Journal

Dezember 2019

Montag, 30. Dezember 2019

Nun sind ein paar Tage Ferien angesagt in Italien. Wir haben das Nötigste zusammengepackt und sind am Mittag losgefahren. Die Fahrt war sehr angenehm. Wenig Verkehr und gutes Wetter. Um 17 Uhr haben wir unser Ziel bereits erreicht und unser Domizil bezogen. Heinz hat schon am Morgen den Holzofen angemacht. Es braucht aber ein paar Tage, bis die Wände des kleinen Steinhauses aufgewärmt sind.

Wir haben uns vorgenommen total herunterzufahren, zu lesen, rumzuhängen und zu entspannen. Am Abend haben wir bei Silvia und Heinz gemeinsam gekocht und viel diskutiert. Sie haben uns vorgeschwärmt, wie lustig jeweils die Silvesterabende im Circolo von Agrano gefeiert werden. Wir haben uns darum entschlossen, das Neujahr gemeinsam in Italien zu feiern.

Der Silvesterabend war wirklich fulminant. Viele lange Tische für die Dorfbevölkerung und die Familien und im Eingangsbereich ein riesiger Kindertisch. Die Küchenchefin und das Personal waren hoch motiviert und alle gaben ihr Bestes. Wir sassen neben einer sehr lebhaften Gruppe von älteren Frauen aus dem Dorf. Es stellte sich dann heraus, dass alle verwitwet sind und sich regelmässig treffen. Richtig lustige und freche Hippiewitwerinnen. Nach dem üppigen und vielseitigen Neujahrsessen und gutem Wein zeigten sie dann auf dem Tanzparkett, was sie noch alles draufhaben. Sie hüpften, tanzten und sangen zusammen mit der Dorfjugend zu den grössten Hits der letzten Jahre. Ein riesen Gaudi mit viel Hoffnung für das kommende Altern ...

Sonntag, 29. Dezember 2019

Nach den dichten Festtagen müssen wir heute alles wieder "Rückbauen". Putzen, Möbel und Spielsachen wegräumen, Weihnachtsbaum neutralisieren, Kühlschrank leeren, Glückwunsch- und Neujahrskarten lesen, Bettzeug und Kindersitz verstauen, Indianerzelt zusammenlegen, durchatmen, etc.

Entspannen ...

Samstag, 28. Dezember 2019

Heute heisst es bereits wieder Abschied nehmen. Vera, Soan und Jeremie fliegen am Abend wieder nach Berlin mit einigen Kilos mehr an ihren Körpern und in ihren Koffern ... Die Weihnachtswoche ist sehr schnell vergangen. Das ganze Haus voller Gäste, der kleine Soan, Vera und Jeremie, Cathie und Eric ... Die Tage wurden archaisch destrukturiert und geprägt durch unseren kleinen Enkel. Er hat uns alle auf Trab und bei guter Laune gehalten. Am 26 sind wir zusammen nach Kriessern gefahren um die Familie Hutter bei Manuela und Paul zu treffen. Eine wunderbare Weihnachtsgesellschaft an einem grossen Tisch mit feinen Speisen und Getränken.

Gestern sind Eric und Cathie am Morgen wieder losgefahren Richtung Frankreich und am Nachmittag haben uns Antonietta und Medea besucht. Es war wirklich immer etwas los.

Freitag, 20. Dezember 2019

Ich habe diese Woche genutzt, um viele Pendenzen zu erledigen. In den letzten Monaten ist im Büro viel liegengeblieben. Korrespondenzen, Projektanfragen und Konzepte. Ich brauche nun dringend Zeit, um alle Autorenhonorare zu berechnen. Ich möchte das alles noch in diesem Jahr auszahlen können. Mir macht das grossen Spass. Es ist immer auch der Beweis, dass in unserem Verlag nicht nur viel produziert, sondern auch verkauft wird. Gut - ich ziehe mir keine Ärmelschoner an. Buchhalter Nötzli möchte ich dann doch nicht sein.

Heute hatte ich Besuch. Eine sehr interessante Heilpädagogin, die ich in Biel an der Edicion kennengelernt habe, wollte noch mehr vom Vexer Verlag wissen und mein Atelier anschauen. Wir haben uns sehr gut unterhalten. Es war sehr spannend. Während dem Gespräch öffnete sich für mich ein ganz neues Thema, das sich als sehr fruchtbar für eine neue Werkgruppe entpuppen könnte. Die Verlorenen ...

Montag, 16. Dezember 2019

Heute ist Vera mit dem kleinen Soan angereist. Ich habe die beiden mit dem Zug am Flughafen Kloten abgeholt. Wir hatten eine lustige Fahrt im Bistro. Soan hat die Gabe, sofort und sehr sympathisch Kontakt mit Menschen aufzunehmen. Das wird ein Gaudi - an diesem Weihnachten. Am Samstag trifft Jeremie ein und am Sonntag kommen noch seine Mutter Cathie und ihr Lebenspartner Eric aus Frankreich. Dichte Weihnachtstage sind angesagt.

Sonntag, 15. Dezember 2019

Die zwei Tage in Biel waren wirklich grossartig. Die Nacht in der Mansarde von Hansjörg und Theresa war sehr erholsam. Die Rückreise am Abend verlief auch problemlos. Jetzt gibt es einfach wieder sehr viel aufzuarbeiten und zu reflektieren.

Samstag, 14. Dezember 2019

In den letzten zwei Tagen habe ich alles vorbereitet für die kleine Buchmesse Edicion in Biel. Ich habe viele Schachteln gepackt und das Programm zusammengestellt. Es macht Spass, wenn Monika jeweils fahren kann. Ich habe dann nicht den "Bücher-Schlepperstress". Um 10 Uhr war ich schon verabredet mit Karin Mairitsch. Sie bringt ihre druckfrischen Bücher direkt nach Biel. Die Autofahrt verlief problemlos. Alles hat geklappt.

Die Messe war für den Vexer Verlag ein grosser Erfolg. Ich habe viele spannende Menschen kennengelernt und überraschend gut verkauft. Das liegt eventuell auch daran, dass wir in diesem Jahr vier Werkbücher von Berner Künstler*innen herausgegeben haben, die alle sehr schön geworden sind.

Nun fehlt noch das Buch von Rudolf Steiner. Das sollte im Februar fertig sein.

Mittwoch, 11. Dezember 2019

Ich bin sehr früh aufgestanden und war ziemlich nervös. Ich musste um acht Uhr im Martaheim sein, um die Montage meiner aktuellen Kunst am Bau Arbeit zu begleiten. Es ist immer sehr aufregend, wenn man ein Jahr an einer Idee gearbeitet hat und dann ist alles plötzlich in einem halben Tag montiert und unverrückbar fixiert. Es gab noch einige Aufregung wegen der Stromzufuhr. Der Elektriker hatte alles so geschaltet, dass die Leuchtkästen gedimmt werden können. Ich will das aber auf keinen Fall. Diese Bilder brauchen immer das volle Licht, sonst wird die Wirkung trübe. Ich möchte strahlende Eindrücke und festliche Erinnerungen wecken bei den zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohnern.

Das war ein aufregender und beglückender Tag.

Monika hat mich dann wieder einmal überrascht. Sie hat zur Feier des Tages einen Tisch im Baratella reserviert. Das hat richtig gut getan. Endlich ankommen, und die Gemeinsamkeit feiern.

Dienstag, 10. Dezember 2019

Geburtstag von Monika und von mir. Wir haben gar keine Zeit zum Feiern. Ich muss nach Bern für eine Sitzung von Swiss Culture im Käfigturm. (Das ist kein Witz ...) Im Zug hatte ich die Gelegenheit mit Martha Monstein vom Thurgauer Kulturamt und mit ihrer Assistentin zu reden. Das war anregend und sehr spannend. Ich liebe solche spontanen Begegnungen. Da erfährt man oft mehr wie an durchstrukturierten Sitzungen.

Die Sitzung in Bern war auch sehr lebendig. Hans Läubli, der langjährige Geschäftsführer von Suisse Culture wird nun abgelöst von Alex Messzmer. Er wird sicher versuchen, mehr Europäische Themen einfliessen zu lassen. Schlussendlich muss die Lobbyarbeit aber vor allem in der Schweiz geleistet werden. Der Europäische "Kulturmarkt" ist ja für alle offen.

Ich war dann gegen acht Uhr wieder zurück in St. Gallen. Monika musste am Abend arbeiten und ich war ziemlich grummelig und habe einen schlechten Krimi angeschaut.

Montag, 9. Dezember 2019

Heute Mittag bin ich nach Zürich gefahren für die letzte Vorstandssitzung 2019 von Visarte Schweiz. Eine lange Aufräumsitzung mit sehr vielen Themen.

Sonntag, 8. Dezember 2019

Ein intensiver Tag um gemeinsam herunter zu fahren.

Samstag, 7. Dezember 2019

Monika und ich hatten ein sehr schönes und unaufgeregtes Wiedersehen. Es gab sehr viel zu erzählen. Wir haben uns entschlossen, heute nach Winterthur zu fahren für ein Konzert in der Villa Streuli von Petra Ronner und Thomas Bächli. Es war ein sehr schöner und stimmiger Morgen. Anschliessend haben wir die Jahresausstellung der Winterthurer Künstler im Kunstmuseum angeschaut. Es gibt einige sehr interessante Werke zu sehen. Theres Wey hat drei wunderschöne Malereien präsentiert. Mich hat das vor allem sehr gefreut, weil ich sie gerade vor einigen Tagen zufällig wieder einmal getroffen habe in der Kunsthalle, anlässlich der Diskussion um faire Künstlerhonorare.

Nach dem Kunstmuseum sind wir zum Fotomuseum spaziert. Dort wird eine ganz tolle Ausstellung «Als ob die Welt zu vermessen wäre» vom Fotografen Guido Baselgia präsentiert. Er bereiste 2018 das Amazonasbecken von Ecuador und Peru. Zur Ausstellung ist auch ein sehr schönes Buch erschienen bei der Editione Periferia.

Freitag, 6. Dezember 2019

Heute ist der Finnisch vom grossen Reinemachen angesagt, bevor Monika zurückkommt. Putzen war schon immer gut für die psychische Reinigung. Ich freu mich. Es gibt sehr viel zu berichten und anzuhören.

Donnerstag, 5. Dezember 2019

Es wird Zeit für einen Hausputz. Morgen kommt Monika aus Thailand zurück und ich möchte natürlich nur den besten Eindruck machen. iIch hatte mir vorgestellt, dass ich von morgen früh bis in die Nächte hinein malen werde, wenn Monika nicht da ist. Es hat sich aber ganz anders ergeben. Ich hatte viel Zeit nachzudenken und Ideen zu skizzieren. Manchmal scheint mir das Reflektieren und das Nachdenken über die Kunst wichtiger wie das Realisieren. Das Ausführen einer dringenden Arbeit geht dann meistens sehr rasch.

Vor einigen Tagen habe ich ein dubioses Telefongespräch geführt. Ein Händler aus Dubai wollte mir alle zur Verfügung stehenden grossen und kleinen Malereien abkaufen. Er wollte, dass ich ihn in Mailand besuche am Wochenende, um den Deal zu besprechen. Der Typ hat mich total nervös gemacht. Ich habe keine Lust in einer Hotellobby in Mailand Kunst zu verkaufen. Ich habe ihm dazu geraten, meine Galeristen in Basel oder Wien zu besuchen.

Mittwoch, 4. Dezember 2019

In den letzten Tagen und Wochen hat sich alles um die Vexer Bücher gedreht. Bestellungen erledigen, Lager optimieren, Anfragen beurteilen und beantworten. In diesem Jahr haben wir so viele tolle Projekte realisieren können. Seit Vera in Berlin mitarbeitet, werden wir richtig überrollt mit Angeboten von spannenden Buchprojekten. Es ist ein Wahnsinn, was alles läuft. Eigentlich müssten wir mindestens fünf Mitarbeitende sein - aber dann müssten wir noch mehr machen um über die Runden zu kommen.

Am Abend fahre ich nach Zürich für die letzte SWIPS Sitzung in diesem Jahr.

Die Stimmung war sehr gut. Die Bedürfnisse und die Voraussetzungen der einzelnen Verlage sind extrem unterschiedlich. Ich geniesse diese Gespräche aber immer wieder.

Dienstag, 3. Dezember 2019

Um neun Uhr war ich verabredet im Neubau vom Martaheim, um die Montage meiner Kunst am Bau Arbeit zu besprechen. Der Innenausbau ist nun praktisch fertig. Es werden noch kleine Retuschen gemacht. Ich freue mich sehr, endlich meine grossen Leuchtkäsen montieren zu können.

Montag, 2. Dezember 2019

Nach einer Buchmesse gibt es immer sehr viel nachzuarbeiten. Kontakte sichern, Adressen sortieren, Bücher nachsenden, alle Notizen entziffern und hoffen, dass nichts vergessen geht. Nach jeder Messe liegen neue Angebote für Buchprojekte auf dem Tisch, die seriös geprüft werden müssen.

Jetzt möchte ich mich aber wieder einmal richtig intensiv um meine eigene Arbeit kümmern. Zeichnen malen und nachdenken ...

Am Abend traf ich Hans Jörg Geiger an der Bar beim Kinok. Ich musste ihm seine Zeichnungen zurückgeben, die ich für das John Berger Buch ausgewählt hatte. Anschliessend besuchte ich die feierliche Kulturpreisvergabe in der Lokremise. Der Tänzer und Choreograf Martin Schläpfer wurde geehrt mit dem grossen Kulturpreis der St. Galler Kulturstiftung des Kantons.

Sonntag, 1. Dezember 2019

Die letzten drei Tage waren sehr anstrengend. Ich präsentierte unsere Neuerscheinungen an der Volumes, in der Kunsthalle Zürich. Die Messe war sehr gut besucht. Bis am Samstag um 17 Uhr verkaufte ich aber kein einziges Buch. Am Freitag kaufte niemand, weil am Abend eine grosse Party angesagt war. Wer nimmt schon Bücher an eine Party mit. Am Samstag hatte ich das Gefühl, dass junge Studentinnen und Studenten aus dem Kunst- und dem Grafikbereich alles sehr genau studierten an der Messe. Dann ging plötzlich die Post ab. Ab fünf wurden dann die ausgewählten Bücher eingekauft. Ich hatte alle Hände voll zu tun und das geduldige Warten und Ausharren hatte sich gelohnt. Am Nachmittag hatte ich ein lustiges Erlebnis mit dem Musiker Dieter Meier. Ich fragte ihn: "Herr Meier was kann ich Ihnen anbieten"? Er tippte direkt auf die neue Publikation von Michael Meier & Christoph Franz und sagte: "Das muss ich kaufen." Er tippte auf die Etikette, die auf der Geldzählmaschine auf dem Umschlag angebracht war und sagte - das brauche ich. Auf der Etikette steht Blank Brothers. Dieter meinte, das müsse er unbedingt haben für seinen Musikpartner Blank.

November 2019

Freitag, 29. November 2019

Monika ist nun schon drei Wochen in Thailand. Ich bekomme täglich kleine Botschaften per WhatsApp. Fotos von schönen Bäumen, überfüllten Gassen, Tempeln, Hochhäusern, Strassenküchen, etc. Ab und an ein Selfie. Ich koche mir täglich eine schöne Mahlzeit und geniesse einen guten Wein. Heute Mittag habe ich noch eine Besprechung in der Geschäftsstelle von Visarte Schweiz. Anschliessend fahre ich mit meinen Büchern an die Volumes im Löwenbräu. Ich bin gespannt, was es da alles zu sehen gibt.

Mittwoch, 28. November 2019

Am frühen Nachmittag bin ich nach Bern gefahren. Im Gepäck die neuen Bücher von Dominik Stauch. Wir feiern die Buchpremiere anlässlich seiner Ausstellungseröffnung in der Galerie B. Bischoff und Partners im Proger in Bern. Das sehr schön und aufwändig gestaltete Künstlerbuch hat den Titel «dig a pony» mit einem spannenden Text von Cathrina Sonderegger. Die Ausstellungseröffnung war sehr gut besucht. Nach den Eröffnungen von Vincent Chablais im OKTOGON, der Präsentation von Lisa Hoever im Milieu, war das nun der dritte Anlass mit neuen Vexer Büchern in Bern. Eine tolle Ernte kann ich da nur sagen. In den letzten Wochen war ich sehr viel mit dem Zug unterwegs und habe überraschend viele spannende Menschen kennengelernt. Irgendwie scheint es mir, dass Reisende im Zug wieder mehr Lust haben Kontakt aufzunehmen und miteinander zu reden. Reale Begegnungen und Gespräche scheinen plötzlich das anonyme Getippe am Handy abzulösen. Ich unterhielt mich im Speisewagen wunderbar mit einem leitenden SBB-Ingenieur über die Probleme im öffentlichen Verkehr, über Planung, eingefrorene Weichen, Verspätungen, nicht funktionierende Toiletten, etc. Mit einer Studentin aus Südkorea, die an der Uni in St. Gallen internationale Beziehungen studiert, diskutierte ich den realen Wert des grossen Gemäldes von Gerhard Richter, das an der Universität St. Gallen hängt und auf dem Markt auf vier Millionen geschätzt wird. Ich habe dann der Studentin erzählt, wie meine gleich neben Gerhard Richter installierte, dreiteilige Arbeit «1986» für den Neubau des Audimax und der Bibliothek entstanden ist. Und auf der Fahrt nach Bern lernte ich einen Ökonomen kennen, der für das Magazin und für die Zeit Artikel schreibt und sich zudem sehr für zeitgenössische Kunst interessiert.

Zugfahrten werden wieder spannender.

Dienstag, 27. November 1986

Kurz vor Mittag ist Johannes Hedinger eingetroffen, um einen Koffer voll mit Büchern abzuholen. Der Koffer mit 67 Büchern war so schwer, dass ihn Johannes nicht alleine tragen konnte. Er fährt mit dem Zug nach Zürich. Bein Ein- und Aussteigen braucht er aber sicher Hilfe. Am besten wäre eine Hebebühne ...

Am Abend war ich eingeladen, an einer Podiumsdiskussion im Café des Art in der Kunsthalle Winterthur teilzunehmen. Die Diskussion verlief sehr intensiv und teilweise recht emotional. Von Visarte Schweiz sass auch Regine Helbling im Publikum. Die Diskussion wurde moderiert von Karin Salm. Auf dem Podium sassen Konrad Bitterli, Franziska Furter, Sebastian Utzni und ich. Karin Salm erlebte ich nun das dritte mal als Diskussionsleiterin. Sie ist sehr kompetent und immer super gut auf das Thema vorbereitet. Im Publikum sassen viele Künstlerinnen und Künstler von Winterthur, die ich teilweise seit den frühen 80er-Jahren kenne.

Montag, 25. November 1986

Am frühen Morgen wurde ich von einer Speditionsfirma informiert, dass sie um 10 Uhr zwei Paletten mit den Büchern «Landscape #1» liefern werden. Eigentlich müsste ich aber an einer Besprechung zum Thema "angemessene Honorare für Kunstschaffende" bei Visarte Schweiz teilnehmen. Wir sind daran die Honorarleitlinien zu überarbeiten ... Ich musste meine Teilnahme kurzfristig absagen.

Das neue Buch ist sehr schön und inhaltlich interessant geworden. Am Nachmittag habe ich alle pendenten Bestellungen erledigt und habe dann alles eingekauft für das Nachtessen.

Am Abend habe ich Vanja zum Essen eingeladen. Das wurde ein sehr kurzweiliger aber langer und intensiver Gesprächsabend mit gutem Essen und feinem Wein.

Samstag, 23. November 2019

Ich musste früh aufstehen, um den Zug um 8 Uhr nach Chur zu erwischen. Um 10:30 Uhr war die Jahresversammlung von Visarte Graubünden angesagt. Das ist wirklich eine tolle Gruppe mit vielen interessanten Künstlerinnen und Künstlern. Dominik Zehnder und Lukas Bardill haben die Versammlung sehr sympathisch und kompetent durchgeführt. Nach dem Mittagessen haben wir gemeinsam offene Ateliers, Werkstätten und Galerien in Chur und Umgebung besucht und am Abend wurde die Jahresausstellung der Bündner Künstlerinnen und Künstler im Kunstmuseum eröffnet. Es war eine grossartige Stimmung rund um eine sehr liebevoll und kompetent aufgebaute Ausstellung.

Viele interessierte Menschen, gute Kunst, kompetente Kunstschaffende, richtig gute und nachhaltige Gespräche. Als Abschluss dann eine sehr lustige Rückfahrt im Zug mit Christoph Rüttimann. Wir hatten sehr lange Zeit, Fragen des Urheber- und Abbildungsrechts zu diskutieren.

Ein Tag der voller Leben, voller prallem Leben war. Kunst tut oft sehr gut.

Freitag, 22. November 2019

Ein ganz wunderbares Jahresessen im Nextex für die Visarte Künstlerinnen und Künstler. Gute Stimmung, gutes Essen, tolle Gespräche und viele interessante Menschen.

Donnerstag, 21. November 2019

Ich hatte einige ruhige Tage für mich alleine. Zeit zum Nachdenken und planen. Heute habe ich mich lange vorbereitet für das Podiumsgespräch mit Sally De Kunst, Miriam Wanner und Stefanie Hoch im Nextex in St. Gallen, anlässlich der Finissage der Ausstellung von der Künstlergruppe COSMOS.

Ich habe das organisiert, um das Buch «This Book is Yours. Recipes for artistic collaboration» von Sally De Kunst vorzustellen. Sie leitete vier Jahre lang die Künstler Residenz in Romainmôtier, die vom Migros Kulturprozent finanziert wurde. Leider sind nicht sehr viele Leute gekommen. Das Gespräch wurde aber sehr intensiv und intim. Ich glaube, das war ein sehr wertvoller und persönlicher Abend.

Montag, 18. November 2019

Ein ruhiger Sonntag, ein guter Wochenstart und am Abend eine schöne Feier von Swiss Culture im Bernhard Theater in Zürich. Networking in alle Richtungen. Ich hatte dann eine lustige Rückfahrt im Zug mit Gabriela Falkner und Bernard Tagwerker. Er hat viele alte Geschichten erzählt aus seiner Zeit als Präsident von Visarte Schweiz.

Samstag, 16. November 2019

Gruppenkonferenz an der Kasernenstrasse in Zürich um 11 Uhr von Visarte Schweiz zum Thema Lobbying, politische Arbeit, Networking, etc. Als Gäste waren Hugo Schittenhelm und Eva Maria Würth eingeladen. Die beiden Vorträge waren sehr anregend und hilfreich, um über zukünftige Vorstösse und Aktivitäten nach zu denken. Die Stimmung und die vielen differenzierten Rückmeldungen waren sehr gut.

An diesem Samstag war ich war einmal mehr mit meinem Bücherwagen unterwegs. Am Abend war bei Tomi Wolfensberger eine Buchpräsentation von allen Vexer Neuerscheinungen angesagt. Tomi hat eine wunderschöne Sonderedition gedruckt für Dominik Stauch und sein Buch «Dig a Pony». Ein schöner Abend mit den Familien Wolfenberger, Stauch und vielen bekannten und unbekannten Freunden aus der Kunstwelt.

Freitag, 15. November 2019

Am Mittag bin ich zum Jahresessen bei der Swiss Life eingeladen. Sie verwalten die Taggeldkasse von Visarte und auch den Unterstützungsfond. Im letzten Jahr erschien die erste Edition für die finanzielle Verbesserung vom Unterstützungsfond. Gerda Steiner und Jörg Lenzlinger haben ein sehr schönes Kunstblatt gemacht. In diesem Jahr ist die zweite Edition erschienen von Pipilotti Rist, mit dem schönen Titel «Gnadenschaf». Ich finde es grossartig, wenn Solidarität unter Kunstschaffenden gelebt wird. Kunst ist ja nicht nur Handelsware. Kunst ist für mich immer auch etwas sehr persönliches. Persönliche Erlebnisse, die künstlerisch umgesetzt, öffentlich gemacht, und somit geteilt werden können.

Nach dem sehr anregenden und interessanten Austausch beim Mittagessen bin ich dann mit Benjamin Dodell nach Bern gefahren. Er ist bei Visarte CH zuständig für die sozialen Belange. Wir hatten ein sehr kurzweiliges und zielgerichtetes Gespräch während der Zugfahrt. Wir konnten viele Punkte bereden.

In Bern bin ich dann mit meiner schwer mit Büchern beladenen "Emma", (das ist mein übergrosser Einkaufswagen) an die Münstergasse spaziert. Ich war mit Lisa Hoever verabredet. Am Abend war die Buchpremiere vom ihrem neuen Buch «Nomaden» geplant im Milieu. Lisa hat eine grossartige Ausstellung eingerichtet und alles vorbereitet. Es wurde ein fulminanter Abend mit sehr vielen interessanten Gästen. Ulrich Look war total begeistert von den Arbeiten seiner Ex. Michael Mettler, der die Texte für das Buch geschrieben hat, hielt eine stimmige Rede und spielte zwei kleine Stücke auf der Maultrommel. Ein wunderbarer und sehr stimmiger Abend. (Und erfolgreich war der Anlass auch - ehrlich!) Ich habe dann noch den neun Uhr Zug erwischt und war in der Nacht um halb eins zu Hause.

Donnerstag, 14. November 2019

Ein schöner Tag im Atelier. Umräumen, Platz schaffen, sinnieren - und frieren. Denken und staunen. Pläne schmieden - das gibt warm.

Mittwoch, 13. November 2019

Heute habe ich im Atelier vieles umgestellt und optimiert. Am Bücherlager arbeite ich schon lange. Nun musste ich Platz schaffen für drei grosse Planschränke. Ich habe mit Matthias Stebler um 16 Uhr abgemacht, um nach Heiden zu fahren. Wir haben uns schon lange nicht mehr gesehen und Matthias hatte viel zu erzählen. Ja und dann standen wir vor dem Haus der Künstlerin Baudenbacher. Der Vornahme ist mir grad entfallen. Ach - Eva heisst sie. Die Künstlerin ist vor drei Jahren gestorben und ihre Kinder räumen nun das Haus. Als ich dann die drei Schränke sah, war ich froh, dass ich den Transport nicht mit Monika zusammen gemacht habe, wie ursprünglich geplant. Ein Schrank war riesig und schwer. Zum Glück hatte Matthias Traggurten dabei. Mit Monika zusammen wäre das gar nicht machbar gewesen. Na ja und dann hat sich noch herausgestellt, dass der Felix Baudenbacher unsere Tochter Vera kennt - und so weiter. War nett. Wir fuhren dann schnell los. Die Schränke mussten ja noch an die Lukasstrasse. Beim Ausladen ist mir eingefallen, dass die zwei kleineren Planschränke aus der Schreinerei Leuthold stammen müssen. Das sind sozusagen "Urplanschränke". Ich muss mal Martin fragen ...

Dienstag, 12. November 2019

Heute erwarte ich Michael Meier & Christoph Franz. Sie holen die frisch gedruckten Bücher ab. Ich bin sehr froh, dass ich bei diesem Projekt im letzten Moment noch eingestiegen bin. Krispin ist eine wirklich super gute Grafikerin und die Künstler sind eine Bereicherung für diesen Planeten.

Montag, 11. November 2019

Mein erster Tag alleine begann total unspektakulär. Kaffee, Zeitungen, Post erledigen, etc. Um 14 Uhr musste ich den Zug erreichen nach Zürich und dann nach Luzern. Fanni Fetzer, die Direktorin vom Kunstmuseum Luzern hat mich eingeladen, anlässlich der Tagung der Museums und Kunsthallen LeiterInnen über unseren Visarte-Vorstoss für angemessene Honorare von Kunstschaffenden zu referieren. Es war eine muntere Schar von 22 Ausstellungsmacherinnen und Museumsleuten. In der Diskussion stellte sich heraus, dass alle Anwesenden für eine faire Honorierung von Künstlerinnen und Künstlern einstehen bei Einzelausstellungen. Es wurde aber die Meinung vertreten, dass Honorare bei Gruppenausstellungen die Institutionen finanziell überfordern würden. Ich bin klar der Meinung, dass das eine reine Frage des Budgetierens von Ausstellungsprojekten ist. Bei Superstars müssen ja riesige Summen für Transporte und Versicherung ausgegeben werden. Und wenn die internationalen Künstlerinnen und Künstler ihre Assistenten losschicken, wird es auch nicht billig. Ich habe den Spruch "Hilfe, die Assistenten kommen" im Ohr. Nach dieser sehr offenen Runde und einem interessanten Meinungsaustausch bin ich sehr optimistisch, dass unser Anliegen in vielen Fällen realisierbar ist. Na ja, es wird noch viel zu reden geben aber für das sind wir ja da. Oder? Ich habe heute wieder einmal die Bahnstrecke über Rotenturm gewählt. Das ist einfach eine sehr schöne Reiseroute.

Sonntag, 10. November 2019

Eigentlich ein ganz normaler Sonntag mit Frühstücksei, Zeitungslektüre und vielen feinen Speisen, wenn da nicht der Abschied wäre. Monika und ich haben aber kein grosses Theater gemacht. Ich weiss ja, dass sie mit ihren guten Freundinnen ein starkes Team sein wird. Eri, Irène und Monika, die drei "Musketierefrauen", die quer durch Thailand reisen und dann am Schluss noch unseren alten Freund Nok besuchen.

Samstag, 9. November 2019

An diesem Wochenende hat im Kunstmuseum die Buchpräsentation «good life books» stattgefunden. Um 16 Uhr war ich als Verleger eingeladen zur Podiumsdiskussion mit Lorenzo Benedetti, Jiajia Zang, Katalin Deér, Jiri Makovec. Das war gut besucht und das Gespräch war sehr anregend. Ich habe gestaunt, wie gut sich Lorenzo nun auch auf Deutsch ausdrücken kann. Ja, das war wirklich gut. Anschliessend traf ich wieder einmal Albert Oehlen. Er hat zusammen mit Norbert Möslang eine Soundinstallation im Museumscafé kreiert. Ich konnte leider nicht sehr lange bleiben - besser gesagt, ich wollte nicht zu lange bleiben, weil morgen Monika für vier Wochen nach Thailand fliegt.

Freitag, 8. November 2019

Die letzten Tage waren sehr dicht und erfolgreich auf allen Ebenen. Heute erwarte ich vier handgebundene Musterbücher, die speziell angefertigt werden mussten für die heutige Buchpremiere «Landscape #1» von Johannes Hedinger im Bündner Kunstmuseum. Wir konnten die neue Publikation vorstellen anlässlich des Symposiums zum Thema Landschaft, das von Monika Ursina Jäger geplant wurde. Ich habe mir am Nachmittag die Ausstellung von Hans Danuser in der Galerie von Luciano Fasciati angeschaut. Die Ausstellung ist sehr empfehlenswert und überraschend. Anschliessend habe ich einige spannende Vorträge im Museum angehört und die von Nicole Bachmann choreografierte Tanzperformance mit drei Tänzerinnen genossen.

Am Schluss des Programms fand dann die Buchpremiere statt. Johannes Hedinger stellte das ILEA - "Institute for Land and Environmental Art" und das neu Buch vor. Geplant ist eine Buchreihe im Vexer Verlag, in der alle zwei Jahre eine neue Publikation erscheinen wird zum Thema Landschaft und Kunst. im Mittelpunkt stehen die Outdoor-Biennale Safiental und die Alps Art Academy.

Dienstag, 5. November 2019

Heute wurden die restlichen Bücher von Meier & Franz angeliefert. Ich musste den ganzen Tag viele Pendenzen erledigen, die sich letzte Woche angestaut hatten. Ein richtig langer Büro- und Versandtag ... Am Abend waren wir in der Kunsthalle zum Freundesessen eingeladen. Florian Germann hat eine sehr schöne Edition geschaffen für die Freunde der Kunsthalle. Ein sehr anregender Abend.

Montag, 4. November 2019

Heute um 9:30 Uhr kann ich endlich meinen Zahnarzttermin wahrnehmen, den ich zwei Mal verschieben musste. Heute ist alles wieder etwas schneller. Um 12:30 Uhr fährt mein Zug nach Bern. Ich habe zusammen mit Regine einen Termin beim Bundesamt für Kultur, für das Jahresgespräch zur Arbeit von Visarte. Das Treffen war sehr angenehm. Die Zugfahrten können wir jeweils sehr gut nutzen, um alle anstehenden Fragen zu diskutieren.

Sonntag, 3. November 2019

Die Rückfahrt von Italien in die Schweiz war problemlos und schnell. Im Sommer ist das immer viel anstrengender. Die Renovationsarbeiten an unserem Haus sind nun abgeschlossen. Nur das Gerüst muss noch abgebaut werden. So macht es richtig Freude wieder nach Hause zu kommen.

Oktober 2019

Mittwoch, 30. Oktober 2019

Wir sind frühzeitig aufgestanden und zurück nach Bex gefahren. Wir haben dort die eindrückliche, historische Salzmiene besucht. Die Fahrt im winzigen Mienenzug in den Berg hinein, in eine längst vergangene Zeit, war sehr speziell und anregend. Die Minenarbeiter haben 26 Jahre lang geschuftet und von Hand, mit einfachsten Werkzeugen, den Stollen in den Berg gehauen, bis dann endlich Salz gefördert werden konnte. Ein aus heutiger Sicht unvorstellbarer Kraftakt.

Am Mittag sind wir weitergefahren nach Brig und dann über den Simplon nach Italien. Wir freuten uns auf ein paar Tage Ruhe in unserem winzigen Häuschen oberhalb von Agrano. Ich war schon sehr lange nicht mehr dort. Als Erstes habe ich endlich wieder einmal meinen kleinen, nun schon fast drei Meter hohen Mammutbaum "Felice" besucht. Ich habe den Baumschutz aus Ästen, rund um Felice verstärkt, damit die Wildschweine keinen Schaden anrichten können und ich räumte das schnell nachwachsende Gebüsch rund um den Baum weg.

Wir hatten sehr schöne und erholsame Tage mit Silvia und Heinz. Ich konnte es natürlich nicht lassen, in einem steilen Waldstück viele wild wachsende Kastanien zu fällen und aufzuräumen.

Die Tage in Italien haben gut getan. Wir haben fein gegessen, gute Weine getrunken und uns ordentlich erholt.

Dienstag, 29. Oktober 2019

Monika und ich sind heute sehr früh aufgestanden. Wir mussten um 11 Uhr in Bern sein, um die Bücher von Lisa Hoever beim Kanton abzugeben und um Lisa zu treffen. Das hat alles wunderbar geklappt. Wir haben in Bern gemeinsam etwas kleines gegessen und Monika und ich sind anschliessend nach Bex gefahren. Ich bin eingeladen für die nächste Skulpturen Ausstellung in Bex. Wir haben uns den schönen Park angeschaut und einen guten Platz für mein Projekt ausgesucht.

Monika hat in St. Maurice, einem Nachbardorf von Bex, ein Zimmer gebucht in einem alter Palast, hoch oben am Berg. Romantik pur ... Am Abend haben wir in St. Maurice wunderbar gegessen in einem bekannten Kaffee. Wild aus der Region, Wein aus der Region, Gemüse aus der Region und Wasser aus Frankreich.

Montag, 28. Oktober 2019

Nach unserem wunderbaren, anregenden und langen Wochenende zusammen mit Vera und Soan fühle ich mich erleichtert, dass alles so gut gelungen ist. Heute muss ich mich um einige wichtige organisatorische Dinge kümmern für mein Kunst am Bau Projekt für das Marthaheim.

Heute ist auch ein grosser Bücherversand geplant. Die Pakete stapeln sich.

Freitag, 25. Oktober 2019

Ein strenger Tag. Wir mussten alles vorbereiten für die bevorstehende Buchpremiere im Raum für Literatur. Der Abend war überwältigend. Über 150 interessierte Menschen waren da. Der Raum war rammelvoll. Jens Lampater, der Kulturbeauftragte der Stadt Schaffhausen, hat eine schöne Einführung zu diesem Literatur-Förderprojekt der Ostschweizer Kantone und dem Fürstentum Lichtenstein gemacht. Bei meinem John Berger Projekt «Geografie der Freiheit» haben 25 Autor*innen und Künstler*innen mitgewirkt. Die Buchpremiere wurde musikalisch umrahmt durch "die freyleken". Die drei Musikerinnen haben eine wunderbare Stimmung geschaffen. Nun hoffen wir natürlich, dass sich das Buch in vielen öffentlichen und privaten Bibliotheken unter John Berger einreiht. Gleich neben dem sehr schönen Buch (mit dem zu dicken Papier). John Berger - John Christie - I send you this cadmium red ... Das überhitzte, knallrote Gesicht der Künstlerin Andrea Vogel auf unserem Buchumschlag passt da wirklich bestens.

Donnerstag, 24. Oktober 2019

Heute Nachmittag bin ich nach Bregenz gefahren und traf dort zufällig den legendären und nun pensionierten Verlagsvertreter Markus Wieser auf einem Bänkchen sitzend. Er hat erfolgreich Werbung gemacht für unser neues Buch «Geografie der Freiheit». Anschliessend habe ich mir die aktuelle Ausstellung im Kunsthaus Bregenz angesehen. Die junge Künstlerin Raphaela Vogel aus Nürnberg hat eindringliche Video- und Soundinstallationen für die Räume geschaffen. Eine irritierende Bilder- und Klangwelt mit Endzeitstimmung. Der schwarzweiss-Film von Helke Sander im Untergeschoss war kaum auszuhalten. Eine junge Frau klettert mit ihren zwei Kleinkindern auf einen Baukran und wirft Flugblätter ab mit der Forderung, dass sie eine bezahlbare Wohnung braucht ...

Ein Film, der nach einer realen Geschichte aus den 80er-Jahren nachgespielt wurde ... Nach diesem Film musste ich mich zuerst wieder etwas erholen, bevor ich zum Bahnhof spazierte. Der wirkliche Grund meiner Reise nach Bregenz war ja nicht nur die Kunst, sondern ich wollte Vera und Soan beim umsteigen in Bregenz helfen. Vera fuhr das erste Mal mit Soan im Zug von Berlin in die Schweiz. Das kann ja sehr anstrengend sein. In Bregenz war die Umsteigezeit nur drei Minuten. Da wollte ich helfen. Es war dann alles sehr unproblematisch. Soan war gut gelaunt und Vera und ich hatten auf der Reise nach St. Gallen viel Zeit uns auszutauschen.

Mittwoch, 23. Oktober 2019

Gestern und heute sind die Bücher von Michael Meier und Christoph Franz in zwei Tranchen per Kurier direkt vom Flughafen in St. Gallen eingetroffen. Heute Nachmittag holten mich die Künstler mit den Büchern ab. Wir fuhren dann direkt nach Zürich zur Einweihung ihres Kunst am Bau Werkes an der Uni Zürich. Die Einweihung des Werks und die Buchpremiere waren ein grosser Erfolg. Gute Reden, gute Stimmung und viel Interesse. Ein erfüllender Abend. Die Publikation «Deceitful Habits in a Human's Soul» wurde von Krispin Heé in Berlin gestaltet und bei der DZA in Altenburg produziert - ein Wurf! Die Laudatio hat Dorothee Messmer vom Kunstmuseum Olten gehalten.

Dienstag, 22. Oktober 2019

Heute Nachmittag bin ich nach Zürich gefahren zur Tagung vom Verein Kunstmarkt Schweiz in der Luma Stiftung im Löwenbräu. Der Nachmittag war sehr spannend. Verschiedene Akteure aus dem Kunstmarkt erzählten aus ihrem Alltag als Kunsthändler. Das war wirklich interessant. Ein Galerist aus Spanien forderte, dass Galerien Ablösesummen bezahlen müssten, wenn sie Künstler von einer Galerie übernehmen. Kunst und Fussball. Ein neuer Transfermarkt für Künstler und Künstlerinnen. Es wird immer absurder in der Kunstwelt.

Ich konnte dann mit Ulrich Meinherz vom Sitterwerk mit dem Auto nach St. Gallen zurückfahren. Das war eine gute Möglichkeit zur Reflexion der Kunstmarkt Tagung.

Montag, 21. Oktober 2019

Heute hat es geklappt. Die John Berger Bücher sind eingetroffen. Monika und ich haben eine kleine stille Feier abgehalten. Mehr als zwei Jahre Arbeit steckt in diesem Buch. Das ist ein überwältigendes Gefühl. Gelebte Zeit. Nun müssen wir alles für die Buchpremiere vorbereiten, die am Freitagabend im Raum für Literatur stattfindet. In den letzten Tagen habe ich das ganze Bücherlager neu geordnet. In 35 Jahren Verlagsarbeit kommen einige Tonnen Bücher zusammen. Es wurden aber auch einige Tonnen verkauft. Wenn ich mir vorstelle, wie viele Bücherpakete ich in den letzten 35 Jahren zur Post gebracht habe, bekomme ich Krämpfe ...

Freitag, 18. Oktober 2019

Ich sitze wie auf Nadeln. Ich habe rumtelefoniert, um den Buchtransport nach zu verfolgen. Die Transportfirma kann mir keine Auskunft geben. Ich habe nun den Plan, dass ich um 14:45 Uhr mit dem Zug nach Berlin reise. Über München. Dann wäre ich zur Überraschung meiner Liebsten in der Nacht um 2:00 Uhr in Berlin.

Am Mittag kontaktierte ich noch einmal die Transportfirma. Sie wissen nichts. Ich muss warten und warten ... Meine Überraschungsreise mit dem Zug kann ich vergessen. Am Abend bekomme ich den Bescheid, dass die Bücher am Montag geliefert werden. Scheisse.

Donnerstag, 17. Oktober 2019

Ich habe heute meine Reise nach Berlin abgesagt. Mein Flug wäre heute um 12:45. Ich habe leider niemanden gefunden, der morgen den grossen Büchertransport für mich übernehmen könnte. Monika unterstützt Vera in Berlin und sie kümmert sich um den kleinen Soan, damit Vera die Vexer-Präsentation im neuen Raum aufbauen und vorbereiten kann.

Dienstag, 15. Oktober 2019

Bei uns ist nun das Baugerüst aufgebaut. Die Arbeiten können beginnen.

Montag, 14. Oktober 2019

Monika fliegt heute nach Berlin. Ich kümmere mich um die Renovationsarbeiten. Die Dachkännel werden ersetzt, neue Kaminhüte aufgesetzt, das Dach wird abgedampft, ein Schneefänger wird montiert, etc. Und ich male alle Untersichten, Gugeren, Fensterumrandungen und so weiter. Ich wollte eigentlich am Donnerstag auch nach Berlin fliegen. Nun ist aber ein Büchertransport angesagt worden mit meinem John Berger Projekt. Transporte werden immer komplizierter. Manchmal muss man tagelang bereitstehen und am Abend kommt die Absage. Es hat auch heute nicht geklappt. Die Bücher sollen nun am Freitag geliefert werden - und ich habe für Donnerstag einen Flug nach Berlin gebucht. Keine Ahnung, wie ich das machen soll ...

Donnerstag, 10. Oktober 2019

Diese Woche hat hektisch angefangen. Viele Transporte und viel organisatorisches für Visarte, für mich und für die Renovation unserer Häuser. Heute erwarte ich die Bücher von lisa Hoever und dann kommen die Gerüstbauer. Am Mittag fahren wir nach Basel. Wir werden das Kunstmuseum besuchen und am Nachmittag sind wir bei einem Sammler eingeladen, um frühe Werke von mir anzuschauen. Das war sehr nett, direkt am Rhein. Lustig ist, dass ich die Spiegelung im Wasser, am alten Rhein in Rheineck aufgenommen und dann gemalt habe. Nun hängt das Bild schon einige Jahre am Rhein in Basel. Dazu sind auf einer Wand auch eine Reihe Radierungen von mir gehängt aus dem Jahr 2000, mit Motiven aus einem Hamam in Marokko und mittendrin hängt noch ein Landschaftsbild von Miriam Cahn. Das sind so überraschende Treffen der anderen Art.

Um 18 Uhr waren wir bei Roger Diener und Mariam eingeladen. Sie gaben ein kleines Fest. Roger wurde als Architekt vom Bauhaus mit dem Ehrendoktortitel ausgezeichnet. Wir haben viele Bekannte und gute Freunde getroffen. Es war sehr anregend und auf eine sehr schöne Weise richtig festlich.

Samstag, 5. Oktober 2019

Gestern habe ich zusammen mit Vanja die Homepage und die Einträge im VLB gemacht. Vanja ist sehr schnell. Ich fotografiere die Bücher und diktiere die Texte. Vanja hackt das alles in den PC und gemeinsam freuen wir uns über den Goldstatus beim VLB, wenn alle Informationen sitzen.

Heute sind wir früh aufgestanden. Hubert und Rosa fahren mit uns zusammen zum Cousinen und Cousin - Treffen in einem Hotel in Beinwil am See.

Der Anlass war sehr unterhaltsam. Ich kenne die Verwandtschaft von Mutters Seite nicht sehr gut. Man sucht natürlich überall auf mögliche Gemeinsamkeiten. Die unterschiedliche Sozialisierung verwischt aber viele Spuren in einem gelebten Leben. Die Gestik, Formulierungen und Verhaltensweisen verweisen aber doch oft auf die Altvorderen. Na ja - gut gegessen, viel zugehört und einiges erzählt. Es hat Spass gemacht.

Donnerstag, 3. Oktober 2019

Ich habe wieder an meinem Herbstbild weitergemalt. Das scheint einfach nicht fertig zu werden ... Frühling geht schneller ... Am Nachmittag haben wir alles Notwendige zusammengepackt für die Buchpremiere im Helmhaus Zürich. Leider kann die wunderbare Autorin Yael Inokai nicht dabei sein. Sie hat Abgabestress für ein neues Projekt. Ich habe Yael 2017 das erste Mal in Solothurn erlebt. Sie hat damals aus ihrem Roman Mahlstrom gelesen. Eventuell treffe ich sie ja mal in Berlin, wenn ich Vera besuche.

Mittwoch, 2. Oktober 2019

Heute Morgen werden die frisch renovierten Fensterläden geliefert. Vor mehr als zehn Jahren habe ich die selber bemalt. Am Nachmittag konnte ich zusammen mit Herrmann alle Läden wieder einhängen. Das sieht nun wieder sehr gut aus.

September 2019

Montag, 30. September 2019

Um acht Uhr war ich im Atelier an der Lukasstrasse verabredet mit dem Spezialisten für Marder Abschreckung, Herr Krähenbühl. Er weiss auch was gegen Bettwanzen hilft. Das brauche ich zum Glück im Moment nicht.

Am Nachmittag hatte ich ein Treffen im Martaheim mit dem Architekten. Es geht um die Feinabstimmung für meine grossen Fotoarbeiten, die ich als Kunst am Bau Projekt für diesen Ort realisieren kann. Der Bau ist schon weit fortgeschritten und ich kann die letzten Entscheidungen für die Formate treffen.

Sonntag, 29. September 2019

Peter Emch hat eine Ausstellung in den neuen Räumen der Galerie Rosenberg im Seefeld in Zürich mit Zeichnungen und Holzschnitte. Wir haben uns kurz entschlossen nach Zürich zu fahren und gleich noch siebzig Bücher von Nicole Rampa ins Helmhaus zu bringen. Das Buch über Schweizer Kulturschaffende in New York ist sehr schön geworden. Am Donnerstag findet die Buchvernissage statt. Ich bin gespannt, ob dann auch etwas Publikum kommt. Bücher sind einfach extrem schwer. Ich konnte den Rollwagen fast nicht bis in den ersten Stock tragen. Zu meiner grossen Freude arbeitete Corinna am Empfang. Sie rief sofort dem Hauswart und der brachte die Büchersendung per Lift in die Bibliothek. (Per Lift ... )

Die Ausstellung von Peter war sehr schön. Wir haben viele Bekannte getroffen. Unter anderem Peter Schweiger, der dann bei der Buchpremiere einige Texte von Yael Inokai im Helmhaus lesen wird.

Samstag, 28. September 2019

Vor ein paar Tagen haben uns Claudia und Theo angefragt, ob wir Lust hätten einen französischen Kleinzirkus in Lustenau zu besuchen. Wir haben spontan zugesagt und heute ist es soweit. Gleich neben dem Freudenhaus, einem Kleintheater in Lustenau, ist das Zelt aufgebaut. Eine Bühne, zwei Frauen und zwei Männer, keine Tiere, dafür Fahrräder und Musik. Ein toller artistischer und clownesker Abend mit viel Spannung und wohltuendem Humor. Einfach vom Feinsten. Auch ohne Französischkenntnisse sehr gut verständlich.

Freitag, 27. September 2019

Am Morgen bin ich losgefahren nach Solothurn. Ich war eingeladen zur Abnahme der Kunst am Bau Werke von Katja Schenker, Lang-Baumann und Christoph Haerle im neuen Spitalbau von Solothurn. Die Arbeiten sind sehr gut gelungen. Auf der Rückreise hat mir Christoph Haerle erzählt vom grossartigen Nachlass des St. Galler Künstlers Florian Granwehr. Da gibt es viel zu tun. Ich muss mir überlegen, wie ich da etwas Hilfe leisten kann.

Donnerstag, 26. September 2019

Heute Mittag bin ich zur Alltag Agentur spaziert, um Johannes Hedinger für eine Buchbesprechung zu treffen. Wir planen eine langfristig angelegte Buchreihe «Landscape». Die Gestaltung macht ein junger Grafiker von Alltag. Die Agentur ist nun in einem wunderschönen, alten Haus bei der Universität unterhalb vom Wienerberg. Die Besprechung war sehr produktiv und ich hatte noch Zeit Paul zu treffen. Wir haben 2016 gemeinsam mit vielen Helferinnen und Helfern die Planung des Jubiläumsanlasses 150 Jahre Visarte Schweiz organisiert. Das war eine super Zusammenarbeit ohne böse Überraschungen. Gute Stimmung, kein Defizit. Was will man mehr ...

Mittwoch, 25. September 2019

Heute hat mich Karl Manfred Rennertz mit Suzanne und ihrem Sohn besucht als Abschluss meiner Ausstellung in Baden-Baden. Monika hat etwas feines gekocht, dann haben wir einen Rundgang durch mein Atelier gemacht und am Nachmittag besuchten wir die Kathedrale und die Stiftsbibliothek.

Dienstag, 24. September 2019

Um acht Uhr war ich im Atelier an der Lukasstrasse verabredet mit dem "Wildtierspezialisten" Herr Kreienbühl. Er muss die Mardersituation in meinen gemieteten Räumen einschätzen und Massnahmen vorschlagen. Ich habe nun schon seit langer Zeit Tag und Nacht das Kulturprogramm von Radio DRS im Dauerbetrieb, um die Marder von einem Besuch abzuhalten. Herr Kreienbühl meint nun, dass sich Marder auch an gehobene Kultursendungen gewöhnen können und diese sogar schätzen lernen ...

Am Nachmittag waren Monika und ich auf dem Grundbuchamt, um alle uralten Schuldbriefe, die noch von der Bank physisch aufbewahrt werden mussten, aufzulösen und durch ein digitales Dokument zu ersetzen.

Montag, 23. September 2019

Am Morgen bin ich nach Zürich gefahren. Wir hatten eine Sitzung zum Thema Honorarleitlinien. Um 12:30 Uhr begann dann die Sitzung vom Zentralvorstand und um 17 Uhr fuhr mein Zug nach Bern. Ich war als Vertreter von Visarte eingeladen im Casino zur Jahreskonferenz von der Parlamentarischen Kulturgruppe. Bundesrat Berset, Frau Chassot und viele Politikerinnen und Politiker trafen sich mit Vertreterinnen und Vertretern der verbände aus allen Kultursparten. Ein sehr guter Vernetzungsanlass. Um halb Eins in der Früh war ich wieder in St. Gallen.

Sonntag, 22. September 2019

Ein ruhiger Sonntag, mit einem Ausflug zur Probstei in St. Peterzell. Wir besuchten die Finissage der Sommerausstellung zum Thema "Luxus Privatsphäre, Mythos, Anonymität", mit Beni Bischoff, Armando Forlin, Mediengruppe Bitnik, Lika Nüssli, Skippi Summers und Herbert Weber. Kuratiert von Patricia Holder. Lika Nüssli machte zum Abschluss eine sehr berührende Performance. Anschliessend waren wir wieder einmal bei Amalie im Landgasthof Schäfle und haben alte Erinnerungen ausgetauscht. Vor einigen Jahren konnte ich das gesamte Programm vom Vexer Verlag in der Probstei präsentieren. Ich war dann beim Auf- und Abbau oft in diesem Restaurant.

Freitag, 20. September 2019

Für heute Mittag hat sich eine grosse Gruppe Studierender der HGK Basel bei mir angemeldet. Die machen eine Tour de Suisse mit einem riesigen Kulturprogramm. In jeder Stadt, die besucht wird, gibt es mehrere Besuchsangebote in Museen, Produktionsstätten, Grafikstudios, Künstlerateliers, usw. Ich habe alles vorbereitet, das Atelier aufgeräumt, einen grossen Büchertisch aufgebaut, meine Bibliothek abgestaubt und einige aktuelle Kunstprojekte ausgelegt.

Die Studierenden waren sehr engagiert und interessiert an meiner Arbeit als Künstler und Verleger.

An diesem Wochenende sollte ich gleichzeitig an mehreren Orten sein. In Berlin findet die Buchmesse im Hamburger Bahnhof statt. Ich hätte sehr gerne Vera unterstützt. Drei Messetage alleine durchzustehen ist sehr anstrengend.

Donnerstag, 19. September 2019

Heute Nachmittag hatte ich ein Treffen beim Städtischen Liegenschaften Amt. Die Nebenkostenabrechnung für mein Atelier und das Lager sind für mich brutal. Da gibt es noch viel zu klären. Das Gespräch war sehr sachlich und nett. Die ausgestellte, sehr hohe Rechnung muss ich aber trotzdem bezahlen. Ich hoffe, dass sich die Berechnungen in Zukunft fairer gestalten, sonst muss ich die Stadt mit Kunst bezahlen.

Mittwoch, 18. September 2019

Ich gehe in letzter Zeit gerne zu Fuss in mein Atelier an der Lukasstrasse. Ich finde das viel angenehmer wie mit dem Fahrrad. Irgendwie kann ich beim Gehen besser nachdenken. Die Lukasstrasse ist sehr stark befahren und manchmal lebensgefährlich. Auf dieser Strasse müsste unbedingt ein Fahrradweg eingerichtet werden.

Ich habe im Moment eine neue Serie von Hochdrucken in Arbeit. Das macht richtig Freude. Ich weiss nicht, ob Emil Zbinden an meinem Tun an seiner historischen Kniehebelpresse Freude hätte. Ich experimentiere konzentriert an Zufallsdrucken. Im Moment liegen schon dutzende von fast symmetrischen "Paardrucken" zum Trocknen ausgelegt auf dem Boden. Ich hoffe, dass sich die Marder an den neuen Blättern erfreuen.

Dienstag, 17. September 2019

Heute Morgen war wieder viel Betrieb. Die Handwerker im Haus, um 12 Uhr Besuch von Thomas Dillier aus Basel für eine Buchbesprechung des unbekannten Künstlers Peter Wirz. Am Nachmittag war ich dann schnell bei TGG für das Gut zum Druck des John Berger Projekts.

Montag, 16. September 2019

Heute Morgen früh sind die Heizungsmonteure gekommen, um die Ölheizung zu ersetzen. Ich habe einige Bücherpakete zur Hauptpost gebracht und bin dann mit dem Schnellzug nach Konstanz gefahren um ein Eilpaket an Vera nach Berlin zu senden. Das dauert nur zwei Tage. Auf der Fahrt konnte ich drei Zeitungen lesen und um 10:30 war ich bereits wieder zu Hause. Eine schöne Fahrt vom Sonnenschein in den Nebel und wieder zurück.

Sonntag, 15. September 2019

Auch heute war frühes Aufstehen angesagt. Monika fährt mit einer Freundin für ein paar Tage nach Italien und ich habe einen Familientag.

Samstag, 14. September 2019

Das Fest war grossartig. Eine Vollmondnacht mit Alpsegen, einem feinen, einfachen Essen, mit vielen sehr interessanten, internationalen Gästen aus der Architektur, der Kunst und aus verschiedenen Gesellschaftsschichten. Alle sassen an einem sehr langen Tisch. Der Abend war sehr anregend und es haben sich viele gute Gespräche ergeben. Geschlafen haben wir im einfachen Berggasthaus Stöffeli. Als Abschluss machten wir dann eine kleine Wanderung zum Schwendisee, zusammen mit einer Architektenfamilie aus Basel mit ihren drei Kindern. Das war richtig erfrischend und unterhaltsam. Auf dem Nachhauseweg besuchten wir die Eltern von Monika in Kriessern. Zu Hause arbeiteten wir dann noch im Garten. Ich fällte eine kleine Esche, damit unser Gemüsegarten nicht zu stark beschattet wird.

Freitag, 13. September 2019

Heute ist das grosse Fest von Christine Binswanger und zwei von ihren Architektenfreunden. Alle drei feiern ihre fünfundfünfzigsten Geburtstage auf der Chäserrugg.

Donnerstag, 12. September 2019

Heute erwarte ich die Bücherlieferung von Vincent Chablais. Ein wunderbares Projekt. Vera ist heute in Berlin mit den Vorbereitungen für die Präsentation des Buches von Zilla Leutenegger beschäftigt. Zilla macht vor Ort Wandmalereien. Ich wäre an diesem Wochenende auch gerne in Berlin.

Mittwoch, 11. September 2019

Heute war ich schon um sieben Uhr unterwegs zum Atelier. Der Liftmonteur muss einige Reparaturen machen. Um elf Uhr hatte ich dann eine Besprechung mit den Künstlern Michael Meier & Christoph Franz für ein Buchprojekt über eine spannende Kunst am Bau Arbeit, die sie für die Universität in Zürich ausführen konnten. Krispin Heé macht die Gestaltung. Es eilt. Die Eröffnung ist bereits am 23. Oktober.

Dienstag, 10. September 2019

Ich bin im Moment viel im Atelier an der Lukasstrasse. Ich bin sehr gerne in meiner Bibliothek. Jedes Buch ist eine Erinnerung an einen Anlass, eine Ausstellung, eine Begegnung oder an Inhalte. Ein Griff und Welten eröffnen sich ...

Am Nachmittag bin ich nach Zürich gefahren für die dritte Sitzung im Kunstverein. Die gemeinsame Stellungnahme von ganz verschiedenen Organisationen zur Kulturbotschaft wird sehr stimmig. Das gegenseitige Verständnis für kulturelle Fragestellungen wird dadurch gestärkt.

Montag, 9. September 2019

Ich bin schon um sechs Uhr aufgestanden. Es hat sich einiges an Arbeit angestaut. Ich musste viele Bestellungen erledigen und um 8 Uhr stand ich schon im Grafikatelier TGG, um die Andrucke vom John Berger Buch zu kontrollieren. Das wird sehr schön. Das Gut zum Druck kann nun erteilt werden.

Am Nachmittag sind wir nach Gossau gefahren zur Abschiedsfeier von Ruedi Hanhart, dem ehemaligen Direktor des Kunstmuseums von St. Gallen. Der Friedhof liegt etwas ausserhalb von Gossau, direkt neben der Autobahn. Es ist nicht wirklich ein Ort der Stille. Monika und ich haben Ruedi und Dorina einige Male besucht im Terzianum in Gossau. Roland Wäspe hat eine sehr stimmige Rede gehalten, die Arbeit von Ruedi Hanhart gewürdigt und die Entwicklung des Kunstmuseums seit den fünfziger Jahren aufgefächert. Es hat sich wirklich viel getan seit dieser Zeit. Unvergesslich und unbegreiflich bleibt für mich immer noch die sehr lange, museumslose Zeit ab 1970 bis 1987. Das ist wirklich kein Ruhmesblatt für St. Gallen.

Sonntag, 8. September 2019

Ein müder Sonntagmorgen, lange geschlafen bei strömendem Regen. Eigentlich wollten wir an die Einweihungsfeier von der Madonna von Marlies Pekarek beim Pilgerort Maria Bildstein in der Nähe von Uznach. Leider war unser Auto nicht fahrtüchtig und wir genossen einen kunstfreien Tag.

Samstag, 7. September 2019

Sehr früh am Morgen habe ich im Atelier den Büchertisch vorbereitet und mit dem Staubsauger alle Räume, Nischen und Spalten ausgesaugt. Dann platzierte ich einige Skulpturen und das riesige, dreiteilige Triptychon «Spiegelung im Fluss» in meinen Räumen. Um 9:45 erwartete ich eine grosse Gesellschaft der Freunde des Kunstmuseums Basel. Die Besucher*innen waren sehr interessiert und auch sehr gut informiert. Ich habe viel erzählt über meine Anfänge in den späten 70er-Jahren, über die Begegnung mit Jean Christoph Ammann 1980 und über den Beginn meiner bewegten Künstlerkarriere, mit der Konfiszierung von drei Bildern in Fribourg, den verschiedenen Gerichtsverhandlungen bis zum Europäischen Gerichtshof in Strassbourg. Der Atelierbesuch von so vielen kunstinteressierten Menschen hat mich sehr bewegt und hat mir grosse Freude bereitet. Bei den Gesprächen beim gemeinsamen Mittagessen habe ich erst bemerkt, dass einige der Besucher seit langer Zeit mit Werken von mir leben. Das war ein sehr guter Tag.

Freitag, 6. September 2019

Um sechs Uhr früh aus den Federn. Um halb Sieben die Zeitung gelesen und um halb Acht stand ich bereits im Atelier. Ich musste dringend meine Aufräumarbeiten zu Ende bringen. Die neue Ordnung beruhigt mich sehr. Alles wird transparenter und übersichtlicher. Ich habe auch schöne und emotional aufwühlende Briefe und Objekte wieder gefunden, die mich mitten in die 80er-Jahre katapultiert haben. Das kommt alles in die Archivschachtel "Schöne Post".

Um 14:30 Uhr sind wir losgefahren für die Buchvernissage von Vincent Chablais in Bern, im Kunstraum Oktogon. Vincent Chablais hat dort eine sehr stimmige Ausstellung mit hunderten von Zeichnungen aufgebaut. Schichten über Schichten von losen, teilweise transparenten Blättern, die Gedanken, Räume und Konstellationen des Denkens und Empfindens transformieren. Die Publikation - Buch und Leporello zugleich - wird durch die Ausstellung zum eigenständigen Kunstwerk. Es wird klar, dass jedes Werk, jede Zeichnung ein kleines, eigenständiges Teilchen eines grossen Ganzen ist, das man sich aber selber zusammendenken muss. Das ganze Werk ist variabel und immer wieder veränderbar, wie unsere Gedankenwelt. Das Galeristen- und Sammlerpaar, Ferdinand und Elisabeth Oberholzer haben sehr schöne Ausstellungsräume und einen tollen Garten. Die Eröffnung war sehr gut besucht, das Buffet wunderbar und die Lesung von Julien Maret grossartig. Um 20 Uhr haben wir alles zusammengepackt und konnten noch mit Tageslicht losfahren. Ab Zürich hat es dann heftig geregnet. Ein insgesamt anregender und erfüllender Abend.

Donnerstag, 5. September 2019

In den letzten Tagen habe ich das ganze Atelier neu geordnet, aufgeräumt und das Lager vom Vexer Verlag optimiert. So viele Bücherschachteln habe ich schon lange nicht mehr herumgeschleppt und den Kopf angeschlagen auch nicht. Beim Tragen von schweren Schachteln möchte man sich ja so schnell wie möglich in eine optimale Stellung bringen und aufrecht gehen. Das heisst bei meinem abgeschrägten Dachraum, dass ich mit meinem Kopf immer wieder an die Dachbalken krachte. Da sieht man die Sterne und die Planeten durch das Dach hindurch. Autsch - der Saturn, Scheisse, schon wieder der Jupiter.

Dienstag, 3. September 2019

Am Nachmittag hatten wir eine spannende Retraite im Ackersmannhof in Basel, mit SWIPS, den unabhängigen Schweizer Verlagen.

Am Abend besuchte ich wieder einmal Stampas am Spalenberg zu einem fröhlichen Gespräch. Das dauerte dann so lange, dass ich zuerst rennen musste, um das Tram zu erreichen und dann den Zug. Ich habe es geschafft. Rennen, Tram fahren, rennen, rauf - Rolltreppe fahren, rennen, runter - Rolltreppe fahren, einsteigen, ein Pfiff und dann abfahren, tief durchatmen. Und das alles in 15 Minuten vom Spalenberg.

Sonntag, 1. September 2019

Sonntag gleich Aufräumtag. Ich erwarte Atelierbesuch und das zwingt mich, wieder einmal das ganze Atelier zu ordnen und aufzuräumen. Leider habe ich nun das Abschieds-Apéro vom Projekt «Der Grüne Henry» in Zürich absagen müssen. Wir konnten dazu das sehr schöne Begleitbuch im Vexer Verlag realisieren.

August 2019

Samstag, 31. August 2019

Ich bin heute früh aufgestanden. Ich war als Künstler, Verleger und als Präsident von Visarte Schweiz in Wil eingeladen für eine Podiumsdiskussion zum Thema "Entschädigung für Kulturschaffende", anlässlich der Kulturkonferenz vom Amt für Kultur des Kantons St. Gallen. Das war ein spannender und inhaltlich sehr lebendiger Anlass. Bei dieser Gelegenheit habe ich wieder einmal Dorothea Strauss getroffen und ihren spannenden Vortrag gehört.

Dienstag, 30. August 2019

Am Morgen habe ich hunderte von E-Mails beantwortet und die angestaute Post beantwortet. Am Nachmittag sass ich bis zum Abend bei Jonas Niedermann bei der TGG vor dem Bildschirm, um das ganze John Berger Buch durch zu arbeiten. Wir haben einiges vereinfacht. Ich bin sicher, dass nun alles gut kommt. In meiner totalen Erfülltheit habe ich mich spontan zu einem Spaziergang zu den drei Weihern entschieden. Ein richtig schönes Heimkommen war das.

Donnerstag, 29. August 2019

Im Moment arbeiten wir bei Visarte an unserer Antwort an den Bundesrat auf die Kulturbotschaft. Viele unserer Anliegen sind in der Botschaft enthalten.

Am Abend besuchten wir die Vernissage von Herbert Weber im Architekturforum in St. Gallen. Eine schöne, siebenteilige Filminstallation mit der Sicht auf sieben Meere. Beunruhigend sehnsüchtig.

Mittwoch, 28. August 2019

Die letzten Tage war ich mit Aufräumen im Garten beschäftigt. Ich habe alles Weidenholz, das ich heruntergeschnitten hatte, verwendet, um unseren Steilhang zu schützen. Ich habe Weidenpfähle auf der Grenze zu den Nachbarn eingeschlagen und Weidenruten eingeflochten.

Heute schichtete ich meinen riesigen Komposthaufen um. Ich riss alle grossen, nicht vermoderten Äste heraus und zersägte sie mit der Motorsäge zu Brennholz. Kleinere Äste und die lange Rosentriebe zerkleinerte ich und mischte sie in den Kompost. Nach rund fünf Stunden Arbeit liegt nun alles schön geschichtet bereit und wird bis zum Frühjahr zu wunderbarer Erde. Bei dieser Arbeit habe ich das grösste und schönste Schneckenhaus gefunden, das ich je gesehen habe. Ich habe das Gehäuse ans Ohr gehalten und welch Wunder, das gurgelnde, feine Plätschern eines frischen Weissweins beim Einschenken gehört.

Sonntag, 25. August 2019

Heute hat es mich gepackt. Am frühen Nachmittag habe ich mich an unseren ehemaligen Nachbarn erinnert. Herr Beerle sass oft an Sonntagen auf seinen Bäumen im parkähnlichen Garten an der Parketteriestrasse. Mit weissem, zerzaustem Haar, das er jeweils mit einem Stirnband zähmte, schnitt er gutgelaunt seine Apfelbäume. Der ehemalige Kantonsschullehrer sah jeweils aus wie ein Hippie auf Urlaub.

Bei dieser Erinnerung holte ich kurz entschlossen meine Säge und die grosse Auszugsleiter und stieg auf meine Kopfweide, die ich dann radikal aber mit Verstand kräftig zurückstutzte. Die Weidentriebe waren schon mindestens vier Jahre alt, rund 10 cm dick und sechs Meter lang. Kein leichtes Unterfangen. Mein Nachbar Hermann half mir dann mit einem langen Seil, die schweren Äste zu sichern und auf unser Grundstück fallen zu lassen. Die gute Stimmung und das schön einfallende Licht veranlassten mich dazu, auch noch den grossen Holunder und die Birke neu zu gestalten. Es war wie Malen im Freien. Wiederum ein guter Grund für Monika etwas feines zu kochen.

Freitag, 23. August 2019

Heute war Administration angesagt. Liegengebliebener Bürokram, Zahlungen, etc. So einer der Tage, wo man am Abend froh ist, dass er endlich vorbei ist. Heute hat Monika für einen schönen Tagesabschluss gesorgt mit einem feinen Essen. Elisabeth, Doris und Erich waren eingeladen. Ein sehr angenehmes, kleines Familienessen mit lustigen Anekdoten.

Donnerstag, 22. August 2019

Visarte-Zeit. Ich war am Nachmittag in Zürich, um mit Regine alle Pendenzen der Sommerzeit zu diskutieren. Um 18 Uhr besuchten wir gemeinsam die Eröffnung der wunderbaren Installation von Heinrich Gartentor auf dem Münsterplatz. Er hat mit vielen Helfer*innen in einer langen Nacht eine beeindruckende, vielfältige Magerwiese, Holzstege und zwei Linden aufgebaut. Die Wiese wurde vor mehr als einem Jahr von einer spezialisierten Gärtnerei in hunderten Pflanzbecken aus Plastik gesät und gepflegt. Nun ist die "künstlerisch geplante Natur" drei Wochen lang in Zürich zu bewundern. Mein Tipp an die Zürcherinnen und Zürcher: kauft euch Wanderschuhe und geniesst eine Woche Wanderferien im Alpstein oder noch besser im Jura.

Mittwoch, 21. August 2019

Heute Haare schneiden und Massageöl kaufen. Beides waren gute Entscheidungen. Arnika bringts.

Sonntag, 18. August 2019

Nach drei Tagen mit wunderbaren Konzerten und intensiver Musik sind wir heute über den Klausenpass mit dem Auto zurückgefahren. Vor der Abfahrt haben wir uns noch die beeindruckende Ausstellung von Karolin Schreiber im Haus für Kunst angeschaut und ihr druckfrisches Buch gekauft. In Kriessern machten wir einen Halt im Riet. Die Eltern von Monika und Theo haben dort ein kleines Paradies mit einem Schopf mitten im Grünen.

Das Alpentöne Festival war grossartig. Die Musik klingt immer noch nach. Schön war, dass man in den drei Tagen immer wieder die gleichen Musiker*innen in anderen Formationen erleben konnte. Ganz junge Musikerinnen und Musiker aus der Schweiz und aus Skandinavischen Ländern faszinierten durch ihre technisch fundierte und musikalisch hochstehende Spielfreude bei ihren teilweise selbst geschriebenen Stücken. Das Love Tree Ensemble spielte ein fulminantes Eröffnungskonzert. Höhepunkte gab es viele. Das Volksmusik-Ensemble Alpinis, Töbi Toblers Hackbrettuniversum, "Zwingli im Alpstein", das Andreas Gabriel Ensemble mit "Verändler-eine kleine Synfonie" oder die Alpentöne Folk Big Band. Absolut umwerfend fand ich in allen Formationen die junge Musikerin Kristina Brunner.

Einfach grossartig.

Logiert haben wir im sehr sympathischen Zwyssighaus in Bauen, direkt am See. Leider hatten wir keine Zeit da zu essen. Das hohlen wir aber sicher einmal nach.

Donnerstag, 15. August 2019

Maria Himmelfahrt - das passt. Ich fahre mit Theo mit dem Zug nach Altdorf für das internationale Musikfestival Alpentöne. Die Vorfreude ist gross.

Mittwoch, 14. August 2019

Heute früh hatte ich einen Fototermin bei Stefan Rohner. Die letzten Bilder für das John Berger Buch. Am Nachmittag dann eine weitere Besprechung bei TGG mit Jonas Niedermann. Nun sollte eigentlich alles beisammen sein.

Dienstag, 13. August 2019

In den letzten Wochen habe ich mein Lager optimiert, Regale gezimmert und Bücher eingeräumt. Ich habe viel spannende Kunst durchgesehen aus den 70er- und 80er-Jahren, die ich gesammelt habe. Teilweise ganz unbekannte Sachen.

Montag, 12. August 2019

Im Moment sind wir an den letzten Arbeiten für das Buch «Geografie der Freiheit - John-Berger-Projekt». Alles Material liegt bei den Gestaltern. Teilweise müssen Fotos noch einmal besser gemacht werden. Es nimmt kein Ende.

Am Nachmittag sind der Dachdecker und der Spengler vorbeigekommen um Offerten für die Sanierung des Hausdachs und der Dachrinnen vorzubereiten. Wir wollen einiges sanieren.

Sonntag, 11. August 2019

Laut meiner Agenda ist heute Opferfest in TR. Keine Ahnung, was das bedeutet. Ich habe jedenfalls einen schönen Ruhetag.

Samstag, 10. August 2019

Heute habe ich bis 16 Uhr geschlafen. Wir waren gestern Nacht an einem wunderbaren Fest in Wil. Eveline hat mit rund dreissig Freundinnen und Freunden ihren sechzigsten Geburtstag gefeiert. Sie hat dazu eine tolle Band aus Köln eingeladen. Die Musik war so fetzig, dass ich wieder einmal eine Nacht richtig wild durchgetanzt habe. Es war ein super Fest mit guten Gästen, die ich teilweise auch zum Tanzen animieren konnte. Eine tolle Stimmung bis lange nach Mitternacht. Um zwei Uhr kam dann noch eine sehr nette Delegation der Kantonspolizei vorbei. Zwei Männer und eine Frau. Es war wirklich sehr speziell. Ich glaube, die hätten am liebsten mitgefeiert, aber sie waren ja im Dienst. Irgendwann hat mich dann Monika in das Auto von Freunden verpackt und ich bin dann zuhause im Tiefschlaf ins Bett gekrochen.

Freitag, 9. August 2019

Die letzten Tage habe ich vor allem gewartet auf die Bücher von Marta Pohlmann-Kryszkiewicz. Eine interessante Künstlerin, die in Berlin lebt. Vera hat dieses Projekt betreut und es macht richtig Freude. Inhaltlich und thematisch knüpft diese Publikation nahtlos an an den Fotografien von Wolfram Hahn, obwohl beide Künstler fotografisch komplett unterschiedlich arbeiten. Ja und nun sind die Bücher nach langem Nachfragen bei der Spedition endlich da.

Ich habe dann die Zeit an der Lukasstrasse genutzt, um mein neues Lagesystem weiter voranzubringen. Heute war es besonders heiss. Ich habe die Türe zum Flur und alle Dachluken geöffnet um den Dachstock richtig durchzulüften. Das kam bei einem Mieter im gehobeneren, gepflegt heruntergekühlten Hausteil gar nicht gut an. Ich kam mir vor wie ein Flüchtling in der Wüste.

Dienstag, 6. August 2019

Jeder Morgen beginnt bei mir mit einem ausgiebigen Spaziergang durch den Garten. Das stetige kontrollieren vom Wachstum der Nutzpflanzen, der Unkrauter und der Schnecken. Die Schnecken sammle ich ein und schicke sie anschliessend in die Ferien. Es gibt ja Gärtnerinnen, die zerstückeln die Schnecken oder ersäufen sie in heissem Wasser oder sie verwenden diese entsetzlichen Schneckenkörner. In die Ferien schicken finde ich viel besser. Ein Ferienparadies ist bei mir der riesige Komposthaufen. Da lege ich alle vegetativen Leckerbissen rein. Wie in einem "all inclusiv Hotel" sozusagen. Die Schnecken danken mir das mit einem enormen Wachstum. Ich erziehe sie so zu vegetarischen Verwertern, die nur das Fressen, was welk am Boden liegt. Wenn sich dann eine Schnecke doch ausnahmsweise an einem wachsenden jungen Salat vergeht, nehme ich sie zuallererst in eine Gesprächstherapie. Wenn das nichts nützt, schenke ich sie dem Nachbarn. Ja, so mache ich das.

Heute hatte ich nicht so viel Zeit für meine Schnecken. Ich musste am Mittag in Zürich sein für eine Buchbesprechung. Ich traf Nicole Rampa im Bistro vom Landesmuseum. Wir konnten alle Fragen klären und anschliessend traf ich mich mit Simon Maurer im Helmhaus, um die Buchpremiere zu bereden. Das war ein sehr nettes Gespräch und die Buchvernissage findet nun am Donnerstag 3. Oktober um 17:30 mit einer Lesung statt. Yael Inokai hat sehr feinfühlige und stimmige literarische Portraits von Schweizer Kulturschaffenden geschrieben, die in New York leben. Dazu gibt es Fotoserien und Illustrationen. Ich freue mich auf dieses Buch.

Montag, 5. August 2019

Heute habe ich wieder einmal gewartet auf eine Büchersendung. Das ist manchmal zum Verzweifeln. Bei mir erzeugt Warten immer eine totale Blockade. Ich könnte ja arbeiten und warten gleichzeitig, aber das gelingt mir selten.

Sonntag, 4. August 2019

Gestern und heute habe ich im Atelier gearbeitet um mein Bücherlager zu optimieren. Ich habe ein grosses Regal gebaut für die wertvollen Restauflagen von den Vexer Büchern. und versuchte eine bessere Ordnung für die vielen Paletten zu erreichen. Es gibt noch viel zu tun. Heute war es so heiss unter dem Eternitdach, dass ich es nur drei Stunden ausgehalten habe. Ich trank literweise Wasser, das dann aber förmlich aus allen Poren spritzte.

Am Nachmittag kommt Monika zurück aus den Ferien. Freude herrscht allenthalben. Ich freue mich schon auf das gemeinsame Spazieren durch unseren Garten. Es wächst und gedeiht wie nie zuvor. Wir haben Gurken, Zucchini, Kartoffeln, Mais, viele verschiedene Gemüse, viele Kräuter und Tee. Im Moment würde das alles für eine Grossfamilie reichen.

Samstag, 3. August 2019

In den letzten Monaten habe ich täglich Unkraut aus meinem Kiesplatz gepflückt. In den letzten Tagen hat es mich total gepackt und nun gibt es kein Gräschen, keinen Löwenzahn und keinen Spitzwegerich mehr auf dem Platz. Die ganze Aktion hatte etwas sehr reinigendes. Mal sehen, wie lange das anhält und wie lange es dauert, bis wieder Gras wächst. Ich finde einfach ein Kiesplatz ist ein Kiesplatz und keine Wiese - oder? Ich habe mir viele Methoden beschreiben lassen. Viele verwenden Gift. Das mache ich natürlich nicht. Andere versuchen es mit dem Abbrennen der Pflanzen. Nun hat mir mein Bruder gesagt, dass man die Pflanzen auf keinen Fall verbrennen darf. Das stört nämlich die Pflanzen nicht. Sie wachsen nachher einfach noch stärker. Man darf das Unkraut nur "anwelken" mit dem Bunsenbrenner. Und das am besten alle zwei drei Tage nacheinander. Das Anwelken bewirkt ein Zerstören des Eiweisses und das überleben Pflanzen nicht. Ich habe aber alles von Hand gemacht. Jedes einzelne Pflänzchen ausgezupft und kompostiert.

Mein Nachbar sagte zu mir, dass das, was ich mache, das Gleiche sei wie Malerei, dass ich aber mit Graszupfen kein Geld verdienen könne. Hermann hat einmal mehr Recht.

Donnerstag, 1. August 2019

Heute besuchte mich die Journalistin und Kunsthistorikerin Nadia El Beblawi, um über meine geplante Arbeit für die nächste Skulpturenausstellung in Bex zu sprechen. Das Thema der Ausstellung ist die "Industrialisierung". Ich wollte ursprünglich aus alten Autopneus einen Turm bauen, mit Erde füllen und darin Kartoffeln pflanzen. Anleitungen dazu findet man im Internet. Es wurde mir dann vermittelt, dass im historischen Park von Bex keine fremden Pflanzen gesetzt werden dürfen. Schade eigentlich. Ich wollte mit der Ernte im Herbst ein Kartoffelfest mit Manifest veranstalten, als Hilfe zur Überwindung des Röstigrabens. Nun hänge ich einen alten Autoreifen auf einen Fahnenmast. Den müssen oder können dann die Besucher*innen begrüssen. Der Titel heisst «Windrad». Ein im Wind baumelndes Symbol für unsere wahnsinnige Mobilität. Das ist gar nicht lustig - gell.

Juli 2019

Montag, 29. Juli 2019

Venedig war grossartig, aber extrem anstrengend. Die Biennale war zu grossen Teilen ziemlich enttäuschend. Viele schlechte Ausstellungen in den Länderpavillons. Ich bin der Meinung, dass wir im Moment eine Kriese der Kuratorinnen und Kuratoren erleben. Die Arsenale und die Hauptausstellung bringt viel Überraschendes. Der Kurator Ralph Rugoff hat viele interessante Künstlerinnen und Künstler ausgewählt, die ich nicht kannte. Es gab viel zu entdecken in der Ausstellung «May you Live in Interestin Time». Christian Marclay hat ein überragendes Filmwerk geschaffen. Ich fand auch die viel kritisierten Einbauten sehr gelungen und beruhigend für die Kunst. Auch das Konzept von allen Teilnehmenden Arbeiten an zwei ganz unterschiedlichen Orten zu zeigen, fand ich spannend. Erinnern regt zum Nachdenken an. Ein Höhepunkt in Venedig war die Ausstellung von Luc Tuymanns im Palazzo Grassi. Die teilweise riesigen Malereien wurden unterstützt durch sehr starke, kleine frühe Arbeiten, die inhaltlich aufgeladener waren wie die neueren Werke. Hier wird es einem einfach schwindelig, wenn man an das unsagbar viele Geld und die damit verbundene Marktmacht denkt, die diesem Sammler zur Verfügung steht. Gefallen hat mir auch die Präsentation von Georg Baselitz. In einem kurzen Film spricht er sehr ehrlich und erstaunlich sympathisch über seine Altersgebrechen, seine Zusammenbrüche und psychologischen Probleme. Im Film sieht man an den Spuren auf dem Atelierboden, dass Baselitz seine Bilder nicht verkehrt an der Wand, sondern auf dem Boden malt und dann kopfüber aufhängt. Das ist kein malerischer, sondern ein strategischer Akt. Interessant finde ich auch, dass es bei den letzten Bildern nicht aufwärts, sondern abwärts die Treppe runter geht.

Mein Kopf ist ziemlich voll von Bildern, die ich nun verarbeiten muss. Monika hat mich gestern in Gravellona ausgeladen und ich bin mit dem Zug nach Hause gefahren. Sie macht mit ihren Freundinnen noch eine Woche Ferien in Agrano. Ich habe diese Woche viel zu tun mit der Begleitung der Gestaltung von unserem John Berger Buch.

Mittwoch, 24. Juli 2019

Heute geht's los nach Italien. Monika fährt Eveline, Lissa und mich per Auto nach Venedig. Ich bin ja sehr gespannt auf die Biennale, die Arsenale und auf die vielen Ausstellungen in den Palästen von Venedig.

Mittwoch, 17. Juli 2019

Heute ist bereits ein sehr positiver Artikel erschienen zu meiner Ausstellung im Tagblatt von Baden Baden. Geschrieben von Rainer Braxmaier. Grosse Freude herrscht.

Am Morgen hatten wir eine erste Sitzung bei TGG um das John Berger Buchprojekt zu besprechen. Wir konnten schon sehr viele Eckpfeiler bestimmen. Endlich geht es in die Schlussphase. Ich freue mich riesig.

Am Nachmittag hat mich Karin Mairitsch besucht. Sie arbeitet an einem spannenden und sehr exklusiven Künstlerbuch, das sie im Vexer Verlag herausgeben möchte, wenn die Finanzierung gelingt.

Sonntag, 14. Juli 2019

Alles ist sehr gut gelaufen. Eine sehr schöne Ausstellungseröffnung mit einem spontanen Konzert von einem Koreanischen Musiker, der auch bei Karl Manfred und Suzanne wohnt und eine Sommerakademie in Baden Baden besucht. Das war grossartig. Ich habe mich sehr gefreut, dass einige gute Freunde aus der Schweiz angereist sind. Ein toller Sonntag. Wir sind dann am Nachmittag nach St. Gallen zurückgefahren, dieses Mal über Basel. Wir hatten viel Stau wegen Autounfällen, aber schlussendlich ist alles gut gegangen. ich bin total auf der Schnauze aber sehr glücklich.

Samstag 13. Juli 2019: Monika und ich hatten eine sehr strenge Aufbauwoche. Nun ist alles geschafft und wir können heute unseren vierzigsten Hochzeitstag feiern. Ich bin sehr glücklich und freue mich auf die kommende Eröffnung.

Montag, 8. Juli 2019

Am Wochenende habe ich noch einmal richtig Gas gegeben und eine grosse Serie von Malereien auf Papier geschaffen. Neun grosse, bunte Portraits sind entstanden mit dem Titel «Spaziergang im Regen». Jetzt kann ich alles verpacken und dann geht die Reise los nach Baden-Baden. Wir hatten eine lange aber gemütliche Autofahrt über den Schwarzwald mit vielen Umleitungen und wurden von Karl Manfred und Suzanne sehnlichst erwartet.

Freitag, 5. Juli 2019

Heute sind endlich die Bücher von Sally De Kunst eingetroffen, die ich schon vor mehr wie einer Woche erwartet habe. Sally leitete vom Januar 2015 bis Dezember 2018 die Künstlerresidenz der Migros in Romainmôtier. Das Buch mit dem Titel «This Book is yours» bietet auf über 300 Seiten Rezepte für künstlerische Kollaborationen und wurde konzipiert und herausgegeben von Sally De Kunst, Julien Babel, Alberto de Andrés, Valentine Paley, Gosie Vervloessern & Julien Vuilleumier. Das ganze ist eine Koproduktion vom Vexer Verlag und art & fiction publications. Eine richtig gefreute Sache ist das geworden.

Donnerstag, 4. Juli 2019

Am Nachmittag fuhr ich nach Zürich für ein Künstlergespräch mit Christoph Haerle, das in der Galerie und Edition Stephan Witschi stattfand. Christoph konnte eine grosse Kunst am Bau Arbeit realisieren für den Spitalneubau in Solothurn und hat eine ganz neue Technik entwickelt, um mit eingefärbtem Beton eine riesige Mauer zu giessen. Eine sehr eindrückliche Arbeit. Ich habe mich sehr gut verstanden mit Christoph und unser Künstlergespräch wurde sehr lebendig und anregend. Ein guter Abend mit einem sehr grossen und interessierten Publikum.

Mittwoch, 3. Juli 2019

Ich bin sehr früh aufgewacht und hatte viel Zeit für den kleinen Soan. Kinder sind einfach wunderbar und Soan natürlich noch viel besser ...

Montag, 1. Juli 2019

Heute bin ich sehr früh aufgestanden. Ich muss nach Saint Croix im Jura fahren für die Retraite von Visarte. Das werden sicher zwei sehr spannende Tage.

Juni 2019

Samstag, 29. Juni 2019

Monika und ich sind am Mittag nach Winterthur gefahren, um Vera, Jeremie und Soan zu treffen. Wir haben uns riesig auf unseren kleinen Enkel gefreut. Er kommt einige Tage zu uns nach St. Gallen. Das wird ein richtiges Fest.

Freitag, 28. Juni 2019

Monika und ich sind nach Zürich gefahren für die Eröffnung der Ausstellung «Der grüne Henry». Die Ausstellungen von Judith Albert, Isabelle Krieg, Rémy Markowitsch, Yves Netzhammer, Ursula Palla und Mario Sala sind sehr gut geworden. Ein richtig inspirierender Kunstparcours durch Gottfried Kellers Zürich ist entstanden. Eine sehr angenehme Vernissage.

Mittwoch, 26. Juni 2019

Ich bin in seit Wochen sehr stark beschäftigt mit der Vorbereitung meiner Ausstellung in Baden Baden. Ich habe sehr viel gezeichnet und es sind grosse Werkblöcke entstanden. Langsam werde ich etwas ruhiger, aber es gibt noch viel zu tun.

Am späten Nachmittag bin ich nach Zürich gefahren für eine Besprechung zur Kulturbotschaft. Das war sehr konstruktiv und spannend.

Dienstag, 25. Jun 2019

Gestern sind die Bücher eingetroffen zur Ausstellung «Der grüne Henry». Ich bin sehr glücklich mit dem Resultat. Wir sind dann gleich nach Russikon gefahren, um die Kataloge abzuliefern. Am Donnerstag findet die Pressekonferenz im Zunfthaus zur Meissen statt.

Sonntag, 23. Juni 2019

Nach unserem Fest sind wir früh aufgestanden. Wir mussten nach Bellelay in den Jura fahren für die Buchpremiere von Zilla Leutenegger. Eine sehr schöne Ausstellung und ein tolles Buch mit dem Titel «Pianos & Melonen», mit Texten von Marina Porobic und Kathleen Bühler. Wir packten die Bücher für den Vexer Verlag in unser Auto und haben uns entschlossen, in Biel noch die Robert Walser Skulptur von Thomas Hirschhorn anzuschauen. Kathleen war auch in Bellelay und hat uns erzählt, dass sie im Kunstmuseum Bern eine Auszeit genommen hat, um täglich in Biel vor Ort die Ausstellung zu betreuen. Die Arbeit und das Rahmenprogramm sind wirklich beachtlich. Thomas wirkte sehr beglückt. Es war sehr heiss. Wir haben es nicht lange ausgehalten und ich habe mich gefragt, wie sich wohl Robert Walser in dieser brachialen Kunstwelt fühlen würde, wenn er denn könnte.

Unsere Heimfahrt nutzten wir für einen intensiven und langen Kunst und Kulturdiskurs über Gott, Tomas Hirschhorn, Zilla Leutenegger und die Welt.

Samstag, 22. Juni 2019

Heute war die Familie Hutter bei uns zu Gast. Das war ein wunderbares und lustiges Zusammentreffen. Ich habe seit langer Zeit wieder einmal einen grossen Lammgigot am Drehspiess gebraten. Ein grossartiges Essen mit dankbaren Gästen.

Donnerstag, 20. Juni 2019

Am Abend besuchte ich die Eröffnungen von Muda Matthis und Elisabeth Nembrini im Hiltibold. Anschliessend war im Nextex eine Diskussionsrunde mit jungen Kuratorinnen. Das war wirklich spannend und mir ist bewusst geworden, dass Kuratorinnen heute oft mit ähnlich prekären Arbeitssituationen leben müssen wie Künstlerinnen.

Dienstag, 18. Juni 2019

Um 12 Uhr begann die Jurysitzung zum Prix Visarte. Eine spannende Runde mit der Archhitektin Tilla Theus, der Kuratorin Charlotte Laubard, der Galeristin Barbara Seiler und dem Künstler Kerim Seiler. Geleitet wurde die Sitzung von Christoph Doswald. Es gab sehr überraschende und spannende Entscheidungen, nach intensiven Diskussionen. Das war ein richtig guter Nachmittag. Am Abend war ich in der Kunsthalle in St. Gallen zum Freundesessen eigeladen. Die Kuratorin Maren Brauner machte eine spannende Einführung zur Ausstellung «The Promise» von Ella Littwitz.

Sonntag, 16. Juni 2019

Heute sind wir früh losgefahren für die Ausstellungseröffnung «VEH LANDSCHAFTEN» im Talmuseum St. Antönien. Der Buchgestalter Peter Zimmermann hat mich vor einigen Wochen angefragt, ob ich bereit wäre, den Katalog zu dieser Ausstellung heraus zu geben. Ich habe zugesagt weil einige Künstlerfreunde mit dabei sind die ich sehr schätze. U. a. Hans Danuser, Klodin Erb, Gerber & Bardill, Hans Krüsi, Andres Lutz, Ursula Palla, Roman Signer und Agatha Zobrist … Das war ein sehr schönes Zusammentreffen in den Bergen.

Samstag, 15. Juni 2019

Die Tage in Basel waren anstrengend, aber insgesamt sehr erfolgreich. Ich habe viele Termine war nehmen und an einigen Projekten weiter arbeiten können. Von Ute Schendel habe ich zum Beispiel eine wunderbare Portraitserie von John Berger bekommen für das geplante Buch «Geografie der Freiheit».

Donnerstag, 13. Juni 2019

Am Nachmittag musste ich meinen Büchertisch sich selbst überlassen. Ich war eingeladen von Pro Helvetia für eine Podiumsdiskussion zum Thema Künstlerhonorare. Das war eine spannende Diskussion mit internationaler Besetzung vor viel Publikum im Innenhof der Kaserne. Das Thema einer gerechten Bezahlung von Kunstschaffenden wird uns bei Visarte noch lange beschäftigen.

Mittwoch, 12. Juni 2019

Ich bin relativ stressfrei nach Basel gefahren für die Buchmesse "i never read", habe meine Sachen bei Esther und Max deponiert, habe dann meinen Rollkoffer zur Kaserne getragen (ein Rad hatte sich verklemmt) und ich versuchte dann leicht vor mich hin pfeifend alles ordentlich aufzubauen, was mir auch ganz gut gelang. Ich hatte ja vorab vier oder fünf sehr schwere Schachteln, gefüllt mit Büchern per Post nach Basel geschickt. Ja und nun sass ich Schulter an Schuler mit Gloria Wismer von der Edition Patrik Frey in der alten Reithalle und wartete ab 18 Uhr auf die ersten Kunden. Um 22 Uhr bin ich dann ziemlich müde in ein Gartenrestaurant im Quartir gesessen. Die Küche war schon geschlossen. Ich konnte dann noch ein "Wurstsalätchen" bestellen, dann war fertig. Ich habe mir dann in der nächsten Quartierbeiz ein Glas Wein bestellt. Am grossen Tisch sass eine Gruppe sehr fröhlicher Japaner*innen. Die genau gleiche Truppe wie vor zwei Jahren. Um 23 Uhr war definitiv Schluss. Der Wirt hatte genug von diesem ART-Kunstpublikum. Eine Feststellung, die mir für die Kunstmesse Sorge macht. Die Messe wird in den Quartieren nicht mehr als super Event war genommen. Es ist eine Reserviertheit zu spüren, die mich sehr nachdenklich stimmt. Die ART ist für die Basler*innen kein Fest der Kunst mehr, sondern eine perverse Manifestation des internationalen Kapitals. Die Menschen spüren, dass alles viel zu gross angerichtet wird und dass die Quartierbewohner und die Restbasler*innen von diesem Spekulantenfest ausgeschlossen sind. Die einfachen Menschen bezahlen unter anderem wegen diesem Luxusevent schlicht und einfach mehr Miete.

Dienstag, 11. Juni 2019

Ich habe mich heute auf die Buchmesse in Basel vorbereitet. Monika und Vera haben in Berlin extra ein Kreditkartengerät für mich besorgt. Nun haben wir versucht, das Ding zu aktivieren. Monika hat das in Deutschland bestellt, weil das nur die Hälfte kostet wie ein Gerät das in die Schweiz spediert wird. Nun hat sich herausgestellt, das das Gerät in der Schweiz nicht funktioniert. Ja, nun stehe ich in Basel wieder da wie ein altbackener verlegener Verleger, der nur Bargeld akzeptiert. (Ich werde auch das überleben.)

Ja und am Abend war mein Rollkoffer vollgepackt mit exklusiven Büchern, einem Quittungsblock, der tscheppernden Kasse mit Kleingeld, einigen Paar Socken, Unterhosen, Hemden und alles was zum Mann dazugehört. Ich habe dann ganz ruhig geschlafen. Ich war mir sicher, alle Termine waren sorgfältig notiert, die Wohnadresse bei Esther und Max kannte ich. Die Träume in der Nacht waren dann doch etwas unruhig. Ich sah riesige Menschenschlangen vor meinem Bücherstand, niemand bediente und ich suchte dauernd nach Kleingeld.

Montag, 10. Juni 2019

Heute haben wir einen wirklich freien Tag. Das Pfingstwochenende war toll. Wir haben viele Veranstaltungen am Literaturfestival "Kleiner Frühling" in Appenzell besucht. Es gab hervorragende Lesungen, gute Musik, hintersinnige Kunst und feine Gespräche. Es ist einfach grossartig, was Agathe Nisple und Carol Forster mit vielen, hochmotivierten, kompetenten Freundinnen und Freunden zustande bringen. Weltklasse und das in Appenzell.

Ich habe zu Hause alle neu entstandenen Arbeiten für Baden Baden sortiert und gebündelt. Gegen Abend sind wir (Monika und ich) zwei Stunden in mein Atelier gegangen um einiges an Kunst von Freunden zu verstauen. Dabei haben wir viele kleine und grosse Entdeckungen gemacht. Wenn ich meine geplante Ausstellung in Baden Baden geschafft habe, werden wir mal einen Monat das ganze Kunstlager durchstöbern und neu sortieren. Das wird ein Fest der vergangenen Zeiten und ein Fest für die Zukunft. Ich habe da so meine Ideen, wie das ganze Archiv spannend aufgearbeitet und potenziert werden könnte.

Donnerstag, 7. Juni 2019

Heute musste ich 5 schwere Bücherpakete zur post bringen für die kommende Messe "i never read" in Basel und für eine Buchpremiere im Binz in Zürich. Am Abend war dann die Vernissage von Alex Hanimann im Kunstmuseum. Lange Reden, kurzer Sinn, viele Bekannte Gesichter, ein unterhaltsamer Abend im Baratella mit altbekannten Freunden. Was will man mehr. Die Ausstellung werde ich sicher noch einmal anschauen. Für mich gibt es vieles zu hinterfragen. Ich kenne Alex seit 1980. Ich habe ihn damals eingeladen zu einer Einzelausstellung in der St. Galerie. Er hat dort seine erste Wandmalerei realisiert. Wir haben damals auch einen kleinen Katalog gedruckt. In den 80er-Jahren haben wir auch einige Bücher von Alex herausgegeben und wir arbeiteten bis 1984 im gleichen Atelierhaus an der Haldenstrasse. Das war eine gute und produktive Zeit.

Mittwoch, 5. Juni 2019

Gestern hatten wir Besuch von Alice aus Liestal. Wir haben uns lange nicht gesehen und es gab viel zu erzählen. Nun bereiten wir uns vor auf eine erste Besprechung mit Jonas und Roland von TGG für die Gestaltung von meinem John Berger Projekt «Geografie der Freiheit». Monika hat zum Glück vor einiger Zeit beschlossen, dass sie wieder im Verlag mitarbeiten möchte. Sie macht die ganzen Textkontrollen und die Kommunikation mit den Beteiligten. Es macht richtig Freude. Ich glaube, das Projekt wird richtig gut. Alle Beiträge sind nun zusammen und wir sind hoch motiviert.

Sonntag, 2. Juni 2019

Ein ruhiger, geruhsamer Tag zu Hause mit einem Ausflug an den Bodensee am frühen Abend. Monika hat ein Geburtstagsessen für unsere Nachbarin Elsbeth und für ausgewählte Gäste vorbereitet. Ein sehr schöner Abend, an dem wir in diesem Jahr das erste mal im See schwimmen konnten.

Samstag, 1. Juni 2019

Nach dem grossen Fest von gestern musste ich mich richtig aus dem Bett quälen. Ich hatte mich angemeldet für eine kleine Buchmesse im EXREX. Das Kino ist ausgeräumt und wird ein paar Monate für kulturelle Veranstaltungen genutzt. Ich bin mit meinem Bücherwagen anmarschiert und habe alles ausgebreitet. Der Tag hat sich gelohnt. Ich konnte zwei kleine, sehr schöne, aquarellierte Zeichnungen von Lika Nüssli kaufen. Es gab auch einige sehr überraschende Begegnungen und anregende Gespräche.

Mai 2019

Samstag, 31. Mai 2019

Die Woche war sehr arbeitsintensiv. Ich malte an meinem grossen Herbstbild und liess mich verzaubern von den Farben.

Am Abend hatten wir ein wunderbares Essen, gekocht von Monika. Die Gäste waren Anita Hohengasser mit ihrem Mann und Hans Jörg Bachmann. Ich fühlte mich gleich wieder in die 80er-Jahre zurückversetzt. Die damaligen Kulturdiskussionen, der Aufbruch in der Kunstszene, etc. Es ist ziemlich spät geworden.

Samstagabend, 25. Mai 2019

An diesem Wochenende hatten wir eine grossartige Delegiertenversammlung von Visarte in Fribourg. Die Organisation war perfekt. Das Kulturprogramm war spannend, die Diskussionen an der Versammlung waren sehr konstruktiv, das Essen sehr fein und überraschend und die Gespräche wohltuend und freundschaftlich.

Ich musste die Gesellschaft etwas früher verlassen, weil mich Nicole Rampa, die Herausgeberin des Buches «Schweizer Kunstschafende in New York» in Basel zusammen mit dem Grafiker treffen wollte. Ich hatte dann etwas Pech, weil meine ältere Taxifahrerin mehr als eine halbe Stunde durch Basel gekurft ist und das Ziel nicht gefunden hat. Ich bin dann etwa 45 Minuten zu spät angekommen. Das Treffen war aber sehr ergiebig. Wir sind wieder einen grossen Schritt weiter und Nicole kann beruhigt wieder nach NY zurück fliegen. Zugfahrten in der Nacht finde ich immer sehr anstrengend. Ich war dann aber zum Glück schon um 22 Uhr wieder in St. Gallen.

Donnerstag, 23. Mai 2019

Ich habe in den letzten Wochen intensiv an meiner Ausstellung für Baden Baden gearbeitet. Ich bin aber auch froh um kurze Pausen während dem Malen. Um 14 Uhr hatte ich einen Ortstermin mit dem Architekten im Marthaheim. Der Bau ist schon weit fortgeschritten. Heute mussten wir die Dimensionen der geplanten Leuchtkästen kontrollieren. Die Bildfelder waren mit blauem Klebeband umrissen, damit sich die Bauherrschaft die Grösse der geplanten Werke vorstellen kann. Die präzisen Masse werden wir aber erst nach dem Einbau der Decken und der Böden machen können. Diese beruhigende Besichtigung habe ich anschliessend mit einem wohltuenden Stadtspaziergang abgerundet.

Mittwoch, 22. Mai 2019

Monika und ich haben am Nachmittag an der Abschiedsfeier von Marianne Schatz teilgenommen in der Linsenbühl Kirche. Das war ein richtig berührender Anlass.

Montag, 20. Mai 2019

In unserem Quartier sind viele bauliche Veränderungen geplant. Heute um 11 Uhr präsentierte uns der Architekt Juerg Keel das Bauprojekt, das an der Brauerstrasse 27 in unmittelbarer Nachbarschaft von uns realisiert werden soll. Unser Grundstück wird in einigen Jahren eine Oase inmitten von grossen Bauten sein.

Am Abend besuchte ich die Hauptversammlung vom Verein Buchstadt St. Gallen in der Stiftsbibliothek, mit einer Führung von Cornel Dora.

Sonntag, 19. Mai 2019

Am Morgen sind wir zusammen mit Menga nach Ittingen gefahren zur Eröffnung der Ausstellung «L'univers de Germaine» von Muda Matthis und Sus Zwick und Hip Matthis. Eine gute Zeitreise mit einer spannenden Frau. Ich war auch gespannt auf die Arbeit von Till Velten. Am Nachmittag sind wir dann ins Rheintal gefahren und haben gemeinsam den Neubau vom Landwirtschaftlichen Zentrum in Salez besichtigt. Andy Senn hat ein sehr ansprechendes Schulhaus gebaut. Wir wollten natürlich unbedingt die Kunst am Bau Arbeit von Elisabeth Nembrini sehen. Zusammen mit Corinne Schatz haben wir zu dieser Arbeit die «Kunst und Bau Nummer 8» im Vexer Verlag herausgegeben.

Samstag, 18. Mai 2019

Ein wunderbares Essen mit Freunden in Rorschach.

Freitag, 17. Mai 2019

Heute bin ich nach Bern gefahren für eine weitere Buch Besprechung mit Lisa Hoever. Das dauerte bis nach Mittag. Das gemeinsame Treffen mit der Grafikerin Franzi Schott-Schiebig und mit dem Lyriker Michel Mettler war sehr produktiv. Ich freue mich auf dieses Buch. Das wird sehr schön auch mit den Texten.

Um 18 Uhr war ich wieder in St. Gallen und bin direkt zur Ausstellungseröffnung in der Kunsthalle gegangen. Ella Littwitz hat eine sehr starke Ausstellung eingerichtet, die von Maren Brauner kuratiert worden ist. Nach der Eröffnung bin ich kurz nach Hause und habe dann gegen 22 Uhr Monika vom Bahnhof abgeholt. Sie ist zurück aus Berlin und total hingerissen von unserem kleinen Enkelsohn. Ich glaube, sie hatte schon im Taxi in Berlin Heimweh nach dem Kleinen.

Mittwoch, 15. Mai 2019

Die Podiumsdiskussion gestern Abend war sehr spannend. Ich habe viele Anregungen durch das Gespräch erhalten. Ich habe unter anderem auf das Bauhaus verwiesen und auf die Künstler, die dort gearbeitet haben. Klee, Kandinsky und Johannes Itten. In diesem Zusammenhang erfuhr ich schon am Nachmittag durch meine Architektenfreunde, dass sich damals Itten und Gropius zerstritten haben wegen der sektiererischen Haltung von Itten und seinen Anhängern. Die Mazdaznan Bewegung kannte ich gar nicht. Ein Freund erzählte mir dann am Abend, dass es bis in die 80er-Jahre auch in Herisau eine Gruppe der Mazdazianer gegeben hat. Eine kuriose, teilweise rassistisch argumentierende, spirituelle Heilslehre. Zum Schaudern ... Der Farbkreis und die Farbenlehre von Johannes Itten erscheint für mich nun in einem ganz anderen Licht. Die Farben haben sich sofort etwas verschattet und verdunkelt. Heute Abend gehe ich wieder einmal in die Kellerbühne. Der Sohn von Hans Jörg Geiger und von Sophie präsentiert sein erstes Soloprogramm.

Dienstag, 14. Mai 2019

Am Mittag hatte ich einen Baustellentermin in Zürich. Ich bin erleichtert, denn das langwierige Projekt klärt sich langsam Punkt für Punkt. Das modifizierte, frisch betonierte Fassadenteil ist sehr viel skulpturaler geworden. Die Faltung ist nun in der Schattierung stärker sichtbar.

Es wird interessant, das Projekt mit den farbigen Gläsern weiter zu entwickeln. Heute passt alles. Am Abend bin ich eingeladen zu einer Podiumsdiskussion zum Thema "Farbe im öffentlichen Raum". Die Denkmalpflege vom Kanton St. Gallen präsentiert den Jahresbericht im Architekturforum. Die Moderation macht Karin Salm.

Montag, 13. Mai 2019

Das Wochenende war ruhig und ich malte in einem meditativen, fast tranceähnlichen Zustand an meinem grossen Herbstbild. Nach ein paar Stunden komme ich immer an eine Grenze, wo ich nichts mehr sehe, wo ich so im Bild verfangen bin wie eine Spinne im Netz.

Am Abend ist Lika Nüssli vorbeigekommen und hat mir ihre Arbeit gezeigt, die in Israel und Palästina entstanden ist. Eine sehr eindrückliche Fotoserie in dem ein bemaltes Tuch an verschiedenen Orten ausgewaschen wird. Das gibt einen starken künstlerischen Beitrag für das Buch «Geografie der Freiheit».

Samstag, 11. Mai 2019

Gestern Abend war ich zusammen mit Monika an der Preisverleihung der Paul Grüninger Stiftung im Palace. Das war eine sehr eindrückliche Veranstaltung. Heute sind wir sehr früh aufgestanden. Monika fliegt zusammen mit Manuela nach Berlin. Die letzten zwei Wochen waren sehr intensiv. Monika hat den gesamten lektorierten Inhalt des geplanten Buches «Geografie der Freiheit» kontrolliert und die Korrekturen gemeinsam mit den Autorinnen und Autoren abgesprochen. Jetzt fehlen noch einige Kunstbeiträge. Es ist super, dass Monika vermehrt im Vexer Verlag mitarbeitet. Alleine würde ich das nicht mehr schaffen.

Am Nachmittag hat mir Hans Jörg Geiger seine feine Zeichnungsserie vorbei gebracht. Wunderbar.

Ich habe in jeder freien Minute intensiv gemalt. Am Abend war ich fix und fertig. In einem Energieanfall bin ich dann aber am frühen Abend noch in die Stiefel geschlüpft, um im Garten zu arbeiten. Ich hatte plötzlich das starke Gefühl, dass nun der richtige Pflanzzeitpunkt sei. Tomaten, Randen, Lauch, Krautstiel und Salate können nun gedeihen. Das hat richtig Freude gemacht und das alles bei Regen.

Donnerstag, 9. Mai 2019

Vor einiger Zeit habe ich die Arbeit an meinem Herbstbild wieder aufgenommen. Das Bild steht schon fast ein Jahr in meinem Atelier. Ich möchte das nun endlich zu Ende bringen. Es gibt Bildmotive die viel mehr Zeit brauchen um gemalt zu werden.

Dienstag, 7. Mai 2019

Heute Abend habe ich drei Masken montiert bei Freunden. Die clownesken, aus Pappelholz geschnitzten und bemalten Gesichter betitelte ich vor Jahren mit «Abstrakte Malerei». Die Gesichter sind weiss. Die Nasen und Münder sind rot bemalt. Das sieht sehr speziell aus. Die Köpfe vermitteln einen ganz speziellen Schalk.

Montag, 6. Mai 2019

Heute hatte ich ein weiteres Treffen mit Andeas Müry. Ich möchte Arbeiten vom Künstler Peter Wirz im John Berger Projekt «Geografie der Freiheit» publizieren. Eine umfassende Monografie planen wir für das Frühjahr 2020.

Sonntag, 5. Mai 2019

Wir waren gestern in der Nähe der Schwägalp, unterhalb vom Säntis, zu einem Fest eingeladen. In der Nacht hat es dann angefangen sehr stark zu schneien. Schnee im Mai hat für mich etwas beängstigendes. Zuhause mussten wir um Mitternacht viele von unseren blühenden Büschen vom Schnee befreien. Heute morgen sah ich, dass unsere Pappel aussieht wie ein riesiges gerupftes Huhn. Durch die Schneelast sind viele Äset abgebrochen. Die roten Tulpen im Garten sehen auch ziemlich traurig aus.

Freitag, 3. Mai 2019

Am Morgen musste ich zur Zahnreinigung. Nun brummt der Schädel ... Am Abend fuhren wir nach Teufen. Thomas Stricker hielt einen Vortrag zu seinem Schulgarten-Projekt in Kalkfeld, Namibia. Er eröffnete damit die Kulturlandsgemeinde, die an diesem Wochenende stattfindet. Es ist spannend, wie sich dieses Projekt in den letzten Jahren kontinuierlich weiterentwickelt hat. Wir haben 2015 im Vexer Verlag die «Kunst und Bau Nummer 4» zu diesem Projekt herausgegeben.

Im Ausstellungssaal vom Grubenmann Museum war ein sehr langer, weiss gedeckter Tisch für alle Gäste aufgebaut.

Donnerstag, 2. Mai 2019

In den letzten Tagen habe ich viel gelesen, gezeichnet und geschrieben. Ruhige Tage um Angefangenes weiter zu treiben. Gestern, am 1. Mai, haben wir einen wunderschönen Spaziergang gemacht. Ich wollte unbedingt einmal von meinem Atelier an der Lukasstrasse aus so weit wie möglich der Steinach entlang spazieren. Das Ziel war eigentlich der Bodensee. In Mörschwil haben wir aber bereits wieder umgekehrt. Ich hatte schon so viele spannende Naturfundstücke, dass mir meine Tragtasche zu schwer wurde.

April 2019

Sonntag, 28. April 2019

Wir sind heute nach Bregenz gefahren für die Ausstellung von Miriam Cahn. Für mich ist das eine der besten Ausstellungen von Zeichnung und Malerei, die ich je gesehen habe. Eine sehr klare und stimmige Präsentation auf vier Stockwerken, die von der Künstlerin selber bestimmt wurde. Das Parterre dient als Informationshalle mit einem Video, in dem Miriam ihre Arbeit erläutert und mit einer grossen Serie von kleinen , teilweise überarbeiteten Werkfotos, die hinter kleinen Gläsern in einer langen Reihe, mit kleinen Winkelschrauben an den Betonwänden befestigt sind. Beim Installieren wurde sicher viel geflucht, weil bei vielen Löchern der Beton abgeplatzt ist. Miriam wird auch auf diesen Betonwänden sichtbare Spuren hinterlassen. Im ersten Stockwerk sind viele Mappen mit Kreidezeichnungen ungeschützt auf dem Boden ausgelegt aus den Serien L.I.S. lesen im Staub. In der zweiten Etage hängen riesige Kreidezeichnungen mit einem Abstand zu den Wänden von der Decke und bilden dadurch einen eigenen, etwas kleineren Raum im Raum. In der vierten Etage sind die sehr farbigen, unterschiedlich grossen Malereien präsentiert.

Wenn ich diese Werkschau vergleiche mit der Präsentation im Kunstmuseum Bern wird mir bewusst, wie stark dass Kunstwerke oder die Sicht auf Werke durch die Traditionen der Institutionen mitgeprägt werden. In Bern riecht es für mich im ganzen Haus nach Ferdinand Hodler und seinen Zeitgenossen. Die Räume sind extrem stak patriarchal aufgeladen und in meinem Kopf erscheinen überall Hellebarden, Schutzschilder, Geschlechtsschütze und Schwerter von brutalen Schlachten aus vergangenen Zeiten.

In Bregenz sind andere Mächte spürbar. Auch Marktmächte entwickeln mit der Zeit ein starkes "Gschmäckle".

Das war ein guter, erhellender Kunstsonntag. Ein regelmässiges und kräftiges Durchlüften ist auch in unseren Denkräumen absolut notwendig.

Freitag, 26. April 2019

Heute hatte ich einen effizienten Aufräummorgen. Viele Projekte stehen kurz vor der Realisierung und Entscheidungen müssen gefällt werden. Die Publikation «Der grüne Henry», die wir anlässlich einer spannenden Ausstellung in Zürich zum Jubiläum von Gottfried Keller planen, ist für den Druck bereit. Die beteiligten Künstler*innen haben auf Einladung der Kuratorin Angelika Affentranger tolle Projekte vorgeschlagen. Mit dabei sind Judith Albert, Isabelle Krieg, Rémy Markowitsch, Yves Netzhammer, Ursula Palla und Mario Sala. Der Kunstparcour durch Gottfried Kellers Zürich wird eröffnet am 28. Juni und dauert bis zum 1. September. Die Ausstellungsstationen sind "Der schwarze Garten" (Stüssihofstatt 6,8, 10), in der Zentralbibliothek am Predigerplatz, im Zunfthaus zur Meisen, im Böcklin-Atelier, im Internationalen Lyceum Club Zürich und oberhalb der Enge im Oberen Bürgli.

Am Nachmittag hatte ich ein Erlebnis der anderen Art. Ich konnte beim Arzt das erste Mal mein Herz ausgiebig betrachten, dank einer ausführlichen Ultraschalll-Untersuchung. Diese Pumpstation ist wirklich ein aussergewöhnliches Organ. Vor allem wenn es so gut funktioniert. Ich bin richtig beglückt und fühle mich sehr erleichtert.

Am Abend besuchten wir eine sehr feine Ausstellung von Herbert Weber an der St. Jakobstrasse. Herbert hat einige Arbeiten in einem Gemeinschaftsbüro eines Architekten eingerichtet. Ein überraschender Ort. Lustig ist, dass wir in den frühen 80er-Jahren nur ein paar Häuser weiter im ehemaligen Möbelgeschäft "Oase" eine grosse, für alle offene Fotoausstellung organisiert haben, mit dem damals noch jungen Verein Kunsthalle St. Gallen.

Donnerstag, 25. April 2019

Heute hatte ich eine sehr gemütliche Bahnfahrt nach Bern. Das Eidgenössische Institut für Geistiges Eigentum (IGE) hat eingeladen zum Urheberrechtsgespräch. Die Veranstaltung war sehr spannend. Damian Schai referierte zum Thema Lichtbildschutz, Philipp Kübler, Direktor von Pro Litteris, erläuterte die neue Strategie der Vereinfachung der Regelwerke von Pro Litteris. Andreas Ritter, der neue Präsident vom Verband Kunstmarkt Schweiz (VKMS), präsentierte eine spannende Auswahl von Rechtsfällen zum Thema "APPROPRIATION ART" im Zusammenhang mit dem Schweizer Urheberrecht. Es wurde viel Information geboten. Im Moment sind natürlich alle Verbände gespannt, wie sich die Debatten im Ständerat und im Nationalrat zur Revision des Urheberrechtsgesetzes entwickeln werden.

Mittwoch, 24. April 2019

Ich musste heute früh aus den Federn. Der Liftmonteur hat sich angemeldet und ich muss rechtzeitig im Atelier sein. Ich habe die Zeit genutzt, alle Neuerwerbungen in meiner Bibliothek einzuräumen. Ich brauche dringend neue Regale. Alles ist überfüllt. Ich habe dann noch eine grosse Zeichnung gesucht, gefunden und aufgerollt, die ich als Zeichnungsperformance 2015 in meinem ehemaligen Atelier an der Haggenstrasse vor Publikum gemalt habe. Die schwarze Zeichnung ist 250 cm hoch und etwa sechs bis sieben Meter lang. Eventuell verwende ich diese Arbeit im Sommer für meine Ausstellung in Baden-Baden.

Dienstag, 23. April 2019

Welttag des Buches. Gemeinsam mit dem Triest Verlag und der Verlagsgenossenschaft VGS sass ich den ganzen Nachmittag im historischen Lesesaal in der Kantonsbibliothek Vadiana. Wir haben unsere Verlagsprogramme ausgebreitet und auf interessierte Besucher*innen gewartet. Es gab einige überraschende Begegnungen. Meinen Erlös investierte ich in den Ankauf von sehr günstigen Doubletten aus der Bibliothek. Ich habe sehr schöne Bücher mit nach Hause genommen. Unter anderem von Silvia Bächli, Katalin Deér, Maria Eichhorn, Bertold Brecht, Ernst Barlach, Fredi Kobel, David Renggli, Mark Dion, Peter Handke und vielen mehr.

Grossartig. Vermehrung der eigenen Bibliothek durch den Welttag des Buches.

Am Abend gab es dann zu Ehren von Gottfried Keller ein Wort-Musik Programm von Vera Bauer und David Goldzycher mit anschliessendem Apéro. Schräg vis-à-vis hörte man das Bummern und Klatschen aus dem Zelt vom Zirkus Knie. Gacobo-Müller scheinen beim Publikum gut anzukommen - als Ersatz für die verbotenen wilden Tiere.

Montag, 22. April 2019

Heute Morgen fuhren wir mit dem Postauto nach Rehetobel und wanderten dann in zweieinhalb Stunden nach St. Gallen. Das ist eine sehr abwechslungsreiche Wanderung durch eine etwas verlorene Gegend mit vielen ganz kleinen, teilweise unbewohnten und verfallenen Bauernhäuschen. Wenn ich mir vorstelle, wie da vor hundert Jahren in ärmlichsten Verhältnissen gearbeitet, gelebt und gehaust werden musste, macht mich das nicht sehr froh. Steile Hänge, Kuh- und Ziegenmist, Schnaps, Schläge, und ab und zu eine geschlachtete Sau. Scheisse ...

Aus zeitlicher Distanz geht man sicher leichter diese Abhänge runter nach St. Gallen.

Sonntag, 21. April 2019

Ostern am Sempachersee. Wir haben schöne Spaziergänge gemacht, dabei die unmöglichsten Fortbewegungsmittel bestaunt, die Abende an der Feuerstelle genossen, siebengescheite Spiele gemacht, viel diskutiert, gut gegessen und reichlich getrunken. Kurz um, es war sehr schön am See bei unseren Freunden. Gut gelaunt besuchten wir auf dem Heimweg die Eltern von Monika im Rheintal und verloren saumässig beim Jassen. (Da nützt der schönste Pokal nichts.)

Freitag, 19. April 2019

Am späten Vormittag sind wir losgefahren Richtung Luzern und dann zum Sempachersee. Wir wollen die Ostertage bei Freunden geniessen.

Donnerstag, 18. April 2019

Am Mittag war ich zu einem Arbeitstreffen bei Pro Helvetia eingeladen. Wir diskutieren schon lange über eine gerechte Honorierung von Kunstschaffenden. Bei Ausstellungen ist es leider immer noch so, dass alle Mitarbeitenden von Institutionen ihren Lohn erhalten und dass die Künstlerinnen und Künstler in vielen Fällen nur für "Ruhm und Ehre" arbeiten. Hier muss sich unbedingt etwas ändern. Es ist ja nicht mehr so, dass Kunst einfach an die Wand gehängt und gleich verkauft wird. Kunst wird schon lange und in den meisten Fällen ortspezifisch geplant und erarbeitet. Das braucht immer viel Kapital, Zeit und gute Nerven.

Mittwoch, 17. April 2019

Am Morgen hatte ich meine Körpertherapie. Das Rackern im Garten war für die Therapeutin an jedem Wirbel, bei jedem Muskel und bei der ungleichen Länge meiner Beine nachvollziehbar. Ich war in einem veritablen Schiefstand, wie ein alter Rosenstock.

Nach dem Mittagessen erwartete ich den Kaminfeger. Er kontrollierte den kleinen Holzofen der Nachbarn, reinigte den Ölbrenner, den Cheminéeofen, den Lehmofen und den Kamin der Gartenfeuerstelle. So viel Kaminreinigung bringt sicher Glück.

Am Nachmittag sind wir nach Schönengrund gefahren, um Arbeiten von Hans Jörg Geiger anzuschauen. Er setzt sich schon sehr lange mit den Texten von John Berger auseinander. Er wohnt zusammen mit seiner Frau in einem sehr schönen alten Bauernhaus. Sein Atelier hat er in der ehemaligen Webstube eingerichtet.

Den Tag haben wir abgeschlossen bei Freunden, die uns zu einem wunderbaren Nachtessen eingeladen hatten.

Dienstag, 16. April 2019

Heute habe ich den ganzen alten Rosengarten umgegraben und die Rosen versetzt. Das war notwendig, weil alles ziemlich alt und verwildert war. Ich weiss nicht, ob das die Rosen schätzen, aber ich habe mir in den Kopf gesetzt, mehr Essbares zu sähen, zu setzen, zu stecken und anzupflanzen. Im schön hergerichteten "Blätz" gibt es schon bald ein Kartoffeläckerchen. Von einem Kartoffelacker zu sprechen, wäre etwas übertrieben. Am Abend war ich körperlich komplett erledigt. Mit geschundenen und geschwollenen Händen erledigte ich am Abend noch meine E-Mails.

Ich musste oft korrigieren. Aus einem E wurde ein ER und aus einem D ein DF, weil meine Finger so geschwollen waren, dass ich immer zwei Tasten mit einem Schlage traf ...

Montag, 15. April 2019

Ich bin heute Morgen sehr früh aufgewacht. Ich warte auf den letzten Text, der noch übersetzt werden musste. Um 7:30 Uhr kam die Mail und es war mir eine enorme Freude, das ganze Textpaket zum John Berger Projekt, (insgesamt 13 Beiträge) an die Lektorin und Korrektorin nach München senden zu können. Für mich war das ein ausserordentlich intensiver Moment.

Nun kann ich mich in aller Ruhe um die Kunstbeiträge kümmern. Ich habe die Kunst für das geplante Buch ausgesucht wie ein Kurator. Ich möchte keine Illustrierung der Texte, sondern eigenständige, aussagekräftige Kunst, die das Thema "Geografie der Freiheit" beinhaltet.

Am Nachmittag hatte ich endlich wieder einmal die Möglichkeit, ein langes und ergiebiges Telefongespräch mit Vera zu führen. Sie hat im Moment enorm viel zu organisieren für den neuen Vexer Standort und für die Renovation ihres neuen Ateliers. Ich wäre so gerne in Berlin um mitzuhelfen.

Sonntag, 14. April 2019

Etwas lesen, etwas trinken, etwas fernsehen, dösen und auf schöneres Wetter warten ... Und dazwischen verstohlen auf den Jasspokal schielen und staunen ... Bei uns schneit es heftig. Ich hoffe, die frischen Blüten der Fruchtbäume erfrieren nicht.

Samstag, 13. April 2019

Die letzten Tage waren ganz meiner Kunst gewidmet. Ich habe aber auch viel geerntet im Garten. Mir gefällt der Gedanke, dass meine Kunst wachsen kann wie Gemüse, wie Kräuter oder Obst. Wenn das Gewachsene reif ist, ernte ich. Ja, so muss es gehen. Stressfreie Ernte.

Heute werden wir um 11 Uhr abgeholt von Eveline und von Roman. Wir fahren zum Hotel Hirschen in Wald. Dort werden wir etwas kleines essen und anschliessend alles vorbereiten für die Jassmeisterschaft. Monika hat im letzten Moment noch zwei Siegerkränze geflochten aus frisch gewachsenem Grünzeug aus unserem Garten. Effeu, Lavendel, Feuerbusch, etc. Wunderschön.

Um 14 Uhr sind alle Gäste eingetroffen. Wir haben die Regeln erklärt und das Turnier konnte wie geplant beginnen. Ich war in den ersten Runden sehr nervös und ich hatte Angst, dass ich das Ganze nicht durchstehe. Monika und ich jassen nicht mehr sehr viel. Es lief dann aber sehr gut für uns. Wir jassten unkompliziert und sehr schnell, ohne Federlesen. Fadengerade und Zielstrebig. Es hat wirklich Spass gemacht. Bei der Siegerehrung kam dann die grosse Nervosität wieder auf bei mir. Wir waren nicht fünfte, nicht vierte, nicht dritte. Was war den das? Wir waren auch nicht zweite, sondern wir haben mit drei Punkten Vorsprung, man stelle sich das vor, wir haben mit drei Punkten Vorsprung nach sechs Stunden Jassen das Turnier gewonnen, vor Lissa und Tobias. Das war wirklich ziemlich aufregend.

Wir durften bekränzt und gefeiert werden.

Nun haben wir einen extrem "schönen" Pokal zu Hause ... Den wir in gewissen Momenten wieder hochheben werden.

Mittwoch, 10. April 2019

Ich habe den ganzen Tag grosse Zeichnungen gemacht mit Ölfarbe. Am Abend hatte ich komplett blaue Hände. Am Abend war ich in der Vadiana verabredet mit Thomas Wieland. Er hat mir den historischen Lesesaal gezeigt, wo wir am Welttag des Buches unsere Neuerscheinungen und Buchprojekte präsentieren können. Mit dabei sind der Triest Verlag, die Verlags genossenschaft St. Gallen und der Vexer Verlag. Jeder Verlag hat einen riesigen Tisch zur Verfügung in diesem sehr schönen Saal. Die Vadiana wird an diesem Tag Doubletten aus der Bibliothek zu sehr günstigen Preisen verkaufen.

Dienstag, 9. April 2019

Die letzten Tage waren turbulent. Ich musste die letzten Texte einfordern für das John Berger-Projekt. Es gab Probleme mit Textlängen, mit der Wahl der Sprachen, mit den Übersetzungen. Ich konnte nun dank guten Tipps von Profis die richtigen Fachfrauen beiziehen. Nun sollte bis zum Wochenende mit viel Nachtarbeit alles klappen.

Am Abend holte Lika Nüssli noch Bestellkarten und Bücher ab. Sie hat sehr viele Einladungen für Diskussionen, Präsentationen, etc., für ihr Buch «Vergiss dich nicht». Das hilft sehr beim Verkauf. Lika hat dann erzählt, dass sie nach Israel und nach Palästina reisen wird für eine Olivenöl-Aktion. Das klingt alles sehr interessant. Sie hat auch berichtet von der Kinderbuchmesse in Bologna, wo Zeichnungen aus ihrem Buch als grosse Panels ausgestellt wurden. Die Schweiz war in diesem Jahr Gastland an diesem Anlass.

Montag, 8. April 2019

Schon wieder in Zürich auf der Baustelle - neue Herausforderungen warten. Es wird sehr knifflig und das am Tag vom Sechseleuten. Für mich war das ein Erlebnis der besonderen Art. Grosse Teile der Innenstadt waren für den öffentlichen und für den privaten Verkehr gesperrt. Es waren sehr viele Menschen und Pferde da. Was mich verblüfft hat, war die grosse, ungewöhnliche Ruhe. Trotz viel Blasmusik war alles wie verlangsamt, sehr würdevoll und still. (Und das in Zürich.)

Sonntag, 7. April 2019

In den letzten Tagen kam ich mir vor wie ein Einpeitscher. Ich musste unbedingt sicherstellen, dass alle Textbeiträge für das John Berger-Projekt rechtzeitig bei mir eintreffen. Ab dem 15. April habe ich ein zweiwöchiges Zeitfenster reserviert bei der sehr versierten Lektorin und Korrektorin Kirsten Rachowiak in München. Ein Text muss vorher noch übersetzt werden. Das Ganze hat aber auch etwas sehr beglückendes. Es ist nun so viel wunderbares Text- und Bildmaterial beisammen, dass es wirklich eine grosse Freude ist. Langsam reift bei mir auch die Vorstellung der Buchform. Es ist ja klar, dass ich zu Ehren von John Berger das allerschönste Buch machen möchte.

Zur Entspannung sind wir um elf Uhr nach Wald gefahren, um im Atelierhaus Bierli, wo Peter Liechti lange gewirkt hat, die Ausstellung von Norbert Möslang an zu schauen. Zwei junge Gastkünstler aus Deutschland haben in eingeladen, das ganze Vorderhaus der Schlesinger Stiftung zu bespielen. Eine wirklich sehr gelungene Präsentation mit vielen überraschenden kleinen und grösseren Interventionen. Norbert hat das Haus zum vibrieren und zum schwingen gebracht, wie ein übergrosses Instrument. Passend zu Appenzell Ausserrhoden klingen und quietschen da die Schönen, die Schönwüsten und die Wüsten wild durcheinander.

Anschliessend haben wir zusammen mit Eveline und Roman im Hotel Hirschen in Wald gegessen und gejasst. Wir planen hier am 13. April wieder die legendäre Jassmeisterschaft mit Freunden.

Samstag, 6. April 2019

Am frühen Nachmittag besuchten wir das Wohn- und Atelierhaus der verstorbenen Künstlerin Pia Hug in Goldach. Ralph und Margrith haben einige Freunde eingeladen, damit die restlichen, noch nicht verkauften Arbeiten bei befreundeten Menschen einen Platz erhalten. Wir haben ein schönes Ensemble von frühen Arbeite ausgewählt. Zu Hause haben wir dann gleich eine kleine Ehrenausstellung für Pia Hug eingerichtet. Das gibt auf einen Schlag eine ganz andere Atmosphäre im Haus.

Am Nachmittag wollte ich eigentlich die Gründungsversammlung der neuen Kulturorganisation im Nextex besuchen und am Abend das grosse Jubiläumsfest von Saiten im ehemaligen Kino Rex geniessen. Ich war aber so stark erkältet und körperlich total kaputt, dass ich mir eine eine kleine kulturelle Pause gegönnt habe. Das Fest muss aber super gewesen sein.

Freitag, 5. April 2019

Heute bin ich sehr früh losgefahren für einen Baustellenbesuch in Zürich. Über die Mittagszeit bin ich dann nach Basel gefahren, um die Ausstellung von Monika Dillier bei Stampa nicht zu verpassen. Eine sehr schöne, wilde Ausstellung mit Aquarellen. Im grossen Ausstellungsraum gibt es zur Zeit eine historische Präsentation von frühen internationalen Videoarbeiten. Die Kurzvisite hat sich gelohnt. Es war auch sehr schön, wieder einmal mit Gilli und Diego zu plaudern.

Um halb Zwei war ich schon wieder in Zürich und habe dann in Stadelhofen Sebastian Utzni getroffen. Ich hatte einiges zu bereden und ich wollte auch endlich meine Holzschnitte abholen, die er nach der grossen Ausstellung in Reutlingen bei sich gelagert hat. Das Spendhaus hat einen sehr schönen Katalog zum aktuellen Holzschnitt herausgegeben.

Am Abend besuchten wir die Ausstellungseröffnung im Kunstmuseum St. Gallen von Keith Sonnier. Eine sehr gelungene Präsentation von frühen Arbeiten. Überraschend sind vor allem die sehr frühen Videoarbeiten. Ein sehr schöner Abend mit einem anschliessenden essen im Baratella. Zufälligerweise sass ich neben der Tochter einer Jugendfreundin. Das war eine richtig tolle Begegnung.

Donnerstag, 4. April 2019

Eigentlich wollte ich heute zusammen mit Monika nach Konstanz fahren. Ich habe dann aber im Garten gearbeitet. Ich ernte zur Zeit für meine Sommerausstellung in Baden Baden.

Mittwoch, 3. April 2019

In den letzten Tagen konnte ich endlich mein zweites, grossformatiges Bild «Selbst im Regen» fertig malen. Das hat wirklich Nerven gekostet. Alles scheint im Moment im Fluss zu sein. Heute sind nun auch noch die letzten Textbeiträge für das John Berger-Projekt eingetroffen. In zwei Wochen geht alles in das Lektorat. Die Ostschweizer Kantone haben heute die zweite Runde ausgeschrieben für das Förderprojekt Buch und Literatur Os+

www.buchundliteraturostplus.ch

Dienstag, 2. April 2019

Heute ist die gesamte Auflage der «Kunst und Bau Nummer 8» von Elisabeth Nembrini geliefert worden. Corinne Schatz hat einen sehr schönen Text zum Thema Bienen geschrieben. Die Arbeit «Pendant» von Elisabeth Nembrini entstand für das Landwirtschaftliche Zentrum in Salez. Die Einweihung findet am Wochenende vom 17 und 18 Mai statt.

Montag, 1. April 2019

Heute habe ich mich entschlossen, im Garten Kunst zu ernten. Ich sammle Astgabeln für eine Ausstellung. Das Thema beschäftigt mich schon sehr lange und meine Sammlung wächst von Jahr zu Jahr. Am Abend war ich verabredet für eine Vernissage im Museum im Lagerhaus. Antonio Ligabue wird ausgestellt. Ein Maler, der mit zwanzig aus der Schweiz ausgewiesen worden ist. Eine skandalöse und tragische Geschichte eines eigenwilligen und unangepassten Art Brut Künstlers, der am Anfang des letzten Jahrhunderts in verschiedenen Anstalten in der Ostschweiz lebte und schikaniert wurde. In der Ausstellung traf ich Andres Müry. Der Basler Autor ist ein Neffe des Künstlers "WIRZIANA" (1915 - 2000). Peter Wirz war ein visionärer Basler Art-Brut Künstler, und arbeitete als Gärtnergehilfe. Er war entmündigt und zeitweilig psychiatrisch interniert. Er war der erst geborene Sohn des bekannten Schweizer Neuguinea - Forschers Paul Wirtz. Als Kleinkind wurde der Junge sehr krank und die Eltern schoben den Kleinen ab in einen evangelischen Pfarrerhaushalt in Goldach SG, damit der Forscher und seine Gattin ihrer Forscherlust in Afrika nachgehen konnten. Um das umfangreiche zeichnerische Werk bekannt zu machen planen wir die Herausgabe eines Buches mit dem Titel «Der Kontinent WIRZIANA». Die Monografie ist benannt nach einer von Peter Wirz erfundenen Pflanze.

März 2019

Sonntag, 31. März 2019

Die letzten Tage waren wir in Agrano für eine Holzer-Woche. Ich habe bei grossartigen Wetterbedingungen eine sehr steile Böschung ausgeholzt. Wir haben immer sehr gut gegessen und viel gelacht in einer angenehmen Runde von Freunden. An diesem Wochenende ist die Natur fast explodiert. Knospen, Sprossen, Keimlinge, Blüten, aufplatzendes Grün, feurige Magnolienblüten, weissblühende Kirschbäume und flaumiges Gelb.

Mittwoch, 27. März 2019

Am Morgen hatte ich einen Arzttermin in der Stadt und am Nachmittag traf ich mich mit Johannes Hedinger für eine Buchbesprechung. Ein langfristiges Publikationsprojekt zum Thema "Landscape and art".

Dienstag, 26. März 2019

Heute bin ich früh nach Zürich gefahren. Ich hatte um 10 Uhr eine Besprechung auf einer Baustelle. Ein von mir entwickeltes Betonelement ist geliefert worden.

Montag, 25. März 2019

Am Morgen hatte ich eine Besprechung mit einer Arbeitsgruppe zum Thema Berufsbild der Künstler*innen bei Visarte in Zürich und am Nachmittag traf sich der Zentralvorstand zu einer sehr langen und ergiebigen Sitzung.

Sonntag, 24. März 2019

Ein wunderbar warmer Sonntag. Monika und ich haben einen ausgiebigen Spaziergang über die Stadthügel gemacht. Das einzig Unangenehme war der Gestank von Gülle und Mist. Ich verstehe nicht, dass die Bauern immer kurz vor dem Wochenende ihre Stinkgülle auf die Felder spritzen.

Freitag, 23. März 2019

Gestern Abend waren wir wieder in Zürich zu einem Geburtstagsessen. Es ist spät geworden. Heute Morgen konnte ich aber sehr gut arbeiten. Um 16 Uhr bin ich zur Bibliothek in der Hauptpost gefahren. Ich musste die Ausstellung zum John Berger-Projekt wieder abbauen. Das Ganze war ein schöner Erfolg. Sehr viele der präsentierten Bücher wurden ausgeliehen und ich habe viele positive Rückmeldungen bekommen. Am Abend hatten wir Besuch von Freunden und Monika hat wunderbar gekocht.

Mittwoch, 21. März Tausende von Regentropfen 2019

Ich habe den ganzen Morgen an meinem neusten Bild gemalt. (Tausende von Regentropfen ... ) Um vier Uhr am Nachmittag hatte ich dann eine Besprechung in Zürich. Das Buch zur Ausstellung «Der grüne Henry» kommt in die Schlussphase. Ich freue mich, dieses Projekt zum 200. Geburtstag von Gottfried Keller begleiten und herausgeben zu können. Gottfried war ja einer der Gründerväter vom Berufsverband GSMBA, der Vorgängerorganisation von Visarte. Das Zirkular, das er im 19. Jahrhundert verfasste und an seine Künstlerfreunde verschickte, ist heute noch immer aktuell. Wir wollten uns bei der Grafikerin Nadine Riedener treffen. Ich bin dann etwa eine halbe Stunde im Binzquartier herumgeirrt bis ich die Bühlstrasse gefunden hatte. Das Begleitbuch wird sehr schön. Die Ausstellungsbeiträge von Judith Albert, Isabelle Krieg, Ursula Palla, Rémy Markowitsch, Yves Netzhammer und Mario Sala sind sehr überzeugend. Angelika Affentranger als Kuratorin hat das Projekt vorbildlich konzipiert. Nun wird mir endlich bewusst, warum ich als Kind, nächtelang, mit der Taschenlampe unter dem Kopfkissen, Gottfried Keller gelesen habe ...

Nach dieser intensiven und konstruktiven Besprechung traf ich mich mit Monika beim Förrlibuck. Wir hatten eine sehr schöne Einladung in einer Alters-WG zum Znacht.

Mittwoch, 20. März 2019

Heute Mittag hatte ich eine erste Untersuchung bei meinem Hausarzt. Alles hat sich wieder beruhigt. Am Nachmittag bin ich dann mit dem Zug nach Zug gefahren. Klingt gut - gell? Ich besuchte die Hauptversammlung der Visarte Zentralschweiz. Der Anlass war sehr interessant und gut besucht. Ich konnte mit vielen Künstlerinnen und Künstler reden. Die Zentralschweiz stellt eine der grössten und aktivsten Visartegruppen in der Schweiz.

Dienstag, 19. März 2019

Mein Herz hat sich zum Glück wieder beruhigt. Eventuell war ich einfach zu stark euphorisiert durch all die Begegnungen in Luzern.

Montag, 18. März 2019

Das Wochenende war sehr anstrengend, aber auch sehr erholsam für den Geist. Wir waren Gast bei Eri Bachmann. Sie hat uns wunderbar bewirtet. Gemeinsam haben wir viele Lesungen gehört. Unter anderem von Maruan Paschen, Lucy Fricke, Klaus Merz, Yael Inokai und von Pedro Lenz. Das war alles sehr dicht. Ich hatte auch die Gelegenheit für eine kurze Begegnung mit Yael Inokai. Ich habe sie vor einem Jahr lesen gehört an den Solothurner Literaturtagen. Nun schreibt sie für ein Buch von uns literarische Portraits von Schweizerinnen und Schweizern, die sich im Kulturbetrieb von New York tummeln. Ein Projekt von Nicole Rampa. Darauf freue ich mich.

Bis am Abend lief alles gut und dann begann mein Herz zu rasen. Mein Blutdruck stieg auf beängstigende Höhen. So etwas habe ich noch nie erlebt. Um 20 Uhr hat mich Monika zum Notfall gefahren. Die Ärzte waren sehr ruhig und besonnen. Ich bekam ein Medikament, wurde beobachtet und nach drei Stunden wieder entlassen. Mir stehen in den nächsten Tagen einige Herzuntersuchegen bevor.

Freitag, 15. März 2019

Ich hatte die ganze Woche Zeit, mich um meine Ausstellung zu kümmern. Zwischendurch habe ich eine 12-teilige Serie von Radierungen mit Aquarell überarbeitet zum Thema "Tier". Manfred Rennertz hat mich zu einer thematischen Ausstellung eingeladen. So spontan war ich schon lange nicht mehr. das war eine Freude.

Heute fahren wir zuerst zu Benno Zehnder, um Bücher abzuholen und dann geht es nach Luzern zum Literaturfest. Ich präsentiere den Vexer Verlag in der Kornschütte am Büchermarkt.

Freitag, 8. März 2019

Nach einem intensiven Ateliertag traf ich gegen Abend Thamar Ette. Sie machte vor einigen Jahren ein Praktikum bei mir im Verlag. Sie reiste damals mit dem Buch «Lauftext» von Peter Liechti in der Schweiz herum. Das war grossartig und sie war und ist auch heute noch so frisch und unerschrocken. Wir trafen uns an der Universität, um dann am Abend gemeinsam den Vortrag von Tony Cragg anzuhören. Ich habe Tony 1984 in Sidney kennengelernt, anlässlich der Biennale. Das war eine lustige und lehrreiche Zeit.

Donnerstag, 7. März 2019

Die letzten Monate habe ich viel gemalt für meine Ausstellung in Baden Baden. Ich komme gut voran. Heute war ich froh um einen Unterbruch. Am Mittag besuchte mich Dominik Staub um mir ein Buchprojekt vorzustellen. Das war ein sehr konstruktiver Austausch. In diesem Jahr haben wir ein sehr dichtes Programm mit dem Vexer Verlag.

Mittwoch, 6. März 2019

Markus Comba hat mir heute Morgen eine grossartige Auswahl von antiquarischen Büchern vorbeigebracht. Das gibt wieder Einiges zum studieren, sortieren und zum einräumen. Ich brauche dringend neue Regale in meinem Atelier.

Dienstag, 5. März 2019

Heute bin ich früh los. Ich hatte einige Termine in Bern. Visarte, Kulturpolitik, Nationalbibliothek, etc. Um 16 Uhr hatten wir dann in Zürich die Rechnungsrevision von Visarte Schweiz. Es ist alles sehr gut gelaufen und während den Zugfahrten konnte ich viele Pendenzen erledigen. Texte lesen, E-Mails beantworten und nachdenken.

Samstag, 2. März 2019

Ich bin noch ganz erfüllt von der gelungenen Eröffnung in der Bibliothek in der Hauptpost. Das wird ein guter Tag heute. Am Abend hat Monika sehr fein gekocht für unsere Nachbarn Lilian und Paul. Im Winter haben wir wenig Sichtkontakt. Ein Treffen war daher überfällig. Es gibt auch immer viel zu plaudern. Die geplanten Bauprojekt rund um uns herum, die Quartierentwicklung und natürlich die persönliche Befindlichkeit.

Freitag, 1. März 2019

In den letzten Tagen habe ich viel Material zu meinem John Berger-Projekt zusammengestellt und aus meinem Archiv geholt. Heute muss ich drei Vitrinen einrichten in der Bibliothek in der Hauptpost. Die Vorbereitungen waren sehr angenehm. Ich habe viel Hilfe von der Bibliotheksleitung erhalten. Zudem sind immer wieder spannende E-Mails von internationalen John Berger-Spezialistinnen und Spezialisten bei uns eingegangen. Hans Jörg Geiger hat eine eigene Vitrine eingerichtet mit einer alten Arbeit, die er vor vielen Jahren für die Eröffnungsausstellung der Probstei in St. Peterzell entwickelt hat. In der Ausstellung zeigen wir auch kurze Textproben, die wir veröffentlichen werden und wir präsentieren alle Bestände von John Berger, die in der Bibliothek ausgeliehen werden können. Auf dem Bücherrad liegen viele Publikationen, zum Thema «Geografie der Freiheit», die Rolf Bossart ausgewählt hat.

Am Mittag war alles fertig vorbereitet. Am Abend um 18 Uhr wartete ich dann auf die Schauspielerin Jeanne Devos. Sie wird den Text «Haftgenossen» von John Berger lesen.

Es war ein toller Abend. Über sechzig interessierte Menschen kamen zu diesem Anlass und das trotz der Fasnacht und trotz den gleichzeitig stattfindenden Ausstellungseröffnungen im Kunstmuseum und in der Kunsthalle. Eine kritische und gute Rede von Sonja Abun Nasr, der Leiterin der Kantonsbibliothek, eine spannende Präsentation der ausgestellten Bücher durch Rolf Bossart und eine grandiose, Herz und Geist nährende Lesung von Jeanne Devos.

Ich freue mich sehr, mit all den schreibenden und künstlerisch mitarbeitenden Menschen an diesem Buchprojekt weiter zu arbeiten.

Februar 2019

Mittwoch, 27. Februar 2019

Die letzten zwei Tage wartete ich vergebens auf einen Transport aus Mailand. Heute Mittag bin ich endlich erlöst worden.

Dienstag, 26. Februar 2019

Nach einem intensiven Malertag bin ich am Abend nach Winterthur gefahren. Ich war verabredet im Restaurant "Nachbarsgarten". Ein schönes und bis zum letzten Platz ausgebuchtes Lokal. Es war ziemlich laut für meine letzte Redaktionssitzung der XYLON Zeitschrift. Nach neun Jahren der Reorganisation und der finanziellen Sanierung der traditionsreichen Zeitschrift der Holzschneiderinnen und Holzschneider kann ich beruhigt zurücktreten. Angefangen hat meine Mitarbeit 2010 mit der Konzeption der sehr erfolgreichen und praktisch vergriffenen Publikation «JUBELDRUCK XYLON».

In diesem einzigartigen Buch sind 200 Originaldrucke von 50 Künstlerinnen und Künstlern im Original abgedruckt. Damit haben wir das Bestehen von 50 Jahren XYLON Schweiz gefeiert. Die letzten sieben Jahre Redaktionsarbeit für XYLON haben mir grosse Freude gemacht. Ich rate allen Freundinnen und Freunden der Druckgrafik, diese wunderbare und einzigartige Originalzeitschrift zu abonnieren und möglichst viele alte Ausgaben nachzukaufen.

Montag, 25. Februar 2019

Im Moment kommen von Vera nur spärliche Kurznachrichten aus Berlin. Sie hat einen riesigen Arbeitsaufwand zu leisten. Sie musste bis Mitte Februar ihr schönes Atelier in Kreuzberg Rückbauen und abgeben. Die Vermieter wollten einfach so die doppelte Miete. Vera hat alles zeitlich geschafft, dank dem grossen Engagement von Jérémie und vielen guten Freundinnen und Freunden. Nun muss sie den neuen Standort aufbauen. Bewundernswert, wie sie das alles schafft neben der Betreuung des kleinen Sohnes.

Ich habe in den letzten Wochen wieder einmal richtig Zeit und Lust zum Malen.

Sonntag, 24. Februar 2019

Heute sind wir bei Rheineck über die Grenze gefahren und haben dann endlich wieder einmal einen sehr langen Spaziergang am Bodensee gemacht. Ich habe viel fotografiert. Der Wasserspiegel ist immer noch sehr tief. Das ergibt ganz andere Landschaftsbilder. Am Abend war dann meine neue Kamera defekt. Nix ging mehr. Ich glaube, die hat sich definitiv satt gesehen und streikt.

Samstag, 23. Februar 2019

Das war ein wundervolles Fest im Restaurant in der hinteren Enge in Bern. Es wurde etwas spät. Wir haben uns sehr gut unterhalten, gut gegessen und getrunken. Unsere Nacht in der Mansarde von Susi Hugo war dann nicht sehr lange.

Nach einem ausgiebigen Frühstück haben wir uns die Ausstellung von Miriam Cahn im Kunstmuseum angeschaut. Mich hat das ziemlich umgehauen. Miriam war ihre eigene Kuratorin und das sieht man. Kompromisslos wie immer hat sie die Räume mit Arbeiten aus vierzig Jahren in Beschlag genommen. Wir haben die Ausstellung mehrmals durchschritten. Bei jedem Durchgang kamen neue Gedanken und Widerstände, aber auch Erkenntnis und Bewunderung. In einem Begleitbuch hat Miriam ihre frechen Briefe publiziert. (Sie nennt das so.) Leider sind bei vielen Briefwechseln die Antworten nicht publiziert. In meinem Fall beschreibt sie einen Atelierbesuch, den sie in den frühen 80er-Jahren bei mir in St. Gallen gemacht hat. Sie hat damals angeregt, dass wir eine Ausstellung zusammen machen sollten zum Thema Frau-Mann. Nach dem Besuch bei mir schrieb sie mir dann, dass sie keine Lust auf ein Mama-Bub Verhältnis hätte und dass sie sich beim Gedanken an eine gemeinsame Ausstellung fürchterlich langweile.

Na ja - ich denke, wir haben uns viel Ärger und Fürchterliches mehr erspart.

Nach dem Kunstmuseum sind wir zur Kunsthalle spaziert, um die Arbeiten von Isa Genzken zu sehen. Ich habe mir etwas ganz anderes vorgestellt. Präsentiert werden hauptsächlich Modelle für Kunst im öffentlichen Raum und eine grosse Installation mit zerrissenen Sonnenschirmen. Ich kannte das alles nicht. Ich habe immer ihre rohen Betonskulpturen mit ihrer skulpturalen Kraft bewundert. Über diese eher ironischen Modelle und den frivolen Film im Untergeschoss konnte ich mich nicht wirklich freuen. Aber man ist ja auch nicht mehr zwanzig. Gell.

Freitag, 22. Februar 2019

Heute war ich am Mittag in Zürich verabredet. Monika und ich trafen uns auf einer grossen Baustelle mit den Architekten, um farbige Gläser zu montieren. Die Wirkung ist wie die eines leuchtenden Aquarells. Anschliessend sind wir mit dem Zug nach Bern gefahren für das grosse Fest von Susi. Susi hat sehr spät die Matura nachgeholt. Ich finde das bewundernswert. Der super gute Abschluss ist wirklich ein grosses Fest wert.

Donnerstag, 21. Februar 2019

Daniele wollte von mir wissen, wie denn nun mein Haar geschnitten werden soll. Ich sagte ihm, dass er mal den Künstler Florian Graf googeln soll. Der hat so einen dichten, künstlerisch modellierten Haarschopf. Mein Friseur tippte dann mit seinem Kamm auf meine hohe Stirn und meinte, dass mein hoher Haaransatz eine solche Lockenpracht nicht zulasse. Na ja, ich liess mich nicht beirren. Mein Haar liegt nun am Boden des Friseursalons. Ein super Gefühl. Obwohl ich bei Weitem nicht an die Lockenpracht von Florian herankomme. Meine Frisur ist eher wieder die von Frau Blankenmeier, der Katzentrainerin und ehemaligen Zirkusdirektorin aus dem Altersheim Feldhof in Oberriet in den 70er-Jahren. Mein Vater nannte mich immer Frau Blankenmeier, wenn er mit meiner Frisur nicht zufrieden war.

Ich bin heute aber sehr zufrieden. Danke Daniele!

Mittwoch, 20. Februar 2019

Ich freue mich auf meinen Termin bei Daniele. Morgen um zwölf Uhr wird mein alter Zopf radikal zurückgeschnitten. In dieser Vorfreude habe ich in den letzten Tagen viel gemalt und endlich mein erstes Selbstbildnis im Regen abgeschossen. Jetzt kann ich mit der Nummer zwei weitermachen.

Montag, 18. Februar 2019

Am Morgen war ich verabredet mit Christine Frey. Sie wollte um 11 Uhr mit ihrer Erwachsenen Vorkurs Klasse der HSLU einen Atelierbesuch bei mir machen. Wegen einem Bahnunglück eines ICE in Basel waren viele Züge in der Schweiz verspätet. Gegen 12 Uhr waren dann alle da und ich erzählte über meinen künstlerischen Werdegang, über meine Vermittlungsarbeit und über den Vexer Verlag. Manchmal staune ich selber, wenn ich mir beim Erzählen zuhöre, was ich schon alles gemacht habe in den letzten vierzig Jahren ... Dank dem wunderschönem, sonnigen Wetter wärmte sich auch mein Dachgeschoss langsam auf angenehme 10 Grad auf. Bei diesen Temperaturen braucht es wenigstens keine Garderobe. Alle Besucherinnen und Besucher fühlten sich wohl in ihren Wintermänteln. Das war eine sehr unterschiedliche und dadurch auch sehr spannende Besucher*innen-Gruppe. Die spürbare Frische hat mich angeregt, endlich meinen alten Zopf abzuschneiden. Lange Haare sind ja wie ein Archiv des Erlebten. Es wird dringend Zeit für einen Neuanfang. Der Frühling naht.

Samstag, 16. Februar 2019

Um 10 Uhr waren wir verabredet bei Eveline und Roman in der neuen Wohnung in Wil. Evelin hat mich gebeten, ihre Bildersammlung zu hängen. Nach einem ausgiebigen Frühstück habe ich dann mit Eveline zusammen alle Bilder gesichtet, aufgestellt und dann eine Auswahl für die Hängung getroffen. Das ist alles sehr stimmig und schön geworden.

Freitag, 15. Februar 2019

Monika und ich sind am Abend nach Chur gefahren, um die Ausstellungseröffnung im Bündner Kunstmuseum zu besuchen. Im Moment wird das 140 Meter lange Gemälde «Umgebung der Liebe» präsentiert, das Martin Disler 1981 in Stuttgart gemalt hat. Das ist wirklich überwältigend. Es war auch sehr spannend, viele der Künstlerinnen und Künstler aus diesen Zeiten bei diesem Anlass zu treffen. Einige Vernissagegäste sind dann aber fast zusammengebrochen wegen den langen Ansprachen. Vor allem der Präsident der Gottfried Keller Stiftung fand fast kein Ende. Trotzdem war alles wunderbar und eindrücklich.

Donnerstag, 14. Februar 2019

Diese Woche war enorm vielseitig. Ich hatte Gespräche mit Karin Karinna Bühler, mit Sally de Kunst zu Buchprojekten, eine Aufrichtefeier im Martaheim, eine lustige Bob Ross-Präsentation im Splügeneck, usw.

Samstag, 9. Februar 2019

Diese Woche mit Vera und Soan war sehr intensiv. Es ist so schön und so wohltuend aufrüttelnd Grossvater zu sein. Vera und ich konnten trotz dem Kleinen sehr viel Verlagsarbeit erledigen und Projekte besprechen. Vera hat eine sehr intensive und anstrengende Zeit vor sich. Sie muss in Berlin mit dem Atelier und dem Vexer Büro umziehen. Die Spekulation für Gewerberäume ist knallhart und Berlin wird immer teurer. Gewerberäume werden vorsorglich gekündigt, um höhere Mieten verlangen zu können. Vera hat aber zum Glück ein interessantes Ladenlokal mit Lagerräumen gefunden, wo sie ihr Atelier und den Verlag unterbringen kann.

Heute Nachmittag kam die Künstlerin und Kuratorin Catherine Bolle mit einer Freundin bei mir vorbei, um meinen Ausstellungsbeitrag für BEX 2020 zu besprechen. Ich habe danach die zwei Damen noch in die Kunsthalle geführt, habe ihnen den roten Platz von Pipilotti Rist gezeigt und sie dann zur Stiftsbibliothek begleitet. Ein anregender Nachmittag. Jetzt müsste ich eigentlich sofort ein Modell für mein skulpturales Projekt bauen.

Mittwoch, 6. Februar 2019

Ich musste mich vorbereiten für einen Vortrag im Kunstmuseum in St. Gallen. Anita Zimmermann hat mich eingeladen, einen "Schnörkel" Vortrag zu halten. Unter dem Titel «Frühe Gedichte und Ausätze» las ich dann Texte aus meinem Schulheft von der vierten Klasse und projizierte die dazugehörenden Zeichnungen auf eine Leinwand. Ich illustrierte damals meine Texte mit comicartigen Bildchen. An diesem Abend gab es vier oder fünf sehr unterschiedliche Vorträge und ein Konzert von Andy Guhl. Das war alles sehr unterschiedlich und sehr amüsant.

Dienstag, 5. Februar 2019

Am Morgen wurde mir eine meiner Holzplatten zurückgebracht, die in der Betonhalle der Fachhochschule für Architektur in Winterthur ausgestellt war. Am Mittag erwartete ich einen internationalen Kunsttransport. Das verzögerte sich aber bis zum Abend. Eigentlich hätte ich nach Zürich fahren müssen für eine Visarte Sitzung zum Thema Berufsbild "Künstler". Das war mir sehr unangenehm. Ich verpasse sehr ungerne eine Sitzung.

Montag, 4. Februar 2019

Heute Morgen hatte ich ein sehr angenehmes Telefongespräch mit Anna Pabst. Sie ist bereit, einen Text für das geplante Buch «Geografie der Freiheit» zu schreiben. Von ihr wird im moment das Stück «Freigänger» in Bern aufgeführt, wo Jeanne Devos mitspielt. Am Abend treffe ich mich mit Thomas Wieland, um die Details der geplanten Ausstellung zum John Berger-Projekt zu besprechen. Das macht grosse Freude. Die Organisation ist so schön unkompliziert.

Sonntag, 3. Februar 2019

Es schneit ganz extrem. Monika fährt am Mittag nach Chur, um Vera und unser Enkelkind Soan abzuholen. Sie kommen eine Woche zu uns. Ich freue mich sehr darauf.

Samstag 2.Februar 2019: Heute habe ich den ganzen Tag an meinem «Selbstbildnis im Regen» gearbeitet.

Freitag, 1. Februar 2019

Am Morgen um neun Uhr ist Christine Genova vom St. Galler Tagblatt vorbeigekommen. Gemeinsam haben wir einen Dokumentarfilm angeschaut, der nächste Woche im Kinok gezeigt wird. Es geht um die extremen Kunstauktionen in den USA, bei denen Kunstpreise spekulativ in exorbitante Höhen gesteigert werden. Christine macht einen Artikel im St. Galler Tagblatt und will meine Kommentare zu diesem Film.

Am Abend bin ich nach Hochdorf gefahren für ein sehr schönes Dankesessen, das Benno Zehnder mit seiner Familie in seinem Atelier vorbereitet hat. Alle am Projekt Beteiligten waren eingeladen, das entstandene Buch «Architektur Farbe Licht Die Kunst von Benno K. Zehnder im Spital Schwyz» zu feiern. Ein wunderbarer Abend mit schönen und erhellenden Gesprächen.

Januar 2019

Donnerstag, 31. Januar 2019

Heute morgen bin ich früh zu meinem Atelier an die Lukasstrasse spaziert. Der Liftmonteur kommt vorbei und macht seine Kontrolle. Im Moment ist es minus vier Grad in meinen Räumen. Lange tatenlos herumstehen geht nicht.

Mittwoch, 30. Januar 2019

Heute erlebte ich einen angenehm ruhigen Arbeitstag. Ich bin am Planen von meiner Ausstellung in Baden Baden, die im Sommer stattfinden wird. Es ist noch alles offen. Malerei, Zeichnung, Skulptur. Im Werbeflyer habe ich mich als Tümpelforscher angekündigt. Das lässt mir den notwendigen Spielraum, um mich frei zu fühlen.

Am Abend hatte ich eine ergiebige Sitzung mit der Fachkommission HF bildende Kunst an der Schule für Gestaltung an der Demutstrasse. Ich habe bei der Sitzungsvorbereitung bemerkt, dass ich diese Fachkommission nun schon seit sieben Jahren präsidiere. Das war dann auch der Grund dafür, dass ich heute Abend bekannt gab, dass ich per sofort meine Arbeit als Präsident von dieser Kommission beenden werde. Sieben Jahre sind wirklich genug. Das Spannendste an dieser Arbeit waren jeweils die zwei Tage dauernden Fachgespräche mit der Kommission, die die Arbeiten der Studierenden beurteilten. Da gab es sehr interessante Begegnungen, unter anderem mit Una Szeemann, Britta Polzer, Thomas Müllenbach und vielen anderen Expertinnen und Experten. Ja, nun habe ich eine Aufgabe weniger und fühle mich sehr befreit.

Dienstag, 29. Januar 2019

In Berlin hat sich vieles geklärt. Vera hat eine Zusage bekommen für ihr Lieblingsobjekt, ein Ladenlokal ganz nahe an ihrem Wohnort in Kreuzberg. Nun muss alles sehr schnell gehen. Unterschriften, Garantien, Abmachungen, etc. Das ist richtig spannend und es bleibt aufregend.

Seit langer Zeit kann ich nun wieder beruhigter arbeiten und malen.

Montag, 28. Januar 2019

Gestern verbrachten wir einen ruhigen aber arbeitsintensiven Sonntag. Es ist schön zu arbeiten, wenn man nicht dauernd durch das Telefon gestört wird. Am Abend sind wir nach Appenzell gefahren zum Bücherfreunde-Treffen im Buchladen Appenzell.

Heute hatte ich von 11 bis 17:30 Uhr eine Visarte Sitzung in Zürich. Alles ist gut gelaufen. Spannende Themen, intensive Gespräche geführt und gute Lösungen gefunden.

Samstag, 26. Januar 2019

In Berlin spitzt sich die Raumfrage zu. Vera hat in den letzten Wochen schon viele Optionen geprüft und sich auf ein Objekt fokussiert. Sie möchte ihr Atelier und den Raum für den Vexer Verlag ganz neu denken. Das ist alles sehr aufregend und braucht starke Nerven. In Berlin wird der Raum knapper und dadurch teurer. Räumliche Veränderungen bieten aber auch immer wieder Chancen.

Am Abend waren wir eingeladen bei Ursula und Martin in Gais. Ein lustiges Enkelkind war auch dabei. Ein richtig schöner Familienabend.

Freitag, 25. Januar 2019

Ich habe die ganze Woche mit meinen Farben gearbeitet und eine geeignete Präsentationsform für das Farbkonzept entwickelt. Nun bin ich einen ganz grossen Schritt weiter gekommen.

Heute Morgen um neun Uhr war ich mit Rolf Bossart im Tibits verabredet, um das John Berger-Projekt weiter zu diskutieren. Als nächstes steht die geplante Ausstellung in der Bibliothek in der Hauptpost auf der Agenda. Jeanne Devos hat mir bereits drei tolle Fotos geschickt für die Werbekarten. Die Ausstellung wird am 1. März um 18 Uhr eröffnet.

Sonntag, 20. Januar 2019

Gestern waren wir zu einem sehr schönen Fest eingeladen von Corinne, Judith und Marina im Literaturraum in der Hauptpost. Gute Leute, gutes Essen, wunderbare Speisen und viel gute Musik. Seit langer Zeit habe ich wieder einmal eine ganze Nacht getanzt. Wunderbar.

Freitag, 18. Januar 2019

Heute ist ein guter Aufräumtag. Ich brauche viel Platz, um mein Farbkonzept für ein Kunst am Bau Projekt weiter zu bearbeiten und die neuen Ideen umzusetzen. Ein leerer Raum, frische Farben und neue Pinsel, alles muss rein sein. Als historische Hilfe lege ich die Farbenlehren von Goethe und von Johannes Itten auf meinen Farbenschrank. Diese beiden Bücher begleiten mich seit den frühen 70er Jahren als ich meine Berufslehre als Stickereientwerfer begonnen habe. Ich denke so kommt alles gut.

Am Abend haben wir die Vernissage von Vanja Hutter in der Galerie vor der Klostermauer besucht. Sie hat ihre feinen Zeichnungen sehr schön präsentiert als hängende Kartonmappen mit eingebundenen Zeichnungen. Die Kartonumschläge sind mit Bindfäden an der Decke aufgehängt. Alles sehr fein, verletzlich und intim beim Betrachten.

Donnerstag, 17. Januar 2019

In den letzten Minuten donnerten in drei Schüben die ganzen Schneemassen von unserem Hausdach. Unruhige Zeiten. Das hat mich richtig aufgeschreckt.

Mittwoch, 16. Januar 2019

Am Mittag hatte ich eine intensive Körpertherapiestunde bei Theresa. Mein rechter "Flügel" hing fünf Zentimeter tiefer wie der linke. Keine Ahnung, wie das passiert. Ich habe wahrscheinlich zu viele schräge Sachen gelesen ... Nun stehe ich wieder gerade in der Landschaft und fühle mich sehr wohl. Am Abend besuchten wir die Vorstellung «Die Traumbeschauten», ein Abend um Egon Schiele, mit Werken von Dowland, Schönberg, Messian und Esenvalds. unter der musikalischen Leitung von Kristjan Döhring. Den Text zum Musiktheater hat Laura Vogt geschrieben. Wegen ihr wollten wir uns dieses Stück anhören und anschauen. Es war beeindruckend, mit welcher Professionalität und Hingabe die beteiligten LaiendarstellerInnen in diesem Stück agiert haben. Das ganze war für mich etwas zu journalistisch und zu realistisch dargestellt. Etwas mehr von der hemmungslosen Leidenschaftlichkeit und von der körperlichen und seelischen Verzweiflung in der damaligen Zeit hätte sich durch schrillere Bilder zeigen können. Der Abend war aber sehr anregend und ich habe mir vorgenommen, mich wieder einmal mit der Kunst von Egon Schiele und seiner Zeit auseinanderzusetzen.

Dienstag, 15. Januar 2019

Heute habe ich die dritte Buchbesprechung in drei Tagen. Es geht um die Themen transformieren und weiterbauen. Architektonische Lösungen im Umgang mit historischer Bausubstanz. Wenn es so weitergeht, machen wir in diesem Jahr sehr viele spannende Buchprojekte. Den Nachmittag habe ich intensiv mit dem Mischen von Farben und dem Malen von Farbfeldern verbracht. Das ist eine wunderbare und feinstoffliche Auseinandersetzung mit Licht und Farbenergie.

Montag, 14. Januar 2019

Am Morgen hatte ich eine sympathische Besprechung mit Vincent Chablais. Er arbeitet an einem sehr interessanten Projekt. Draussen hat in den letzten Tagen das grosse Schmelzen begonnen. Es tropft von allen Dächern. Um 14 Uhr traf ich mich an der Lukasstrasse mit einer sehr sympathischen und kompetenten Dachdeckermeisterin. In meinem Atelier ist an einer Stelle das Dach nicht dicht. Das muss unbedingt repariert werden. Ich habe vorsorglich an der undichten Stelle schon vor einiger Zeit alles weggestellt. Gegen Abend habe ich mich mit neuen Farben eingedeckt beim Farben Müller. Seit langer Zeit versuche ich es wieder einmal mit Gouache. Das scheint mir für ein aufwändiges Farbkonzept am geeignetsten. Seit meiner Zeit als Textilentwerfer in den Siebzigerjahren habe ich dieses Material nie mehr benutzt.

Sonntag, 13. Januar 2019

Der gestrige Nachmittag und der Abend in Bern waren sehr interessant. Ich hatte eine unterhaltsame Bahnfahrt mit dem Buch «Die sanfte Gleichgültigkeit der Welt» von Peter Stamm. Das Vermischen der Zeiten, das Erinnern in falschen Momenten, die Wiedererkennung von Vergangenem in der Jugend der Gegenwart, in einer neuen Generationen und das unbewusste Ausblenden des eigenen Alters ist mir nicht fremd. Manchmal ist das lustig und oft eher peinlich.

Der Schnelligkeit zu liebe bin in Bern mit dem Taxi zum Marzillibad gefahren, um Lisa Hoever zu besuchen. Das war ein sehr spannender Atelierbesuch. Anschliessend haben wir in der Altstadt ein Glas Wein getrunken und haben dann gemeinsam den Ort gesucht, wo die Podiumsdiskussion anlässlich des Berner Galerie Wochenendes geplant war. Durch einen Hintereingang sind wir dann durch die Küche am richtigen Ort gelandet. der Abend war sehr spannend. Der Saal war proppenvoll und die Diskussion zum Thema Galerien hat mich richtig wach gemacht. Es war eine Freude, viele Bekannte anzutreffen. Ich habe im Anschluss viele positiven Rückmeldungen bekommen. Um acht Uhr sass ich dann schon wieder im Zug.

Für den heutigen Sonntag haben wir alles abgesagt. Zu viel Schnee, zu müde und grosse Lust einfach abzuhängen.

Samstag, 12. Januar 2019

Ich bin früh aufgestanden und habe schon einige Buchbestellungen bearbeitet. Am Mittag fahre ich nach Bern und treffe Lisa Hoever in ihrem Atelier. Wir besprechen eine Publikation mit ihren neuen Aquarellen. Am Abend bin ich Gast an der Podiumsdiskussion zum Thema " Sind kleine Galerien noch zeitgemäss?". Eingeladen wurde ich von Barbara Marbot. Mit auf dem Podium wird auch die Sammlerin Sabine Hahnloser Tschopp sein. Moderieren wird der Anlass von Alice Henkes. Ich freue mich auf diese Diskussionsrunde, die heute um 17:30 Uhr im Grand Société am Theaterplatz 7 in Bern stattfindet.

Freitag, 11. Januar 2019

Der üppige Schneefall verlangsamt unseren Alltag. Das Licht ist wunderbar um zu malen. Ich habe nur einen schaufelbreiten Weg durch den Schnee gepflügt. Alles ist hell und klar. Gestern Abend waren wir in der alten Fabrik in Rapperswil. Alle drei ausgewählten Förderprojekte "Literatur Ost+" wurden im gut besuchten Fabriktheater vorgestellt. Peter Schweiger hat zu jedem Projekt einen Textausschnitt gelesen. Bei meiner Projektpräsentation zum Text «Haftgenossen» von John Berger bin ich ziemlich ausgeschweift. Es gibt so viel zu erzählen dazu ... Na ja, die charmante Moderatorin Corina Freudiger hat mich dann sanft gestoppt. Ich freue mich auf die Projekt von Anette Hug und von Anna Hilti und natürlich auch auf meins ...

Samstag, 5. Januar 2019

Die Tage in Berlin waren sehr erholsam. Es ist wunderbar Opa zu sein. Soan entwickelt sich prächtig und ich glaube, er mag mich sehr. Wir haben wunderbar gegessen, lange Spaziergänge gemacht und viel diskutiert. In Berlin herrscht im Moment die absolute Spekulation. In Kreuzberg steigt der Preisdruck für Wohnungen und für Gewerbemieten. Vera wurde überraschend das Atelier gekündigt und sie muss nun etwas Neues suchen. Die Vermieter sagen, dass sie gerne bleiben könne. Sie wollen einfach tausend Euro mehr Miete im Monat. Das ist im Moment nicht sehr einfach und schlägt uns allen aufs Gemüt.

Nun sind wir wieder zurück in St. Gallen. Heute Mittag hatten wir bereits wieder eine Buchbesprechung.

Dienstag, 1. Januar 2019

Wir konnten nicht sehr lange ausschlafen. Wir mussten rechtzeitig auf dem Flugplatz in Kloten sein. Wir machen einen Überraschungsbesuch in Berlin bei Vera, Jerémie und dem kleinen Soan. Trotz dem vielen Schnee hat alles wunderbar geklappt.