gegen die Schweiz, eine Persona non grate für die offizielle Schweiz. Der Flug wurde dann doch bezahlt aber auf wundersame Weise kamen meine Bilder nicht in Sydnay an. Es wurde behauptet, dass meine Arbeiten auf einem Flughafen auf den Philippinen gelandet seien. Eventuell hat damals das Bundesamt für Kultur einen Kulturdetektiv an Bord ... Nach einer Woche Wartezeit wurden dann die Werke ausgeliefert. Ich hatte eine lustige Zeit mit Klaudia Schifferle, Annette Messager, Tony Cragg, der Sängerin und Performerin Annik Nossati und vielen anderen Künstlerinnen und Künstlern aus aller Welt ...

Montag, 5. Dezember 2022

Um 14 Uhr erwartete ich einen Transport der Firma Wurster aus Thal. Heute werden die gedrechselten Holzmodelle geliefert, die ich für die Kunst am Bau Arbeit in Basel, «Säulen für ein Haus» für das Architekturbüro Diener & Diener entworfen habe. Alles hat prima geklappt. Zu meinem Erstaunen waren die Ur-Säulen in der Längsrichtung in zwei Teile geschnitten. Das war anscheinend notwendig, um die Negativ-Gussformen herstellen zu können.

Samstag, 3. Dezember 2022

Heute erwarten wir am am frühen Nachmittag Besuch von meinem "Patenkind" Hannah und ihrem Freund Jeanluce. Hannah ist natürlich schon lange kein Kind mehr... Wir sind dann gemeinsam in mein Atelier gefahren, um Bilder anzuschauen. Anschliessend verbrachten wir einen wunderbaren und unterhaltsamen Abend mit feinem Essen, Wein und spannenden Gesprächen.

Freitag, 2. Dezember 2022

Heute wollte ich eigentlich gemütlich nach Zürich fahren, um die Ausstellung über den leider viel zu früh verstorbenen Filmer Peter Liechti, im Ausstellungsraum der Stiftung Litar zu besuchen. Ich habe 2010 das Buch «Lauftext» und später die Gespräche von Peter mit seinen Eltern «Klartext» im Vexer Verlag herausgegeben. Leider hat der Ausflug nach Zürich wegen einem kurzfristig angesagten Kunsttransport nicht geklappt. Nun stehe ich in meinem Atelier und warte ... Zum Glück gibt es immer etwas zu tun. Wenn ich auf einen Transport warten muss, suche ich in meiner Bibliothek immer nach einer kleinen Kostbarkeit. Heute habe ich mich für ein Büchlein entschieden, in dem sich Conrad Felixmüller Gedanken macht über die Essenz von Malerei. Da gilt ja der Grundsatz: schauen, verinnerlichen, warten und dann malen. Bei Transporten geht es meistens nur um das Warten ...

November 2022

Mittwoch, 30. November 2022

In den letzten Tagen war ich noch beschäftigt mit den letzten Nachbearbeitungen der Buchmesse "volumes" ... Ich hatte aber auch viel Zeit, an meinem aufwändigen Herbstbild weiter zu malen. Am Morgen wartete ich auf einen Bücher-Transport. Alles hat reibungslos geklappt. Das neu Werk heisst «musik machen» und vereint 33 Texte von Komponistinnen und Komponisten, die ihre Arbeitsweisen des Komponierens beschreiben, und wurde herausgegeben von Désirée Meister, Matthias Schmidt und Anja Wernicke, vom musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Basel und Gare du Nord, Bahnhof für neue Musik Basel. (Das Buch ist lieferbar ab 2023.)

Am Nachmittag arbeitete ich dann am "Herbstbild" weiter. Dieser aufwändige Herbst muss nun wirklich vor dem Winter fertig werden ...

Sonntag, 27. November 2022

Ich bin früh aufgestanden, damit ich stressfrei nach Zürich fahren konnte. Der Messetag war für mich sehr gut. Es waren viele professionelle Besucherinnen und Besucher aus der Gestaltungs- und Kunstszene anwesend. Interessant ist, wie sich in immer kürzerer Zeit die Zahlungsmethoden der Kundinnen und Kunden ändern. Bis vor fünf Jahren wurde nur bar bezahlt. Dann musste man ein Kreditkartengerät dabei haben, vor einigen Jahren begann der Trend mit Twint und in diesem Jahr war es so, dass sich die Meisten ihre ausgewählten Bücher direkt mit Rechnung nach Hause senden lassen wollten. Totaler Service, direkt nach Hause. Wer will schon mit einer Tüte voller Bücher in ein Restaurant, zu einem Rendez-vous oder in einen Club?

Das war ein dichter Tag mit vielen Begegnungen und Überraschungen. Um halb sechs habe ich zusammengepackt um meinen Zug nach St. Gallen nicht zu verpassen. Ich war bepackt wie ein sizilianischer Esel. Bücher sind so schwer ... Ich habe aber alle Hürden gemeistert. Beim Überwinden der Bahnhoftreppe im St. Galler Bahnhof hatte ich Angst, dass die Achse meines Rollwagens gebrochen ist ... Es ist dann aber alles gut gegangen. Zu Hause waren Freunde zu Gast und ich konnte das Kuttelessen zu später Stunde geniessen.

Samstag, 26. November 2022

Ich bin um zehn Uhr aufgestanden, um mit meinem schweren Rolli rechtzeitig in Zürich zu sein für die Buchmesse "volumes". Ich hatte alles gut vorbereitet, aber ich konnte ja nicht wissen, dass mein Bus auf der Strecke nicht mehr weiterfahren konnte wegen einer blockierten Tür. Ich musste aussteigen und den nächsten Bus zum Bahnhof nehmen. Beim Marktplatz war alles verstopft. Als ich dann, mit meinem schweren Bücherwagen beim Bahnhof war, hatte ich gerade noch drei Minuten Zeit, um ein Ticket zu lösen und auf den Bahnsteig zu rennen. Ich war fix und fertig. Nix mit Zeitung und nix mit Kaffee ... Um 12 Uhr war ich in der Zentralwäscherei in Zürich und bereitete meinen Büchertisch vor. Zu meiner Überraschung war gleich neben mir Rolf Winnewisser platziert. Er präsentierte eine Auswahl von seinen kleinen, literarischen Heftchen. Ich habe Rolf schon lange nicht mehr gesehen. Es gab viel zu erzählen und auszutauschen. Ich habe von ihm im April 1986 die Vexer Publikation Nr. 5 mit dem Titel «18.7.1610” herausgegeben.

Hier eine kleine Kostprobe aus diesem Heft:

Der engel spielt die melodie

Von unten rechts über das weisse tuch

Das sich wie eine wendeltreppe im wind

Um den nackten engel emporschlauft

Locker bei der Hüfte

In den flügeln wieder aufgenommener klang

Gefasste flucht und losgelassene perspektive

Der Verkauf war heute eher mässig. Es läuft meistens ähnlich ab. Am ersten Tag kommen vor allem Studentinnen und Studenten, die kein Geld ausgeben können und viele Kulturschaffende, die einen Verlag für ihr geniales Werk suchen. Verkauft wird meistens wenig.

Freitag, 25. November 2022

Ich arbeite täglich an meinem nie enden wollenden Herbstbild. Es ist sehr anstrengend. Monika kommt heute mit dem Zug von Berlin zurück. Bei ihrer Fahrt hat alles geklappt. Wir können nun gemeinsam in die Stadt fahren. Wir sind eingeladen im Baratella zu einem grossen Geburtstagsfest. Sehr angenehm, lustig und familiär.

Donnerstag, 24. November 2022

Am Abend bin ich zum alljährlichen Freundesessen in die Kunsthalle gegangen. Ich habe mir vorab die Präsentation der Theaterarbeit von Milo Rau angeschaut. Milo Rau hat ja ein ausgeprägtes Gespür für brisante Themen. Da sind sehr eindrückliche Produktionen dabei. Giovanni Carmine hat dann später durch die Ausstellung geführt. Anschliessend gab es ein feines Essen, das von den Mitarbeitenden der Kunsthalle vorbereitet wurde. Ein spannender und unterhaltsamer Abend mit vielen guten Freundinnen und Freunden. Am Schluss des Abends wurde an die Freunde der Kunsthalle noch die sehr schöne Jahresedition von Ari Marcopoulos «Safiental», 2022 abgegeben. Ein räumlich inszenierter Feldblumenstrauss aus dem Safiental, den er im Sommer seiner Freundin geschenkt habe - oder so.

Dienstag, 22. November 2022

Theo, der Bruder von Monika, macht heute seinen Abschlussvortrag als Leiter der Statistischen Amtes des Kantons St. Gallen. Ich werde mir das gerne anhören und dann direkt mit dem Postauto nach Freidorf fahren zur Körpertherapie ... Mir geht es wirklich gut ...

Monika ist zur Zeit in Berlin, um Vera und Soan zu sehen.

Montag, 21. November 2022

In den letzten Tagen haben wir gut gekocht, viel gegessen, gute Weine getrunken, und viel diskutiert. Heute Morgen ist Hansjörg wieder zurück nach Biel gefahren. Wir werden in das nächste Mal in Biel treffen anlässlich der "edicion", die am 10. und 11. Dezember im Farelhaus stattfinden wird. Monika und ich werden dann am 10. Dezember unsere Geburtstage dort feiern ... Und ich werde versuchen möglichst viele Bücher vom Vexer Verlag zu verkaufen.

In den letzten Tagen packte ich zwei riesige und schwere Schachteln voll mit all den Büchern, die ich an der Buchmesse Volumes in Zürich präsentieren will. Ich sende die Pakete jetzt schon nach Zürich. Mit dem Zug kann ich das alles nicht transportieren.

Freitag, 18. November 2022

Heute ist Hansjörg Bachmann bei uns eingetroffen. Er macht am Wochenende eine Präsentation im Museum of Emptiness. Die Eröffnung, das anschliessende Essen und die vielen Gespräche waren spannend. Am Sonntag habe ich mir alles noch einmal alleine und in grosser Ruhe angeschaut. Die sehr einfache Präsentation der eindrücklichen Fotos von Hansjörg, die alle in Japan entstanden sind, hat mich sehr überzeugt.

Donnerstag, 17. November 2022

Heute ist Milo Rau-Tag. Er wird mit dem grossen Kulturpreis der St. Galler Kulturstiftung ausgezeichnet. Vor einigen Jahren wollte auch die Kulturkommission der Stadt St. Gallen den Theatermacher mit dem Städtischen Kulturpreis ehren. Der Stadtrat hat damals eine Preisvergabe an Milo Rau abgelehnt mit der Begründung, Milo Rau habe in der Stadt zu wenig kulturelle Spuren hinterlassen. Na ja - wer die Arbeit von Milo Rau kennt, wusste, dass sich der international gefeierte Theatermacher für die damalige Ablehnung des Stadtrats rächen würde. Er setzt sich nun mit seinem Preisgeld dafür ein, dass die Mumie Schepenese, die seit sehr langer Zeit in der Stiftsbibliothek ausgestellt wird, wieder in ihre Heimat zurück spediert wird.

Heute Nachmittag wurde auf dem Klosterplatz ein Ritual veranstaltet, um die Rückführung zu propagieren und einzuleiten. Auf einem grossen weiss gestrichenen Leiterwagen wurde dann in einem symbolischen Pilgerzug die Kunstmumie zur Lockremise gefahren. Dort fand dann eine eher mässig interessante Podiumsdiskussion statt. Schade, eine fundierte Diskussion hätte viele Aspekte klären können. Ich habe die Petition auch unterzeichnet, weil ich der Meinung bin, dass es keinen Grund gibt in der Stiftsbibliothek St. Gallen eine Mumie als Publikumsmagnet zu präsentieren.

Nach der Preisverleihung wurde dann der weisse Wagen zur Kunsthalle gefahren. Milo Rau präsentiert dort einen Querschnitt aus seinem Theaterschaffen. Ich habe dann aber auf diesen Auflauf verzichtet, weil es sehr stark zu regnen begann. Ich schaue mir die Präsentation lieber in Ruhe an.

Mittwoch, 16. November 2022

Ich habe den ganzen Tag an meinem Herbstbild gearbeitet und am Abend fuhr ich zum Kunstmuseum. Zuerst schaute ich mir die neue Ausstellung von Alexander Hahn an. Seine Videoarbeiten sind spannend, technisch anspruchsvoll und inhaltlich sehr gehaltvoll. Anschliessend besuchte ich eine Veranstaltung im Kunstmuseum. Ein Gespräch mit dem Kurator der Ausstellung «Perfect Love» Samuel Reller und dem Musiker und Sammler Felix Falkner. Das Gespräch verlief sehr lebendig. Roland Wäspe war auch dabei und ein spannendes und interessiertes Publikum stellte sehr viele Fragen. Von mir wird in dieser Ausstellung ein grosses liegendes Paar gezeigt, das ich 1987 für meine Einzelausstellung in der Galerie Deweer in Belgien präsentiert habe und die von Felix Falkner vor einiger Zeit angekauft worden ist. Die Skulptur wurde 1987 auch im Kunsthaus Zürich gezeigt in der Ausstellung «Stiller Nachmittag». Der Abend hat richtig Spass gemacht und ich habe wieder viele neue Aspekte aus der Kunstgeschichte vermittelt bekommen.

Montag, 14. November 2022

Heute Abend gibt es ein Konzert in der Loft an der Rosengartenstrasse. Aufgeführt wird das Herztöne-Konzert von Stöcker-Seelig und Fritz Hauser wird ein Solo-Schlagzeugkonzert geben.

Sonntag, 13. November 2022

Die letzten Tage waren sehr lustig. Ich habe viel Musik gemacht mit Soan und wir haben auch viel gezeichnet und im Garten gespielt. Nun ist wieder Ruhe im Haus ...

Montag, 7. November 2022

Die letzten drei Tage in Frauenfeld waren sehr abwechslungsreich. Ich habe viele Bekannte getroffen, interessante Gespräche geführt und viele interessante Menschen kennengelernt. Heute mache ich die ganze Aufarbeitung, Pakete versenden, Adressen bearbeiten und Bücher versenden, die bestellt worden sind. Ich freue mich auch wieder an meinem Herbstbild weiter zu malen ...Und natürlich auf Vera und auf unseren Enkel Soan. Am Abend gibt es wieder Spaghetti bei Ronald Rentsch und Felizitas mit vielen Gästen.

Sonntag, 6. November 2022

Ich mache mich wieder auf den Weg nach Frauenfeld. Die Buch-und-Druckkunst-Messe dauert heute von11 Uhr bis 16 Uhr und findet im Eisenwerk in Frauenfeld statt. Es gibt viel zu entdecken.

Die letzten zwei Tage waren sehr anstrengen aber auch sehr erfolgreich. Ich freue mich auch heute auf viele spannende Begegnungen.

Donnerstag, 3. November 2022

Heute habe ich mich den ganzen Tag vorbereitet für die Buch- und-Kunstdruck-Messe in Frauenfeld. Ich versuchte eine möglichst spannende Auswahl von unseren Vexer Büchern zusammenzustellen.

Mittwoch, 2. November 2022

Wir sind am Morgen früh losgefahren nach Jlanz, um mein Cousine und meine Gotte zu besuchen, die dort im Kloster leben. Am Nachmittag machten wir auf der Rückfahrt einen Halt in Chur. Wir wollten unbedingt die Installation «Venedigsche Sterne» sehen, bei der Norbert Möslang mit Alltagsgeräuschen den Sound gemacht hat. Seinen Sound fand ich spannender wie die Rekonstruktion des historischen Saales ... Im Untergeschoss werden spannende, gestickte Werke aus Graubünden und aus der Kunstwelt präsentiert. Eine wirklich tolle Ausstellung mit vielen entdeckenswerten Arbeiten.

Dienstag, 1. November 2022

Am Abend besuchte ich das Konzert von Dionys und seiner Band im schwarzen Engel. Das war ein richtig toller Abend, mit interessanten Gästen.

Oktober 2022

Montag, 31. Oktober 2022

Um dem Trubel von Halloween zu entkommen, haben sich Fredi und Menga bei uns zum Raclette-Essen eingeladen. Ich habe ein schönes Feuer gemacht und alles vorbereitet. Wir hatten bei unserem geschützten Platz einen sehr lustigen und gemütlichen Abend. Ein einziges Kind hat uns dann doch noch besucht und um Süsses oder Saures gebeten. Ich weiss gar nicht mehr ob wir ihm dann eine Kartoffel angeboten haben ...

Sonntag, 30. Oktober 2022

Am Nachmittag feierte meine Schwester Ursula ihren Geburtstag. Wir sind mit der Bahn bis nach Gais gefahren und haben dann einen schönen Spaziergang zu Ursula gemacht. Auf dem Weg sind uns mehrere Katzen begegnet, die alle eine Maus gefangen hatten, und die ihre Beute stolz präsentierten. Ich weiss nicht, ob da ein Mäusefangwettbewerb stattgefunden hat.

Der Nachmittag bei Ursula und Martin war sehr lustig. Es wurden viele witzige Geschichten erzählt, auch solche, die ich noch nicht kannte ...

Ja, drei Geburtstage hintereinander war nun etwas viel aber der Wissenstransfer war toll ...

Drei Geburtstagsfeiern in zwei Tagen war jetzt wirklich sehr dicht an unterschiedlichen Emotionen, Überraschungen und Erinnerungen.

Samstag, 29. Oktober 2022

Gestern Abend haben wir ein überwältigendes Konzert von Alfons Zwicker im Zeughaus Teufen miterlebt. Eine dichte und komplizierte Klangwelt, die auf eindrückliche Weise interpretiert worden ist.

Heute hatten wir einiges vor. Am frühen Nachmittag besuchten wir den Tag der offenen Tür von der neuen Institution "Meter" im Lachenquartier an der Ulmenstrasse 5. Eine Gruppe von jungen, kreativen Menschen hat grosse Arbeitsräume eröffnet, die frei benutzt werden können. Dazu gehören auch viele Maschinen und Werkzeuge, ein grosses Materiallager etc. Präsidiert wird der Verein von der jungen Künstlerin Lea Giezendanner.

Nach dieser fulminanten Eröffnungsfeier sind wir an die Felsenstrasse gewandert, zu unserem alten Freund This Saxer, der seinen Geburtstag feierte. Anschliessend stand noch der Geburtstag von Fredi Altherr auf dem Programm. Ein fulminanter und wunderbarer Festtag.

Dienstag, 25. Oktober 2022

Heute wurde die neuste Publikation geliefert. Freundinnen und Freunde von Bernhard Huwiler haben zum Gedenken an den verstorbenen Künstler ein sehr schönes Buch gemacht unter der Projektleitung von Renéé Magana und Marina Porobic, mit Zeichnungen von Gregor Gilg und Texten von Bernhard Bischoff, Marina Porobic, Nika Spalinger, Konrad Tobler und Julie von Wegen.

Sonntag, 23. Oktober 2022

Diese Woche war sehr emotional. Am Mittwoch reiste Vera von Berlin nach St. Gallen, um am Freitag an der Abschiedszeremonie ihres Grossvaters teilzunehmen zu können. Monika und ihre Geschwister haben eine sehr persönliche Feier organisiert, die auf Wunsch von Arthur ohne Pfarrer auf dem Friedhof von Kriessern stattfand. Mit ganz persönlichen Gedanken haben Monika, Theo und Andre den Trauernden das Leben und das Empfinden ihres Vaters vermittelt. Der Saxophonist Peter Lenzin hat live eine sehr einfühlsame und berührende Musikbegleitung dargeboten. Nach der Trauerfeier begaben sich die Familie und die Gäste ins Restaurant Sternen zum Mittagessen. Am Samstag trafen sich dann alle Geschwister mit Partnerinnen und Partnern bei Ruth und Andre zum Abendessen. Ein sehr bewegendes Wochenende.

Montag, 17. Oktober 2022

Seit einigen Wochen versuche ich nach einer fast zwei Jahre dauernden Pause, mein extrem aufwändiges Herbstbild fertig zu malen. Das Bild ist sehr detailreich und das Thema Herbst passt zu meinem aktuellen Lebensabschnitt. Das macht es nicht einfach. Beim Malen schaut mich unentwegt ein überdimensionales Gesicht an, das sich in diesem Herbstwald verbirgt und das mir dauernd irgendwelche Geheimnisse und Gedanken zu vermitteln versucht. Es ist wirklich sehr anstrengend und für mich immer noch unergründlich dicht.

Sonntag, 16. Oktober 2022

An diesem Wochenende waren wir eingeladen zum sechzigsten Geburtstag von meinem Bruder Patrick. Wir logierten im Hotel Renti in Hasliberg. Nach einer sehr schönen Wanderung gab es ein wunderbares Nachtessen und anschliessen viel Tanz und Musik. Es war sehr schön, wieder einmal "fast" alle meine Brüder und Schwestern und ihre Freunde zu treffen und wieder einmal richtig abzutanzen.

Donnerstag, 13. Oktober 2022

Am Abend besuchten wir die Ausstellungseröffnungen im Hiltibold von Marion Ritzmann und von Anna Diel. Beim abstrakten Bild von Marion hat sich in einem Winkel der geometrischen Bildstruktur eine Mücke niedergelassen und durch die Transparenz der Flügel eine überraschende Sinnlichkeit erzeugt. Anna zeigt eine Malerei mit dem Bildmotiv einer Daumenschraube - ein fürchterliches Bestrafungsinstrument aus dem Mittelalter.

Mittwoch, 12. Oktober 2022

Heute Mittag ist der Vater von Monika gestorben. Ein trauriger Tag.

Am Abend besuchten wir in der Kirche St. Laurenzen das Konzert des legendären Klarinettisten Giora Feidmann and Friends. Ich glaube, das hätte Arthur auch gefallen.

Dienstag, 11. Oktober 2022

Am Morgen kurz nach sieben Uhr wurde mit einem grossen Lastwagen Kies und Erde geliefert. Durch die Bauarbeiten auf dem Nachbargrundstück ist unsere Stützmauer und die Strasse abgesackt. Die Strasse ist nun neu geteert worden. Beim Abschluss werde ich nun den Flickschotter und die Erde einarbeiten.

Samstag, 8. Oktober 2022

Heute treffe ich Vera in Zürich anlässlich der Buchvernissage von Nicole Zachmann und Judith Keller in der Galerie Kupper Modern. Zusammen mit Vera haben wir alles vorbereitet und hatten dann auch Zeit uns auszutauschen. Vera bearbeitet sehr viele spannende Buchprojekte in Berlin. Auch das sehr schöne Buch von Judith und Nicole, mit dem Titel: «DAS RAMPONIERTE VERTRAUEN» hat sie betreut. Wir sehen uns leider nicht so oft und müssen vieles per Telefon aus Distanz besprechen. Aber die Zusammenarbeit klappt wunderbar.

Der Abend war sehr anregend und Judith hat eine sehr schöne Performance gemacht. Sie hat ihre kurzen Texte aus dem Buch auf schmale Papierstreifen ausgedruckt, spontan vorgelesen und dann die Zettel auf den Boden fallen lassen. Gedanken, Empfindungen, Einsichten, Erlebtes, Erwünschtes und Verpasstes flog durch die Luft.

Es war sehr schön, an diesem Abend so viele Bekannte und Freunde zu treffen ... Und den grosszügigen Gastgeber A.C. Kupper kennen zu lernen.

Freitag, 7. Oktober 2022

Um 13 Uhr erwartete ich einen Brennholztransport von einer befreundeten Bauernfamilie aus Dicken. Es hat alles wunderbar geklappt. In rund zwei Stunden war das Holz verstaut. Der Winter kann kommen ...

Donnerstag, 5. Oktober 2022

In den letzten Wochen habe ich sehr viel im Garten gearbeitet. Ich habe alles ältere Brennholz umgeschichtet und hinter dem Haus, beim Geräteschuppen, untergebracht. Wir werden in diesem Winter vermehrt mit Holz heizen und kochen.

Mittwoch, 4. Oktober 2022

Heute hatte ich einen Zahnarzttermin bei Marco Stefani. Es ist alles gut und schmerzlos gegangen.

Sonntag, 2. Oktober 2022

Heute um 17 Uhr begann das Konzert von Felix Falkner. Er hat ein wunderbares Stück komponiert für einen Chor und einen Tubaspieler zu Ehren von Joseph Kopf. Das Konzert war grossartig, inmitten der Ausstellung in der Lockremise von On Kawara und der Familie Signer. Wirklich toll.

September 2022

Freitag, 30. September 2022

Am Abend war ich eingeladen zu meinem Abschiedsessen als visarte Präsident. Wir assen im Münsterhöfli, in der Nähe vom Paradeplatz. Das Essen und die Stimmung war sehr gut. Ich werde meine visarte Kolleginnen und Kollegen vermissen.

Mittwoch, 28. September 2022

Heute war ich seit langer Zeit wieder einmal in der Physiotherapie bei Theresa in Berg. Ich stehe ziemlich schief in der Landschaft seit meinem Sturtz von der Leiter und dem Rippenbruch ...

Montag, 26. September 2022

Heute machten wir einen langen Besuch bei den Eltern von Monika in Kriessern. Wir haben dabei geholfen, einiges im Haus umzustellen, damit der Alltag für Arthur und Claire etwas einfacher bewältigt werden kann. Die Spitex wird bei der Pflege von Arthur mithelfen.

Dienstag, 20. September 2022

Heute morgen bin ich nach Zürich gefahren für ein Abschlussgespräch mit der Geschäftsführerin Regine Helbling von visarte Schweiz. Ich habe acht Jahre als Präsident mitgearbeitet und wir haben zusammen mit dem Vorstand und der Geschäftsstelle einiges erreichen können. Die Corona Pandemie hat brutal aufgezeigt, wie wichtig dass funktionierende Kulturverbände in solchen Krisenzeiten sind. Nun bin ich sehr froh und fühle mich entlastet. Ich freue mich auf neue Projekte ...

Sonntag, 18. September 2022

Nach einem ruhigen Sonntag spazierten wir am Nachmittag in die Stadt. Richard Butz organisierte ein Konzert mit Peter Waters als Gedenkanlass zum 2021verstorbenen Fred Kurer. Das war eine absolute Wucht.

Samstag, 17. September 2022

Am Nachmittag besuchten wir die «Giraffenhochzeit», eine neue Ausstellung von Leila Bock im Lachenquartier. In einem ehemaligen Hochzeitskleiderladen wird eine Gruppenausstellung mit eindrücklichen Werken, vorwiegend installierte Malerei, präsentiert.

Anschliessend habe wir uns im kleinen, sehr schönen Park an der Dürrenmattstrasse eine Serie von Filmen angeschaut. Ich habe Ende der 70er-Jahre, gleich um die Ecke, an der Zürcherstrasse 55 im obersten Stockwerk als Textildessigner gearbeitet. Wir hatten damals ein Atelier mit sehr vielen freien Mitarbeiterinnen, um Textilentwürfe für die ganze Welt zu erarbeiten. Unser Hauptmarkt war Japan. Das war eine tolle Zeit. Studio Graf und Müller AG war ein Begriff ... Ich wurde 1979 Vater von unserer Tochter Vera und ich beschloss Künstler zu werden und gründete gleich auch eine Galerie an der Zürcherstrasse 22. Die St. Galerie ...

Freitag, 16. September 2022

Ich habe den ganzen Tag gemalt und am Abend besuchten wir die Vernissage von Grace Schwind im Kunstmuseum. Am meisten beeindruckt haben mich der goldbronzene, lebensechte Bodybildner, der auf einem Podest im Oberlichtsaal unentwegt seine Körperübungen aufführte und seinen Body als Livekunstwerk zur Schau stellte. Ebenso eindrücklich war die Schlagzeugerin, die auf einer grossen Schaubühne am Rande ihre "Stöcke" schwang, um den ausgestellten, im Sitterwerk geschaffenen Werken, musikalisch eine neue Dimension zu verleihen.

Als Abschluss besuchten wir auf dem Heimweg noch die Vernissage im Ausstellungsraum von Felix Boekamp an der Rorschacherstrasse. Seine ehemalige Professorin, Künstlerin und Musikerin Michaela Meliàn zeigt eine eindrückliche Werkpräsentation.

Donnerstag, 15. September 2022

Am Abend war eine Lesung in der Militärkantine angesagt mit Christoph Keller und seinem Buch «Jeder Krüppel ein Superheld», das nun neu auch auf Englisch erschienen ist. Wir haben viele Freundinnen und Freunde aus der Polit-, Kultur- und Litheraturszene angetroffen. Ein starker Abend mit Dorothe Elmiger, Felix Weber und vielen mehr ... Ich muss nun endlich Christoph besuchen, um das unbekannte Coghuf-Wandbild anzuschauen, das vor vielen Jahren am Rosenberg entstanden ist ...

Mittwoch, 14. September 2022

Ich bin früh aufgestanden. Um 8.15 Uhr war ich verabredet in der Klinik Rehburg. Zwei junge Arztgehilfinnen kümmerten sich um mich. Sie mussten mir Blut abnehmen für einen fälligen Gesundheits Check-Up.

Am Abend hatten wir Besuch von Felicitas und Ronald. Monika hat sehr fein gekocht, die Gespräche waren sehr anregend und der Abend wunderbar unterhaltsam.

Dienstag, 13. September 2022

Um 11 Uhr war ich verabredet mit Barbara Hee und ihrem Lebenspartner. Sie hat für den Vexer Verlag das sehr schöne Buch «SEE YOU LUZZILUNSEA» gemacht, das von Krispin Hee in Berlin gestaltet wurde. Wir haben uns sehr lange nicht mehr gesehen und es gab viel zu erzählen. Wir haben Mitte der siebziger Jahre zusammen in einem Textilatelier in Niederteufen gearbeitet. Das Atelier Ernesto Fick war damals eine sehr gute Adresse für Textilentwürfe.

Am Abend besuchte ich zusammen mit Monika die Filmpremiere des Films «Mahatah - Side Stories from Main Stations» (Kairo und Zürich). Ich habe mich sehr gefreut, endlich wieder einmal Sandra Gysi und Ahmed Abdel Mohsen zu sehen. Ich kenne die beiden Filmemacher seit 2015. Sie haben damals einen eindrücklichen Dokumentarfilm über das Stadtmuseum Aarau gedreht, das von Diener und Diener Architekten in Zusammenarbeit mit Martin Steinmann geplant wurde. Ich konnte dort für die Gebäudefassade mein grösstes Kunst am Bau-Werk realisieren. Ich verarbeitete das Holz des Mammutstammes für 124 in Holzplatten geschnittene Menschenfiguren, die dann in Beton gegossen wurden und nun als Reliefs die gesammte Fassade des Stadtmuseums bevölkern.

Sonntag, 11. September 2022

Heute sind wir früh losgefahren in die Flumserberge. Ich habe 2018 eine Arbeit gemacht für eine Ausstellung, die Johannes Hedinger mit einem grossen Team geplant hat zum Sardona Weltkulturerbe Sardona. Ich realisierte für die Ausstellung das «Gästebuch Planet Erde», das dann den ganzen Sommer 2018 in der Spitzmeilenhütte auf einem kleinen Tisch lag und von den Gästen rege benutzt wurde für das Niederschreiben und Aufzeichnen ihrer Erlebnisse am und auf dem Berg. Vor zwei Wochen habe ich den ganzen Buchinhalt in der Drehscheibe in St. Gallen scannen lassen. Nun machen wir eine Wanderung zur Spitzmeilenhütte, um das Gästebuch dem "Hüttenwartteam" zu übergeben.

Das Wochenende war sehr eindrücklich und erholsam. Am Montag sind wir auf einem Höhenweg zurückgewandert zur Bergbahnstation. Unterwegs hatten wir eine imposante Sicht bis nach Zürich und zuallerhinterst sah man den dampfenden Schlot eines Atomkraftwerks. Ich denke es war Betznau ... ?

Monika ist dann auf meinen Wunsch mit dem Auto über Land, der Hauptstrasse nach bis Werdenberg gefahren. Ich wollte unbedingt wieder einmal das Schloss und den See anschauen. Ich war als Kind in den sechziger Jahren einmal dort an einem Sonntagsausflug mit der Familie Wolgensinger. In meiner Erinnerung war da ganz verschwommen ein trüber Weiher, einige Enten und ein uraltes Schloss.

Heute ist der Ort ein sehr schön herausgeputztes, denkmalgeschütztes Ensemble, das rege für Kulturanlässe und Hochzeiten genutzt wird. Die Menschen und die Enten freuts.

Donnerstag, 8. September 2022

Ich bin viel im Atelier, schaue, staune und geniesse das Herumliegende und Herumstehende. Ich bewege immer wieder einige Werke, um die Stimmung im Raum ganz leicht zu verändern. Mir scheint, dass das auch meine Arbeiten lieben. Die Skulpturen wollen ja nicht monatelang in die gleiche Richtung schauen ...Ich habe in den letzten Monaten auch das ganze Bücherlager neu organisiert, den Inhalt meiner Grafikschränke geordnet und vieles aussortiert. Notwendig wurden diese Arbeiten auch vom Nachfragen des Versicherungsspezialisten. Er wollte eine bereinigte Bestandesaufnahme von all meinen Werken, den Büchern und von unserer Sammlung. Nun bin ich sehr erleichtert über diese Bereinigung und Klärung. Am Nachmittag hat mich Christian Seelig besucht. Wir haben uns gemeinsam meine Werkschau bei Ronald Rentsch angeschaut. Christian ist ganz in der Nähe aufgewachsen und konnte mir viele Geschichten aus dem Quartier-Leben in den sechziger Jahren erzählen. Das scheint alles sehr viel wilder gewesen zu sein wie heute. Eigentlich wollte ich dann mit ihm zusammen die neue Leila Bock Ausstellung im Lachen-quartier anschauen. Ich fühlte mich dann aber zu erschöpft und zu erfüllt, um mich nach dem langen Tag noch unter die Kunstszene zu mischen.

Mittwoch, 7. September 2022

Am Vormittag erledigte ich viele Buchbestellungen. Unser Internetshop vom Vexer Verlag funktioniert sehr gut und löst viele Bestellungen aus. Um 12 Uhr bin ich mit dem Bus in die Stadt gefahren. Ich hatte um 12.30 Uhr einen Termin bei Simone Fürer für einen kräftigen Haarschnitt. Das war schon lange fällig.

Dienstag, 6. September 2022

Gestern erlebten wir einmal mehr einen sehr schönen und unterhaltsamen Abend in der Loft von Ronny und Felizitas. Meine Werke lösen bei den Gästen viele Fragen aus, die ich teilweise selber nicht schlüssig beantworten kann ... Es wurde ziemlich spät und heute Morgen habe ich bis elf Uhr tief geschlafen. Das konnte ich schon lange nicht mehr. Als ich meine Mails durchgesehen habe, war ich sehr glücklich über die neusten Fotos, von meinem Kunst am Bau Projekt «Säulen für ein Haus», das nun in Basel vollendet worden ist. Ich bin erleichtert und sehr glücklich, dass alles geklappt hat und freue mich schon auf die Einweihung von diesem Wohnhaus mit allen zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohnern.

Heute wurde ich schon wieder belohnt. Christina Waidelich, die Tochter des Holzschneiders Ruedi Peter, den ich schon als sechzehnjähriger Stickereientwerfer-Lehrling bewundert habe, brachte mir einige Xylon Mappen, die mir noch gefehlt haben. Nun habe ich einen kompletten Satz aller Xylon Zeitschriften.

Montag, 5. September 2022

Heute Morgen trafen zwei Maurer von der BAUARGE ein. Sie werden in den nächsten Tagen unsere Treppe sanieren und einige kleine Maurerarbeiten rund um unser Haus ausführen.

Sonntag, 4. September 2022

Wir besuchten den Jubiläumsanlass im Bücherladen Appenzell, mit einer Lesung und einem Gespräch von Ludwig Hasler und Samantha Zaugg zu ihrem gemeinsamen Projekt «Jung und Alt». Der Anlass war in jeder Hinsicht sehr erfrischend. Wir haben viele Freunde getroffen. Unter anderem auch Ursi, die uns dann spontan in ihr wunderschönes Bauernhaus in Schwende eingeladen hat. Ein guter Tag, sonnenklar aber leicht benebelt fühlte ich mich dann doch, nach den andauernden Festlichkeiten ...

Samstag, 3. September 2022

Ein grossartiges Geburtstagsfest im Sitterwerk. Paul Rechsteiner und Norbert Möslang feierten ihre 70-zigsten Geburtstage. Das war ein wirklich schönes und unterhaltsames Fest, mit vielen gemeinsamen Freundinnen und Freunden aus Politik, Wissenschaft, Kunst, und Kultur.

Restwoche 35: ... Am Mittwoch gemeinsam nach Konstanz, Monika am Donnerstag ins Landesmuseum und am Freitag kommt Eri zu uns ...

August 2022

Montag, 29. August 2022

Termin mit dem Versicherungsspezialisten - viel Gartenarbeit - kompostieren - jäten - umgraben und pflanzen. (Heute: Zwiebeln, Spinat und Knoblauch ... )

Samstag, 27. August 2022

Das aussergewöhnliche Familientreffen gestern Abend war sehr lustig und voller Überraschungen. Heute Morgen habe ich Annemarie abgeholt und wir genossen dann bei uns ein gemütliches Frühstück. Ich staune immer wieder, wie vielfältig und verästelt unsere Familiengeschichten sind. Bäurisch, ländlich und katholisch, mit allen Facetten die das Leben bieten kann ... - oder eben auch nicht.

Freitag, 26. August 2022

Heute Nachmittag hole ich meine Cousine Annemarie beim Bahnhof ab. Wir sehen uns nicht sehr oft, aber die Begegnungen sind immer sehr angenehm und spannend. Am Abend treffen wir dann die Cousine meines Vaters. Ruth ist 90 Jahre alt und wohnt mit einem Teil ihrer Familie in unserem Quartier.

Sonntag, 21. August 2022

Heute sind viele von unseren liebsten Nachbarn zu uns in den Garten gekommen. Alle haben feines Essen und Grillgut mitgebracht. Das ergab eine sehr vielseitige Tafel. Ein sehr schöner und friedlicher Sonntagnachmittag mit interessanten Menschen aus der nächsten Umgebung. In unserem Quartier wird sehr viel gebaut. Das wird Veränderungen mit sich bringen. Wir sind sehr optimistisch und hoffen, dass das Quartier dadurch auch aufgewertet werden wird.

Samstag, 20. August 2022

Die Woche war sehr intensiv. Viele Familienthemen und gute Gespräche zur Zukunftsgestaltung ...

Dienstag, 16. August 2022

Gegen Abend erwarten wir Vera. Es gibt so viel zu berichten, zu besprechen und zu entscheiden.

Freitag, 12. August 2022

Ein wunderbarer Tag für ein Sommerfest mit guten Freunden auf den Hügeln des Appenzellerlandes. Alles vom Feinsten aus Küche und Keller, im Glas und auf dem Teller. Das viele Erzählen und Lachen war richtig gesundheitsfördernd. Meine ramponierte Rippe hat das alles sehr gut ausgehalten.

Donnerstag, 11. August 2022

In den letzten Wochen und Monaten war ich sehr stark beschäftigt mit der Reorganisation unseres Bücherlagers, der Bibliothek, unserer Sammlung und von meinem Archiv. Die Versicherung wollte genauere Angaben, was es wirklich zu versichern gibt. Mit Kunst und mit Büchern ist das gar nicht so einfach. Nun habe ich aber eine lange Liste zusammengestellt mit pauschalen Angaben zu den einzelnen Werkblöcken. Das Ordnen und Begutachten war für mich sehr anstrengend aber auch spannend. Ich habe vieles wieder entdeckt von den 70er -ahren bis heute ...

Mittwoch, 10. August 2022

Heute hatten wir Besuch von Petra Ronner und Peter Schweiger. Wir haben sie abgeholt bei der Bushaltestelle im Krontal und sind dann an die Rosengartenstrasse spaziert, um meine Werkinstallation zu besichtigen, die ich dort in einer Loft von Freunden aufgebaut habe. Ein wunderbar gekühlter Weisswein steht bei jedem Besuch schon im Kühlschrank bereit.

Wir haben dann bei uns zu Hause gekocht und wunderbar gegessen. Es gab sehr viel zu erzählen und zu hören über Ferienerlebnisse, Reisen, Kulturanlässe und viel privates. Ein wunderbarer Abend.

Dienstag, 9. August 2022

Nach einem ziemlich anstrengenden Aufräum- und Lagerorganisationstag in meinem Atelier habe ich um 17 Uhr zusammen mit Monika meine grosse, rote Träne abgeholt beim Hiltibold. Die Träne, die ich mit der Motorsäge aus Pappelholz gefräst und rot bemalt habe, hängt nun wieder in meinem Atelier. Diese Trauerarbeit entstand aus Solidarität mit den Menschen in der Ukraine.

Montag, 8. August 2022

Um 9 Uhr hatte ich eine Besprechung mit einem Bauspezialisten. Wir müssen die Treppe beim Haus A restaurieren und erneuern. Im Moment wird rund um uns herum gebaut. Da können wir auch etwas Lärm veranstalten.

Sonntag, 7. August 2022

Ein wunderbares Frühstück bei Eveline und Ralph ... Und am Nachmittag machten wir einen ausgedehnten Sonntagsspaziergang.

Samstag, 6. August 2022

Am Morgen um 10 Uhr holten wir Menga und Fredi im Stephanshorn ab, um gemeinsam ins Rheintal zu fahren. Die Familie von Monika hat schon seit den 70er -Jahren einen schönen "Blätz" Land im Schollenriet, zwischen Kriessern und Montlingen. Monika schwärmt immer von diesem Ort und Fredi und Menga wollten sich das gerne mal anschauen. Wir fuhren gemeinsam dahin und machten einen langen Spaziergang im Riet, bis zur Schollenmühle, die schon vor vielen Jahren zu einem sehr schönen und informativen Museum hergerichtet wurde. Der Verein pro Riet ist sehr aktiv und hat erreicht, dass in den letzten Jahren viel für den Naturschutz in dieser Region erreicht wurde. Wir haben einige Störche gesehen, den Aussichtsturm bestiegen und den Baggersee bestaunt ... Das war ein guter Tag.

Freitag, 5. August 2022

Am Morgen bin ich zusammen mit Monika in die Stadt gefahren, zum Bauernmarkt. Wir haben viele Setzlinge gekauft, die ich dann zu Hause gepflanzt habe. In meinem grossen Hochbeet auf dem Kiesplatz vor unserem Haus wächst nun viel Lauch und grosse Kohlsorten. Die Schnecken werden sich freuen und ich muss aufpassen, dass auch für uns etwas vom Gemüse übrigbleibt.

Dienstag, 2. August 2022

Gestern Abend fand wieder ein Essen an der Rosengartenstrasse statt, wo meine Arbeiten bis Ende Jahr präsentiert werden. Immer am ersten Montag im Monat organisiert Ronald ein Essen mit geladenen Gästen in seiner Loft. Das sind sehr unterhaltsame und entspannte Treffen mit interessanten Menschen aus ganz unterschiedlichen Kreisen. Heute hatte ich die Gelegenheit, mit dem Landschaftsgärtner Tobias Pauli zu reden. Sein Vater war der Künstler Fritz Eduard Pauli. Ein total unterschätzter Maler und Radierer. Mir gegenüber sass Yvette Sànchez. Das war sehr lustig. Wir kennen uns schon seit den frühen 80er-Jahren und haben viele gemeinsame Freunde aus Basel. Neben mir sass Anita Zimmermann. Sie hat schon wieder ein Projekt im Kopf und möchte von mir einen "Schnörkel- Vortrag" für eine Veranstaltung im Krügerpark im Lachen-Quartier. Die Krügerstrasse wurde im Jahr 2009 umbenannt in Dürrenmattstrasse. Linke Politikerinnen und Politiker haben damals die Diskussion um die Apartheit und das Unrechts-Regime in Südafrika geführt und damit erreicht, dass die Krügerstrasse umbenannt worden ist. Hans Fässler war und ist ein wichtiger politischer Kämpfer für die Menschenrechte.

Montag, 1. August 2022

Das Wochenende haben wir bei unseren Freunden Susi und Hugo am Sempachersee verbracht und dabei auch wieder einmal Hanna getroffen. Es war wunderschön. Spazieren durch die Wälder, Baden im See, gutes Essen, toller Wen und eine beeindruckende Schiffsfahrt mit Sonnenuntergang. Heute Nachmittag sind wir gut erholt wieder zurück nach St. Gallen gefahren.

Juli 2022

Mittwoch, 27. Juli 2022

Mein Rippenbruch hat meine Aktivitäten ziemlich heruntergefahren. Ich muss alles etwas langsamer angehen, insbesondere die Gartenarbeit. Das ist gar nicht so einfach. Langsam Äste aus der Hecke schneiden, langsam Schnecken einsammeln, langsam Beeren pflücken ... Langsam geht mir alles Langsame auf die Nerven.

Montag, 25. Juli 2022

Um 10:15 war ich verabredet mit der Architektin Eva-Maria Simon von Diener & Diener Architekten. Ich arbeite schon lange an einem Kunst am Bau Projekt für ein Wohnhaus in Basel. Das Projekt heisst «Säulen für ein Haus». Nun fahren wir gemeinsam nach Tal, um den aktuellen Stand des Betongussprozesses zu begutachten. Die von mir entworfenen Säulen mussten zuerst gedrechselt werden, damit davon die Gussnegative angefertigt werden konnten.

Ich war natürlich sehr gespannt auf die ersten Gussresultate und ich wurde nicht enttäuscht. Alles kommt gut, dank der grossen Sorgfalt und des Fachwissens der beteiligten Facharbeiter.

Eva Maria hat mich dann bei der Autobahnausfahrt im Neudorf abgesetzt, um nach Heiden zu fahren und ich bin frohgemuht nach Hause spaziert. Beim Schrebergarten in der Nähe vom Coop Gallusmarkt habe ich dann die ultimativ originellsten Bohnenstangen entdeckt, die ich je gesehen habe. Der oder die Gärtnerin hat einfache, ca. 120 cm hohe vierkantige Pfähle eingeschlagen und daran sehr professionell bei jedem Pfahl einen etwa fünf Meter langen Ast befestigt. Diese unterschiedlichen Äste lösen durch ihre Individualität eine befreite, elegante und tänzerische Stimmung in diesem Garten aus. Ich habe mir einfach überlegt wie diese Bohnen gepflückt werden können. Am wahrscheinlichsten sind es Suppenbohnen, die bis im Herbst an der Stange ausreifen können. Ich werde diese Bohnenplantage mit grossem Gwunder weiterhin beobachten.

Sonntag, 24. Juli 2022

Heute Morgen bin ich nach unserem wunderbaren Sommerfest schon um acht Uhr aufgestanden. Zu meiner grossen Verwunderung konnte ich trotz meiner wilden Tanzerei schmerzfrei aus dem Bett steigen. (Konzentriert und geschmeidig wie ein Sumo-Ringer) ((Ha - Ha - Ha - Stopp, Lachen schmerzt ... )) Ich habe im Tankstellenshop frisches Brot, Orangensaft und einige Köstlichkeiten für das Frühstück, plus die Sonntagszeitung für mich eingekauft.

Lesend wartete ich dann im Garten mit einem reichhaltigen Frühstück, das ich bereits vorbereitet hatte, auf Monika, die gegen 10 Uhr langsam wach wurde und sich zu mir setzte. Als Fliegenabwehr benutzte Monika heute ein Räucherstäbchen, das sie in einem Blumentrog glühen liess. Es war ein bisschen so, wie ich mir Indien am Tag danach vorstelle. ( Blöder Scherz! - ich war gar nie in Indien.)

Samstag, 23. Juli 2022

Heute Nachmittag, als wir losfahren wollten Richtung Speicherschwende, standen Carole und Sebastian mit einer Flasche Prosecco vor der Türe. Mein Lieblingshund Santo war natürlich auch dabei. Überraschung ... Unverhofft sassen wir nun schon zu Hause beim Apéro, vor dem geplanten Sommerfest bei Martha und Christian, oberhalb des ehemaligen Restaurants Schauggenbädli.

Wir fuhren dann zusammen mit unseren Freunden bis zum Restaurant Schaugenhof an der Rehtobelstrasse und gingen dann zu Fuss an den wunderschönen Ort am Jacobsweg. Das Haus war vor langer Zeit auch eine Rast- und Schlafstätte für Pilger.

An diesem schönen Sommerabend traf sich eine sehr sympathische Gruppe von Freundinnen und Freunden, mit guter Live Musik, (ein eingespieltes Ehepaar-Duo, er an der Solo-Gittarre und sie am Elektrobass, er singend, sie eher summend, sehr reichhaltig und vielseitig) feinem Essen, gutem Wein, lustigen und spannenden Gesprächen und der Möglichkeit zur Musik zu tanzen. Trotz meines Rippenbruchs habe ich mich getraut ziemlich wild zu tanzen. Das erstaunliche Resultat war, dass ich wunderbar schlafen und am Morgen schmerzfrei aufstehen konnte. Das Rütteln und Schütteln scheint die Rippen wieder in ihre ursprünglichen Stellung eingeordnet zu haben. Mal sehen, wie lange dieser Zustand anhaltet.

Freitag, 22. Juli 2022

Heute kommt Monika von Berlin zurück. Ich habe Raclette eingekauft und draussen bei unserer Feuerstelle alles vorbereitet. Wir mögen es, den Käse direkt über dem offenen Feuer schmelzen zu lassen ... Monika hatte viel zu erzählen von Soan und Vera und von der Stimmungslage in Berlin. Für mich wäre alles viel zu anstrengend gewesen mit meiner gebrochenen Rippe. Wir haben viel gelacht und den schönen Abend genossen.

Donnerstag, 21. Juli 2022

Am Morgen um 10 Uhr hatte ich einen Termin mit einem Versicherungskaufmann von der Mobiliar. Wir haben uns direkt an der Lukasstrasse getroffen, um mein Atelier und mein Lager zusammen anzuschauen. Mir steht sehr viel Arbeit bevor. Ich muss mir für die Versicherung eine Übersicht verschaffen über alle meine Werke, Skulpturen, Malereien, Druckgrafik, das Bücherlager vom Vexer Verlag, die Bestände meiner eigenen Bibliothek und über all die Werke, die ich selber angekauft habe. Ich glaube, ich brauche Hilfe. Wo bleiben all die Assistentinnen und Assistenten, die alle Werke sortieren, ausmessen, entstauben und Katalogisieren? Es ist schwierig und aufwändig, alle Werke zu sichten und den realen Wert einzuschätzen.

Montag, 18. Juli 2022

Monika ist nun auf dem Weg nach Berlin. Sie hat mir soeben telefoniert, dass ein technisches Problem beim Zug die Fahrt verzögern wird. Eine Männerstimme fragte: "Wollen Sie nach Berlin? - dann müssen Sie das Gleis wechseln. .." Im Moment ist überall der Wurm drin. Jetzt habe ich eine Nachricht bekommen, dass der Zug immer noch im Bahnhof von St. Gallen steht.

Samstag, 16. Juli 2022

Heute wollten wir eigentlich mit dem Zug nach Berlin fahren. Mein Rippenbruch macht für mich aber eine so lange Bahnreise unmöglich. Als Trost habe in mir den letzten Tagen alle Spiele der Schweizer Fussballerinnen angeschaut. Obwohl die Frauschaft nicht in die nächste Runde kommt, bin ich total begeistert von unseren Fussballerinnen. Sie sind an die Grenzen des Leistbaren gegangen und haben gekämpft bis zum bitteren Ende. Bei den Fussballerinnen gibt es sehr viel Potential, das viel stärker gefördert werden muss.

Freitag, 15. Juli 2022

Die letzten Tage musste ich mich nach meinem Rippenbruch mit grosser Vorsicht und sehr langsam bewegen. Die Schmerzmittel haben mich stark gedämpft und verlangsamt ... Meine erste Opiumerfahrung in Form von Schmerztabletten. Wenn ich aufstehen will, muss ich mich auf dem Rücken liegend, vorsichtig an den Bettrand hinarbeiten und im richtigen Moment eine sehr langsame Drehung auf die Seite versuchen. Wenn das nach mehreren Versuchen gelingt, kann ich ganz langsam die Füsse auf den Boden setzen und aufstehen. Meistens brauche ich mehrere Anläufe bis das funktioniert. Es ist ein riskantes Balancieren zwischen Gewicht und Fallhöhe.

Heute feiern wir die Hochzeit von Eveline und Ralph. Wir trafen uns beim Rathaus in einem sehr kleinem Kreis. Die schlichte Zeremonie erinnerte mich an meine eigene zivile Hochzeit. Monika und ich unterschrieben unseren Ehevertrag im Rathaus in Oberriet im Sommer 1979 ... Zusammen mit meinem Bruder Hübi und Antonietta. Solch emotionale Momente empfinde ich wie Grenzsteine meines Lebensweges. Es sind ja auch Orientierungshilfen. Bei uns zu Hause haben wir einen Aperitif vorbereitet und Ralph hat seine Saxophonlehrerin und einen Bassisten organisiert für die musikalische Umrahmung. Die Musik hat eine wunderschöne Stimmung verbreitet. Am Abend gab es dann ein wunderbares Essen in einem schönen Restaurantgarten im Lachenquartier.

Mittwoch, 13. Juli 2022

Heute feiern wir unseren dreiundvierzigsten Hochzeitstag. Ich bin ziemlich lädiert und nachdenklich ... Nach meinem Sturz von der Leiter habe ich mich den ganzen Tag sehr bedächtig und vorsichtig im Garten bewegt. Am Abend hatten wir Alexi und Andrea zu Gast. Wir haben fein gekocht und hatten einen sehr lustigen Abend. Ich war wieder guten Mutes. In der Nacht hatte ich aber einen starken Niessanfall und als ich am Morgen aufstehen wollte, krümmte es mich vor Schmerz. Ich konnte kaum mehr aufrecht gehen. Wir hatten keine andere Wahl und mussten einen Krankenwagen bestellen. Ich konnte unmöglich selber ins Spital fahren. Ich bekam sofort eine Infusion und bei der Untersuchung im Notfall stellte sich heraus, dass ich eine Rippe gebrochen habe. Das ist brutal schmerzhaft. Monika hat mich dann abgeholt und ich legte mich sofort ins Bett. Nach mehr als fünf Stunden Schlaf geht es mir nun schon sehr viel besser. Aber auf meine Reise nach Berlin werde ich wohl verzichten müssen.

Dienstagnachmittag, 12. Juli 2022

Ich wollte am Nachmittag die neuen Dachbretter beim Geräteschuppen montieren und annageln. Wegen einer blöden Unachtsamkeit ist dann die Leiter umgekippt und ich bin auf eine Steinplatte gestürzt. Es ging alles sehr schnell. Meine Brille flog in weitem Bogen durch die Luft und ich hinterher. Ich lag benommen am Boden und konnte nicht mehr atmen und brachte keinen Ton aus mir heraus. Nach Atem ringend kroch ich über die Wiese zum Wohnzimmer und blieb auf der Schwelle liegen ... Lilian und Paul haben alles von ihrem Balkon aus mitbekommen und waren sehr besorgt. Ein brutaler Sturz und das vor unserem 43 vierzigsten Hochzeitstag. Lilian ist dann zu uns rübergekommen und hat mich zusammen mit Monika professionell verarztet. Lilian ist Gesundheitsfachfrau und kennt sich aus! Sie hat vorsichtig alle meine Rippen abgetastet und dann ein grosses Schmerzpflaster platziert.

Montag, 11. Juli 2022

Heute habe ich mich entschlossen, unseren alten Geräteschuppen zu renovieren und zu stabilisieren. Das Dach ist nicht mehr dicht. Monika und ich haben zusammen Holztafeln und Latten bei der Hiag eingekauft und ich machte mich an die Bauarbeiten.

Samstag, 9. Juli 2022

Heute war ein spezieller Tag. Fredi Altherr ist zusammen mit seiner Nichte Emma zu mir ins Atelier gekommen. Emma wollte unbedingt einmal mit einem "richtigen" Künstler zusammenarbeiten. Sie malt und bastelt sehr gerne. Ich habe schon viele schöne Zeichnungen, Collagen und wilde Ideen von ihr gesehen. Ich habe ihr zuerst alle herumstehenden Arbeiten gezeigt und erklärt, was ich mache. In meinem Bildhaueratelier habe ich viele Holzstücke, Späne und Restholz von meinen Skulpturen. In die Mitte des Raumes habe ich eine Holzpalette platziert und habe den Vorschlag gemacht, dass wir zusammen etwas lustiges bauen könnten. Emma hatte dann die Idee, ein Schwimmbad zu bauen. Zum Glück fand ich einen grossen Karton mit Acrylfarben, die ich schon lange nicht mehr gebraucht habe. Somit konnten wir dann das Schwimmbecken, die Eisdiele, den Bademeister, den Sonnenschirm, die Rutschbahn und alles was eben zu einer richtigen Badi gehört aus Holz zusammenbauen und bunt bemalen. Fredi hat dann am Nachmittag kurzerhand ein Museum in seinem Gartenhaus eröffnet, wo wir am Abend die grosse Badeanstalt platzieren konnten und eine Vernissage im kleinen Kreis feierten.

Freitag, 8. Juli 2022

Gegen Mittag sind Nicole Zachmann und Judith Keller vorbeigekommen, um ihre Bücher abzuholen. Das Text und Fotobuch mit dem Titel «DAS RAMPONIERTE VERTRAUEN» ist sehr fein und wunderschön gestaltet. Die zwei Frauen sind total gegensätzlich und dadurch auch spannend. Judith hat mit ihrem Text eine ganz eigene und stimmige Atmosphäre für die Fotoarbeiten von Nicole geschaffen.

Donnerstag, 7. Juli 2022

Heute Morgen habe ich zusammen mit Monika die grosse Träne an die Magnihalde transportiert für die Ausstellung im Hiltibold. Die Installation hat sehr gut geklappt. Ich habe mich dann auf dem Bärenplatz von der Sonne bestrahlen lassen, Kaffee getrunken und alle Zeitungen gelesen. Gegen Mittag bin ich dann zu Anita Zimmermann spaziert. Sie hat mich, Genevieve Leong und Marianne Rinderknecht zum Essen eingeladen. Eine sehr schöne Begegnung auf der Dach-Terasse am Mühlesteg. Anschliessend habe ich zusammen mit Genevieve meine Ausstellung in der Loft an der Rosengartenstrasse besucht und mein Atelier an der Lukasstrasse gezeigt.

Die Eröffnung am Abend war stressfrei. Ich habe mich sehr gut unterhalten.

Dienstag, 5. Juli 2022

Im Moment arbeite ich viel im Garten. Es gibt immer etwas zu tun ... Am Abend haben uns Elsbeth und Hansueli besucht, mit der Gastfamilie aus der Ukraine. Katia, Irina und Danilo. Das war ein lustiger Abend mit viel Brot, Kartoffeln und Wurst.

Montag, 4. Juli 2022

Heute Morgen hat Stefan Wittmer seine Bücher abgeholt. «TIN CAN» ist ein sehr gelungenes Werk, mit einem sehr speziellen Blick des Künstlers auf Amerika.

Am Abend fand das grosse Essen bei Ronald Rentsch und Felicitas statt an der Rosengartenstrasse. Eine spannende Gesellschaft hat sich zum Spaghetti-Essen eingefunden.

Sonntag, 3. Juli 2022

Nach einem stilvollen Frühstück mit perfektem Frühstücksei von unserem Miethuhn Venus, sind wir um 10 Uhr losgefahren nach Weinfelden. Corinne Schatz spricht mit den beiden KünstlerInnen Katharina Henking und Guido von Stürler. Sie haben in den letzten Monaten in der Remise in Weinfelden gearbeitet und ortsspezifische Werke entwickelt. Das war ein sehr schöner "Kunstmorgen" auf dem Land. Unsere Tochter Vera Ida hat hier vor vielen Jahren, kurz nach ihrem Studium an der ZHdK, mehrere Monate gearbeitet und eine sehr spannende Installation geschaffen.

Anschliessend sind wir nach Wittenbach gefahren, um im Schloss Dottenwil die Wolkenbilder von Gabriela Zumstein anzuschauen. "Himmeln" macht Spass. Gabriela hat aus dem vollen geschöpft und viele witzige Wolkenbilder und Wortspiele kreiert.

Freitag, 1. Juli 2022

Am Morgen früh sind die Bücher von Stephan Wittmer geliefert worden. «TIN CAN» ist der Titel. Eine sehr spannende Fotoserie quer durch Amerika. Eine sehr persönliche Sicht auf ein Land, das mir ziemlich fremd ist. Sabine Gebhard Fink, Daniel Blochwitz Michel Rebosura, Kanty Diamond Hamer und Jana Bruggmann haben spannende Texte zu dieser Arbeit verfasst.

Juni 2022

Donnerstag, 30. Juni 2022

In den letzten Wochen habe ich versucht, das gesamte Bücherlager vom Vexer Verlag neu zu ordnen und zu optimieren. In 37 Jahren kommt einiges an bedrucktem Papier zusammen. Es ist spannend zu sehen, wie sich der Lagerbestand dauernd verändert. Bei jedem Titel stellt sich die Frage nach der richtigen Auflage. Oft liegt man in der Einschätzung total daneben. Unser grösster Erfolg war in der jüngsten Zeit die Monografie über den Künstler Coghuf. Die Jurassierinnen und Jurassier lieben und schätzen ihren leider viel zu wenig gewürdigten Künstler. Eine umfassende Werkschau in einem bedeutenden Schweizer Museum wäre schon seit Jahrzehnten ein absolutes Muss.

Am Abend habe ich mich mit Judith Luks, der Verlegerin aus Biel, die auch aus St. Gallen stammt, lange telefonisch über das Thema der idealen Buchauslieferung in der Schweiz unterhalten. Zum Glück macht mir das tägliche Versenden von Buchpaketen grossen Spass. Ich bastle meine Schachteln gerne aus Altkarton zusammen und wenn ich sehr gute Laune habe, mache ich oft Originalzeichnungen auf die Recyclingpakete. Es sind schon mehrere hundert Pakete fotografisch dokumentiert. Ich stelle mir immer vor, wie die Postbotinnen und Postboten auf meine Zeichnungen reagieren ...

Mittwoch, 29. Juni 2022

Heute Morgen habe ich im Lettre International einige sehr spannende Artikel gelesen zum Krieg in der Ukraine. «Museum und Rakete» von Régis Debray, «In Putins Hirn» von Elena Kostioukovitch, das Geleitwort von Ludmila Ulitzkaja und «Das Wort Ukraine - Die Wiedergeburt des Mutes im ermatteten Europäischen Bewusstsein» - von Georges Nivat.

Ziemlich aufgewühlt habe ich dann in unserem Garten nach essbaren Kräutern und Gemüse gesucht und ein sehr feines Essen für Monika und mich vorbereitet, als kleinen Trost für das grosse Elend auf dieser Welt. Das klingt jetzt sicher etwas zynisch. Aber das sogfältige und liebevolle Zubereiten von Speisen schenkt mir wirklich etwas Ruhe. Am liebsten würde ich einfach nur noch Schlafen ...

Montag, 27. Juni 2022

Am Nachmittag waren wir verabredet mit Ursina und Thomas, um ein grosses Bild von Vera abzuholen. Die beiden ziehen weiter in die Nähe von Bern. Das sehr schöne Bild hing sehr lange über dem riesigen Flügel von Thomas und es hat leider keinen Platz in ihrem neuen Haus. Monika hat einen kleinen Bus gemietet bei Sprenger. Es stellte sich dann schnell heraus, dass der Bus zu klein und das Bild zu gross war. Also noch einmal von vorne - Monika mietete den grössten Bus und wir konnten das Bild dann zu mir ins Atelier an der Lukasstrasse transportieren.

Sonntag, 26. Juni 2022

Ausgedehnte Sonntagsruh ...

Samstag, 25. Juni 2022

Am Morgen habe ich alle bestellten Bücher verpackt und zur Post gebracht. Wir haben den ganzen Kofferraum von Monikas Auto gefüllt. Teilweise waren die Pakete sehr schwer. Ich bin erleichtert, dass jetzt alles auf dem Weg ist.

Am Nachmittag feierten wir in Oberriet den 65. Geburtstag von meinem Bruder Hubert. Ein tolles Fest an einem originellen Ort, mit einem sehr schönen Garten, mitten im Dorf, in der Nähe der Sekundarschule. Gutes Essen, guter Wein und eine super Stimmung, mit viel Musik, Gesang und Tanz.

Nach meiner Klassenzusammenkunft am 11. Juni war das für mich in diesem Monat schon das zweite, sehr gelungene Fest in Oberriet.

Freitag, 24. Juni 2022

Heute Mittag wurde die zweite Palette mit Büchern von Gerber-Bardill geliefert. Es hat alles reibungslos geklappt. Um halb drei musste ich los, mit meinem Rollkoffer zum Bahnhof. Mein Zug fuhr um 15.25 Uhr. Ich wurde von einem extremen Starkregen überrascht und musste beim Hauptbahnhof versuchen einen Schirm zu kaufen. Zum Glück fand ich im coop noch einen Knirps, ich musste ja meine Bücher schützen, die ich ins Bündner Kunstmuseum bringen musste. Am frühen Abend beginnt die Diskussion zum Thema Künstlerbücher. Susanne Bieri von der Schweizer Nationalbibliothek hat ein beeindruckendes Buch zu diesem Thema herausgegeben und darin weit über 100 Interviews mit Fachleuten festgehalten. Zur Diskussion waren auch Diego und Gilli Stampa eingeladen. Leider konnten sie aus gesundheitlichen Gründen nicht nach Chur kommen. Schade, ich hatte mich sehr auf dieses Treffen gefreut. Ich war eine Stunde zu früh und konnte mir darum alle aktuellen Ausstellungen ansehen. Eindrücklich war die Präsentation der Holzschnitte und der Druckplatten von Hermann Schärer. Die sehr spezielle und gelungene Inszenierung wurde durch Vaclav Pozarek erarbeitet. Im Untergeschoss ist immer noch die sehr eindrückliche Installation von Wolfgang Leib zu sehen und im "Atelier" die anregende Installation «Im Umbau» von Markus Müller.

Die anregende Diskussion begann dann um 18 Uhr im Foyer des Museums. Es diskutierten Susanne Bieri, Stephan Kunz, Dino Simonet und ich. Es war gar nicht so einfach, die Definition eines wirklichen Künstlerbuches festzulegen. Dieter Roth war natürlich ein wichtiger Vertreter dieser Kunstgattung. Hanne Darboven mit ihren vielen Niederschriften haben wir in der Diskussion glatt vergessen. Als sich dann das Publikum in die Diskussion einmischte, wurde es so richtig fetzig. Wir stellten fest, dass auf dem sehr gut bestückten Büchertisch des Museums kein einziges "reines" Künstlerbuch liegt.

Das ist seit diesem Abend anders. Nun liegt das neue Künstlerbuch von Gerber Bardill «to a mouse» zum Kauf bereit.

Auf meiner Rückreise nach St. Gallen erlebte ich unheimlich schöne Abendstimmungen. Vor allem im Raum Bodensee war das farbige Lichtspektakel am Himmel einzigartig. Als ich dann um 22 Uhr nach Hause kam, war auch Monika aus Berlin zurück. Es gab viel zu erzählen und eben so viel anzuhören. Der Bericht aus Berlin war natürlicher spannender wie meine Alltagsgeschichten ...

Donnerstag, 23. Juni 2022

Heute habe ich 80 Bücher für Esther Ernst vorbereitet und verpackt. Ich kann die fünf schweren Schachteln aber erst nächste Woche zur Post bringen, wenn Monika wieder da ist.

Mittwoch, 22. Juni 2022

Am Mittag ist die erste Palette mit Büchern von Gerber Bardill geliefert worden. Ich habe die Wartezeit genutzt, um weiter am Bücherlager zu arbeiten. Ich muss dringend alles optimieren und den Standort der Bücher notieren, damit im Notfall auch jemand anderes die Bücher im stetig wachsenden Lager finden würde. Das ist eine grosse Herausforderung, aber machbar. Bei diesen Lagerarbeiten schiebe ich jeweils etliche Tonnen Bücher herum. Als Erholung arbeite ich dann gegen Abend sehr gerne im Garten. Da gibt es auch immer wieder etwas umzuschichten, zurückzuschneiden, auszureissen und anzupflanzen. Im Moment liebe ich das Essen der frischen Beeren. Zur Zeit sind die Himbeeren und die Stachelbeeren meine Favoriten.

Montag, 20. Juni 2022

Heute Morgen ist Monika mit dem Zug nach Berlin gefahren, um Vera und Soan zu besuchen. Sie bleibt bis am Freitag. Ich wäre sehr gerne mitgefahren, aber es gibt immer so viel zu tun. Büchersendungen werden angeliefert und nach der Messe in Basel gibt es viele Nachbestellungen, die ich erledigen muss. Zudem bin ich am Freitag eingeladen, an einer Diskussion über Künstlerbücher teilzunehmen, die am Freitag um 18 Uhr im Kunstmuseum Chur stattfindet, anlässlich des neu erschienenen Buches «SWISS ARTIST BOOKS» von Susanne Bieri von der Nationalbibliothek. Gilli und Diego Stampa aus Basel sind auch dabei. Darauf freue ich mich.

Sonntag, 19. Juni 2022

Nach einem sehr schönen, späten Frühstück mit einem biologischen Frühstücksei sind wir nach Schaffhausen gefahren. Um 14 Uhr war die Vernissage im Kunstraum Reinart, wo ich meine grosse Träne und den Hocker für Gottfried Keller zeige.

Der Anlass war sehr angenehm und es ergaben sich einige spannende Gespräche.

Samstag, 18. Juni 2022

Heute begann die Buchmesse bereits um 12 Uhr. Ich habe insgesamt sehr gut verkauft und sehr viele spannende Menschen kennengelernt. Ich denke, da werden noch viele Reaktionen erfolgen. In diesem Jahr sind interessanterweise vor allem kleine feine Bücher gekauft worden. Ich denke, die Menschen wollen weniger Ballast herumschleppen im Leben.

Diese Woche war sehr anstrengend und sehr bereichernd in allen Bereichen. Es gibt einfach viele spannende Menschen auf diesem Planeten.

Ich habe etwas früher zusammengepackt, um den 18.30 Uhr Zug zu erwischen. Auf dem Bahnhof hat mich ein Mann angequatscht, ob ich seine Tageskarte kaufen würde. Ich habe das dann gemacht, nicht um billiger Zug zu fahren, sondern um ihm einen kleinen Sonntagsverdienst zu ermöglichen. Ich hatte dann aber immer ein etwas mulmiges Gefühl wenn ich das Ticket zeigen musste. Es ging alles gut und um 21 Uhr war ich zu Hause. Monika hat mich wunderbar bekocht.

Freitag, 17. Juni 2022

Ich habe einmal mehr wunderbar geschlafen, hoch über Basel. Nach dem Frühstück besuchte ich die Ausstellung «swiss art awards». Ich war sehr beeindruckt von der enorm aufwändigen Videoarbeit von Jjajia Zhang. Und ich traf dort unter anderem die Künstlerin Agatha Zobrist. Mit ihr konnte ich spontan die Tendenzen und Eindrücke von diesem Wettbewerb diskutieren.

Um 15 Uhr begann wieder die Messe. Es war ziemlich anstrengend bei dieser Hitze, aber ich hatte sehr spannende Begegnungen und sehr viele interessierte Besucherinnen und Besucher. Um 18 Uhr kam Fritz Balthaus zur Signierstunde seines neuen Buches mit dem Titel «Poststudio».

Der Tag war zwar anstrengend aber auch sehr erfolgreich.

Um 21 Uhr bin ich dann zum Restaurant Frohsinn spaziert, um zusammen mit Ute, Walter und einer Freundin gemeinsam zu essen.

Donnerstag, 16. Juni 2022

Um 14 Uhr traf ich mich mit Alex Silber und Johannes Nilo im Park vor der Kaserne. Alex plant ein Buchprojekt zusammen mit Johannes und er wollte mit mir das Konzept besprechen. Um 15 Uhr begann dann wieder der Messetag. Um 17 Uhr kam Angela Lyn, um ihre sehr schönen und schweren Bücher zu signieren, die für eine grosse Ausstellung in einem riesigen, barocken Palast in der Nähe von Meiland stattfindet. Um 18 Uhr war dann Dirk Reimes zum Signieren seines Buches «sous un ciel partagé entre nuages et éclaircies» anwesend. Er hat ein Jahr lang in Brüssel gelebt und in diesem Jahr jeden Tag eine Fotografie gekauft auf dem Flohmarkt, mit Bildern von unbekannten Menschen, die ihn berührten. Über diese Menschen hat er dann eine sehr feine, frei erfundene Geschichte geschrieben. Nach der Messe bin ich dann um 21 Uhr zusammen mit der wunderbaren Kinderbuchillustratorin Petra Rappo zum Italiener "Gato Nero" an der Oetlingerstrasse zu einem feinen Nachtessen gegangen.

Dienstag, 14. Juni 2022

Heute sind 3500 Liter Heizöl geliefert worden. Bei diesen extremen Preisen verstehe ich nun endlich die Bezeichnung von Öl als "Schwarzes Gold."

Am Nachmittag habe ich bereits meinen Rollkoffer für die Buchmesse in Basel vollgepackt mit sehr vielen kleinen Publikationen.

Montag, 13. Juni 2022

Am frühen Abend sind wir mit dem Auto nach Chur gefahren, für die Buchvernissage von Gabriela Gerber und Lukas Bardill. Leider haben wir nur ganz wenige Buchexemplare erhalten für die Präsentation, die in der Postremise stattgefunden hat. Der Ort ist toll für kleine Kulturveranstaltungen. Ich war noch gar nie in diesem Raum. Der Anlass war sehr schön. Nach der Begrüssung durch Luciano Fasciati gab es einen ersten Block mit einer Filmvorführung von Arbeiten von Gabriela und Lukas. Die musikalische Begleitung durch den jungen Gitaristen Frieder Torp war sehr stimmungsvoll. Anschliessend machte ich ein spontanes Gespräch mit Gabriela und Lukas über ihre künstlerische Arbeit. Ein zweiter Film- und Musikteil rundete den gelungenen Anlass ab. Monika und ich sind dann noch bei Tageslicht, und sehr gut gelaunt mit den restlichen Büchern und den Sondereditionen nach St. Gallen zurückgefahren.

Sonntag, 12. Juni 2022

Monika kam gegen die Mittagszeit zurück aus Luzern. Sie war am Vorabend an einer Filmpremiere von Edith und Lorenz und fuhr anschliessend mit Eri nach Luzern.

Wir fuhren dann gemeinsam nach Kriessern zum Gartenfest bei Ruth und Andre. Das war wunderbar. Nach der Reise nach Oberriet nun ein weiterer toller Anlass im Rheintal.

Samstag, 11. Juni 2022

Der heutige Tag wird ein grosser Tag. Der Jahrgang 1955 trifft sich um 14 Uhr beim Schulhaus in Oberriet. Ich bin um 12:39 in St. Gallen abgefahren und wollte um 12:26 in Oberriet sein. Mein Problem war, dass der Zug in Oberriet nicht angehalten hat. Ich bin in St.Gallen blöderweise in den Schnellzug eingestiegen und musste bis nach Buchs fahren. In Buchs eilte ich sofort auf das Gleis drei, der Zug nach Oberriet war aber schon weg. Ich rannte dann wieder zurück, suchte die Busshaltestelle und hatte grosses Glück. Der Busfahrer wollte gerade die Türe schliessen und liess mich dann doch noch einsteigen. Ich genoss die Fahrt durchs Rheintal und war pünktlich um 14 Uhr beim Primarschulhaus in Oberriet. Meine tolle Reisegeschichte amüsierte meine ehemaligen Mitschülerinnen und Mitschüler sehr.

Gemeinsam sind wir dann zum Schloss Blatten spaziert. Hinter der Burgruine gibt es einen Rebberg, wo der Sauvignon Blanc vom Blattenberg wächst und produziert wird. Dank dem schönen Wetter konnten wir draussen sitzen und den Wein und den Vesper geniessen. Lustigerweise hat mein Bruder Hubert die Weinetiketten von diesem kleinen Weingut gestaltet.

Ich habe mich sehr amüsiert über all die vielen spannenden Geschichten, die an diesem Nachmittag von meinen Mitschülerinnen und Mitschülern erzählt worden sind. Ich finde es wunderbar, dass sich Menschen in ihrem wahren Wesen nicht verändern. Das Lachen, die Gestik, die Eigenheiten, bleiben bis ins hohe Alter erhalten. Es ist auch wunderbar, sich all die spannenden Lebensgeschichten anzuhören und die unterschiedlichen, persönlichen Entwicklungen von Menschen zu bestaunen, die man ja vor allem als Kinder kannte. Auch die Berichte von vielen Fehlleistungen und Verletzungen, die durch Lehrpersonen ausgeübt worden sind, haben mich entsetzt. Ich scheine als Kind einiges nicht mitbekommen zu haben. (Ich war ja auch extrem Kurzsichtig ... )

Am frühen Abend sind alle wieder ins Dorf zurück spaziert und wir haben dann in der Krone gegessen. Ein kleines Grüppchen hat noch einen kurzen Zwischenhalt für einen Apéro im Restaurant Eintracht gemacht. das Restaurant hat einen wunderbaren Garten und das Haus ist vorbildlich renoviert worden. Es hat sich viel getan im Dorf.

Um halb zwölf in der Nacht fuhr dann mein Zug und ich hatte eine Stunde Zeit um den spannenden Tag zu reflektieren. Ich bin in St. Fiden um halb Eins ausgestiegen und war total erstaunt, wie viele junge Menschen auf dem kleinen Bahnhof herumhingen. Richtig grossstadtmässig. Ich denke das hat mit Rümpeltum zu tun. Die organisieren spannende Konterte im Areal Bach in St. Fiden.

Freitag, 10. Juni 2022

In den letzten Tagen packte ich insgesamt vier grosse Schachteln mit Büchern aus dem Vexer Verlag für die Buchmesse "i never read", die während der Art, wieder in der Kaserne stattfindet. Ich nehme in diesem Jahr auch einige ausgewählte, ältere Bücher mit und bin sehr gespannt, wie die Messe werden wird. Monika musste mich mit dem Auto zur Post bringen. Die Schachteln waren alle zwischen 20 und 30 Kilo. Ich habe schon erbarmen mit dem Postboten oder der Postbotin. Diese schweren Pakete sind eine echte Herausforderung.

Heute Nachmittag wollte Lukas Bardill nach St. Gallen kommen, um das neue Buch «to a mouse» abzuholen. Leider gab es ein Problem in der Druckerei. Papiermangel, Produktionsprobleme, etc. Im Moment ist es sehr schwierig, Buchprojekte zu planen. Die Lieferketten funktionieren nicht mehr zuverlässig, wegen diesem beschissenen Krieg, den Putin gegen die Ukraine führt.

Donnerstag, 9. Juni 2022

Zum Mittagessen kommt heute fast die ganze Familie Hutter zu uns nach St. Gallen. Claire wird 90 und sie ist für ihr Alter immer noch sehr fit. Die Geburtstagsstimmung war grossartig. Eine tolle Familie mit viel Charme und Witz. Nach dem Essen sind alle zu Theo gegangen, um seinen Geburtstagsfilm zu betrachten, den er für Claire gemacht hat. Alle Geschwister erarbeiteten einen Beitrag für diesen Film. Ich glaube, ich wünsche mir das schon zu meinem 70-sten.

Mittwoch, 8. Juni 2022

Am Nachmittag fand bei uns die Tankrevision statt, die alle zehn Jahre fällig ist. Ich arbeitete im Garten, um meine Wartezeit sinnvoll zu nutzen. Meine kleinen Randensetzlinge brauchen viel Geduld und Zuneigung, damit sie wachsen. Wenn ich gut gelaunt bin, pfeife ich ihnen ein Liedchen vor oder noch besser, ich singe ihnen ein Lied, bis sie das erste Mal erröten.

Dienstag, 7. Juni 2022

Um 16 Uhr wurde meine grosse, rot eingefärbte Träne und der Hocker für Gottfried Keller für die Ausstellung in Schaffhausen abgeholt. Auf dem Hocker, den ich vor einigen Jahren mit der Motorsäge aus Tannenholz geschnitten habe, liegt ein grünes Buch. Die Tanne wurde von der Familie Morand gestiftet als riesiger Christbaum, der vor einigen Jahren auf dem Gallusplatz in St. Gallen stand. Aus diesem Baum habe ich dann für Markus Morand eine grosse Skulptur geschaffen und mit dem Reststück des Baumstammes den Hocker für Gottfried Keller geschaffen. Als Dank für sein grossartiges Werk «Der grüne Heinrich».

Montag, 6. Juni 2022

Am frühen Abend fand das monatlich stattfindende Montagsessen bei Ronald Rentsch und Felicitas, in der Loft an der Rosengartenstrasse statt. Ein toller Abend mit spannenden Menschen.

Sonntag, 5. Juni 2022

Bei uns waren heute Carole Forster vom Bücherladen Appenzell und der Silberschmied Sebastian bei uns. Als Überraschungsgast kam dann noch Fritz Balthaus dazu. Wir haben mit ihm im Vexer Verlag ein sehr schönes Buch gemacht. Er brachte uns Bücher von Coghuf und eine Sonderedition von Rudolf Steiner mit aus Berlin. Ein schönes Zusammentreffen und ein grossartiger Abend.

Samstag, 4. Juni 2022

Gestern und heute Abend waren wir am Klangfestival im Toggenburg und haben teilweise grossartige Konzerte erlebt. Am Freitagabend hörten wir: Mieskuoro Huutajat, Päivi Hirvonen, die Brandhölzler Striichmusig und Antti Padlauen. Am Samstag war es dann eine noch grössere Auswahl an Musikerinnen und Musikern. Ich freute mich sehr auf Balthasar Streiff. Mit ihm und Christian Zehnder habe ich 1997, anlässlich vom Symposium "Der hohe Kasten - Berg und Zeit" ein wunderbares Konzert von Stimmhorn in der Kirche Brülisau organisiert. Die Alphornklänge von Balthasar waren für mich damals eine Superklasse für sich und der Obertongesang von Christian war für mich total Neu und einzigartig. Interessanterweise hat man sich in der Zwischenzeit auf solche Klänge eingestellt. Die Überraschung ist weg.

Donnerstag, 2. Juni 2022

Bei swica, in der Praxis von Frau Kalbacher gibt es heute die Auswertung der Testergebnisse von meiner Haut. Ich habe nun einen Allergikerpass: Natriumsulfit, Duftstoff-Mix, Sandelholzöl und Propolis ... Diesen Allergikerpass soll ich nun jeweils in Restaurants vorzeigen. Dann gibt es keinen Wein mehr und nichts zu Essen ... lustige Zeiten. Da werde ich doch lieber gleich wieder ganz gesund ... Leinöl hat auch leicht allergen gewirkt. Also auch Schluss mit dem Malen ... Jetzt kann ich endlich meine Pensionierung geniessen.

Am Abend besuchte ich zusammen mit Monika die Ausstellungseröffnung im neuen visarte Ausstellungsraum an der Linsenbühlstrasse. Eine spannende Ausstellung in einem schönen Raum, an einem guten Ort.

Mai 2022

Dienstag, 31. Mai 2022

Am Morgen war ich bei swica zu einem Hauttest vorgeladen. Sechs verschiedene Substanzen wurden auf meinem Rücken aufgetragen und mit grossen Pflastern geschützt. Ich habe seit längerer Zeit grosse Hautprobleme und kenne die Ursache nicht. In zwei Tagen wird der Test dann ausgewertet.

Montag, 30. Mai 2022

Seit längerer Zeit arbeite ich am Thema "Tränen". Die ersten 26 Tränen, machte ich 1990, für eine Ausstellung zum Thema Aids, die in der Dampfzentrale in Bern stattfand. Die Tränen waren zwischen 60 und 120 cm gross, aus Weidenholz geschnitten, geschliffen und mit Ölfarbe rot eingefärbt. Seit dem Kriegsausbruch in der Ukraine habe ich zwei sehr grosse Tränen mit der Motorsäge aus Pappelholz geschnitten. Eine wird ab dem 7. Juli im Hiltibold in St. Gallen ausgestellt. Ich habe dort eine Präsentation, zusammen mit Genevieve Leong.

Die zweite, um einiges grössere Träne, werde ich im Kunstraum Reinart in Schaffhausen zeigen. Diese Träne liegt auf einem Papierbogen, auf dem die roten Spuren der Einfärbung der Träne zu sehen sind.

Sonntag, 29. Mai 2022

Heute besuchten uns Petra Meyer und Simon Ryn, um meine kleinen Arbeiten zurückzubringen, die ich in der Ausstellung im "Helmhaus" in Beromünster gezeigt habe. Petra ist eine begnadete Korrekturleserin und Simon ein spannender und vielseitiger Künstler. Das war ein ganz tolles Zusammentreffen.

Samstag, 28. Mai 2022

Wir verbringen täglich sehr viel Zeit im Garten. Langsam werden wir zu Selbstversorgern. Wenigstens mit all dem vielfältigen Gemüse, den Salaten, den Beeren und im Herbst mit den Äpfeln. Es ist grossartig, welche Vielfalt an Pflanzen in unserem wilden Garten wachsen.

Freitag, 27. Mai 2022

Um 17 Uhr begann die Eröffnung bei Ronald und Felicitas. Es war eine wunderbare Atmosphäre, zusammen mit den geladenen Gästen. Ich habe mich selten so wohl gefühlt an einer Vernissage. Ich freute mich, so viele gute Freundinnen und Freunde an einem Anlass zu sehen.

Donnerstag 26. Mai 2022: Am Nachmittag sind wir nach Basel gefahren, um stöckerselig zu besuchen. Anette und Christian kenne ich schon sehr lange. Vor allem Christian. Die beiden arbeiten an einem sehr grossen Projekt, das sie zusammen mit dem Schlagzeuger Fritz Hauser realisieren. Für dieses Projekt nehmen sie von vielen Freunden und Bekannten die Herztöne auf. Ich hoffe sehr, dass ich dieses grossangelegte Musik-Kunst-Stück einmal in St. Gallen hören kann. Wir verbrachten einen wunderbaren Abend mit den beiden. Sie verwöhnten uns mit einem wundervollen Essen und sehr guten Gesprächen.

Mittwoch, 25. Mai 2022

Heute war Haareschneiden angesagt bei Simone. Vor wichtigen Ausstellungsterminen ist das Zurückschneiden der Haare für mich immer sehr beruhigend. Ein neuer Zeitabschnitt kann dann auch optisch vollzogen werden.

Dienstag, 24. Mai 2022

Um halb elf starteten wir zusammen mit einem Fachmann die Hängung der vier grossen Fotoarbeiten, die ich vor kurzem von Sabet im Wald gemacht habe. Eigentlich habe ich fünf Fotos vergrössern lassen aus der riesigen Serie. Ich habe mich dann aber für vier Bilder entschieden. Die einzelnen Plexiglastafeln waren sehr schwer und die Hängung war dementsprechend anspruchsvoll. Nun sieht alles sehr stimmig aus und ich freue mich schon sehr auf die Eröffnung am Freitag, den 27. Mai, an der Rosengartenstrasse. Als Abschluss hängte ich noch eine frühe Zeichnung von mir aus dem Jahr 1973 über dem Korpus, auf dem eine Auswahl von meinen Katalogen und Büchern liegen. Die grosse Tuschzeichnung zeigt einen Mann und eine Frau, die grosse Insekten in den Händen halten. Mit diesen grossformatigen Zeichnungen habe ich 1975 begonnen, als ich meine Berufslehre als Stickereientwerfer antrat. Ich wollte ja schon immer Künstler werden ...

Montag, 23. Mai 2022

Um neun Uhr wurden die grossen Waldfotos, die ich zusammen mit Sabeth Weibel gemacht habe, in die Loft an der Rosengartenstrasse geliefert. Ich bin etwas erschrocken über das Gewicht der Plexiglasplatten. Ronny hat mir angeboten, dass er einen sehr versierten Rahmenmacher engagieren wird, der die Hängung der Werke übernimmt.

Samstag, 21. Mai 2022

Nach dem Frühstück trafen wir uns im Grossratssaal für die Delegiertenversammlung. Die Stimmung war sehr gut und alle Geschäfte sind von den Delegierten aus der ganzen Schweiz ohne Gegenstimmen angenommen worden. Für mich war das ein sehr schöner Abschluss meiner achtjährigen Präsidentschaft beim Berufsverband Visarte Schweiz. Christoph Doswald hielt eine wunderbare Abschiedsrede für mich, die mich sehr berührte. Christian Jelk übernimmt nun das Amt und er wurde mit grossem Applaus zum neuen Präsidenten gewählt.

Nach dem Mittagessen hatten wir im Grossratssaal eine Podiumsdiskussion angesagt zum Thema "Honorare für Künstlerinnen und Künstler". Als Grundlage hat Visarte Schweiz schon vor Jahren Honorarleitlinien erarbeitet. Der grösste Erfolg bei diesem wichtigen Thema war die Aufnahme dieses Anliegens in der letzten Kulturbotschaft des Bundes.

Die Diskussion verlief sehr anregend und es scheint so, dass bei allen Akteuren in der Kulturvermittlung klar ist, dass Honorare für Künstlerinnen und Künstler bezahlt werden müssen. Wir hätten noch lange weiter diskutieren können, aber wir waren im Kunstmuseum eingeladen zu einer Führung mit dem Museumsdirektor Stephan Kunz, durch die eindrückliche Einzelausstellung von Ursula Palla.

Anschliessend habe ich mir in der Nähe des Bahnhofes einen Apéro gegönnt und ich genoss meinen Abschied bei Visarte, mit meinem sehr schönen Blumenstrauss, den ich neben meinem Glas Weisswein auf dem Beizentisch platziert habe. Die Gäste dachten wahrscheinlich, dass ich mit meinem Blumenstrauss auf meine Liebste warte ...

Freitag, 20. Mai 2022

Um neun Uhr hatte ich einen Termin im SWICA Gesundheitszentrum. Die Hautärztin, Frau Kalbacher, begutachtete meine Hautläsionen, die mich seit längerer Zeit beschäftigen.

Am Mittag fuhr ich nach Chur, zu meiner letzten Sitzung mit dem Zentralvorstand von Visarte. Wir bereiteten den Ablauf der Delegiertenversammlung vor. Am Nachmittag trafen sich dann die Delegierten beim Schloss Haldenstein. Wir genossen die Führung durch das riesige Lager des Rätischen Museums. Es ist sehr eindrücklich, was da für Schätze gelagert werden. Münzen, Waffen, Schlitten, Kutschen, halbe Häuser, Kleider, Hüte, Trachten, Mobiliar, Textilien aller Art, Malereien, Wirtshausschilder, Schlitten, Truhen, etc.

Anschliessend genossen wir den Apéro im Schlosspark und dann ein sehr feines Nachtessen. Nach einem oder mehreren Schlummertrünken fiel ich im Hotel Chur in einen tiefen und traumreichen Schlaf.

Donnerstag, 19. Mai 2022

Am Morgen musste ich sehr früh auf den Zug, um rechtzeitig an der Hochschule in Bern zu sein. Fabiana Senkpiel erwartete mich an der HKB. Um 10 Uhr begann das Kolloquium zum Thema: "Publizieren von künstlerischer Forschung unter Open-Access-Bedingungen". Diese Forschungsarbeiten müssen kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Für Verlage ist das eine grosse Herausforderung. Nach der Begrüssung von Priska Gisler referierte Marina Belobrovaja, PhD (HSLU D&K) über ihre Arbeit: Das gute Gefühl, «Das ungute Gefühl. auf der richtigen Seite zu stehen. Engagierte Kunst aus der Schweiz heute» veröffentlicht zu haben. Diese Arbeit erschien bei "diaphanes". Anschliessend habe ich über den Vexer Verlag gesprochen und über unsere Ideen, wie wir mit Forschungstexten umgehen könnten. Persönlich finde ich, dass alle Hochschulen eigene Platformen einrichten sollten, wo alle Forschungstexte möglichst in Englisch, über das Internet veröffentlicht werden. Somit würde die geleistete Forschungsarbeit auch an den Orten der Entstehung weiter wirken. Diese Plattformen müssten natürlich international vernetzt sein. Die Verlage könnten dann einfache Printausgaben in der jeweiligen Ursprungssprache anbieten...

Ich fand das Kolloquium sehr spannend und anregend und das gemeinsame Mittagessen im Freien ermöglichte weiterführende Diskussionen.

Mittwoch, 18. Mai 2022

Am Morgen konnte ich bereits die Einladungskarten bestellen. Gaston Isoz hat in der Nacht die Gestaltung in Berlin vorbereitet und die Daten an mich übermittelt. Am Nachmittag waren dann die Einladungen bereits gedruckt, abholbereit und versandfertig.

Dienstag, 17. Mai 2022

Heute organisierte ich die Gestaltung und den Satz für die Einladungskarte für die Eröffnung der Ausstellung in der Loft. Ich habe alles Material an Gaston Isoz nach Berlin geschickt ...

Für die Vorderseite habe ich mich für die Skulptur «Selbst im Hasenkostüm» entschieden.

Montag, 16. Mai 2022

Heute Nachmittag hat die Transportfirma Ebneter bei Markus und Irene Comba meine Skulptur «Selbst im Hasenkostüm» abgeholt. Vier starke Männer haben das schwere Teil über die enge Treppe des Buchantiquariats an der Magnihalde heruntergetragen. Anschliessend holten sie das riesige Tryptichon und die Skulptur mit den zwei Liegenden bei mir im Atelier ab, um dann alles in der Loft von Ronny Rentsch zu platzieren. Dazu mussten sie auch einen riesigen und schweren Schrank in einen anderen Raum transportieren. Es ist alles gut gegangen. Nun geht es in den nächsten Tagen um den Aufbau der Werke.

Sonntag, 15. Mai 2022

Krispin Heé hat am Nachmittag in der Bibliothek im Sitterwerk einen spannenden Einblick vermittelt zu ihrer buchgestalterischen Praxis. Sie hat auch für den Vexer Verlag einige sehr schöne Publikationen gestaltet. Krispin lebt und arbeitet in Zürich und Berlin. Das vereinfacht die Zusammenarbeit für Vera in Berlin sehr. Das Buch über Lilly Keller wurde 2016 zu einem der schönsten Schweizer Büchern auserkoren.

Freitag, 13. Mai 2022

Monika und ich haben eine kleine Reise geplant nach Ilanz. Meine Gotte lebt dort in einem Kloster und ich habe sie schon lange nicht mehr gesehen. Sie ist etwas vergesslich geworden und ich dachte es wäre sehr nett sie wieder einmal zu sehen, solange sie mich noch erkennt. Der Besuch war sehr schön. Meine Gotte wird von einer Mitschwester sehr liebevoll gepflegt und begleitet. Zum Abschluss haben wir noch einmal den Arbeitsplatz der leider verstorbenen Ikonenmalerin angeschaut und zwei kleine unfertige Bildchen ausgewählt als Erinnerung für diesen Tag. Unser Mittagessen haben wir dann auf dem Oberalppass genossen und sind anschliessend Richtung Luzern und dann zu Freunden nach Eggerswil am Sempachersee gefahren, wo wir ein sehr lustiges Wochenende mit feinem Essen, Jassen und einem erfrischenden Bad im See genossen haben. Als Abschluss habe ich vor der neuen Hecke auf dem Grundstück eine ca. 15 cm tiefe und ebenso breite und zehn Meter lange Schlangenlinie in die Wiese gegraben, die dann mit Kies und Sand gefüllt wird. Ich hoffe, dass hier mit der Zeit eine andere Blumenflora gedeiht.

Mittwoch, 11. Mai 2022

Garten und Malen. Ernten und signieren, Essen und geniessen, am Schluss alles kompostieren ...

Dienstag, 10. Mai 2022

Ich musste früh aufstehen heute Morgen. An der Lukasstrasse hat sich der neue Liftmonteur angemeldet für eine Kontrolle. Das war eine lustige Begegnung mit einem hochmotivierten Automechaniker, der sein Handwerk versteht und sich beruflich neu orientierte, weil bei Autos immer weniger Mechanik und immer mehr Computertechnologie angesagt ist. Da macht es natürlich Spass, alte Liftanlagen zu überprüfen. Der nette Mechaniker fand dann, dass er meinen Hobbyraum sehr schön finde. Na ja - das Hobby und die hohe Kunst.

Montag, 9. Mai 2022

Steuerklärung ausfüllen ... Viele kennen das, gemeinsam die Steuererklärung ausfüllen. Der Freudentag des Jahres - OHO.

Sonntag, 8. Mai 2022

Sonntagsfrühstück mit der ganzen Familie Andrea Giuseppe und Gabriella Coriucolo und ihren zwei Kindern. Wir haben uns lange nicht mehr gesehen und dann spontan bei uns zu einem Frühstück abgemacht. So ein grosser Familientisch am Sonntag macht richtig Freude. Anschliessend sind wir ins Riethüsli gefahren, um ihren Garten und das Haus anzuschauen. Ein richtig sonniger Sonntag ...

Samstag, 7. Mai 2022

Diese Woche hake ich ab als Montage- und Renovationswoche Kühlschrankfront montieren lassen, Wände ausmessen, alleine sein, Handwerker anrufen, blöd herumstehen, Bestellungen erledigen, nachfragen und abhaken ...

Mittwoch, 4. Mai 2022

Um 9.30 Uhr hatte ich eine Skyp-Vorbbesprechung mit Tanja Scartazini. Sie macht mit bei einer Podiumsdiskussion von Visarte Schweiz, zum Thema "Künstler und Künstlerinnen Honorare", nach unserer Delegiertenversammlung am 21. Mai in Chur.

Dienstag, 3. Mai 2022

Heute Abend habe ich eine Lesung im Lokal 1733 von Laura Vogt besucht. Mir haben die rhythmischen, sich langsam weiterentwickelnden Texte über sehr intime Stimmungslagen und persönlich Erlebtes sehr gefallen. Ich hoffe, dass Laura einen sehr guten Verlag findet für ihren neuen Roman.

Montag, 2. Mai 2022

Ich habe mich sehr gefreut, Roger Diener wieder einmal in St. Gallen zu sehen. Er hat einen sehr interessanten Vortrag im Square, an der Universität in St. Gallen gehalten zum Thema "Kunst und Bau", deren Kunstwerke ich teilweise noch nicht gekannt habe. Ich bin sehr glücklich, dass ich zusammen mit dem Büro Diener & Diener in den letzten 13 Jahren sehr viele spannende Projekte entwickeln und realisieren konnte. Im Zusammenhang mit Architektur kann Kunst eine ganz andere Funktion übernehmen und Langzeitwirkung entfalten. Unabhängig und ausserhalb des stressigen Kunstmarktes.

Sonntag, 1. Mai 2022

Den Tag der Arbeit habe ich vorwiegend im Bett verbracht, mit meiner ziemlich verbogenen Brille. Bei einem guten Fest fällt hallt oft auch etwas Kleines auf den Boden ...

April 2022

Samstag, 30. April 2022

Spontan habe ich mich am Abend entschieden im Quartier essen zu gehen. Als der Bus beim Grossacker anhielt, hatte ich aber keine Lust auszusteigen. Spontan bin ich bis zum Marktplatz gefahren und habe mich für einen Abend im Engel entschieden. Wir sind seid Urzeiten Genossenschafter vom Engel und ich fand, dass ein Abend an diesem Ort sehr gut passt, in der Nacht vor dem 1. Mai. Monika ist schon wieder in Berlin und ich hatte Lust, meinen Solofeiertag zu geniessen.

Die Entscheidung war super. Ich habe lustigerweise sehr viele alte Freunde getroffen, die ich schon lange nicht mehr gesehen habe.

Freitag, 29. April 2022

Am Morgen war ich verabredet mit Fredi, zu einem von unseren regelmässigen Plauder- und Spaziergänge-Treffen. Das ist immer sehr anregend und macht gute Laune.

Am Nachmittag besuchte mich Tom Schneider von der Galerie Reinart aus Schaffhausen. Er plant ein Ausstellungsprojekt, das er mit mir besprechen will. Das war alles sehr sympathisch und am Abend besuchten wir dann gemeinsam die Vernissage von Ursula Palla in der Cabane im Garten vom Schloss Wartegg, in der Nähe von Rorschach. Die Wolke aus feinem Draht von Ursula und das anwesende Publikum hat mich sehr froh gestimmt.

Donnerstag, 28. April 2022

Am Morgen früh war ich bei meiner Hausärztin, um die Routinekontrolle meiner Blutwerte, etc. zu besprechen. Ich bin sehr glücklich, dass alle Werte im grünen Bereich sind. Das hat mich richtig froh gestimmt und ich pfiff - oder ich versuchte es, einige fröhliche Weisen zu pfeifen auf meinem Nachhauseweg ...

Mittwoch, 27. April 2022

Heute Morgen werden meine zwei grossen Bilder vom Museum an die Lukasstrasse geliefert. Ich habe die Wartezeit einmal mehr genutzt, um mein grosses Bücherlager zu optimieren. Das gibt sehr viel zu tun und ist ziemlich anstrengend. Bücher sind einfach schwer.

Montag, 25. April 2022

Am Nachmittag hatte ich einen Termin bei einer Hautärztin und gegen Abend musste ich im Kunstmuseum meine zwei Bilder «selbst im Regen» kontrollieren, die nun rund ein Jahr lang in der Porträtausstellung gezeigt wurden.

Sonntag, 24. April 2022

Die Tage in Loazzolo waren echt entspannend. Wir haben wunderbar gegessen, viel gelacht, nicht wenig getrunken und einige schöne Spaziergänge und Ausflüge gemacht. Auf einem nahegelegenen Weingut von Loazzolo haben wir unseren Lieblingswein entdeckt, den wir in den letzten Jahren immer in einer Weinhandlung in Orta gekauft haben. Forteto della Luja. LE GRIVE von 2020. Wir konnten nur Magnumflaschen kaufen, da in der Coronakriese keine kleinen Flaschen mehr erhältlich waren auf dem Markt. Ein grossartiger Wein.

Am Sonntag haben wir uns entschlossen, rechtzeitig in die Schweiz zurück zu fahren. Die Entscheidung war sehr gut. Es hatte fast keine Autos auf den Strassen. Erst kurz vor Ciasso wurde es etwas stressig und eng. Monika hat es ab aber geschafft, mich in einer sehr guten Zeit nach Hause zu bringen. Ich geniesse diese langen Fahrten als entspannter Beifahrer.

Freitag, 22. April 2022

Heute fahren wir nach Loazzolo zu Freunden ins Piemont. Das wird ein Fest. Brigitte und Felix sind wunderbare Gastgeber und mit unseren Freunden Urs und Kathrin aus Bühler werden wir ein tolles Sextett.

Donnerstag, 20. April 2022

In den letzten Tagen habe ich viel nachgedacht, wie meine Werkpräsentation in der Loft unseres Nachbarn aussehen könnte. Der erste Entscheid viel gleich am Samstag nach der Besichtigung der Räume. Ich erinnerte mich spontan an die Skulptur «Selbst im Hasenkostüm», die ich vor rund 15 Jahren an Freunde als Leihgabe in Obhut gegeben habe. Ich besuchte Markus Comba um das zu besprechen und traf dann auf dem Flohmarkt auch noch seine Frau Irene. Nach diesem Gespräch visionierte ich zusammen mit Monika meine aktuellen Fotos, die ich von Sabet gemacht habe. Wir waren uns schnell einig, fünf grosse Fotografien mit Sabet im Wald vergrössern, und auf Plexiglas aufziehen zu lassen. Ich bin mehrmals in der Loft gewesen, um die Entscheidungsfindung zu überprüfen und habe dann gemerkt, dass mein rund neun Meter breites Tryptichon wie geschaffen ist für diesen Raum Die Masse stimmen perfekt. Ein riesiger Schrank muss dann einfach in einem anderen Raum platziert werden. Als weiteres Werk wählte ich die Skulptur aus den 80er-Jahren, mit zwei liegenden Männern aus. Die passen wunderbar unter die metallene Treppe zum Obergeschoss.

Sonntag, 17. April 2022

Heute fliegen Vera und Soan wieder nach Berlin. Am frühen Nachmittag habe ich die beiden im Zug nach Kloten begleitet. Wir werden sie sehr vermissen.

Samstag, 16. April 2022

Heute Morgen besuchte ich Ronald Rentsch in seiner Loft. Er hat mich eingeladen, in seinen Räumen Kunst von mir zu installieren als "Gastkünstler". Ich habe die Räume ausgemessen und fotografiert, um dann ein Konzept zu erarbeiten. Die Werke werden dann bis Ende Jahr an diesem spannenden Ort zu sehen sein. Vor mir haben schon Stefan Rohner und Alex Hanimann ihre Arbeiten präsentiert. Das Konzept, Arbeiten von "Gastkünstlern" in Privaträumen zu präsentieren, finde ich sehr spannend. Mal schauen, was mir da einfällt.

Freitag, 15. April 2022

Heute haben uns Edith, Lorenz und Arlett aus Zürich besucht. Wir genossen ein ausgedehntes Essen mit allem drum und dran. Arlett und Soan mögen sich sehr. Sie benehmen sich fast wie Geschwister. Es gab für uns alle so viel zu erzählen und so viel zu erfahren über den Alltag, die Arbeit, die Zeit des Stillstandes wegen Covid und über all die Befindlichkeiten, Ängste, Hoffnungen und über all den angestauten Frust. Der sicherste Wert für uns wird immer mehr der Garten als Erholungs- und Erlebnisraum.

Donnerstag, 14. April 2022

Die letzten Tage sind wie im nu vergangen. Wir haben viel gespielt in unserem Garten. Soan liebt es mitzuarbeiten, Löcher zu graben, Steine zu sammeln und Unkraut zu jäten. Ich muss auch immer Holz bereit haben, damit wir zusammen sägen können. Gestern haben wir einen ausgedehnten Spaziergang im Guggeienwald unternommen. Als Höhepunkt bauten wir mitten im Wald aus Ästen, Moos und Steinen ein Zwergenhaus. Wir haben das schon mit Vera zelebriert, als sie noch klein war.

Dienstag, 12. April 2022

Wir sind zusammen mit Vera und Soan zum Mittagessen nach Kriessern gefahren. Die Eltern, Grosseltern und Urgrosseltern in einem, haben sich sehr auf unseren Besuch gefreut. Das war ein wirklich schöner Nachmittag im Haus und im Garten. Die 90-jährige Mutter von Monika hat für uns alle wunderbar gekocht.

Montag, 11. April 2022

Um 8 Uhr früh sass ich bei Frau Dr. Faust in der Klinik Rehburg für einige Gesundheitstests. Das muss ja ab und zu sein.

Am Nachmittag erwarteten wir in grosser Vorfreude Vera und den kleinen Soan aus Berlin.

Sonntag, 10. April 2022

Heute besuchte uns Francis Zeischegg. Sie war in Ravensburg für ein Gespräch über ihre Arbeit, die sie in der Kunsthalle installiert hat. Ich wollte eigentlich mit dem Zug hinfahren, aber die Rückfahrt in der Nacht wäre sehr lange und mühsam gewesen. Monika und ich werden das bei Gelegenheit an einem Wochenende nachholen. Francis kenne ich seit meiner Zeit 1991 in Berlin, als ich ein Jahr lang Gast des Künstlerprogramms DAAD war. In ihrer künstlerischen Arbeit beschäftigt sie sich mit der menschlichen Behausung und der Frage, wie viel Platz wir wirklich brauchen.

1997 hat sie beim Symposium "Der hohe Kasten - Berg und Zeit", das ich zusammen mit Marion Thielebein organisiert habe, eine ihrer Behausungen auf dem Berg installiert.

Samstag, 9. April 2022

Monika und ich erlebten einen wunderschönen kulinarischen Abend im Corso mit Vanja, Ruth und André. Thomas, der Mitbewohner von Vanja, arbeitet im Corso in der Küche. Der Test war grossartig, mit einer ausgewählten Weinbegleitung.

Freitag, 8. April 2022

Um 18.30 Uhr besuchten wir die Vernissage im Kunstmuseum. Die Ausstellung «Perfekt Love» ist sehr vielseitig und gelungen. Ich hatte u.a. lange und gute Gespräche mit Corinne Schatz, Monika Jagfeld und Albert Kriemler. Ein sehr inspirierender Abend mit vielen Zwischentönen und grossartigen Akkorden.

Mittwoch, 6. April 2022

Um zehn Uhr war ich im Kunstmuseum St. Gallen verabredet, um meine grosse Paarskulptur aus den 80er-Jahren in der Ausstellung «PERFECT LOVE - Von Liebe und Leidenschaft» zu platzieren. Diese Skulptur stand lange Zeit in der Mitte des Wohnzimmers von Marc und Marlene Deweer in Belgien. Nun ist das Liebespaar wieder in St. Gallen in einer wunderbaren Privatsammlung gelandet. Die Sammlungsausstellung wird sehr dicht. Es ist eine Zusammenführung von wunderbaren Werken. Heute habe ich in dieser Ausstellung vier der schönsten Bilder von Ferdinand Gehr gesehen.

Gross, bunt und frei von Symbolik. Jedes Bild eine Augenweide.

Am Nachmittag traf ich mich mit Fredi Altherr zu einem Stadtspaziergang. Der Austausch an der "frischen" Stadtluft tut immer sehr gut. Im Kaffeehaus im Linsenbühl haben wir uns lange unterhalten. Ich wurde von Fredi reich beschenkt mit einem kleinen, silbernen Sticker mit den Sekundärfarben Orange, Violett und Grün. Er hat diesen Sticker entworfen, um die Zwischentöne zu würdigen und zu feiern.

Am Abend waren wir zu Gast bei Freunden, um ein grosses Wasserbild auszuliefern und zu platzieren. Ein wunderbarer und intensiver Tag mit guten Gesprächen.

Dienstag, 5. April 2022

Heute erlebte ich zwei erholsame Stunden. Andreas der Baumschneider war hier und hat in unserem Garten alle Obstbäume gepflegt und in eine gute Form gebracht. Auch der kleine Geburtstagsapfelbaum von Arlett mit der Apfelsorte "Arlett", dem wir letztes Jahr Gastrecht in unserem Garten gewährt haben wurde schön herausgeputzt.

Bei uns wird im ganzen Quartier seit zwei Jahren rundherum gebaut. Unser Garten entwickelt sich, umgeben von all diesen Neubauten, immer mehr zu einem kleinen Paradies und die Doppelgarage aus den fünfziger Jahren, bei der Zufahrt zum Grundstück, wirkt plötzlich wie eine moderne Parkskulptur.

Montag, 4. April 2022

Heute Abend erwarte ich Monika. Sie fährt mit dem Zug zurück von Berlin. Bei mir gibt es viel zu tun. Ich male immer wieder an meinem grossen Herbstbild, das ich schon vor zwei Jahren begonnen habe. Der Herbst ist anstrengend. Zudem plagt mich eine Hautallergie. Mit Ölfarben und Terpentin zu arbeiten ist unter diesen Umständen eigentlich sehr unvernünftig und schmerzhaft. Da sind die täglich eintreffenden Buchbestellungen eine gute Ablenkung, um meine Hände zu schonen, einen Spaziergang zur Post zu machen und den Kopf durchzulüften.

Freitag, 1. April 2022

Vor einigen Tagen habe ich begonnen, grosse Tränen aus ganzen Baumstämmen zu fräsen. Der Krieg in der Ukraine ist so furchtbar. Es ist alles so anstrengend und es ist schwierig, einen eigenen Weg der Trauer zu finden und in ein Bild zu fassen. Meine erste grosse Tränenserie habe ich in den 80er-Jahren realisiert, um der damaligen Katastrophe AIDS etwas entgegenzusetzen.

März 2022

Mittwoch, 30. März 2022

Heute brachte Isabell Ammann von "Ammann Raumgestaltung" vier sehr schöne, grüne Stühle "MOON von Tonon" zu uns an die Brauerstrasse. Nun werden die Besprechungen sicherlich noch konstruktiver und ergiebiger. Einfach wunderbar! Monika wird sich freuen.

Am Nachmittag bin ich zum Bahnhof gefahren. Ich musste nach Bern. Eine Veranstaltung an der Hochschule der Künste in Bern. Jaqueline Baum, Prisca Gisler, Felicity Lynn und Sally de Kunst werden da sein. Ich bin sehr gespannt. Es geht um das Thema von neuen Ausstellungsformaten und Programmideen von kleineren Kunsthäusern, Museen und Ausstellungsräumen auf dem Land. Wir haben im Vexer Verlag das Buch herausgegeben «Kunstvermittlung geht an Land», das von Studierenden der HKB Bern erarbeitet wurde.

Ich war überrascht und sehr erfreut. Im Vorfeld haben alle gemeint, dass eventuell nur 10 bis 15 Studierende an die Veranstaltung kommen werden. Es waren dann fast 70 Leute da. Am meisten Raum bekam Sally de Kunst. Sie ist Projektleiterin des Museumsgartens in Bern. Das ist eine geplante Zusammenarbeit und die Bildung eines Museumsquartiers durch viele unterschiedliche Museen in Bern, die gemeinsame Programmideen, Synergien und so weiter entwickeln möchten. Sally ist eine sehr gute und erfahrene Vernetzerin. Sie hat das Arc geleitet, eine Residency in Romainmôtier, das von der Migros unterstützt und dann leider geschlossen wurde. Bei diesem Projekt wurden viele künstlerische Ideen beim gemeinsamen Kochen und Essen entwickelt. Das Buch dazu haben wir im Vexer Verlag in Kooperation mit art&fiction zusammen herausgebracht. Der Titel: «Recipes for artistic collaboration».

Der Abend hat sich gelohnt. Kunst und Forschung ist ein grosses Thema. Die Rückfahrt nach St. Gallen war aber sehr anstrengend.

Sonntag, 27. März 2022

Ach, wie traurig. Monika ist am Morgen früh zusammen mit Vera mit dem Zug nach Berlin gefahren.

Samstag, 26. März 2022

Heute wäre eigentlich die Hauptversammlung von Xylon in Näfels. Ich habe mich sehr darauf gefreut. Ich musste leider kurzfristig absagen, weil ein grosser Transport angesagt worden ist. Ich hätte die bunte Truppe von Holzschneiderinnen und Holzschneidern gerne wieder einmal gesehen.

Am frühen Abend hat Vera einen spannenden Vortrag gehalten in der Wiborada Bibliothek. Der Anlass war sehr gut besucht und der Vortrag von Vera über Kunst von Frauen, die erst heute die Anerkennung bekommen, die sie schon lange verdient hätten. Am Beispiel von Sophie Teuber Arp, ihren Briefen, Schriften und Werken und dem ganzheitlichen Denken in ihrer vielseitigen Kunst, schaffte Vera Verknüpfungen zu dem sehr schönen Text «Ich zeichne Kreise auf ein Blatt, der Stein fällt ins Wasser» von Sophia Remer, den sie im Vexer Verlag herausgegeben hat. Vera hat viele Bücher von Künstlerinnen auf dem Boden ausgelegt und die Inhalte gedanklich verknüpft. Es ist so schön zuzuhören, sich in Themen zu versenken, Wissen von geschätzten Menschen aufzusaugen und zu implementieren.

Donnerstag, 24. März 2022

Heute kommt Vera wieder einmal in die Schweiz auf Besuch. Ich freue mich sehr. Es gibt immer so viel zu besprechen.

Mittwoch, 23. März 2022

Unser Nachbar Toni hat angeregt, dass ich den zwei Meter hohen Gartenzaun dringend neu streichen soll. Wir haben uns dann darauf geeinigt, dass ich den ersten Anstrich mache und er den Zweiten. Es war ziemlich anstrengend aber es hat sich gelohnt. Eine saubere Sache ...

Sonntag, 20. März 2022

Gestern hatten wir einen gemütlichen Abend bei Eveline und Ralph, mit einem feinen Essen. Heute feiern wir Sonntag. Ein Spaziergang wird sicher auch auf dem Programm stehen und am Abend bauen wir meine Fotoinstallation in der Fahnenfabrik wieder ab.

Freitag, 18. März 2022

Am Nachmittag habe ich mir die Ausstellung «Flagge zeigen» mit Fredi Altherr zusammen angeschaut. Das war ein richtig ergiebiger Rundgang. Zu zweit sieht man viel mehr und beim Diskutieren über die Werke öffnen sich immer wieder neue gedankliche Räume. Ich habe viele Arbeiten ganz neu gesehen und einiges erst heute entdeckt. Die gute Stimmung von der Vernissage ist immer noch spürbar. Der Ideenreichtum in den unterschiedlichsten Werken ist richtig beglückend. Die Vernissage, gestern in der Fahnenfabrik, war super toll. Viele Kulturinteressierte pilgerten an die Lindenstrasse, um sich die Räume und die Kunst anzuschauen. Unsere Freundinnen von "Les Raines pro Chaines" spielten grossartig auf. Die Stimmung war wirklich einmalig. Ich freue mich auch auf das Wohnprojekt, das an diesem Ort entstehen wird und wo in Zukunft viele Bekannte von uns wohnen werden. Ich bin überzeugt, dass dieses Wohnprojekt eine grosse Aufwertung für das ganze Quartier werden wird. In einigen Jahren werden eventuell die ersten Rollator-Rennen an der Lindenstrasse stattfinden. Das wird ein riesen Gaudi!

Spass beiseite, ich habe noch selten so viel gute, regionale Kunst gesehen wie gestern Abend an diesem Ort. Leider dauert die Ausstellung nur vier Tage, dann ist wieder Schluss und ich muss meine Schnecken wieder abholen, wenn sie nicht selber abschleimen ...

Donnerstag, 17. März 2022

Monika ist am Morgen ins Bündnerland gefahren mit einer Freundin. Sie werden essen beim Spitzenkoch Caminada. Das ist ein richtiges kulinarisches Kulturunternehmen. Ich bin gespannt auf den Bericht von Monika. Wir treffen uns am Abend in der alten Fahnenfabrik an der Lindenstrasse, die für vier Tage dem "geilen Block" von Anita Zimmermann Gastrecht gibt. Über vierzig Künstlerinnen und Künstler zeigen dort ihre Werke in der ehemaligen Produktionsstätte.

Dienstag, 15. März 2022

Um die Mittagszeit bin ich mit dem Zug nach Zürich gefahren. Ich hatte meine letzte Vorstandsitzung mit Visarte Schweiz. Ich bin nun acht Jahre Präsident vom Berufsverband visuelle Kunst und im Mai ist definitiv Schluss. In den nächsten Jahren muss ich mich dringend wieder 100 Prozent meiner eigenen Arbeit widmen.

Montag, 14. März 2022

Am morgen hatte ich gemeinsam mit Monika eine vierstündige Gesundheitssitzung bei Frau Dr. B. am Rosenberg und am Nachmittag besuchte uns die persönliche Bankberaterin. Gesundheit und Kapital an einem Tag. Das ist ein richtig spannendes RENTNERDASEIN ...

Sonntag, 13. März 2022

Das Literaturfestival in Luzern ist war interessant. Der Neuanfang ist aber nicht in allen Teilen gelungen. Es gab einige wirklich überflüssige Lesungen und einige wunderbare Höhepunkte. Simone Lappert ist eine grossartige Performerin. Sie brachte am Sonntag wirklich eine super Stimmung und grossen Glanz ins Schwimmbad. Für die Verlage war es sehr schwierig. Während den Lesungen konnte an den Büchertischen nicht gesprochen, verhandelt und verkauft werden. Die BesucherInnen wussten auch nicht, dass der Besuch der Buchmesse gratis ist.

Ich persönlich war sehr verwundert, dass nur ganz wenige bildende Künstlerinnen und Künstler aufgetaucht sind. Das war früher, als die Buchmesse noch in der Kornschütte, vom Festival örtlich getrennt war, sehr viel besser. Aber es ist klar, das Neubad ist ein ganz toller Veranstaltungsort mit der Beiz und allem drum und dran ... Mein Vorschlag wäre, dass der Buchmarkt jeweils von 11 Uhr an bis 19.30 Uhr stattfindet, im Beisein von möglichst vielen Autorinnen und Autoren und dass ab 20 Uhr das Hauptprogramm mit den Lesungen stattfindet. Wer ab 19 Uhr kommt bezahlt Eintritt. Es ist doch ganz einfach - oder?

Am frühen Abend war der Spuk vorbei. Die Verlegerinnen und Verleger hatten ihre Tischchen im Nu geräumt und verschwanden in grosser Eile. Monika und ich haben auch alles zusammengepackt. Ob der grossen Menge von Büchern war ich aber ziemlich der letzte Verleger, der das Neubad verliess.

Monika hat uns und die Bücher sicher nach Hause gefahren. Wir hatten eine wunderbare Zeit in Luzern, bei unserer Freundin Eri, die nur ca. 200 Meter vom Neubad entfern wohnt und die uns grossartig beherbergt hat.

Freitag, 11. März 2022

Heute Morgen verpacke ich alle Bücherschachteln im Auto von Monika. Das wird alles sehr schwer aber es klappt, das Auto ist wirklich gross genug. Am Schluss mussten wir noch ins Atelier fahren, um eine Lampe zu hohlen. Die Beleuchtung musste ich bis jetzt noch nie selber an eine Buchmesse mitbringen.

Mittwoch, 9. März 2022

Ich war den ganzen Tag beschäftigt mit der Bücherauswahl für das Literaturfestival in Luzern, das in diesem Jahr im grossartigen Kulturraum "Neubad" durchgeführt wird. Monika lacht mich immer aus, weil ich seit Jahren immer sehr viele Bücher einpacke und an die Messen mitnehme.

In diesem Jahr habe ich zwei Tische bestellt, um möglichst viele Buchprojekte zu präsentieren, die in den letzten zehn-zwanzig Jahren entstanden sind. Die da unter Anderem wären: Olga Zimmelova, Anastasia Katsidis, Otto Heigold, Günther - Schill, Jeroen Geel, Sandra Ulloni, Benno K. Zehnder, Donato Amstutz, Klaudia Kübler, Rolf Winnewisser, Christoph Rüttimann, Karin Mairitsch, Camillo Paravichini, der Schönheitschirurg und Künstler Urs Burki und - und - und. Dazu kommen natürlich auch noch alle neuen, aktuellen Titel.

Ja, nun packe ich täglich neue Schachteln mit Büchern voll.

Dienstag, 8. März 2022

Heute hatte ich per Zoom eine Besprechung mit den Revisoren von Visarte. Die Rechnung muss ja jedes Jahr von Profis geprüft werden. Das lief alles sehr gut und einvernehmlich ab.

Sonntag, 6. März 2022

Der Abend mit Anette und Christian war sehr angenehm. Monika hat ein wunderbares vegetarisches Gericht gekocht. Wir haben viel diskutiert und gelacht. Ein Hauptthema war die kulturelle Umbruchsituation in den frühen Achtzigern in der Schweiz und auch in St. Gallen ...

Nach einem schönen und ausgiebigen Frühstück haben wir einen langen Spaziergang durch die nahegelegenen Wälder und über die Hügel gemacht. Ich konnte einige sehr schöne Fotos mit dem letzten Schnee machen. So kann ich im kommenden Sommer zur Abkühlung Schneelandschaften malen.

Am Abend waren wir verabredet im Westen der Stadt, um drei Bilder in einem Wohnraum zu testen. Monika hatte bei Sprenger einen Bus gemietet, der aber leider nicht zur verabredeten Zeit am richtigen Ort stand. Wir waren ziemlich konsterniert. Monika kam dann ohne Bus zum Atelier. Zum Glück war ein Mitarbeiter der Schreinerei vor Ort. Er bot uns ganz spontan an, dass wir einen Bus der Schreinerei benutzen können. Das war natürlich super. Mit einer Stunde Verspätung trafen wir dann bei den interessierten Kunstfreunden ein. Dann folgte ein langes Austesten der Bilder vor Ort. Nach etwa drei Stunden waren sich alle einig, welches Bild an diesem Ort bleiben soll. Wir haben die Entscheidungsfindung dann gemeinsam mit Kaffee und Kuchen gefeiert.

Samstag, 5. März 2022

Ich bin sehr früh aufgewacht und habe schon zwei Zeitungen gelesen. Der Ukrainekonflikt rüttelt die ganze Welt durcheinander. Die serbelnden Börsen, die Geldsysteme, die Angst vor atomarer Verseuchung, die riesige Flüchtlingswelle ... Es herrscht überall Angst und Entsetzen.

Ich habe die ganze Woche an meinem Herbstbild weitergemalt. Das gibt mir etwas Trost aber auch viel Zeit zum Nachdenken.

Heute besuchen uns Anette Stöcker und Christian Seelig. Christian ist nur ein paar Häuser von uns entfernt aufgewachsen.

Dienstag, 1. März 2022

Ich bin täglich damit beschäftigt, die neusten Nachrichten aus der Ukraine zu empfangen. Dieser Krieg ist eine riesige Katastrophe. Ich habe mich spontan entschieden, uns bei der Campax Initiative einzuschreiben, um bei uns zwei Flüchtlinge aufzunehmen. Monika unterstützt das natürlich auch.

Mich hat der Konflikt spontan an den Prager Frühling erinnert. Ich war damals in der ersten Sekundarklasse und habe mit einigen Mitschülern eine spontane Demonstration organisiert. Wir waren am Anfang ein kleines Grüppchen von Schülerinnen und Schülern und sind mit Transparenten durch das Dorf Oberriet marschiert mit dem Spruch "Dubcek Svoboda Tschechoslowakei". Die Meisten haben es dann aber vor dem Rathaus mit der Angst zu tun bekommen und sind abgeschlichen. Als ich merkte, dass ich nur noch alleine war, habe ich mein Transparent kurz entschlossen beim Pfarrer in den Garten geschmissen und bin auch abgehauen.

Februar 2022

Samstag, 26. Februar 2022

Monika hat fein gekocht für unsere Gäste Werner und Gabriela. Ein schöner Abend mit einer langen und unterhaltsamen Jasspartie.

Montag, 21. Februar 2022

Heute habe ich endlich wieder die Kraft und grosse Lust, nach einer langen Malpause, wieder an meinem 2020 begonnen Herbstbild weiter zu malen. Es ist alles sehr anstrengend, aber das Malen erfüllt mich auch. Ich habe eine neue eingestellte Brille und ich sehe nun alles noch viel schärfer. Es ist zum Verzweifeln, aber ich muss da einfach durch.

Freitag, 18. Februar 2022

Um elf Uhr hatten wir einen Besichtigungstermin und Schlüsselübergabe mit Anita Zimmermann, in der alten Fahnenfabrik an der Lindenstrasse, die schon bald für Wohnzwecke umgebaut werden wird. Anita wird hier eine weitere Ausstellung unter dem Label «geiler Block» veranstalten. Ich habe die Räume schon im Januar besichtigt und dann ein Konzept erarbeitet für das ehemaligen Entwurfsbüro. An einer Wand sind noch Entwurfskizzen aus alten Zeiten sichtbar. Als ehemaliger Stickereientwerfer hat mich das sehr berührt. Ja, nun hat mir Anita einen Schlüssel übergeben, damit ich am Nachmittag meine Arbeiten installieren kann.

Um eins besuchten uns Eva Caflisch und Reto Hänny. Sie brachten die letzten, noch verkäuflichen Bücher «Frühling, Primavera, Spring Time, Printemps», für den Vexer Verlag zu uns, das Reto zu seinem fünfzigsten Geburtstag zusammen mit Felix Humm herausgegeben hat. Eine wunderschöne Rarität. Wir haben dann zusammen gegessen und viel gelacht.

Kurz nach 14 Uhr bin ich dann zusammen mit Monika wieder in die Fahnenfabrik und habe meine Arbeit installiert. Ich bin sehr zu frieden mit meinem Gruss aus unserem Garten ...

Montag, 14. Februar 2022

Monika wollte heute nach Berlin reisen. Daraus ist nun nichts geworden.

Donnerstag, 10. Februar 2022

Heute hatte ich ein langes Gespräch mit Helen Koriath. Wir haben vor Jahren zusammen ein sehr schönes Buch gemacht zu den Performancearbeiten von Monika Günther und Ruedi Schill. Nun war wieder ein Projekt in Planung, das nun zur Zeit leider nicht realisierbar ist.

Dienstag, 8. Februar 2022

Heute hatte ich ein spannendes Telefongespräch mit Fabiana Senkpiel von der Hochschule der Künste in Bern. Sie möchte mich einladen zu einer Diskussion zum Thema "Veröffentlichung von wissenschaftlichen Arbeiten", die vom Nationalfond unterstützt werden. Es gibt eine Regel, dass solche wissenschaftlichen Werke frei verfügbar sein müssen unter Open Access Bedingungen. Für mich stellt sich hier natürlich auch die Frage des Urheberrechts.

Samstag, 5. Februar 2022

Heute sind wir am späten Nachmittag nach Wil gefahren. Karl A. Führer und Daniel Stiefel feiern in der Kunsthalle Wil ihre Ausstellungseröffnung und das am Fasnachtsbeginn. Der Anlass war sehr gut besucht und wir haben viele alte Freunde nach langer Zeit wieder einmal gesehen.

Donnerstag, 3. Februar 2022

Um 14 Uhr war ich im Kunstmuseum verabredet mit Samuel Reller und Felix Falkner. Das Museum plant eine thematische Ausstellung zum Thema Liebe. «Perfect Love» beginnt im April und dauert ein Jahr. Von mir wird die frühe Skulptur «Paar» aus den 80er-Jahren und Arbeiten auf Papier aus dieser Zeit präsentiert. Gemeinsam haben wir uns heute diese Arbeiten angeschaut. Für mich sind das immer wieder berührende Zeitreisen in die Vergangenheit. Bei mir sind viele Begegnungen mit Mark Deweer wieder wach geworden. Eine sehr lustige Geschichte war zum Beispiel, als Mark 1998 nach St. Gallen kam für einen Atelierbesuch. Ich arbeitete damals an der grossen Serie «Farbe für das Volk». Ich schnitt hundert zwanzig kleine Menschenfiguren aus Pappelholz. Alle standen auf einem farbigen Sockel. Dieser Arbeit vorausgegangen war die grosse Farbtafel "Haut", die damals von der Stadt St. Gallen angekauft wurde. Ich untersuchte meine Haut und fand 3700 unterschiedliche Farben, die ich in kleinen Farbfeldern wie eine Musterkarte auf eine Holztafel malte. Ja, nun zurück zu Mark Deweer. Er kam also nach St. Gallen, um zu sehen, was ich in seiner Galerie ausstellen werde. Als er das grosse 120 teilige Volk sah, wollte er das unbedingt kaufen. Er nannte mir einen Preis und erwartete, dass ich sicher mehr verlangen würde. Ich hatte eine sehr spezielle Laune und sagte ihm, dass ich diese Arbeit nicht zu diesem Preis verkaufen werde und ich doppelte nach mit dem Angebot, dass ich zwanzigtausend weniger wolle. Ich habe den Teppichhändler Mark nie so konsterniert erlebt wie in diesem Moment. Dieser Handel hat bei ihm einen bleibenden Eindruck hinterlassen und uns zu speziellen Geschäftsfreunden gemacht...

Um mich wieder in die Jetztzeit zu transformieren bin ich dann vom Kunstmuseum zu Fuss nach Hause spaziert.

Mittwoch, 2. Februar 2022

Monika und ich haben heute wieder einmal richtig eingekauft bei Mode Weber. Mit zwei riesigen Taschen haben wir uns dann auf den Heimweg gemacht. Ich habe nun für jeden Wochentag ein neues Hemd vom Feinsten.

Dienstag, 1. Februar 2022

Um 8:00 hatte ich einen Termin bei einer sehr spezialisierten Ärztin am Rosenberg. Monika hat mich dahin gefahren und "abgegeben". Die Sitzung dauerte drei Stunden. Es war alles sehr intensiv und ich fühlte mich sehr gut aufgehoben. Leicht schwebend kam ich dann gegen Mittag wieder zu Hause an. Zu Fuss natürlich.

Januar 2022

Montag, 31. Januar 2022

Ich bin früh aufgestanden. Mein Zug nach Rapperswil fuhr kurz nach acht. Ich liebe diese Bahnstrecke. Um neun Uhr traf ich mich am Bahnhof in Rapperswil mit Cornel Dora und Gerold Späth für eine Besprechung. Gerold hat uns zu sich eingeladen. Er wohnt mit seiner Frau in der Altstadt, nicht weit vom Bahnhof entfernt. Wir haben viele seiner Originalbücher angeschaut und diskutiert, wo all diese Schätze am besten aufgehoben wären. Ich hoffe, dass zusammen mit der Stiftsbibliothek und der Vadiana eine gute Lösung gefunden werden kann.

Sonntag, 30. Januar 2022

Ein ruhiger Sonntag mit dem dazugehörenden Spaziergang. Am frühen Abend sind wir nach Appenzell gefahren, um den Freundesabend zu geniessen in der Buchhandlung von Carole. Angesagt war der Autor Claudio Landolt mit seinem Buch: «Nicht die Fülle - nicht Idylle - die Dichte der Berg/ Vorderglärnisch, Bergportrait». Ich habe das Buch mehrfach verkaufen können an der Messe in Basel. Ich habe dort ab und zu Matthias, den Verleger vom Verlag "gesunder Menschenversand" aus Luzern vertreten. Das kleine, feine Buch fand speziell bei Frauen grossen Anklang. Die Käuferinnen kannten auch den beschriebenen Berg. Glarus als Verkaufsargument.

Die Lesung mit Konzert im Buchladen war sehr stimmig. Eine feine und achtsame Wanderung mit Worten, Geräuschen und kraftvollen Orten für Besinnung und Rast. Die Besucherinnen und Besucher sassen mit ihren Masken wie verlorene Berggeister in ihren Sesseln und lauschten den Worten und Klängen.

Donnerstag, 27. Januar 2022

Heute habe ich mich um 9 Uhr mit Ursula Badrutt im Kaffee in der Hauptpost getroffen. Es geht um die Originalbücher, die Gerold Späth zusammen mit Künstlerinnen und Künstlern gestaltet hat. Ich habe mit einem Teil der Bücher in Zusammenarbeit mit Cornel Dora vor langer Zeit eine Ausstellung im Vortragssaal der Vadiana eingerichtet. Nun wird ein sicherer Platz für all diese Bücher gesucht. Alles soll digitalisiert und aufgearbeitet werden. Seit wir unser Vexer Verlagsarchiv digitalisiert haben, scheine ich zu den Experten in diesem Fach zu gehören.

Am Abend wird in Basel in der Galerie Garzaniga die Buchpremiere von Coghuf gefeiert. Ich musste leider absagen.

Dienstag, 25. Januar 2022

Seit einiger Zeit bin ich wieder an der Arbeit an einem sehr aufwändigen Herbstbild. Ich konnte lange Zeit nicht mehr malen. Eigentlich glaubte ich schon, dass diese aufwändige Art der Malerei für mich vorbei ist. Ich mache das ja nun auch schon mehr als zwanzig Jahre. Es hat mich aber wieder voll gepackt. Ich habe eine neue Brille und nun sehe ich wieder viel mehr Details. Eigentlich ist es zum Verzweifeln, aber trotzdem wunderschön und erholsam.

Montag, 24. Januar 2022

Die Wochen seit Mitte Dezember sind für mich sehr streng geworden. Ich habe noch nie so viele Buchpakete vorbereitet und zu Post gebracht, wie im letzten Monat. Das neue Buch über den jurassischen Künstler Coghuf ist ein absoluter Bestseller geworden und täglich treffen neue Bestellungen ein. Auf der Poststelle staunen sie nicht schlecht, wenn wir wieder mit einer riesigen Ladung von Paketen erscheinen.

Sonntag, 23. Januar 2022

Heute um zehn Uhr waren wir zum Frühstück eingeladen bei Theo und Claudia. Wir waren schon lange nicht mehr da. Die Pandemie hat in den letzten zwei Jahren vieles verhindert. Nach dem ausgiebigen und wunderbaren Essen sind wir in die Stadt gefahren und haben Vanja und Thomas im Ausstellungsraum "Auto" besucht. Sie haben dort eine Postkartensammlung von allen Kunstschaffenden, die eine Eingabe für das Heimspiel gemacht haben, ausgestellt. Die Karten konnte man auslesen und an Freunde versenden. Das Angebot wurde rege benutzt. Die vielen jungen Leute generierten eine frische Atmosphäre im Raum.

Anschliessend sind wir zum Freudenberg, dann über die drei Weiern zur Notkersegg gewandert und von dort den Wald hinunter, bis zu uns nach Hause. Es war für mich ziemlich rutschig aber sehr erholsam.

Samstag, 22. Januar 2022

Um 14 Uhr war ich verabredet an der Lindenstrasse mit Anita Zimmermann. Sie plant eine Ausstellung unter ihrem Label «geiler Block von Leila Bock» in der ehemaligen Fahnenfabrik, die schon bald umgebaut und ausgebaut wird für Wohnungen und Lofts. Das ist eine sehr schönes altes Gebäude, das ich aber noch nie von innen gesehen habe. Monika ist auch mitgekommen und gemeinsam haben wir uns alles angeschaut. Es hat noch viele Schachteln, Kartonröhren, Stoffe, Möbel, etc. in den Räumen. Anita hofft, dass die eingeladenen KünstlerInnen damit arbeiten werden.

Ich habe mich sehr schnell für einen Platz für meinen Ausstellungsbeitrag entschieden. Ich habe ja als junger Mensch den Beruf Stickereientwerfer gelernt und fühlte mich sofort wohl an der Stelle, wo die Fahnen entworfen worden sind. Es hat noch Muster und direkt auf die Wand gemalte Motive an diesem Ort. Hier werde ich meine Arbeiten installieren.

Freitag, 21. Januar 2022

Um 14 Uhr hat mir Simone die Haare geschnitten, mit Maske ... Das sind immer wichtige Momente. Haare-lassen.

Donnerstag, 20. Januar 2022

Am Abend haben wir Anette Stöcker und Christian Seelig getroffen bei der Eröffnung beim Hiltibold. Sie haben eine sehr vielschichtige Installation geschaffen.

Donnerstag, 13. Januar 2022

Am Morgen das wöchentliche Telefongespräch mit Regine zu den Ereignissen bei Visarte und am Abend das Treffen mit Fredi Altherr. Wir haben uns die Performance von Juliet Uzor und Eliet Autin in der Kunsthalle St. Gallen angeschaut. Das war ganz grossartig. Eine halbe Stunde Tanz von zwei Menschen, die versuchen, das Gleiche zu tun. Einfache, synchrone Tanzbewegungen von einer männlichen und einer weiblichen TänzerIn. Zwei Menschen, zwei Welten, ein Konzept, das klar zeigt, wie unterschiedlich wir Menschen sind in der Bewegung, im Rhythmus, in der Körpergrösse, im Einklang mit der Musik, in der Gestik, im Geschlechtlichen und vor allem im Empfinden. Das war grossartig und erfüllend.

Mittwoch, 12. Januar 2022

Heute sind die Bücher «KUNSTVERMITTLUNG GEHT AN LAND» eingetroffen, das Jaqueline Baum mit ihren Studis in Bern erarbeitet hat. Es geht um die Frage, wie Museen und Ausstellungsorte in der Zukunft betrieben werden könnten. Kunst braucht Raum, offene Herzen, Auseinandersetzungen, denkende und mitdenkende Menschen, ein Rückbesinnen auf die Sinne, Tasten, Riechen, Schmecken und echtes Lieben. Hacken, Pflanzen, wachsen lassen, ernten, teilen und geniessen. Könnte es sein, dass alles was uns ausmacht Kunst ist?

Samstag, 8. Januar 2022

Heute feiert unser neuer Mieter Mario Geburtstag. Er ist ein grosser Comic-Fan. Monika und ich haben uns vor einer Woche entschlossen, je einen Comic für Mario zu zeichnen, zu malen, etc. Die Aktion war für uns unheimlich lustig. Wir haben während dem Zeichnen gebrüllt vor Lachen. Unsere Werke waren aber für Mario nicht so einfach zu entschlüsseln. Eventuell müssen wir vor dem Zeichnen der nächsten Comics einen Kurs in der Migros Klubschule besuchen ... Simone hat uns dann am Samstagnachmittag trotzdem zu einem Drink eingeladen ... Ich finde es wirklich lustig, wie jede Generation über andere Dinge lacht. Aber unter uns gesagt: "Wir lassen uns nicht unterkriegen- wir Comic-sen weiter!"

Am Abend haben wir dann friedlich gejasst mit Eveline und Ralph. (Wir haben sie natürlich gewinnen lassen, damit Freude herrscht ... ) Ho - Ho.

Donnerstag, 6. Januar 2022

Heute wurde ich das dritte Mal geimpft. Booster ist ein merkwürdiges Wort - oder? Ich fühle mich dabei auch ziemlich merkwürdig. Corona hat so vieles verschoben im Denken, in der Wahrnehmung und im Gefühlsleben. Die vorgeschriebene Distanz, die ständigen Kontrollen und die Abhängigkeit von der totalen Digitalisierung. Ohne Handy geht gar nichts mehr.

Mittwoch, 5. Januar 2022

Heute morgen musste ich mich vorbereiten auf einen Besuch beim Augenarzt. Bei meinen Augen besteht ein gewisses Risiko für eine Netzhautablösung und einen zu hohen Augendruck. Im letzten Jahr habe ich meinen Termin vergessen. Das war sehr peinlich. Ich kenne und schätze Rolf Abraham seit vielen Jahren. Er interessiert sich sehr für Kunst und hat vor vielen Jahren einen Text geschrieben für das Buch «Augenzeichnungen», das ich 1993 von Jochem Hendricks herausgegeben habe. Mit meinen Augen scheint alles OK zu sein. Ein Risiko besteht, dass ich einmal eine Augenoperation brauchen werde wegen einem möglichen grünen Star. Na ja - schauen wir mal ...

Dienstag, 4. Januar 2022

Heute hatte ich Besuch von Jonas Niedermann und von Angela Lyn. Jonas gestaltet das sehr aufwändige und umfassende Buch-Werk von Angela, das sie für eine grosse Ausstellung in einer barocken Villa in der Nähe von Mailand plant. Jonas hat für uns schon das sehr schöne Buch über einen Text von John Berger gestaltet. («Geografie der Freiheit - John Berger Projekt») Ja, jetzt freuen wir uns sehr auf dieses sehr imposante Werk. Das Buch erscheint in englischer Sprache und dokumentiert die spannende Geschichte der aus China stammenden Künstlerin Angela Lyn, mit viel Text, Bildmaterial und natürlich ihre Kunst. Kuratiert wird das ganze Projekt von Li Zhenhua.

Sonntag, 2. Januar 2022

An diesem Wochenende haben wir lange und erholsame Spaziergänge unternommen. Wir sind sozusagen ins neue Jahr hineingewandert.