Journal
Dezember 2018
Montag, 31. Dezember 2018
Zu Silvester waren wir verabredet mit Inge und Erich Weber zu einer Tischrunde mit Freunden im Baratella verabredet. Ein wunderbarer Abend mit sehr gutem Essen und guten Gesprächen. Ein richtig lustiger und gemütlicher Jahresabschluss.
Sonntag, 30. Dezember 2018
Die Weihnachtswoche war sehr friedlich und ruhig. Familie und Freunde treffen, lesen und träumen. Am Freitag besuchten wir wieder einmal Ruedi und Dorina Hanhart im Seniorenheim in Gossau. Wir haben gemeinsam gegessen und über alte Zeiten geplaudert. Ruedi ist immer noch sehr interessiert was im Kunstmuseum läuft. Er kann aber kaum mehr lesen und kann Kunst nur noch aus der Erinnerung geniessen.
Am Samstagabend sind wir mit Freunden zusammen nach Zürich gefahren und haben uns im Schiffsbau die Produktion «44 Harmonies from Apartement House 1776» von Marthaler angeschaut. Ich habe mich köstlich amüsiert. Der zerstreute und auf der Bühne herumschlurfende John Cage war grossartig. (Natürlich nicht nur er.)
Montag, 24. Dezember 2018
In den letzten Wochen versuchte ich mich streng an einen Arbeitsplan zu halten. Malen stand an erster Stelle, dann Korrespondenz und gegen Abend die Verlagsarbeit und der ganze Paketversand. Heute gibt es ein schönes Weihnachtsfest mit Freundinnen und Freunden. Es duftet schon den ganzen Tag nach wunderbaren Köstlichkeiten aus der Küche. Ich freue mich auf diese wunderbare Tafelrunde.
Freitag, 21. Dezember 2018
Das verschobene Geburtstagsfest war grossartig, der Weinverbrauch immens, der Kater verhält sich friedlich. Ich kann hoch motiviert weiter malen.
Donnerstag, 20. Dezember 2018
In den letzten Wochen bin ich intensiv am Malen. Es gibt einige Arbeiten, die ich endlich zu Ende bringen will. Monika kocht heute für unsere Geburtstagsgäste. Wir feiern jedes Jahr im Dezember ein grosses, gemeinsames Schützenfest. Urs Klauser, Monika und ich haben am 10. Dezember gemeinsam Geburtstag.
Montag, 17. Dezember 2018
Um elf Uhr hatten wir ein sehr gutes Gespräch mit einer Künstlerin bei Visarte in Zürich. Wir suchen eine Nachfolgerin für Alex Meszmer für den Zentralvorstand.
Am Nachmittag traf ich mich mit Vanja Hutter. Sie erledigt alle Anmeldungen für das VLB Verzeichnis und sie betreut auch unsere Homepage vom Vexer Verlag.
Sonntag, 16. Dezember 2018
Die letzten Tage waren sehr intensiv mit all den Ausstellungseröffnungen vom Heimspiel. Ich konnte sehr viele Künstlerinnen und Künstlern treffen, die ich sonst nicht so oft sehe. Die vielen Gespräche und Diskussionen über Kunst und Kulturpolitik haben mir grossen Spass gemacht. Es gibt bei solchen Anlässen natürlich auch sehr viel Eitelkeit, Frust und unerfüllte Hoffnungen. Um eine kontinuierliche Förderung des regionalen Kunstschaffens zu gewährleisten, wäre es notwendig, dass jedes Jahr eine Ausstellung für die regionalen KünstlerInnen organisiert wird. Das hat sich seit Jahrzehnten sehr bewährt in Basel, Aarau, Bern, Graubünden, etc.
Am Abend haben wir ein sehr schönes Konzert besucht im Palais bleu in Trogen mit Petra Ronner und Thomas Bächli. Eric Satie vierhändig, "en habit de cheval". Ein wunderbarer musikalischer Wochenabschluss.
Samstag, 15. Dezember 2018
Vera musste am Mittag schon wieder los für ihren Rückflug nach Berlin. Die gemeinsame Zeit war eindeutig zu knapp ... Am Abend haben wir uns noch den vierten Teil vom Heimspiel im Kunstmuseum Appenzell angeschaut. Der Museumsleiter Herr Scotti war restlos von seiner Arbeit begeistert. Er befand seine Auswahl als das ultimativ gelbe vom Ei. Das konnte man dann von der peinlichen Verköstigung der Gäste im Zeughaus Appenzell nicht behaupten. Pro Besucher gab es ein winziges "Siedwürstchen" und ein ebenso kleines "Wienerchen". Die Getränke mussten von den Besuchern selber bezahlt werden. Appenzell spart halt schon eifrig für das unnötige eigene Spital.
Freitag, 14. Dezember 2018
Heute konnte ich die frisch folierten Bücher wieder entgegen nehmen. Ich habe dann die Wartezeit genutzt, um in meiner Bibliothek alle Bücher von John Berger zu sichten und eine Auswahl mit nach Hause zu nehmen. Am Nachmittag ist dann Vera von Berlin eingetroffen und am Abend haben wir zusammen die Eröffnung vom Heimspiel in der Kunsthalle St. Gallen besucht. Vera präsentiert dort eine sehr beeindruckende Arbeit. Die Vernissage war super besucht und wir sind dann zusammen zum Kunstmuseum gefahren.
Donnerstag, 13. Dezember 2018
Am Morgen früh bin ich mit Monika nach Konstanz gefahren. Wir mussten einiges einkaufen und Pakete versenden. Ich bin dann mit dem Zug zurück nach St. Gallen gefahren. Das war richtig erholsam und erstaunlich schnell.
Am Abend waren wir zur ersten Eröffnung vom Heimspiel in der riesigen Ausstellungshalle in Dornbirn. Wir sind vor allem wegen Lika Nüssli dahin gefahren. Sie präsentiert in luftiger Höhe eine grosse Anzahl von ihren bemalten Tüchern. Der Besuch hat sich gelohnt. Christian Hörler ist einmal mehr ein spannender Eingriff im Raum gelungen und Stöcker Seelig präsentieren eine hintersinnige Arbeit mit ausgelegten Orientteppichen, in die der Schriftzug " ... wenn hier ein Mienenfeld wäre und ich in der ferne das Meer hören könnte ...
Ein guter Abend für die regionale Kunst.
Mittwoch, 12. Dezember 2018
Die letzten Tage hatte ich einigen Ärger. Die neuen Bücher waren total schlecht foliert. Ich musste alles noch einmal in die Buchbinderei zurücksenden. So etwas sollte in einem Hochpreisland wie der Schweiz eigentlich nicht passieren. Zum Glück ging das dann aber alles reibungslos. Die ganze Übung war einfach mit viel Arbeit verbunden. Kontrollieren, herumstehen und warten, frieren und dann alles neu einräumen.
Dienstag, 11. Dezember 2018
Ich habe den ganzen tag gemalt und am Abend die Veranstaltung im Ramen der "erfreulichen Universitäten" im Palace besucht. Rolf Bosshard und Thomas Stüssi machten eine sehr spezielle Performance zum Thema Verschwörungstheorien. Das war sehr aufschlussreich und unterhaltsam.
Sonntag, 9. Dezember 2018
Heute ist Aufräumtag. Mit einem gemieteten Lieferwagen haben wir alle Stühle, Tische, Gläser und die Restauflagen wieder in meinem Atelier- Lager verstaut.
Der Verlagsanlass am Samstag war eine ganz tolle Sache. In unserem Wohnraum hatten wir einen wirklich riesigen Büchertisch mit unseren Publikationen aufgebaut. Monika funktionierte ihr Büro um für all die selber zubereiteten Köstlichkeiten und für die Getränke, die sie für die Gäste vorbereitet hatte. Ab 14 Uhr war mein Malatelier, das ich zum Veranstaltungsraum umfunktionierte, zu jeder Stunde immer voll besetzt mit Publikum. Um 14 Uhr hat Reto Hänny sein wunderschönes Buch, das vor vielen Jahren zu seinem fünfzigsten Geburtstag erschienen ist, vorgestellt. Gestaltet wurde das damals vom Künstler Felix Humm, der in Mailand arbeitet. Nun haben wir die restlichen Bücher im Vexer Verlag aufgenommen und mit einer ISBN-Nummer versehen, damit dieses Werk endlich in allen Verzeichnissen erscheint und wieder lieferbar ist. Um 15 Uhr erzählte Benno K. Zehnder von seiner sechzehn Jahre dauernden Auseinandersetzung mit dem Farbkonzept das er für das Krankenhaus in Schwyz, zusammen mit den BSS Architekten, entwickelt hat. Benno ist ein sehr guter Erzähler und Vermittler. Das neu erschienene Buch «Architektur Farbe Licht Die Kunst von Benno K. Zehnder im Spital Schwyz» ist eine grossartige Würdigung seiner Arbeit.
Um 16 Uhr schilderte Katja Schenker den Entstehungsprozess ihrer grossen Kunst am Bau Arbeit für die Fachhochschule in Muttenz. Sie hat dort im Neubau von Pool Architekten vier Jahre lang vor Ort an ihrem monumentalen «Dreamer» gearbeitet.
Claudia Kübler hat dann aus ihrem Tagebuch gelesen und ihr Buch «Loch» vorgestellt.
Um 18 Uhr berichtete Lika Nüssli über die Arbeit an ihrem Buch «Vergiss dich nicht» und über die positiven Reaktionen, die sie an vielen Veranstaltungen entgegennehmen durfte. Das Buch entwickelt sich zu einem echten Bestseller in unserem Verlag. Am Schluss des Veranstaltungsprogramms berichtete ich über das grosse John Berger-Projekt, an dem ich nun schon mehr als ein Jahr arbeite. Ausgehend von einem Essay von Berger («Fellow Prisoners») entwickeln Schriftstellerinnen und Künstlerinnen Arbeiten zum Thema "Geografie der Freiheit". Ich plane zu eine grosse Publikation auf den Herbst 2019, die von Literatur Ost+ gefördert wird. Diese Förderplattform wurde entwickelt von Johannes Stieger und Dorothee Elmiger für die Ostschweizer Kantone.
Der Verlagsanlass war sehr gut besucht, wir haben sehr gut verkauft dank der interessanten Gäste. Die vielen aufmerksamen Zuhörerinnen und Zuhörer machen Mut und geben uns ein wunderbares Gefühl für weitere Projekte. Leider konnte Vera nicht dabei sein. Sie hatte einen wichtigen Termin für ein neues Buchprojekt in Berlin. Wir sehen sie leider erst am Freitag bei der Eröffnung vom Heimspiel in der Kunsthalle St. Gallen.
Freitag, 7. Dezember 2018
Ich war den ganzen Tag mit der Buchauswahl für die Verlagspräsentation beschäftigt. Nun sieht es ziemlich imposant aus, was ich da alles ausgelegt habe aus meinen 33 Jahren Verlagsarbeit. Jede Publikation hat ihre ganz eigene Geschichte. Da liegt nun ein riesiger Fundus von Erlebtem, Erlittenem und Genossenem auf den Büchertischen.
Donnerstag, 6. Dezember 2018
Monika hat einen Sprenger-Bus gemietet, um all die Gläser, Stühle, meine selbstgebauten Stehtische und eine grosse Auswahl an Büchern aus unserem Sortiment zu transportieren. Alles ist eingerichtet. Ein riesiger Büchertisch, der Veranstaltungsraum, mit Platz für rund vierzig Personen, der Raum für all das Essen und die Getränke. Auch all die Köstlichkeiten aus der Küche sind vorbereitet. Ich freue mich auf das tolle Programm mit Reto Hänny, Benno K. Zehnder, Katja Schenker, Claudia Kübler, Lika Nüssli, und auf meine Präsentation vom John Berger-Projekt.
Am Abend freuten wir uns auf die Preisverleihung der St. Galler Kulturstiftung. Bernard Tagwerker erhielt den grossen Kulturpreis. Ein sehr stimmiger Abend, mit einer sehr langen "Vorlesung" von Bernard Tagwerker, in der der Künstler die Kunstgeschichte bis weit - weit zurück aufrollte. Bei der Renaissance geriet er etwas ins Stocken und ich habe ihm dann später gestanden, dass ich froh war, dass er die Kunstgeschichte nicht bis zu den Höhlenbewohnern beschrieben hat. Ein gelungener Abend mit einer souveränen Corinne Schatz, einer starken Lesung von einem Text der jungen Autorin Anna Stern und einer schönen Würdigung des Performerduos aus Rapperswil.
Mittwoch, 5. Dezember 2018
Ich habe heute alles zusammengepackt und aufgeräumt in meinem Atelier an der Brauerstrasse. Für unsere traditionelle Verlagspräsentation "Schnäppchen & Häppchen" muss mein Atelier komplett ausgeräumt sein. Dann seifte ich wieder einmal den Holzboden nach langer Zeit.
Dienstag, 4. Dezember 2018
Sehr früh aufgestanden. Ich fuhr mit meinen Kunstschätzen aus dem Vexer Verlag nach Bern. Ich hatte ein sehr gutes Treffen in der Nationalbibliothek. Das ist ein sehr konzentrierter Ort, der ob seiner Bedeutung und Gewichtigkeit zusammenzubrechen droht. Das Gewicht der geschriebenen Geschichte drückt gewaltig. Am Mittag bin ich zum Proger spaziert mit meinem leeren Wagen und einem knurrenden Magen. Spontan besuchte ich den Vatter & Vatter Verlag und hatte eine sehr schöne Begegnung mit Annina Schneller. Klug, kompetent und sympathisch. Dann ab ins Lehrerzimmer auf der gegenüber liegenden Seite im Innenhof. Ein Treffpunkt für einen Imbiss, ein Gals Wein, inmitten von Kunst und ausgewählten Büchern. Ich habe eine feine Suppe genossen und bin dann bald zum Bahnhof. Ich musste rechtzeitig in Zürich sein für eine Budget Sitzung von Visarte Schweiz.
Montag, 3. Dezember 2018
Ich mag Montage. Da ist immer etwas Hoffnung, dass die Woche frisch und etwas weniger hektisch geplant werden kann. Nach dem lesen von allen E-Mails, die sich immer am Wochenende anstauen, verfliegt diese Hoffnung dann immer wieder relativ rasch. Heute war ich damit beschäftigt, alle Vorzugsausgaben, Original - Künstlerbücher und Raritäten zusammen zu stellen für meinen Besuch in der Nationalbibliothek. Ich habe alle Schätze sorgfältig verpackt und vorsichtig in meinen übergrossen Rollwagen gelegt. Es war sensationell. Alles hat haargenau in den Wagen gepasst. Wirklich randvoll stand der nun vor meiner Türe. Das gab mir ein wunderbares Gefühl von Stimmigkeit.
Am Abend besuchte ich die zweite Versammlung zum neuen Kulturkonzept für die Stadt St.Gallen in der Lockremise. Das Thema bewegt. Es waren aus allen Sparten sehr engagierte Leute da. Meine Meinung ist gemacht. Die Stadt muss durch den Kanton entlastet werden bei den grossen Museen und Kulturinstitutionen. Nur so wird es möglich sein, mehr Geld für frei organisierte Kultur ausgeben zu können.
Sonntag, 2. Dezember 2018
Heute Morgen habe ich zusammen mit Monika zwei kleine aber sehr schöne Arbeiten bei Florian Vetsch aufgehängt. Ich habe ihm das schon vor mehr als einem Jahr versprochen. Die letzten drei Tage war ich in Schwyz. Am Donnerstagabend feierten wir die Buchpremiere von Benno K. Zehnder. Architektur Farbe Licht. Ein 16 Jahre dauerndes Farbkonzept für das Spital in Schwyz, das der Künstler zusammen mit Alfred Sutter von BSS Architekten kontinuierlich weiter entwickelt hat. Das Buch ist grossartig geworden. Anne Hofmann hat die Gestaltung gemacht. Die tollen Fotos sind von Seraina Wirz. Es gibt sehr schöne Texte von Erwin Koch, Silvia Henke, Jürg Krummenacher, Alfred Suter, Gabriela Christen, Kerstin Moeller, Anselm Burr, Dieter Geissbühler und von Benno K. Zehnder. Monika ist am Freitagmorgen nachgekommen und gemeinsam haben wir alles Sehenswerte von Schwyz angeschaut. Den Spital, die Kirchen, das Museum, fast alle Restaurants, Kaffees etc. Gehaust haben wir im Hotel Hirschen. Am Samstagmorgen trafen wir uns mit dem Künstler, dem Architekten und interessierten Gästen zu einer gelungenen Buchpräsentation in der Buchhandlung Tau in Schwyz. Wir erlebten ein richtig anregendes Wochenende mit einer sehr schönen Rückfahrt über das naturbelassene Riet von Rotenturm.
November 2018
Mittwoch, 28. November 2018
Treffen mit Andres Müry, Besprechung vom Buchprojekt über Peter Wirz.
Dienstag, 27. November 2018
Treffen mit Rolf Bossart. Buchprojekt Besprechung.
Montag, 26. November 2018
Ein guter Arbeitstag und am Abend eine sehr schöne Ausstellungseröffnung von Pia Hug im Museum im Lagerhaus.
Sonntag, 25. November 2018
Die letzten drei tage waren sehr intensiv. Ich beteiligte mich an der Buchmesse VOLUMES in der Kunsthalle in Zürich. Am Freitag half mir Monika, die schweren Bücher im Zug nach Zürich zu transportieren. Die Messe war insgesamt sehr erfolgreich für uns. Wir haben gut verkauft, interessante Leute getroffen und gute Kontakte geknüpft. Es war vor allem am Sonntag alles sehr offen und positiv. Ich konnte mich mit Sarah Zürcher treffen und das anstehende John Berger Projekt diskutieren und ich hatte Zeit die wunderbare und radikale Ausstellung von Maria Eichhorn im Migros Museum anzuschauen. Für mich ist das die Ausstellung des Jahres. Konsequent, eindrücklich und blitzgescheit ist diese Künstlerin.
Am Abend bin ich mit meiner verbliebenen Bücherlast glücklich und erfüllt nach St. Gallen zurück gefahren.
Dienstag, 20. November 2018
Ich bin früh nach Zürich gefahren zu einer Sitzung bei Visarte. Wir haben über das Künstleratelier in Sciaredo diskutiert und überlegt, wie sich die Visarte hier einbringen könnte. Ich möchte diesen Ort möglichst bald besuchen. Im Moment liegt viel Sturmholz im grossen Garten, das weggeräumt werden muss.
Am Mittag hatte ich dann eine Baustellenbesichtigung in Zürich, um die Farbe eines Betonmusters zu beurteilen, das wir für ein Kunst am Bau Projekt ausführen wollen.
Sonntag, 18. November 2018
Ein schöner Spaziergang mit Freunden in Berg SG, mit guten Diskussionen, feinem Essen und einer schönen, spontanen Gesangseinlage von einigen Gästen.
Freitag, 16. November 2018
Die letzten zwei Tage in Kopenhagen waren anstrengend aber sehr interessant. Die Diskussionen am Kongress waren sehr dicht, anregend und ergiebig. Gemeinsam haben wir am Abend das riesige neue Kunstzentrum in einer ehemaligen Schiffswerft ausserhalb von Kopenhagen besucht. Die potentesten Galerien, die wichtigsten Ausstellungshäuser und die reichsten Sammler sind daran beteiligt. Hochfinanz in allen Lagen. Irgendwie hatte ich den Eindruck von einer gigantischer Spekulationsmasse unter dem Deckmantel aktuelle Kunst. Ich bin gespannt, wie dieser Ort in zehn Jahren aussieht. Das anschliessende, gemeinsame Nachtessen in einem Künstlerlokal war sehr unterhaltsam. Am Donnerstag besuchte ich das Kunstmuseum. Es hat mich sehr gefreut, nicht nur internationale, sondern vor allem sehr spannende und für mich unbekannte Dänische Künstlerinnen und Künstler mit tollen Werken zu sehen.
Dienstag, 13. November 2018
Am Mittag hatte ich einen Termin mit Diane, um mich für einen Kulturkongress in Kopenhagen vorzubereiten. Ich wollte mit ihr meinen englischen Text vorbereiten. Bei diesem Kongress geht es um Künstler Honorare. Ein Thema, das uns bei Visarte Schweiz schon lange beschäftigt. Bei Ausstellungen werden alle bezahlt. Die Aufsicht, das Aufbauteam, Die Direktoren, die Kunstvermittlerinnen, die Putzmannschaft etc. Nur die Kunstschaffenden arbeiten in den meisten fällen für Ruhm und Ehre. Eingeladen wurde ich für den Kongress in Kopenhagen von Marianne Burki von Pro Helvetia.
Am Abend bin ich nach Winterthur gefahren. Im Materialarchiv der Fachhochschule für Architektur wurde meine Arbeit für das Stadtmuseum in Aarau präsentiert. Es wurden Ausschnitte aus dem Dokumentarfilm von Sandra Gisin von Donkey shot. Es diskutierten anschliessend Christian Severin, Architekt, Lukas Metternich, Modellbauer, Stefan Stüssi Betongiesser und ich über die Fassade von Aarau. Moderiert wurde der Anlass von Stefanie Müller De Pedrini von der Fachhochschule.
Montag, 12. November 2018
Karl Manfred hat mir gestern die Ausstellungsräume vom Kunstverein, viele schöne Orte in Baden Baden und sein eindrückliches Atelier gezeigt. Suzanne hat am Abend ein wunderbares Essen aufgetischt und wir haben uns blendend unterhalten. Am Morgen um neun trafen wir uns wieder in der Küche zum Frühstück. Suzanne hat uns den frischen, selbst gemachten Quittengelee aufgetischt. Ich habe dann eine Gelee Zeichnung von uns drei als Gästebucheintrag gemacht. Karl Manfred und ich sind dann noch einmal durch die Stadt gewandert. Er hat mir die historische Trinkhalle gezeigt und ich habe noch einmal die Ausstellungsräume angeschaut. das Ausstellungsbudget ist sehr schmal. Ich muss mir etwas einfallen lassen. Am Mittag war ich schon wieder beim Bahnhof. Die Rückreise machte ich nun über Basel und Zürich.
Sonntag, 11. November 2018
Die zwei Tage im Kunstmuseum mit den Vexer Büchern waren sehr erfolgreich. Heute Morgen habe ich nach einem schönen Frühstück mit Ei meine Sachen zusammengepackt. Angesagt ist ein Besuch bei Karl Manfred Rennertz in Baden-Baden. Ich fuhr über Konstanz. Im Zug sass schlafend ein total betrunkener Engländer ohne Ticket und ohne Geld. Er erzählte dem Zugbegleiter, dass er seine Ex. Frau und seine Kinder besuchen wollte. Da sei aber alles schief gelaufen. Nun sass er ohne Geld im Zug und musste wieder aussteigen. Ich kann mir nicht vorstellen, wie dieser unglückliche Mann je wieder nach England zurückkommen wird.
Samstag, 10. November 2018
Heute wurde ich um sieben Uhr geweckt durch das Telefon. Irgend ein Idiot aus Indien war am Apparat, der mir eine neue Homepage verkaufen wollte. Ich war ziemlich sauer und meine Müdigkeit trieb mich noch einmal ins Bett. Die Buchpräsentation im Kunstmuseum dauerte bis 22.00 Uhr. Das war ziemlich anstrengend und recht erfolgreich. Mein Platz ist neben dem Verlag von Dino Simonett (da habe ich vor Jahren ein signiertes Buch von Tilda Swinton gekauft. Eins meiner kleinsten und liebsten Bücher) Hinter mir ist der Bücherstand von der Edition Patrick Frey. Die haben in diesem Jahr sage und schreibe 33 Bücher herausgegeben. Wir haben es auf sechs Titel gebracht. Mehr geht einfach nicht, wenn man das Leben mit Kunst verdienen muss.... Ich konnte mir zwischendurch den animierten Kurzfilm anschauen von Michaela Müller. Der Film ist wirklich grossartig gemacht.
Ja und nun muss ich los mit einer neuen Ladung Bücher. ich werde auch die Erstausgaben von Roman Signer Skulptur mitnehmen von 1987. Das Buch gibt es nun auch auf Chinesisch.... da soll mal jemand sagen wir hätten keinen Markt...
Freitag, 9. November 2018
Heute muss ich mich vorbereiten für die Nachtschicht im Kunstmuseum St. Gallen. Im Mittelpunkt steht die Ausstellung "GOOD LIFE BOOKS", Raum für zeitgenössisches Publizieren".
Um neun Uhr sind die Bücher von Siegfried Kaden von der Druckerei aus Spanien angeliefert worden. Sigi lebt schon lange Zeit in Kuba. Im Buch sind viele Portraitfotos seiner Freunde abgebildet, die er mit Bleistift überarbeitet und ironisiert hat. Wir haben dieses Buch gemeinsam mit der Edition Staeck in Heidelberg herausgegeben. Ein Freundschaftsdienst für Sigi Kaden, den ich schon seit den 80er Jahren kenne. Er war immer präsent bei den Eröffnungen bei Christian Gögger in München und er hat mich 1991 eingeladen für den Kulturkongress in Bitterfeld. Ich zeigte damals einen aus Holz geschnitzten Hasen auf einem Ei sitzend, den dann Rolf Staeck gekauft hat. Maria Eichhorn, Felix Droese, die Gebrüder Staeck und viele weitere grossartige Menschen aus der Kunstszene waren damals dabei. Ja und nun liegen diese Bücher von Siegfried bei mir. Agathe Nisple und Migg aus Appenzell sind auch darin verewigt.
Nun erwarte ich Monika Dillier. Sie bringt Originalbücher vorbei für eine Präsentation. Ja und dann muss ich endlich alles zusammenpacken.
Donnerstag, 8. November 2018
In den letzten Tagen habe ich mich vor allem um mein grosses Buchprojekt zum Thema "Geografie der Freiheit" gekümmert. Die ersten Texte sind bereits eingetroffen. die Ideen für den Kunstteil wachsen. Stefan Rohner hat mir in Berlin von vier Porträts über John Berger erzählt, die von der Schauspielerin Tilda Swinton, Christopher Roth, Colin MacCabe und Bartek Dziadosz aufgenommen wurden. Tilda Swinton hätte ich bei meinem Projekt gerne dabei. Man darf ja träumen - oder? Um fünf Uhr bin ich bei Doktor Huber um über meinen Blutdruck zu diskutieren. Spontan, angenehm, vertrauensvoll. Am Abend waren André Gunz und Irene bei uns zu Gast. Monika hat fein gekocht. Für die Truthankeule habe ich ein Feuer in unserem Holzofen vorbereitet, damit das Bein richtig schön durchschmoren konnte. Herrlich. André und Irene haben 9 Jahre in Berlin gelebt und hatten viel zu erzählen.
Montag, 5. November 2018
Am Morgen hatte ich viel zu tun mit der Aufarbeitung der Messe in Frauenfeld und mit der in den letzten Tagen liegengebliebenen Post und den hunderten von unbeantworteten e- mails. Am Mittag bin ich nach Zürich gefahren für eine lange und intensive Sitzung vom Visarte Zentralvorstand. Am Schluss haben wir Regine geehrt für ihre erfolgreichen zehn Jahre, die sie nun schon die Geschäftsstelle von Visarte leitet.
Sonntag, 4. November 2018
Die Messe in Frauenfeld war für mich und den Vexer Verlag sehr gut. Das Interesse an unseren Publikationen war gross. Zum Messe-Hit wurde die Monographie über David Bürkler und sein Werk. In der Region kennen und vermissen sehr viele ihren Freund David. Für viele scheint David auch stellvertretend zu sein für all die vom offiziellen Kultursystem vergessenen, unterschätzten und vernachlässigten Kunstschaffenden zu sein. Vincenzo Baviera hat die Arbeit von David sehr treffend beschrieben. David war einer, der meisterhaft internationale Kunst nacherzählt, nachempfunden und ganz neu und eigenwillig interpretiert hat. Für mich hat David ganz persönliche, bildhafte Kommentare zur Zeit-Kunst geschaffen. Kunst ist für mich eine bildhafte Sprache, die von uns allen benutzt und weiterentwickelt werden kann.
Stark beachtet wurde auch die Publikationsreihe "Kunst und Bau" und die zwei neuen Nummern von Lorenz Oliver Schmid und das monumentale Werk "Dreamer" von Katja Schenker.
Feitag, 2. November 2018
In den nächsten drei Tagen bin ich an der Buch- und Druckkunstmesse in Frauenfeld. Um 10 Uhr habe ich alles eingerichtet. Monika hat mich mit den vielen Büchern zur Shedhalle gefahren. Um 11 Uhr hatte ich dann schon einen Termin mit Karl Manfred Rennartz für eine Ausstellungsbesprechung.
Oktober 2018
Mittwoch, 31. Oktober 2018
Am Mittag wurde ich informiert über die Ausstellungseröffnung von Peter Kamm in der Vadiana. Ich bin dann spontan dahin gegangen weil ich Peter schon sehr lange nicht mehr gesehen habe. Gezeigt werden Arbeiten seiner Künstlerfreunde aus seiner Zeit in der Atelierwohnung in Rom und seine Beschäftigung mit Aby Warburg.
Montag, 29. Oktober 2018
Zusammen Mit Regine Helbling nach Bern gereist. Wir hatten einen Termin beim Bundesamt für Kultur, um unsere aktuellen Themen vorzustellen und gemeinsam die Leistungsvereinbarung zu überprüfen. Das Gespräch hat wieder einmal aufgezeigt, wie viele Themen wir bei Visarte bearbeiten. Wir bleiben dran - es gibt noch viel zu tun.
Sonntag, 28. Oktober 2018
weitermalen... und am Abend Geburtstag feiern mit Fredi Altherr
Samstag, 27. Oktober 2018
Heute bin ich sehr früh aufgestanden. mein Zug nach Bern ging schon um 7.25 und ich war kurz vor zehn Uhr im Progr in Bern. Wir hatten am Morgen eine Gruppenkonferenz mit Delegierten aus der ganzen Schweiz von allen Visarte Gruppen. Wir stellten die neue Homepage vor und diskutierten anschliessend das aktuelle Berufsbild von Künstlerinnen und Künstlern. Am Nachmittag hatten wir in der Aula eine öffentliche Diskussion mit vier Inputreferaten zum Thema "Von Kunst leben - aber wie". Der Künstler Christian Jelk, der Künstler und Philosoph Julius Weber, die Performerin Irene Maag und der Maler Hanspeter Hofmann trugen ihre spannenden Inputreferate vor. Das Ganze wurde moderiert durch Christoph Doswald. Nach einer Pause gab es eine witzige und freche "Nachäffung" des Vorgetragenen durch die Berner Autorin und Slampoetin Sandra Künzi. Die anschliessende Diskussion zeigte die vielen existenziellen Fragen zum Thema Kunst und Geld.
Für mich war das eine wirklich spannende Veranstaltung.
Freitag, 26. Oktober 2018
Den ganzen Tag gemalt. Am Abend hat uns Claudia Kübler besucht. Sie hat wunderbare Originalbücher mitgebracht. Monika hat sehr fein gekocht. Ein sehr schöner Abend.
Mittwoch, 24. Oktober 2018
Am Morgen war ich in meinen Atelier- und Lagerräumen an der Lukasstrasse. Der Liftmonteur hatte sich angemeldet und am Nachmittag gab es eine Besprechung auf dem Liegenschaftenamt der Stadt St. Gallen. Ich bin konfrontiert mit unakzeptablen Nebenkosten , die die Stadt von mir fordert. Herr Ippen erschien mit einem riesigen Stapel von Abrechnungen. Gezeigt hat er mir aber keine.
Dienstag, 23. Oktober 2018
Heute früh eine schöne Zugreise mit der Bodensee - Toggenburg Bahn nach Pfäffikon und dann mit der S-Bahn nach Horgen. Ich musste meine neue Holzschnittserie signieren, die ich für die XYLON Zeitschrift gemacht habe. Der Titel: "Vier Holzschnitte für ein Baby, dessen Grossvater das Stricken verlernt hat".
Am Nachmittag hatte ich noch eine Körpertherapie bei Theresa und am Abend wurde eine Buchpremiere gefeiert. Kilian Meyer und Adrian Riklin haben für die WOZ das Buch "Frau Huber geht nach Strassburg" herausgegeben. In diesem Buch wird auch mein Fall geschildert von der Beschlagnahmung meiner Werke "drei Nächte drei Bilder" in Fribourg 1981 und die anschliessenden Gerichtstermine bis zum Europäischen Gerichtshof in Strassburg. Das war ein spannender und lebendiger Abend mit viel interessiertem Publikum. Die Podiumsdiskussion wurde geleitet von Etrit Hasler. Mit dabei waren die Juristin Vanessa Rüegger, Ständerat Paul Rechsteiner und ich. Für mich war das eine weitere Reise mehr in meine Vergangenheit. Da kommen immer noch sehr intensive Emotionen hoch.
Montag, 22. Oktober 2018
Wir sind früh aufgestanden in Berlin für unseren Rückflug nach Zürich. Es braucht alles immer so viel Wartezeit. Der Flug hatte Verspätung. Ich war etwas unruhig, weil ich um 13.30 Uhr eine Wettbewerbspräsentation für ein Kunst am Bau Projekt in St. Gallen vereinbart hatte. Es hat aber alles geklappt. Wir konnten unsere Koffer nach Hause bringen und ich eilte mit meinen Unterlagen zur Besprechung. Die letzten 300 Meter musste ich rennen, um dann pünktlich vor Ort zu sein.
Meine Projektvorstellung war OK aber sehr schwer einzuschätzen. Jetzt heisst es geduldig auf den Entscheid warten
Sonntag, 21. Oktober 2018
Die letzten Tage waren sehr anstrengend und sehr intensiv. Ich war jeden Tag von 11 Uhr bis 20 Uhr an der Buchmesse und habe tausende von interessierten Menschen gesehen. Eine unglaubliche Masse von Buchideen und von neugierigen Gestalterinnen, Gestaltern, Kunstschaffenden und Produzenten. Am Abend rauchte jeweils mein Kopf und ich wusste nicht mehr ob ich sitzen oder stehen sollte. Der Verkauf war bis zur letzten Stunde eher mässig, dann folgte aber zum Schluss am Sonntagabend ein kaum zu bewältigender Ansturm. Viele hatten bis zum letzten Moment gewartet, um sich für ihr Lieblingsbuch zu entscheiden. Zum Glück waren es nicht wenige, die sich dann für ein Werk vom Vexer Verlag entschieden haben. Grossartige Tage, viele Anregungen und gute Gespräche... wir könnten gleich wieder ein dutzend spannende Bücher herausgeben... Vera und ich haben dann alles zusammengepackt, ein Taxi bestellt und brachte die restlichen Bücher ins Atelier von Vera. Zum Auslüften sind wir dann zu Fuss bis zur Urbanstrasse spaziert und konnten unsere Eindrücke austauschen. Monika hatte ein feines Essen vorbereitet. Ein schöner Abschluss. Nach einem weiteren Nachtspaziergang durch Kreuzberg haben wir wunderbar geschlafen.
Für fühlten uns in den letzten Tagen im Atelier von Vera, inmitten von ihrer Kunst, wie ein junges Künstlerpaar in einer pulsierenden Stadt. Mir ist meine Zeit von 1991 wieder sehr nahe gekommen als ich für ein Jahr, auf Einladung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes, in Berlin gelebt habe. Ich habe ja damals gleich um die Ecke im ehemaligen Ärztehaus von Betanien gewohnt und gearbeitet. Meine Nachbarn waren Svetlana und Igor Kopystiansky. In Bethanien arbeiteten damals unter Anderem auch Daniele Boetti, John Miller und Aura Rosenberg. Als weiterer Gast lebte Nan Goldin in Berlin... Das war eine intensive Zeit.
Donnerstag, 18. Oktober 2018
Heute fliegen wir nach Berlin und freuen uns auf Vera, Jérémie und auf unser Enkelkind. Monika wird sich um Shoan kümmern und Vera und ich sind beschäftigt mit der Buchmesse "Friends with books" im Museum im Hamburger Bahnhof. Nach unserer Ankunft sind wir direkt zu Vera nach Kreuzberg gefahren. Erik Steinbrecher macht eine Inszenierung rund um seine neue Publikation "METALSTIL", die an diesem Abend in den Ausstellungsräumen vom Vexer Büro Berlin vorgestellt wird. Es waren viele Freunde von Vera da, viele Künstlerinnen und Künstler, unter anderem Florian Dombois und Thomas Huber und lustigerweise eine unerwartete Delegation aus St.Gallen, mit Andrea Vogel und Stefan Rohner.
Es wurde ziemlich spät. Monika und ich hausten im Atelier von Vera und konnten uns gleich hinlegen.
Mittwoch, 17. Oktober 2018
Eine ganze Woche ohne Termine. Es ist fast nicht zu Glauben. Die fünftägige Schreibpause beweist, dass ich mir Zeit genommen habe für eine intensive Malerwoche. Ich muss ja schauen, dass ich mein Herbstbild vor der Winterzeit vollenden kann. Sonst muss ich wieder ein Jahr auf die richtige Stimmung warten.
Donnerstag, 11. Oktober 2018
Ich hatte noch bis um 14 Uhr Zeit, alle meine Entwürfe zu überprüfen, zu ordnen, zu optimieren und zu fotografieren, dann fuhr ich nach Zürich und konnte um 16 Uhr alles abgeben. Anschliessend hatte ich bei Visarte eine spannende Sitzung zum Thema des heutigen Berufsbildes von Künstlerinnen und Künstlern. Persönlich weiss ich ja wie vielfältig meine Arbeit ist. Das beginnt am Morgen früh mit Blutdruck messen (man steht ja unter Druck) und dann folgt das Zeitung lesen. Ein schneller Blick ins St. Galler Tagblatt, das immer dünner wird. Dann kommt etwas intensiver der Tagesanzeiger dran. Die Zeitungslektüre wird immer mehr zu einem Ärgernis. Seit einem Jahr bekommt man das Gefühl, dass die Welt nur noch aus Trump und Trampeln besteht. Ein Graus. Die Kulturseiten gleichen immer mehr einer Wohlfühlzone für Freizeitplaner. Für Kunst ist da wenig Platz. Ausstellungsbesprechungen gibt es kaum mehr.
Nach dem Kaffee folgt dann meistens das Lesen der angestauten Mails. Es kommt oft vor, dass ich bis zum Abend gar nicht mehr vom PC wegkomme... Nun ist in dieser Woche aber alles ganz anders. Ich will endlich malen und die Zeit nehme ich mir.
Mittwoch, 10. Oktober 2018
Ich habe den ganzen Tag bis in die Nacht hinein Ornamente entworfen, Farbkonzepte ausprobiert und Ideen geprüft für den Einsatz von Kunst im anstehenden Architekturwettbewerb.
Dienstag, 9. Oktober 2018
Um elf Uhr traf ich in Zürich die junge Architektin Yasemin, um ein Wettbewerbsprojekt zu besprechen. Ich finde es immer sehr spannend, wenn ich schon in der Planungsphase mitdenken kann, wie und wo bei einem Gebäude eventuell Kunst eingesetzt werden könnte. Bis um 14 Uhr hatten wir alle Pläne diskutiert und Ideen besprochen. Für mich steht einiges an Denkarbeit an.
Um 15 Uhr hatte ich dann einen Termin mit Marianne Burki von Pro Helvetia. Wir werden mitte Oktober gemeinsam zu einem internationalen Kongress nach Kopenhagen reisen, bei dem das Thema Künstlerhonorare besprochen wird. Es wird immer wichtiger, dass Förderstellen über das Thema einer gerechten Entschädigung diskutieren für Künstlerinnen und Künstler. Im Ausstellungsbetrieb werden ja alle bezahlt. Die Kuratorinnen und Kuratoren, die Aufbautruppe, die Textschreiber, das Aufsichtspersonal, das Putzteam etc. Nur die Kunstschaffenden stehen im regen und gehen leer aus. Sie dürfen ja schliesslich ihre Kunst zeigen und können hoffen, dass sie berühmt werden. Kunst ist aber leider nicht mehr so einfach zu verkaufen und die Erwartungen des Kunstbetriebs werden immer grösser. Jeder kleine Provinzkünstler muss sich messen lassen mit den Materialschlachten der ganz Grossen... und oft ist am Ende nicht klar wer die Materialkosten übernehmen wird.
Montag, 8. Oktober 2018
Heute morgen war viel los. Monika machte sich auf die Reise nach Italien mit ihrem neu - alten Nissan, den wir vor einigen Tagen spontan in einer Autogarage in Appenzell gekauft haben. Das grosse Auto sieht sehr schwarz aus. In Wirklichkeit ist es dunkel obergine. Man sieht die Farbe aber nur bei Sonnenschein. Das ist für mich rätselhaft. Ich habe mit vorgenommen meine Zeit zum Malen zu nutzen. Es wird Zeit, mein Herbstbild vom letzten Jahr endlich fertig zu bringen, bevor es wieder Frühling wird.
Sonntag, 7. Oktober 2018
Wir waren am Mittag eingeladen zu einem wunderbaren Hackbraten mit Ofenfritten und Jasstraining...
Samstag, 6. Oktober 2018
Eigentlich hatte ich einen ganz ruhigen Samstag geplant. Am Schluss hatte ich einen ziemlich anstrengenden Gartentag. Zuerst schnitt ich beim Vorbau unsere vermieteten Hausteils die extrem wuchernden Kletterpflanzen und Buschrosen zurück. Dann pickierte ich etwa zwei Stunden lang die weissen und roten Radieschen. Ich habe keine Ahnung ob wir im nächsten Jahr fähig sein werden all diese scharfen Dinger essen zu können.
Freitag, 5. Oktober 2018
Heute musste ich einige kritische Sachen organisieren und viele Telefonate führen. Um 14 Uhr war ich im Atelier für einen Termin mit dem Elektriker. Die Stadt verlangt viel zu hohe Kosten für meinen bescheidenen Stromverbrauch. Ich will einen eigenen Strohmzähler.
Donnerstag, 4. Oktober 2018
Die letzten Tage konnte ich in Ruhe malen. Heute fuhr ich nach Zürich um Projekte von Visarte zu besprechen. Um 12 Uhr fuhr ich dann weiter nach Biel für die Abschiedsfeier des verstorbenen, langjährigen Visarte Präsidenten von Biel. Ich habe den engagierten und liebenswürdigen Robert Schüll immer sehr geschätzt.
Mittwoch, 3. Oktober 2018
Kurz entschlossen habe ich heute Monika begleitet, um einen Nissan zu testen. Wir brauchen ein stärkeres und grösseres Auto. Bücher sind schwer, Kunst ist sperrig und die notwendigen Fahrten werden länger...
Am Abend fuhr ich nach Zürich. Ich habe einen Artikel gelesen, dass die Koreanische Schriftstellerin Bae Shua im Literaturhaus lesen wird. Sie ist Artist in Residenz in Zürich. Das war ein sehr guter Abend. Am Schluss las Bae Shua einen Text auf Koreanisch. Eine sehr musikalische Laut-Sprache. An diesem Abend habe ich wieder einmal Reto Hänny getroffen und wir verabredeten dann gleich ein Projekt. Er wird bei unserer Verlagspräsentation in St. Gallen am 8. Dezember sein Buch "Frühling Primavera Printemps Spring Time" vorstellen, das zu seinem 50. Geburtstag erschienen ist, das aber doch nicht wirklich existiert...
Montag, 1. Oktober 2018
Telefonthermin mit der Schauspielerin Jeanne Devos. Ich möchte sie engagieren für eine Lesung von einem Text von John Berger. Alles klappt.
September 2018
Sonntag, 30. September 2018
Nach dem Geburtstagsfest das grosse gemeinsame Frühstück, ein schöner Spaziergang mit dem kleinen Soan und dann der Abschied. Schöne emotionale Momente. Es ist schon spannend. Da sind wir wieder einmal im Bündnerland und genau heute kommt eine sehr spannende Anfrage für ein Kunst und Bau Projekt, aufbauend an den Ornamenten, die ich vor einigen jahren für zwei Häuser in Champher entworfen habe.
In Chur haben Monika und ich halt gemacht, um die Ausstellung von Sahra Magüser im Labor des Kunstmuseums anzuschauen. Sahra hat eine riesige, raumsprengende Skulptur aufgebaut mit dem Titel "Teilkörper". Ein schwarzer, in der Mitte aufgeschnittener "Berg", gebaut aus einem Holzgerüst, Stoff, Gips und schwarzem Pigment.
Samstag, 29. September 2018
Um zehn Uhr habe ich mich aufgemacht zu einer langen Bahnreise nach Muttenz. Ich war unterwegs mit der neuen Kunst und Bau Nummern von Katja Schenker, die wir im Vexer Verlag herausgegeben haben. Katja hat einen sehr eindrücklichen Monotih aus Beton, Holz, Metall und weiteren Gegenständen aufgebaut, ausgegossen und aufgesägt im neuen Campus der Fachhochschule in Muttenz. Der Bau wurde von pool Architekten geplant. Eine wirklich gelungene und imposante Anlage. Ich traf viele Kunstschaffende, die ich lange nicht gesehen habe, ich hörte mir die Rede von Katja an und rannte dann zum Bahnhof, um nach Breil Brigels zu fahren. Unsere Freundin Flurina feiert ein grosses Geburtstagsfest. Ich hatte eine unterhaltsame Fahrt über Basel, Zürich und Chur.
Freitag, 28. September 2018
Monika ist heute Morgen zusammen mit der jungen Familie ins Bündnerland gefahren. Ich malte weiter an meinem Herbstbild und vergass meine Körpertherapiestunde. Theresa hat dann telefoniert und ich bin mit dem Fahrrad in Rekordzeit nach St. Fieden gefahren. Ich denke es waren höchstens drei Minuten... aber ziemlich gefährliche Minuten. Zum Glück ist alles gut gegangen. Ich wusste gar nicht, dass ich so schnell sein kann.
Am Abend besuchte ich die Vernissage von Valentina Stieger und von Renato Leotta in der Kunsthalle. Eine eindrückliche Ausstellung. Leotta präsentiert eine umfassende Sandsammlung von Stränden in Italien und Valentina präsentiert eine Installation mit Wachsobjekten, die durch ein eingegossenes, weisses Tau zusammengehalten werden. An den Rändern des Ausstellungsraums liegen vereinzelte, weissse Socken.
Mich hat das alles sofort an die Flüchtlingsdramatik am Meer erinnert. Total unterkühlte Brisanz.
Donnerstag, 27. September 2018
Familien- und Maltag.
Mittwoch, 26. September 2018
Heute gab es viel zu besprechen mit Vera. Das neugeborene Kind, der Alltag, die Kunst- und Buchprojekte, das Leben, etc. Am Abend veranstalteten wir im Freien ein wunderbares Grossfamilienessen zusammen mit Ruth und Hermann.
Dienstag, 25. September 2018
Ich habe den ganzen Tag an einem neuen Herbstbild gemalt und am Abend besuchte ich eine Veranstaltung von Olav Nicolai in der Lockremiese. In der Sandinstallation von Olav wurde der Film Zabriskipoint von 2010 ohne Ton abgespielt. Dazu improvisierte der Künstler mit einem Kollegen zusammen einen eigenen Soundtrac. Das war sehr spannend. Ich musste dann aber sofort nach hause. Wir erwarteten vera und Jérémie mit unserem Enkelkind Soan und mussten noch einige Vorbereitungen treffen.
Montag, 24. September 2018
Bin sehr früh aufgestanden und nach Zürich gefahren für eine Präsentation. Wir planen eine neue Webseite für Visarte Schweiz. Das kommt alles sehr gut. Am Mittag hatte ich dann noch eine Besprechung für ein grosses Kunst am Bau Projekt. Ich war im La Stanza verabredet. Nach einem sehr langen Fussmarsch habe ich die Bar nach vielem Nachfragen dann doch noch rechtzeitig gefunden.
Sonntag, 23. September 2018
Zusammen mit Monika sind wir in den Thurgau gefahren zum Frühstück bei Gisi und Ueli. Anschliessend spazierten wir auf dem mehr als dreistündigen Panoramaweg oberhalb des Bodensees. Ich sah dabei eine der grössten Eichen der Schweiz, hunderte von schwer behangenen Apfelbäumen, den Mühlebach mit den alten Wehren, die Berge, den See und die sich dauernd verändernden Wolken. Laut Wetterprognose war ein gewaltiger Sturm mit starken Windböen und Regen angesagt. Es war dann aber alles halb so wild. Am Abend genossen wir ein feines Essen in einem sehr guten Landgasthof in der Nähe von Schönenbaumgarten.
Samstag, 22. September 2018
Gartenarbeit, malen und am frühen Abend gemeinsam mit Monika zur Eröffnung von Vanessa Billy im St.Peter in Zürich. Ich war Mitglied der Jury, die zum Thema "Schatten der Reformation" eine künstlerische Arbeit für die Kirche St.Peter ausgewählt hat. Vanessa Billy hat zwei Krohnleichter im Kirchenschiff abmontieren lassen und diese Leuchter mit zwei mundgeblasenen, pulsierenden Glastränen ersetzt. Eine sehr gelungene Arbeit für diesen Kirchenraum.
Freitag, 21. September 2018
Heute Nachmittag machten wir einen sehr schönen Ausflug mit Irène und Max. Zuerst mit dem Postauto und dann mit dem Zug nach Gais und dann eine zweistündige Wanderung über die Herbstwiesen nach Appenzell. Max hatte vorab sein Auto nach Appenzell gefahren, damit wir nachher zum geschenkten Geburtstagsessen in die Traube in Gais fahren konnten. Das Essen , der Wein und die Gastlichkeit sind grossartig. Wenn man so verwöhnt wird, macht das Älterwerden Spass.
Donnerstag, 20. September 2018
Heute Morgen habe ich spontan ein Treffen vereinbart mit Thomas Wieland von der Bibliothek in der Hauptpost. Ich würde gerne eine Sonderpräsentation zu einem Buchprojekt vorbereiten. Nächste Woche bekomme ich Bescheid ob alles klappt.
Am Mittag haben wir ein feines Lammragout von unserem Nachbarn Hermann genossen. Monika hat dazu einen feinen Basmatireis gekocht. Als Extra versuchten wir das frisch eingekochte Ebereschen Chutney. Die Vogelbeeren galten für mich immer als giftig. Durch das richtige vorgefrieren und präziese Kochen wird das aber eine leicht bitterscharfe, sensationelle Beigabe. Ein Rezept findet man im Internet u. A. bei Unkrautgourmet.
Traurig. Jetzt hat mich per Mail die Nachricht erreicht, dass unser Freund Robert Schüll, der langjährige Präsident von Visarte Biel nach langer Krankheit verstorben ist. Die Abschiedsfeier findet am 4. Oktober um 14 Uhr in der Stadtkirche in Biel statt.
Mittwoch, 19. September 2018
Um 10 Uhr war ich mit einem Stadtrat verabredet für ein Gespräch zuim Thema Kulturkonzept der Stadt St.Gallen. Das war sehr anregend und konstruktiv.
Dienstag, 18. September 2018
Am Morgen habe ich mich vorbereitet für die Projektsitzung mit Johannes Stieger und Jens Lampater zum Thema "Geografie der Freiheit". Monika hat ein kleines aber feines Essen gekocht. Ich habe alle abstracts der Autorinnen und Autoren kurz vorgestellt. Die Sitzung war anregend. Es gibt aber noch viel zu bedenken und zu tun. Nach diesem Gespräch habe ich mich im Garten erholt durch das umgraben und präpariene von unserem riesigen, alten Komposthaufen. Ich habe noch nie in meinem Leben so viele und so grosse Würmer gesehen. ich habe den Kompost gesiebt und die Würmer im neuen Garten von Hand in der Erde eingebettet.
Montag, 17. September 2018
Ernst Egli hat mich angerufen. Die Druckstöcke für die XYLON Nummer 166 sind wirklich nicht druckbar. Notfallmässig werde ich eine Nummer vorbereiten. Ich bin sofort ins Atelier gefahren, um alles vorzubereiten für eine grosse Holzschnittserie. Ich musste nur noch die besten Zeichnungen aussuchen und ins Holz zu schneiden. Es hat grossen Spass gemacht und am Abend bin ich mit vier fertig geschnittenen Holzplatten im Fahrradanhänger nach Hause gefahren.
Sonntag, 16. September 2018
das Wochenende habe ich im Garten verbracht und zwei tage Erde herum gekarrt. Am Sonntagabend hatten wir unsere Nachbarn zu einer vergnüglichen kulinarischen Zusammenkunft eingeladen. Mit 10 gutgelaunten Gästen, die alle wunderbare Köstlichkeiten mitgebracht hatten erlebten wir einen anregenden, warmen Herbstabend. Das Thema wäre eigentlich der geplante , riesige Neubau im Nachbarsgarten gewesen. Irgendwie hatte aber niemand richtig Lust darüber zu reden. Der Abend war zu schön undd keiner wollte die Stimmung trüben.
Freitag, 14. September 2018
In den letzten Tagen habe ich viel im Garten gearbeitet. Heute Nachmittag wurde die zweite Ladung Erde geliefert. Ein riesiger Latwagen mit Baggerschaufel musste vom Fahrer rückwärts, mit grosser Vorsicht den engen Weg zu unserem Haus chauffiert werden. Beim ersten Transport hat er ein Stück des Treppenabsatzes "mitgenommen". Dieses Mal hielt er sich mehr auf die andere Seite und ich hatte Angst, dass der Lastwagen ins Nachbargrundstück stürzt. Der versierte Fahrer hat aber alles sehr gut gemeistert. Nun liegen wieder rund sechs Kubikmeter Erde im Garten, die ich mit der Karette den kurzen aber steilen Weg zum grossen Biotop schippen muss.
Am Abend waren wir zu einem sensationellen Essen mit Weinbegleitung im Restaurant Gut im Vorarlberg eingeladen. Eine tolle Runde in einer angenehmen Atmosphäre.
Donnerstag, 13. September 2018
Um 12.30 Uhr war ich in Zürich. In der Geschäftsstelle von Visarte Schweiz trafen wir in einer grossen Runde zusammen, um über das aktuelle Berufsbild der Künstlerin - des Künstlers zu sprechen. Karin Frommherz hat die Sitzung geleitet und war sehr gut vorbereitet. Das Thema wird uns noch längere Zeit beschäftigen.
Mittwoch, 12. September 2018
Um 10 Uhr war ich mit Isuf Sherifi für eine Besprechung verabredet. Wir haben uns sehr gut verstanden. Die Besprechung im Garten vom Kaffee Gschwend war sehr ergiebig. Ich hätte gerne einen Text von Isuf für das John Berger Projekt. Ich habe seinen Gedichtband "Die weisse Filzkappe" gelesen, der im Waldgut Verlag erschienen ist. Eva Bachmann hat mir den Autor empfohlen.
Dienstag, 11. September 2018
Heute um 10 Uhr traf ich mich mit Max Frischknecht für die Vorbereitung eines Wettbewerbdossiers für ein Kunst am Bau Projekt in St.Gallen. Dann musste ich alle Texte für die Unterlagen schreiben.
Am Nachmittag habe ich Holzplatten bestellt. Wenn ich bei XYLON notfallmässig für eine Xylonnummer einspringen muss möchte ich bereit sein.
Montag, 10. September 2018
Heute Morgen hatte ich eine angenehme Reise nach Zürich. Ich habe mir viel Zeit gelassen für den Bus, für das Lösen des Bahnbillets, für den frischen Kaffee etc. und stand dann auch eine halbe Stunde zu früh in der Bahnhofhalle in Zürich. Ich hatte um 10 Uhr die Abschlusssitzung bei Anne Hofmann für das Buch über das Kunst am Bau Projekt von benno K. Zehnder im Spital Schwyz. Er hat zusammen mit dem Architekten 16 Jahre lang daran gearbeitet. Das wird ein richtig schönes Buch zum Thema Farbe und Architektur.
Am Nachmittag traf ich Daniele Hediger und ihre zwei technischen Berater für eine Besprechung einer geplanten thematischen Wanderausstellung. Das wird ein sehr anspruchvolles und spannendes Projekt zum Thema Karriere und Familie.
Sonntag, 9. September 2018
Beim Aufstehen irritierte mich ein miefiger Geruch. Beim Öffnen der Fensterläden sah ich schnell, dass mein selbst geschaffener Vulkan im Garten immer noch rauchte. Spärlich bekleidet mit einer Unterhose habe ich dann mit dem Gartenschlauch die zischende Glut gelöscht.
Am Mittag fuhren wir ins Toggenburg, um in Krienau eine Freiluftausstellung zu besichtigen. Es sind einige eindrückliche Arbeiten entstanden. Wir schauten uns auch die leerstehende Weberei am Dorfrand an. Eine Schulkollegin hat mit im sommer eine Dokumentation von dieser Liegenschaft zugeschickt. das riesige gebäude kann günstig erworben werden. Aber wer will wirklich nach Krienau? Auf dem Heimweg besuchten wir noch die Ausstellung von drei Armeinschen Künstlern in der Probstei in St. Peterzell. Eine sehr schön inszenierte Präsentation. dann gab es einen vesprer bei Amelie im Rössli. Sehr fein geschnittener Schwartenmagencarpacio mit frischemn Salaten. dazu einen spritzigen Weisswein und dann schnell Heim.
Samstag, 8. September 2018
Heute habe ich mich aufgerafft, am Zuschütten meines zweiten Biotops weiter zu arbeiten. Ich habe im Krater des Biotops Gartenabfälle, Äste und altes Holz verbrannt. Irgendwann hat das dann einen ziemlichen Rauch erzeugt. um die Naschbarn nicht zu stark zu ärgern schaufelte ich dann einige Karetten Erde auf das glimmende Feuer und schüttete alles möglichst dicht zu. Am Abend präsentierte sich das ehemalige Biotop wie ein Isländisches Vulkanfeld. Überall stiegen im Garten kleine Räuchlein auf.
Donnerstag, 6. September 2018
Um 18 Uhr haben wir die Eröffnungen von Illona Rüegg und Michael Bodenmann beim Hiltibold besucht. Anschliessend haben wir ein grossartiges Orgelkonzert in der Linsenbühlkirche erlebt. Der Komponist und Organist Hampus Lindwall hat nach dem Libretto der Künstlergruppe "Studio for propositional Cinema" ein Orgelstück geschrieben. Bis zum Wochenende ist noch die Ausstellung zum Libretto in der Kunsthalle zu sehen. Inhaltlich setzt sich dieses Stück mit der in Vergessenheit geratenen und fast ausgestorbenen Pfeiffsprache auseinander, die in Griechenland von Hirten, Lumpensammlern und andern als eine Art Geheimsprache verwendet wurde. Das Konzert begann mit einem verwirrenden und schwirrenden Klingen aus den hohen Pfeiffen, das sich zu nähern und zu entfernen schien, um dann um so wuchtiger wieder zu einer von hinten anschleichenden Gegenwart anschwoll. In verschiedenen unheimlich intensiven Sätzen pfiff, flirrte und donnerte es aus dieser Orgel, die teilweise zu zerbersten drohte. Meditativ, unheimlich, geheimnisvoll und alsbald wieder prallvoll von unegeheuerlicher Kraft und inte4nsiver Musikalität. ich habe mir das orgelspiel, die Musik immer so stark vorgestellt imbeim Lesen des Buches "Schlafes Bruder". Ich hatte aber nie die Hoffnung, diese Intesität je erleben und hören zu können. Ich glaube, dass die Orgelpfeiffen nach diesem Kraftakt in der Nacht schlaff und ausgepowert in Querlage liegen und sich in tiefem Schlaf erholen mussten. Dieses Konzert hat mein Orgelerlebnis in einer Kathedrale in Toulouse vor Weihnachten 2016 noch übertroffen. Damals spielte ein unbekannter Organist Musik der stärksten Sorte. Es könnte ja sein, dass es zufällig auch Hampus Lindwall war. Wer weiss - er weiss.
Nach dem Konzetrt sind wir nudelfertig nach Hause spaziert. An der Rehetobelstrasse überholte uns dann Marie Hanimann zusammen mit zwei Freundinnen auf ihren Fahrrädern. Spontan hat sie uns dann eingeladen zur Besichtigung ihrer neu erworbene Jugendstilvilla. Das Haus wurde von der Bauherrin im Jugendstil der nordischen Göttin der Liebe und der Ehe gewidmet. Diese Göttin war eine spezielle Frau, die sich von Katzen in einem Wagen herumziehen liess. Na ja wir haben ein Glas Wein getrunken und Geschichten aus alten Zeiten aufgefrischt.
Ein denkwürdiger Tag der nachklingen wird.
Mittwoch, 5. September 2018
Ein guter Arbeitstag, der am Abend mit einem vielversprechenden und sehr netten Atelierbesuch endete.
Dienstag, 4. September 2018
Früh aufgestanden und um 7.25 trotzdem den Zug nach Basel verpasst. War dann erst um 10.30 Uhr an der Retraite von SWIPS im Ackermannshof. War ein anregender Verlegertag. Ich konnte für mich einige persönliche und in die Zukunft weisende Fragestellungen klären. Um 18 Uhr hatte ich dann noch eine Sitzung mit der Redaktionsgruppe von XYLON. Es haben sich bei den neuen XYLON Nummern einige drucktechnische Probleme ergeben die wir lösen müssen. Eine Serie Druckstöcke scheint für einen maschinellen Druck nicht geeignet. Im Notfall muss ich einspringen mit einer Mappe. Ich werde mal vorsorglich Holzplatten bestellen. Ein Aufsteller sind die 32 frisch geschnittenen Motive für unsere neue Schwarzgeld Edition. Das wird eine gute Sache. Die Auflage sollte fertig sein bis zur Druck- und Kunstbuchmesse in Frauenfeld. Um 23 Uhr war ich dann wieder zu Hause.
Montag, 3. September 2018
Ein guter Arbeitstag im Atelier. Zusammen mit Monika habe ich eine kleine Präsentation an der Lukasstrasse vorbereitet und ein grosses Gemälde verpackt. Am Abend gut gekocht und fein gespiesen.
Sonntag, 2. September 2018
Nach einem gemeinsamen Frühstück mit Petra und Peter fuhren wir die Beiden gegen zehn Uhr nach Glarus zum Bahnhof. Monika und ich sind dann nach Vaduz weitergefahren. Ich wollte unbedingt noch die Ausstellung von Thomas Lehnerer sehen und das zufällig am letzten Tag. Die Präsentation dieser Werkübersicht hat mir sehr gut gefallen. Das zeichnerische und skulpturale Werk wurde sehr sorgfältig ausgewählt und präsentiert. Für mich war das eine grosse Entdeckung. Ich bin auf die Arbeit von Lehener aufmerksam geworden an der Austellung zum Thema Kapital vor ca. einem Jahr am gleichen Ort. Damals waren einige ganz kleine aber sehr berührende Skulpturen präsentiert worden. In meiner Bibliothek habe ich dann einige Publikationen aus den 80er jahren gefunden, die ihrer Schmalheit wegen untergegangen waren. Antiquarisch habe ich dann noch einiges mehr gefunden. Bei dieser Ausstellung von Lehnerer ist mir einmal mehr die gemeinsame Sprache von vielen Kunstschaffenden aus dieser Zeit bewusst geworden.
Samstag, 1. September 2018
Heute Morgen sind wir ins Glarnerland gefahren für die Eröffnung der Musikwoche in Braunwald. Um 15 Uhr spielten Petra Ronner und Peter Schweiger ein ausgefuxtes Spiel mit Texten von Karl Krauss. Ein starkes Programm mit überraschenden Gesangseinlagen von Petra und Peter. Nach dem Apéro gab es ein Performatives Saxofonkonzert mit Studierenden der ZHDK. Es spielte das Toni Sax Quartet. Dazu performte Emanuel Michaud. Wir genossen dann den Abend mit einem feinen Essen und guten Gesprächen. Wir übernachteten dann im Hotel Todi, wo Karl Krauss in den 30er Jahren mit seiner geliebten Baronin Sidonie Nàdhony zu nächtigen pflegte. Das Tal war damals noch komplet unversehrt und die Wasserfälle stürzten von allen steilen Flanken. das muss ein Tosen und Donnern gewesen sein in den rauen Nächten. Heute wirkt die Landschaft total umgepflügt und die Bäche gebändigt durch die extreme Nutzung der Wasserkraft. Die erotisierende Wirkung von damals scheint komplett weggebaggert zu sein. Das Wochenende war trotzdem sehr anregend.
August 2018
Freitag, 31. August 2018
Die letzten Tage habe ich konzentriert gearbeitet für einen Kunst am Bau Wettbewerb. Es gibt viel zu überlegen, zu texten und zu konzipieren. Am Abend hatten wir eine Nachfeier von einem Geburtstag im Bühler. Karin hat einmal mehr wunderbar gekocht und Urs trug grossartige Weine vom Feinsten auf. Wir hatten dann eine lustige Rückfahrt. Beim Bahnhof hingen noch viele Jugentliche herum. Der neue Bahnhofplatz wurde mit einem grossen Fest eingeweiht. Leider hat es stark geregnet und der Publikumsaufmarsch hielt sich in Genzen. Rechtzeitig zum Fest wurde auch die grosse Anzeigentafel an der Front des Neubaus entfernt, die das Kunst am Baukonzept von Norbert Möslang extrem gestört hat. Nun läuft die binäre Uhr als dauernd bewegtes Bild im Sekundenrythmus.
Mittwoch, 29. August 2018
Die letzten wei Tage war ich im Schloss in Übersdorf bei Fribourg. Das Anwesen gehörte einmal den Künstlern Daniel Spörri und Jean Tingueli und der Galeristin Littmann. Später war dann Dieter Roth der Schlossbesitzer. Da gab es sicher legendäre Feste. Ein sehr schöner Ort. Wir hatten mit dem Zentralvorstand von Visarte eine zweitägige und intensive Retraite.
Heute um 10 Uhr erwarte ich Lika Nüssli. Sie will mir ihre Arbeiten zeigen, die sie in Paris in der Cité des Art gemacht hat.
Sonntag, 26. August 2018
Viel Ruhe heute.
Samstag, 25. August 2018
Heute las ich im Tagesanzeiger, dass am Abend ein Grossbrand beim Bahnhof in Zürich wütete. Zum Glück erreichte ich gestern noch retzeitig meinen Zug in Zürich. Eine halbe Stunde später wäre ich gar nicht mehr zum bahnhof gekommen.
Heute erlebten wir ein sehr angenehmes Familientreffen in Ernetschwil. Treffpunkt war das Elternhaus meines Vaters. Ich habe als Kind oft die Sommerferien oder die Herbstferien hier verbracht. Viele Erinnerungen werden wach an meine Cousinen, an die Grosseltern, Onkel und Tanten. da war immer sehr viel los auf dem Bauernhof.
Freitag, 24. August 2018
Am Morgen hatte ich ein grosses Gejufel. Sebastian Utzni hat mir kurzfristig mitgeteilt, dass die Holzdrucke am Freitag in Zürich sein müssen. Zum Glück hatte ich bereits einen Termin für eine Sitzung. Ich musste alles vorbereiten und verpasste prompt den Zug. In Zürich traf ich bei der Tramhaltestelle zufällig Albert Mauerhofer. Er half mir beim Lösen des Tickets. ich konnte nicht mit der Karte bezahlen, weil der Schlitz zugeleimt war. Ein richtiger Morgenstress. Vor dem Retaurant "Zum grünen Glas" wartete bereits Daniela und neben ihr auch der Sebastian Utzni. Die Beiden kannten sich nicht und staunten, dass ich gleich mehrere Verabredungen zur gleichen Zeit verabredet hatte. Es ging dann zum Glück alles doch noch auf. Der nächste Stress folgte dann nach dem Essen. Um 14 Uhr musste ich an die Forsterstrasse für ein Treffen mit Angelika Affentranger und der Grafikerin Nadine Rinderer. Ich bin als Verleger involviert bei der Ausstellung "Grüner Henry", die zum Jubeljahr von Gottfried Keller 2019 stattfinden wird. Ich traf auf die Minute genau zur Besprechung ein.... später war dann noch ein Rundgang durch die Ausstellung "Zürich Nord" angesagt. Beeindruckend was Christoph Doswald alles präsentiert.
Donnerstag, 23. August 2018
Am späten Vormittag sind wir mit fast 200 Büchern nach Luzern gefahren für die Buchvernissage von Claudia Kübler in der Kunsthalle. Die Fahrt ist reibungslos gelaufen. Wir haben die Bücher abgegeben und die Ausstellung kurz angeschaut. Claudia war noch an der Arbeit. Wir haben uns dann sehr viel Zeit gelassen um die grosse Präsentation von Claude Sandoz im Kunstmuseum zu besuchen. Unter dem Titel "Ab auf die Insel" hat das Museum eine ganz tolle Ausstellung mit unterschiedlichen Künstlern und Künstlerinnen konzipiert. Claude Sandoz hat einen super Auftritt. Es war sehr schön, einmal seine ganze Arbeit im Überblick zu sehen.
Am Abend hatten wir dann eine sehr schöne und erfolgreiche Buchvernissage mit Claudia mit viel Publikum. Wir konnten leider nicht so lange bleiben. Die Rückfahrt nach St.Gallen ist nach so einem Tag immer sehr anstrengend.
Mittwoch, 22. August 2018
Den ganzen Tag im Garten gemauert und gebudelt. Ich habe mich entschieden, bei beiden Biotopen einen kleinen Teil als Wasserbecken für das Regenwasser umzubauen und mit Schilf, Lilien, Seerosen etc. zu bepflanzen. Das erste Biotop ist nun bereits aufgefüllt und sieht sehr gut aus. Ich habe grossflächig Kresse und Petersilie ausgesät für einen ersten Bewuchs. Wenn nötig werde ich das dann als Gründünger wieder in die Erde einarbeiten.
Am Abend musste ich zusammen mit Monika noch fünf grosse Holzdrucke verpacken für eine Ausstellung in Reutlingen.
Dienstag, 21. August 2018
Nach intensiver Schaufelarbeit im Garten traf ich am Abend Eva Bachmann zum Nachtessen im schwarzen Adler. Ich wollte mit ihr das John Berger Projekt diskutieren. Das hat sehr viel gebracht und Eva konnte mir einige wichtige Tips geben.
Sonntag, 19. August 2018
Heute war alles ganz Familie. Eine neue Erfahrung. Erinnerungen werden wach an unsere Familienzeit vor fast vierzig Jahren. Wir waren so jung damals. Unerfahren, unerschrocken, wild drauflos.
Unser Wochenende in Berlin war natürlich viel zu kurz. Der Rückflug funktionierte reibungslos.
Samstag, 18. August 2018
Wir haben alle gemeinsam einen langen und schönen Spaziergang gemacht in der Hasenheide. Am Abend haben wir die junge Familie alleine gelassen und sassen in Berlin Mitte zusammen mit St.Galler Freunden hoch oben über den Dächern auf einer wunderbaren Terasse, bei feiner Pasta und gutem Wein.
Freitag, 17. August 2018
Am Morgen früh kam Nicole rampa vorbei um ihr Buchprojekt zu besprechen. Literarische Portraits über Schweizer Kulturschaffende, die in New York arbeiten. Wie immer steht natürlich auch die Finanzierbarkeit des Projekts im Focus. Ich spiele ja regelmässig Euromillion. Über den Einsatz hinaus habe ich aber nie etwas gewonnen...
Am Nachmittag sind wir zum Flughafen Kloten gefahren und haben als Erstes erfahren, dass unser Flug ausfällt. Statt eine Stunde Warten waren es nun plötzlich drei Stunden Wartezeit. Das war hart. Wir wollten doch möglichst schnell unser Enkelkind in den Händen halten. Nach mehr als sieben Stunden waren wir dann endlich in Berlin. Schnelles Eincecken im Hotel und dann ums Eck zu Vera Jérémie und Soan. Das war ein wunderbarer und berührender Moment.
Donnerstag, 16. August 2018
Ein vielseitiger Büro und Arbeitstag. Briefe beantwortet, viele e-mails verschickt, Packete verpackt, Atelier aufgeräumt, Bibliothek geordnet etc. Am Abend veranstalteten wir das erste Kartoffelessen mit der frischen Ernte aus unserem Garten. Grossartig. Zu den Kartoffeln haben wir Schafsraclett vom Feuer serviert. Als Beilagen habe ich viele verschiedene Gemüse vorbereitet. Pilze, Zuccinis, Peperoni, Zwiebeln etc. mit frischen Kräutern und ganz unterschiedlichen Saucen. Als Gäste waren Carole, Vanja und Santos dabei. Ein richtig schöner Abend.
Mittwoch, 15. August 2018
Am Mittag war ich verabredet mit Rolf Bossart im Tibits, um über das John Berger Projekt zu reden. Vor dem Eingang begegneten mit die Hohengasser Sisters Anita und Conny. Ein schöner Zufall, der viele gute Erinnerungen wachruft.
Am Abend fand in der Lockremise ein Grossanlass mit der Fachstelle Kultur statt. Es geht um die Erabeitung von einem neuen Kulturförderungskonzept. Rund 150 Kulturinteressierte diskutierten in Gruppen über neue Möglichkeiten in der Kulturförderung und um eine effiziente und zukunftsgerichtete Kulturpolitik. Mir ist wieder einmal klar geworden, dass die Stadt St.Gallen mit rund 80 tausend Einwohnern viel zu grosse kulturelle Lasten trägt. Der Kanton müsste sich viel stärker engagieren beim Kunstmuseum, beim Historischen und Völkerkundemuseum beim Naturmuseum und beim Textilmuseum. All diese Museen haben eine starke überregionale, schweizerische- und teilweise auch internationale Ausstrahlung. Die städtische Kulturförderung kann langfristig nur verbessert und für regionale Kunstschaffende ausgebaut werden, wenn sie durch den Kanton und durch die Region von den überregionalen Lasten entbunden wird. Leider wird das viel zu wenig diskutiert. Viele meinen, dass der Kanton und die Region nicht in der Lage wären, die Trägerschaft der Museen zu übernehmen. Ich frage mich da einfach wie das denn die kleine Stadt St.Gallen schaffen soll.
Insgesammt war das ein spannender Anfang in einer Kulturdebatte, die noch lange nicht zu Ende sein wird. Es braucht ein Umdenken. Weg von den Leuchttürmen und viel Mut zur Stärkung des Regionalen. Bei uns ist ja wirklich weit und breit kein Meer in Sicht - aber viele Leuchten.
Dienstag, 14. August 2018
Nach den schönen Tagen in Italien versuche ich mich zu disziplinieren und zu arbeiten. Das ist gar nicht so eingfach. Ich habe vor der Reise viele Bücher antiquarisch über das ZVAB bestellt von Sibylle Berg und habe einige Raritäten gefunden. Jetzt lese ich mit grossem Genuss das Buch "Der Tag an dem meine Frau einen Mann fand." Als Auflockerung erledigte ich zwischendurch einige Bestellungen, bin mit Fahrrad und Anhänger ins Atelier an der Lukasstrasse gefahren um Büchernachschub zu holen, durchgelüftete die überhitzten Räume und freute mich mich an diesem und jenem. Zu Hause malte ich dann an einer Spiegelung weiter und spielte ein richtig sommerliches Künstlerleben in Echt. Macht ja richtig Spass.
Montag, 13. August 2018
Heute musste ich mich als Erstes durch einen riesigen Stapel von Post arbeiten. Am Nachmittag hatte ich dann eine Baustellenbesichtigung für ein Kunst am Bau Projekt.
Sonntag, 12. August 2018
Die Rückreise haben wir zu dritt angetreten. Nach gut sechs Stunden waren wir wieder in St.Gallen. Wie erwartet sind unsere Zucchinis und die Gurken enorm gewachsen. Das gab ein prächtiges Nachtessen. Frische Bratkartoffeln, marinierter Tofu und dazu Zucchinispagetti. Für die Zubereitung gibt es einen super Schäler, mit dem man das Gemüse vorbereiten kann wie Spagetti. Die brät man dann zwei drei Minuten lang mit viel Knoblauch, scharfen Peperoncini und frischen Gewürzen in der Bratpfanne. Ein wunderbares Essen.
Donnerstag, 9. August 2018
Ein schöner Tag zum Herumhängen und lesen. Am Abend sind wir nach Pollenzo gefahren zu einem guten Geburtstagsessen und anschliessend zum Konzert von Joan Baez. Die 77 jährige Musikerin gibt zur Zeit eine Abschiedstournee in Europa. Joan Baez hat immer noch eine wunderbare Stimme und das Konzert hat mich sehr beeindruckt. Die Ruhe und Bescheidenheit der Musikerin und ihr Umgang mit den Bandmitgliedern war grossartig. Ihr Sohn spielte Schlagzeug. Unaufdringlich aber höchst kompetent. Ihre politischen Aussagen waren klar und sehr differenziert. Die italienischen Konzertbesucher haben aber kaum darauf reagiert. Vieleicht haben sie es einfach nicht verstanden oder nicht verstehen wollen.
Mittwoch, 8. August 2018
Der gestrige Abend war voller Emotionen. Um 18.43 ist unser Enkelkind geboren. Alles ist gut gegangen. Grosse Erleichterung und riesige Freude. Die ersten Fotos sind schon eingetroffen per Watsapp. Ein wunderschönes Kind mit dem Namen Soan - Naos. Das heisst Stern auf Algerisch. Der Vater von Jérémie hat algerisch - jüdische Wurzeln. Er musste vor Jahrzehnten nach Marokko flüchten und ist dann in Paris gelandet. Leider haben die Beiden keinen Kontakt mehr. Ich denke da gäbe es einiges zu klären und zu diskutieren.
Heute fahren wir nach Loazollo im Piemont zu einer Geburtstagsfeier. Das gibt uns viel Zeit zur Ruhe zu kommen. Die rund sechs Stunden Fahrt waren anstrengend aber alles ist gut gegangen. Es war sehr heiss aber in Italien hatte ich das Gefühl, dass die Felder noch viel grüner sind wie bei uns. Italien scheint viel besser mit der Hitze umgehen zu können. Da müssen unsere Bauern noch viel lernen.
Ein sehr schöner Abend mit einem feinen Essen und gutem Wein. Ein sehr starkes Gewitter mit enorm viel Regen brachte Abkühlung in der Nacht.
Dienstag, 7. August 2018
Gestern Abend ist es spät geworden. Das Verarbeiten der Holunderbeeren hat viel Zeit gekostet. Nun stehen 12 fertig abgefüllte und ausgekühlte Einmachgläser in der Küche. Ich freu mich sehr aber ich denke für dieses Jahr reicht es mit Holder pflücken.
Heute musste ich einige Dossiers für Gesuche vorbereiten. Huuuu... das ist eine meiner Lieblingarbeiten... uuuhhh. Aber es führt nichts daran vorbei. Kunstpublikationen können einfach nicht ohne die Hilfe von Stiftungen und Kulturämtern finanziert werden. Anschliessend habe ich im Garten die Hecke zurückgeschnitten. Eine Wüstenhitze war das. Die Büsche haben sich mit allergischen Essenzen gewehrt. Nun sehe ich aus wie eine faulende Erdbeere nach einem schlechten Markttag- und das Alles nur weil ich die Fernsicht liebe.
Am liebsten würde ich heute bis nach Berlin sehen. Vera wartet auf die Geburt ihres Kindes in einem Spital in Kreuzberg. Jeremie ist bei ihr und ich auch - aber ich nur per Whatsapp. Es ist für mich fast anstrengender wie vor fast 39 Jahren als Vera geboren wurde. Es ist so anspruchsvoll Grossvater zu werden.
Montag, 6. August 2018
Heute habe ich mir vorgenommen, zusammen mit Monika den Holunder im Garten zu pflücken und zu Holunderbrei zu verarbeiten. Bei uns nennt man das Holderäzonä. Ich liebe diese Beeren für meine Frühstücksmüsli im Winter, zusammen mit eingemachtem Rabarbermus, Jogurt und frischen Früchten ist das wunderbar.
Nach unserer Ernte sieht nun der Holunderbaum aus wie nach einem radikalen Haarschnitt. Mich erinnert das spontan an meine Besuche beim Dorfcoiffeur - Herr Hasler. (Ich weiss nicht mehr sicher wie er hiess). Ich musste jeweils sagen: "kurz und hinten gerade..." Für zwei Franken war dieser Schnitt zu haben. Wenn die Haare zu wenig kurz geschnitten waren schickte mich der Vater noch einmal ins Dorf. Er soll es noch einmal machen aber dieses Mal gratis. Das war mir immer so peinlich. Ich versteckte mich dann jeweils für eine Stunde, machte meine Haare nass und zeigte mich nocheinmal meinem Vater. "Ja so ist es doch viel besser," meinte er jeweils und gab mir einen Klapps auf den Hinterkopf. Seine Hände waren riesengross und sehr stark - zum Stolpern stark.
Sonntag, 5. August 2018
Die letzten Tage habe ich genutzt für den Garten, die Kunst und den Verlag. Ich bin immer sehr früh, zwischen sechs und halb sieben aufgestanden. Heute habe ich mir mehr Zeit gelassen und den Morgen im Bett genossen. Am Nachmittag waren wir zum Geburtstagsfest von meinem Bruder Benno eingeladen. Als Messmer konnte er den Pfareisaal benutzen. Ein lustiges und wirklich sehr durchmischtes Publikum war anwesend. Mich hat das alles sehr an meine Kindheit in Oberriet erinnert.
Mittwoch, 1. August 2018
In den letzten Monaten ist bei mir der Entschluss gereift, meine zwei Biotope im Garten zurück zu bauen. Die anhaltende Hitze in den letzten Wochen hat dazu geführt, dass sich sehr viele Algen gebildet haben in den Weiern. Zudem müsste ich dauernd frisches Trinkwasser in die Teiche fliessen lassen und das finde ich nicht sehr sinnvoll. Der Hauptgrund ist aber der, dass wir ein Enkelkind erwarten und für Kleinkinder sind Biotope einfach zu gefährlich. Ich habe nun den Plan, im ersten Biotop das Wasser ausfliessen zu lassen und auf der rechten Seite einen abgedichteten Wall aus Steinen zu bauen. In diesem Teil möchte ich ein Feuchtgebiet für Wasserpflanzen anlegen. Den Rest des ehemaligen Teichs werde ich dann mit Ästen, Grünzeug und Erde auffüllen und als Salat- und Kreutergarten nutzen.
Der Tag im Garten war sehr heiss. Am frühen Abend hat sich in unserem Nachbarsgarten eine grosse und laute Fussball - Fangemeinschaft eingefunden. Grölend und saufend vergnügten sie sich im blauen Wasserbecken und besangen ihre Lieblingsfussballer. Ich habe keine Ahnung was es zu feiern gab.
Wir hatten Claudia und Theo zu Gast, die ziemlich erstaunt waren, dass es so lebendig zu und her gehen kann in unserem Quartier. Ich habe am Feuer auf dem heissen Stein einen Wildschweinbraten und einige marinierte Tofustücke gebraten. Dazu servierten wir fein gebratene Zucchinischeiben mit frischen Käutern und vielen Salaten aus unserem Garten. Dazu viel Wasser und einen guten Wein. In der frühen Nacht überraschte uns dann ein unheimlich starkes Gewitter. Die Wassermassen flossen wie noch nie direkt in unseren Gartenraum und bildeten einen grossen See unter unseren Tischen. Barfuss standen wir im Wasser und retteten was noch zu retten war. Auch im Nachbarhaus kehrte dann Ruhe ein. Ich staunte dann doch, dass an diesem 1. Augustabend keine einzige Rakete, kein Knaller und auch kein Vulkan abgebrannt worden ist. Ein sehr diszipliniertes Völklein.
Juli 2018
Montag, 30. Juli 2018
Heute morgen früh um halb acht hat mich bereits der Spediteur angerufen, dass er in zehn Minuten an der Lukasstrasse eintreffe und ich soll doch bitte auch gleich die Mehrwertsteuer bezahlen - sonst könne er mir die Ware nicht ausliefern. Ich schwang mich auf mein Fahrrad und freute mich auf die Büchersendung. 1000 Exemplare des neuen Buches von Claudia Kübler mit dem Titel "Im Loch ist es dunkel. Eine imposante und interessante Sammlung von Löchern. Die Löcher sind teilweise erschreckend brutal, manchmal humorvoll, künstlerisch und hintergründig bis ausgefranst oder erotisch. Ich freue mich auf die Ausstellung von Claudia in der Kunsthalle Luzern, die am Donnerstag 23. August um 19 Uhr eröffntet wird. Dann wird auch die Buchpremiere gefeiert. Das Buch erscheint in der Reihe junge Kunst der Stadt Luzern. Eine Kommission wählt jedes Jahr eine junge Künstlerin, einen jungen Künstler aus, der oder die dann mit einer Publikation gefördert wird. Im Vexer Verlag sind bisher sehr schöne Bücher erschienen von Sandra Ulloni, Jeroen Geel, René Odermatt, Lorenz Oliver Schmid und von Anastasia Katsidis.
Alles hat gut geklappt. Auch der Warenlift hat funktioniert. Das ist leider nicht immer der Fall.
Das Buch ist sehr schön geworden. Lars Egert und Claudia haben sehr viel an diesem gelungenen Werk gearbeitet. Super - Bestellungen sind anb sofort möglich. Für CHF 35.- verschchicke ich die vielen Löcher mit grosser Freude. mail@vexer.ch
Um 11.30 Uhr hatte ich dann einen sehr interessanten Atelierbesuch. Wir machten zuerst eine Aufwärmrunde in meinem Malatelier an der Brauerstrasse und anschliessend habe meine grossen Bilder inm Lager präsentiert. Wir hatten interessante Gespräche und einen intensiven Austausch über Kunst und insbesondere über Malerei. Ich denke das war ein guter Tag.
Sonntag, 29. Juli 2018
Schöner Sonntagsausflug ins Vorarlberg. Eveline und Roman haben uns in einer alten Mühle zum Mittagessen eingeladen. Gutes Essen, viel Sonne, feiner Wein. Ganz in der Nähe ist Angelika Kauffmann aufgewachsen bei Schwarzenberg. Wir haben uns da auch den Musiksaal angeschaut.
Samstag, 28. Juli 2018
Die letzten Tage habe ich mit dem Aufarbeiten der liegengebliebenen Aufgaben verbracht. Nur schon die Bearbeitung aller Mails der letzten Tage war sehr aufwändig. Am Montag erwarte ich Atelierbesuch. Das heisst aufräumen und wegräumen. Heute habe ich alle Bilder im Lager sortiert und bereitgestellt, damit ich dem Besuch eine spannende Auswahl von Werken präsentieren kann. Unter Anderem die drei sehr grossen Bilder der Wasserspiegelung im Necker von 2007, an denen ich ein ganzes Jahr lang im neuen Atelierbau an der Brauerstrasse gearbeitet habe. In meinem Lager war es sehr heiss aber nun steht alles bereit für den Montagsbesuch.
Mittwoch, 25. Juli 2018
Ich stand wieder um sechs Uhr auf. Ich wollte unbedingt noch alles gehackte Holz in das neu gebaute Lager beigen. Um zehn Uhr war ich so weit. Wir packten unsere Sachen ins Auto und fuhren um elf Uhr los. Die Fahrt dauerte mehr als fünf Stunden. Es gab viele Baustellen mit Stau. In Altstätten haben wir dann noch 20 Kilo Biotomaten abgeholt, die wir in den nächsten Tagen zu Sugo verkochen werden.
Bei uns zu Hause konnten wir dann im Garten einige riesige Zucchinis ernten. Die sind so gross, dass sie im Kühlschrank keinen Platz haben.
Dienstag, 24. Juli 2018
Die letzten Tage habe ich viel nachgedacht, wie ich einen neuen Lagerraum für unser Brennholz bauen könnte. Die letzten sieben Jahre und die vielen Stürme haben meinem Holzlager arg zugesetzt. Am Morgen um sechs Uhr habe ich mit der Arbeit begonnen und am Abend um 19 Uhr stand das neue, sehr solide gebaute Teil. Heinz hat mir noch geholfen beim verschrauben der Blechabdeckung. Nun steht das Holzlager für die nächsten Jahre bereit.
Montag, 23. Juli 2018
Die Tage waren wunderbar. Am Donnerstag ein grosses Fest für die Menschen aus dem Dorf, für die Arbeiter und die Freunde aus Italien. Am Freitag der Empfang der Freunde aus der Schweiz und am Samstag das grosse Geburtstagsfest von Silvia und Heinz. Das war alles grossartig. Ich habe selten über eine so lange Zeit so viele fröhliche und glückliche Menschen erlebt. Am Sonntagmorgen gab es in einer kleinen, natürlichen Arena im Wald eine klassische Matinee mit zwei Musiklehrerinnen und zwei Musiklehrern. Wunderbare Musik aus ganz verschiedenen Zeiten. Ich habe die ganzen Tage sehr viele Fotos gemacht mit meiner Canon. Die Italiener waren so dankbar fotografiert zu werden. Einer lobte mich als "molto sensibile" .... An den Abenden hatte ich mit dem jungen Tiroler Alex und dem erfahrenen Roman zwei ausgezeichnete Assistenten. Es war also auch mir möglich das gute Essen und "einige" Gläser Wein zu geniessen. Am Samstag spielte auch eine tolle Band. Wir tanzten wie die Wilden. Und das grossartige war für mich, dass mein Knie das alles ausgehalten hat.
Mittwoch, 18. Juli 2018
Alles zusammengepackt und nach Agrano gefahren. Monika hat Berge von Gläsern, Besteck und Dekorationsmaterial mit genommen für das Sommer und Geburtstagsfest von Silvia und Heinz. Eine ruhige und beruhigende Fahrt.
Dienstag, 17. Juli 2018
Heute traf ich die Kunsthistorikerin Nicole Rampa. Sie bereitet ein spannendes Buchprojekt vor über Künstlerinnen und Künstler, die in New York leben. Ein literarisches, fotografisches Lese- und Bilderbuch mit interessanten Menschen. Wir haben uns auf Anhieb sehr gut verstanden und ich denke das kann zu einer guten Zusammenarbeit führen.
Montag, 16. Juli 2018
Heute früh hatte ich einen Termin im Atelier an der Lukasstrasse. Ich musste den Kammerjäger, Herr Krähenbühl aufbieten, da sich bei mir wieder junge Marder eingenistet haben. Die veranstalten richtige Festessen in den Nächten, mit frisch gejagten Vögeln.
Sonntag, 15. Juli 2018
Wir haben lange ausgeschlafen und bereiteten uns dann auf das nächste Fest vor. Wir haben Erika Bachmann bei uns zu ihrem 69. Geburtstag mit einer Festgesellschaft von 25 Freunden in unserem Garten eingeladen. Das dritte grosse Fest in drei Tagen. Ein sehr schöner Nachmittag mit Kind und Kegel.
Samstag, 14. Juli 2018
Heute Nacht waren wir im Alpenhof um den Geburtstag von Bea Hadorn zu feiern. Eine schöne Gesellschaft bei bestem Wetter und toller Aussicht auf das Rheintal. Ich habe auch endlich wieder einmal Hannah, mein Patenkind getroffen.
Freitag, 13. Juli 2018
Heute sind die Bücher von Mirko Baselgia geliefert worden. Die Ausstellungsdokumentation von Bellelay ist sehr schön geworden. Die heisse Sommerzeit ist aber leider nicht optimal, um ein Buch anzupreisen, auch wenn es "PARDIS (CURZOIN) heisst.
Das Buch kann aber ab sofort bestellt werden bei info@vexer.ch für CHF 25.-, mit einem interessanten Text von Andreas Vogel und starken Fotos von Stefan Altenburger.
Am Abend hatten wir einen wunderbaren Abend in Trogen bei bestem Grillwetter. Es war sehr lustig. Für die Gastgeber riss der Abend aber eine grosse Schneise in den Weinkeller.
Donnerstag, 12. Juli 2018
Heute bin ich um sechs Uhr aufgestanden und nahm den Zug um 7.42 nach Bern. Leider habe ich meine Tageskarte im Billett Automaten vergessen. Das kam mich sehr teuer zu stehen. Hundert Franken Busse, ein vergessenes Ticket und dazu in Zürich noch einmal ein Ticket. Insgesamt 250 Franken für eine Fahrt nach Bern. Die Sitzung mit Regine und Christian im Proger war sehr ergiebig. Wir planen mit Visarte Schweiz eine Veranstaltung zum Thema, wie Künstlerinnen und Künstler mit ihrer Kunst überleben können. Die offene Diskussion mit Inputvorträgen wird am 27. Oktober ab 14 Uhr im Saal vom Proger in Bern stattfinden.
Mittwoch, 11. Juli 2018
Um neun Uhr musste ich in meinem Atelier sein. Der Liftmonteur hat sich angemeldet. Ich habe die Zeit genutzt, um die Bücher aus etwa zehn prall gefüllten Papiertaschen in meiner Bibliothek einzuräumen. Bei solchen Aufräumarbeiten stosse ich immer wieder auf überraschende Trouvaillen. Leider habe ich meistens zu wenig Zeit um mich einer vertiefter Lekture zu widmen. Das heisst dann, dass ich die die interessanten Bücher wieder auf einem neuen Stoss staple, der sich dann mit der Zeit wieder zu einem hohen Bücherturm entwickelt. Das Wissen stapelt sich somit immer wieder in neuen Zusammenhängen.
Dienstag, 10. Juli 2018
Am Mittag hat mich Carole abgeholt. Ich wollte unbedingt das Weidenholz in ihrem garten zu Brennholz verarbeiten und aufräumen. Beim Holzhacken bin ich auf die Schädlinge gestossen, die dem Baum schon sehr zugesetzt haben. Es sind Weidenbohrer. Das sind richtig gefrässige, bis zu 10 Zentimeter lange rötliche Raupen, die sich nach vier Jahren zu Nachtfaltern verwandeln, die ihre Eier wiederum in alten, morschen Birken oder Weidenbäumen ablegen. Diese Falter haben eine Flügelspannweite von sechs bis neun Zentimeter. So richtig hässliche Riesenfalter. Um 19 Uhr hat mich dann Monika wieder abgeholt. Ich bin leider nicht ganz fertig geworden mit aufräumen.
Montag, 9. Juli 2018
Heute um fünf Uhr wurde mein neustes Werk von drei Bauarbeitern abgeholt. Die haben die 210 cm hohe Skulptur wie ein Baby auf den Lieferwagen gehoben. Ich hatte etwas Angst, dass die Figur zu schwer ist für den Transport. Alles ist gut gegangen.
Sonntag, 8. Juli 2018
Am Nachmittag fuhren wir zu Carol Forster nach Appenzell. Sie hat in ihrem Garten eine grosse morsche Weide, die weit über das Hausdach gewachsen ist. Bei stürmischem Wetter schlagen die Äste auf die Dachziegel und es ist nie sicher ob ein Teil des Baumes abbrechen könnte. Ich habe Carol versprochen, den Baum zurück zu schneiden. Ich bin dann mehr als drei Stunden mit meiner Motorsäge und mit einer neuen Handsäge auf dem Baum herumgeturnt und schnitt den dicht ausgeschossenen Baum zu einem frischen und luftigen Weidebäumchen zurecht. Den riesigen Asthaufen werde ich in den nächsten Tagen zu Brennholz verarbeiten. Monika und Carole haben während meinen gewagten Sägekapriolen einen wunderbaren Kalbsbraten mit Ofenfritten und Gemüse gekocht. Als Abschluss des Tages habe ich dann im Garten noch zwei junge, schön gewachsene Holunderbäume eingepflanzt.
Samstag, 7. Juli 2018
Nach dem Frühstück waren wir im Nachbarsgarten eingeladen zu einer gegenseitigen Informationsrunde zum geplanten Neubau von Rosmarie und Franz, der an der Parketteriestrasse gebaut werden soll. Das ist ein riesiges Bauvolumen mit 18 Eigentumswohnungen. Das Bauprojekt wird uns die nächsten Jahre noch oft beschäftigen. Wenn das Projekt bewilligt wird müssen wir mit zwei Jahren Baulärm rechnen.
Freitag, 6. Juli 2018
Um 9.30 Uhr war ich im Martaheim an der Unterstrasse in St. Gallen eingeladen für eine Besprechung eines Kunst am Bau Wettbewerbs mit einer anschliessender Baustellenbesichtigung. Das wird eine spannende Aufgabe sein, eine gute Lösung zu finden für drei Wandbilder.
Am Abend sind wir zu einem Geburtstagsfest nach Büllach gefahren. Brigitta Loher feiert ihren Sechzigsten. Ein richtig schönes Fest mit vielen interessanten Gästen, sehr guter Klezmer Musik und einer anschliessenden, lustigen, gemeinsamen Singrunde.
Donnerstag, 5. Juli 2018
Heute Mittag musste ich zusammen mit Monika den kleinen, bearbeiteten Tisch zu Gilgi Guggenheim bringen. Das Bild von Gilgi, mein Tisch und das Gästebuch werden heute abgeholt für die Wanderausstellung Sardona. Das Gemälde von Gilgi konnten wir einladen aber das Auto war leider zu klein für meinen Tisch. Die Fahrerin konnte dann zum Glück ihren Vater erreichen, der dann den Tisch bei uns zu Hause mit seinem Firmenwagen abholte. Nun ist alles doch noch gut gelaufen. Am Nachmittag hatte ich einen Termin mit Stefan Rohner, der in meinem Atelier an der Lukasstrasse eine neue Skulptur fotografierte. Stefan hat dann eine schöne Fotoserie gemacht, mit allen Seiten der Holzskulptur.
Mittwoch, 4. Juli 2018
Bis um 11 Uhr organisierte ich meine neusten Projekte in der Kunst und bei den Büchern. Mit dem Fahrradanhänger habe ich dann rund 50 Kilo der neuen Publikation von Erik Steinbrecher ins Atelier - Lager gefahren. Das hat ganz schön geholpert und gerumpelt. Den Hang runter ins Espenmoos gab dieses Gewicht so richtig Schub. Die schnellen Land Rover wagten mich nicht zu überholen. Dann habe ich gewartet auf den Transport der neusten Bücher. Ich erwarte 300 Exemplare von meinem Gästebuch - Planet Erde. Pünktlich um halb zwölf ist ein riesiger Lastwagen angefahren. Ich bin so glücklich. Dier Bücher für die Tektonik Ausstellung sind sehr schön geworden. Das Gästebuch wird jetzt den ganzen Sommer in der Spitzmeilenhütte auf einem Tischchen liegen und für schöne Einträge der Gäste bereit sein. Jetzt muss ich in den Garten. Hermann hat für einige Gäste Wildschweinbraten gegart....
Dienstag, 3. Juli 2018
Heute morgen früh um acht Uhr habe ich mir die räumliche Situation bei der Firma Morant angeschaut. Ich bearbeitete in ihrem Auftrag den letztjährigen grossen Christbaum, den sie der Stadt St. Gallen geschenkt und auf dem Klosterplatz aufgestellt hatten, mit der Kettensäge zu einer Skulptur. Nun suchten wir den idealen Standort im Firmengebäude. Ich gebe der Holzskulptur den Titel "Schöne Bescherung". Auf einem Hocker türmen sich über zwei Meter hoch viele Bücher, Folianten, ein Telefon, ein Radio, Planrollen, Dokumente, eine Bierflasche ein Schutzhelm, schwarze Gummistiefel, und vieles mehr. Ungefähr so sah es bei mir zu Hause jeweils nach der Bescherung an Weihnachten aus... bei sieben Geschwistern gab das immer ein riesen Haufen an mehr oder weniger brauchbaren Sachen.
Per Handschlag haben wir das "Geschäft" besiegelt. Nun muss ich die neue Skulptur noch fotografieren lassen und für den Transport vorbereiten.
Montag, 2. Juli 2018
Heute Morgen bin ich zur Nachkontrolle beim Zahnarzt. Marco war sehr zufrieden mit dem Heilungsprozess. Ein paar Retuschen und ein leichtes Abschleifen von spitzen Kanten und dann war es schon OK.
Sonntag, 1. Juli 2018
Aufwachen im Jura. Nach gutem Schlaf und einem kleinen Frühstück trafen wir am Sonntagmorgen im Garten die Gastgeberin Jim und den Tenor Walter Kurzmeier zu einem Kaffee. Walter Kurzmeier ist auf die Musik von Bach spezialisiert wie unser Freund Rudolf Lutz aus St. Gallen. Zufälligerweise haben die Beiden vor vielen Jahren gemeinsam in Winterthur studiert. Walter Kurzmeier hat uns versprochen, per WhatsApp einige Gesangsproben zu senden. Auf dem Rückweg nach St. Gallen besuchten wir die Ausstellung im Kulturort Weihertal bei Winterthur. Ein eindrücklicher Ort und eine feinsinnige Ausstellung, bei der viele Freunde und Freundinnen beteiligt sind. Mir haben bei dieser Ausstellung vor allem die unscheinbaren künstlerischen Interventionen gefallen. Im Galeriehaus wird es dann immer etwas wild aber auch hier gab es einige Überraschungen. Z.B. die Malereien von Simone Monstein oder einige sehr starke, kleine Objekte von Margaretha Dubach. Die Kuchen von der Kulturaktivistin Maya von Meiss die wir probiert haben sind auch wahre Kunstwerke. Ganz hohe Backkunst.
Wir wollten dann zügig nach Hause fahren. Nach so heissen Tagen braucht es einiges an Wasser für den Garten und für die Teiche. Mit einem richtig schönen Ritual haben wir am Abend die erste grosse Zucchini aus unserem Garten gekocht mit Hackfleisch vom Bio-Truthahn, den ein Onkel von Monika aufgezogen hat und feinen Salaten, die ich eigenhändig ausgesät habe.
Später animierten wir noch unsere Nachbarn Lilian und Paul, bei uns vorbei zu kommen zu einem Schluck Wein. Ein schöner Tagesabschluss mit engagierten Gesprächen - wie immer. Heute ging es auch um die Schweizer Fussballmannschaft und um unsere multikulturelle Identität.
Juni 2018
Samstag, 30. Juni 2018
Am Morgen pflückten wir sehr viele Himbeeren in unserem Garten und fuhren dann gegen Mittag Richtung Biel, nach Bellelay für die Buchvernissage von Mirko Baselgia . Der Künstler hat eine aufwändige und starke Installation für die Barockkirche geschaffen. Es scheint noch nicht ganz klar zu sein wer die immensen Kosten übernimmt. Die Publikation wird sehr schön. Beim Prägen des Umschlages gab es Probleme, die noch gelöst werden müssen. Aber in ca. 10 Tagen sollte das Buch ausgeliefert werden können. Das ist nun nach Julia Steiner und Lutz & Guggisberg die dritte Publikation, die wir mit dem Vexer Verlag für die Stiftung Bellelay realisieren konnten. Nach dem Apero trafen wir uns in einem sehr schönen jurassischen Restaurant in der Nähe zu einem feinen Nachtessen in einer spannenden und anregenden Runde.
Übernachten konnten wir dann in einem sehr schönen historischen Haus im Weiler Les Calet in Saintlégier, das Jim mit ihrem früh verstorbenen Mann, dem Künstler René Fendt renoviert hat.
Freitag, 29. Juni 2018
Pünktlich um zehn Uhr war ich bei Anne Hoffmann in Zürich für eine Besprechung von einem Buchprojekt. Der Künstler Benno K. Zehnder hat in den letzten 16 Jahren ein eindrückliches Farbkonzept für das Spital Schwyz realisiert, das nun in Buchform dokumentiert und besprochen wird. Anne hat grossartige Gestaltungsarbeit geleistet und Seraina Wirtz fotografierte die Arbeiten von Benno K. Zehnder auf eindrückliche Art. Da ist bei allen Sitzungsteilnehmern richtig Freude aufgekommen.
Ich habe dann in der Nähe vom Neumarkttheater, im grünen Glas gespiesen und anschliessend im Kunsthaus die Ausstellung "Extreme Mode in der Kunst" angeschaut. Ich war total überrascht und verblüfft über die Exponate. Unsere Vorfahren waren um einiges verrückter wie die heutigen Modedessigner. Angetan hat es mir vor allem der "Gockel - Harnisch" mit dem Adlergesicht, dem Eisernen Faltenrock und dem vorgebauten Geschlechtsschutz in Extremis. Das wäre ein super "Kleid" für mich. Eventuell etwas ungelenk und unbequem bei meinen vielen Zugfahrten, aber total sicher im Strassenverkehr und bei nächtlichen Spaziergängen. Klapper - Klapper...
Am Nachmittag habe ich auf der Geschäftsstelle von Visarte Schweiz zusammen mit Regine Helbling alle laufenden Geschäfte und Projekt der nächsten Zeit diskutiert. Bei dieser Gelegenheit konnte ich auch die druckfrische Visarte Zeitschrift "Schweizer Kunst" mitnehmen. Das aktuelle Heft ist dem Kunstmarkt gewidmet. Eine spannende Nummer zu einem brisanten Thema.
Am Abend um 18 Uhr traf ich Monika auf dem Bahnhof. Gemeinsam haben wir die Vernissage des Brasilianers Ernesto Neto in der Bahnhofhalle besucht. Die eindrückliche, riesige Installation "GaiaMother Tree" wurde unter anderem durch einen rituellen Gesang des Künstlers eingeweiht. Das war eiine schöne Gelegenheit um viele Bekannte zu treffen.
Mittwoch, 27. Juni 2018
In den letzten Wochen male ich bei jeder Gelegenheit an meinem Regenbild. Tropfen um Tropfen. Das braucht Geduld und Nerven. Am Nachmittag bin ich nach Zürich gefahren für eine vorbereitende Sitzung zur nächsten Kulturbotschaft. Zusammen mit dem Schweizerischen Kunstverein, Kunst-Bulletin, freien Ausstellungsräumen, Pro Helvetia, Kuratorinnen, dem Galerieverband etc, formulieren wir Anliegen und Anregungen für die Kulturförderung der Zukunft.
Dienstag, 26. Juni 2018
Die letzten Tage dienten der Erholung und dem Aufarbeiten von Liegengebliebenem. Heute Hatten wir noch einen Termin bei einem Generalunternehmer. Unsere Nachbarn wollen einen sehr grossen Neubau mit 18 Wohnungen realisieren. Nun geht es um Baufragen, Abgeltungen, Sicherheiten, Baurisiken etc. Die Baugrube wird in unmittelbarer Nähe von uns rund zehn Meter in die Tiefe gehen. Ich hoffe wir werden durch dieses riesen Loch nicht eines Nachts im Schlaf verschlungen.
Am Abend haben wir dreissig Liter Bio-Olivenöl aus Griechenland in St. Georgen bei Kollegen abgeholt. Monika hat viele Freundinnen und Freunde, die jedes Jahr bei dieser Kollektivbestellung mitmachen. Nun müssen die Ölkanister und die vielen Tapenaden noch verteilt werden.
Sonntag, 24. Juni 2018
Um elf Uhr waren wir bereits beim Flughafen Tegel und am späten Nachmittag wieder in St. Gallen. Ein tolles Wochenende mit wunderbaren Menschen. Ich freue mich riesig auf mein Enkelkind.
Samstag, 23. Juni 2018
Nach einem späten Frühstück haben wir einen langen Spaziergang in der nahen Hasenheide unternommen. Vera wohnt da gleich um die Ecke. Das ist ein richtiges Paradies für Familien mit Kindern, mit Spielplätzen, Streichelzoo, riesigen Liegewiesen etc.
Freitag, 22. Juni 2018
Am Morgen waren wir rund 20 Personen beim Standesamt in Kreuzberg mit Freunden und Familie. Die Trauung war ernst, festlich und doch von grosser Berliner Lockerheit. Den Nachmittag verbrachten wir mit einem wunderbaren Essen im sehr schönen Salon im Restaurant Obermaier. Am Abend sassen wir dann mit einer grossen Runde von Freunden in einer Bar in Kreuzberg. Ich habe mich wunderbar unterhalten. Vera redet immer von der "Schnapsibar". Die heisst aber ganz anders und Schnaps trinke ich eh keinen.
Donnerstag, 21. Juni 2018
Monika und ich sind am Mittag nach Berlin geflogen für die Hochzeit von Vera und Jeremie. In Kreuzberg musste ich mir zuerst eine Kleidung kaufen. Ich hatte grosses Glück und fand einen passenden, strahlend blauen Anzug. Ich weiss gar nicht ob ich nach meiner Erstkommunion je wieder einen Anzug gekauft habe. Ich weiss nur dass die Ärmel meines damaligen Kittels viel zu lange waren. Mein Vater sagte dem Dorfschneider Ferdi Hutter, dass die Ärmel mindesten 10 Zentimeter länger sein müssten wie mein ausgestreckter Arm. Er hätte kein Geld, um allen Söhnen jedes Jahr einen neuen Anzug zu kaufen. Ja und so wuchs ich dann Jahr für Jahr etwas besser in diese Kleidung hinein und dann auch ziemlich schnell wieder hinaus.
Wir haben uns dann nach dem Einkaufen im Hotel Beethoven etwas ausgeruht und am Abend trafen wir dann Vera, Jeremie, seine Eltern und einige gute Freunde zum Essen. Ich habe mich sehr gefreut, Vera endlich hoch schwanger zu sehen. Nach einer langen Hitzeperiode freuten sich die Berliner an der starken Abkühlung. Ich habe ziemlich gefroren.
Mittwoch, 20. Juni 2018
Am Morgen früh kündeten Böllerschüsse an, dass das Kinderfest stattfinden wird. Heute hatt ich meine Ruhe und konnte den ganzen Tag malen.
Dienstag, 19. Juni 2018
Am Morgen malen bis gegen 15 Uhr. Dann musste ich mich vorbereiten für einen Vortrag in der Bibliothek in der Hauptpost. Das Zentrum für das Buch hat mich eingeladen einen Vortrag über den vexer Verlag zu halten für Studierende der Buchwissenschaften aus Erlangen. Ich habe viele Geschichten zu den Vexer Büchern erzählt und einige Beispiele vorgestellt. Die Stunde war sehr schnell vorbei. Die Studenten waren sehr interessiert. Ich brachte dann meine Bücher wieder nach Hause und fuhr anschliessend quer durch die Stadt zum Sitterwerk. Dort fand die Hauptversammlung vom Verein "Buchstadt St. Gallen statt.
Montag, 18. Juni 2018
Am Morgen konnte ich alle Pendenzen, Bestellungen, Anfragen und Nachsendungen erledigen, die sich in der letzten Woche angestaut hatten. Um 14.15 Uhr sass ich dann beim Zahnarzt, der meinen Stockzahn mit einiger Mühe aus meinem Kiefer brechen musste. Die zwei Schmerzspritzen verhinderten zwar ein grösseres Geschrei aber es war wirklich sehr anstrengend. Der Zahn war so richtig verkeilt mit seinen Pfahlwurzeln. Ich habe alles überstanden und meine Zunge ist nun dauernd damit beschäftigt, den grossen Wundkrater hinten links abzutasten. Die Zunge ist wirklich ein interessantes Organ. Ich war etwas benommen den ganzen Nachmittag. Ich beschäftigte mich mit Disziplinarbeit an einem meiner neuen Bilder.
Sonntag, 17. Juni 2018
Die Messe in Basel war sehr anstrengend aber spannend. An den Vormittagen hatte ich Zeit viele Ausstellungen zu besuchen und ab 14 Uhr war ich bei meinen Büchern in der Kaserne. Der Vorteil von einer solchen Messe ist, dass man sehr viele Bekannte und interessierte Menschen an einem Ort treffen kann. Ich habe viele Gespräche geführt und viele interessante Leute aus der Kunstwelt kennen gelernt. Am Samstag wollte Monika nach Basel fahren, um mir beim Rücktransport der Bücher zu helfen - Bücher sind ja so extrem schwer. Das ging dann leider nicht, weil die Bahnstrecke in Winterthur unterbrochen war. Zum Glück konnte ich dann mit Kerstin vom Triest Verlag zurück nach St. Gallen fahren. Das war dann total stressfrei.
Samstag, 16. Juni 2018
Heute Morgen erwachte ich mit extremen Zahnschmerzen. Ein Stockzahn mit einer Amalgam-Plombe hatte sich gelockert. Eigentlich fühlte sich der Zahn eher wie eine Amalgam - Bombe an. Ich musste mir Schmerzmittel besorgen in einer Apotheke. Das hatte den schönen Nebeneffekt, dass ich ganz locker, leicht beduselt und stressfrei hinter meinem Büchertisch stehen konnte. Die Welt war wieder in Ordnung, die Geschäfte liefen bestens und meine Laune war grossartig.
Mittwoch, 13. Juni 2018
Am Nachmittag fuhr ich ohne Umsteigen nach Basel. ich musste meine schwere Bücherlast also nur einmal ein- und ausladen. Zum Glück ist alles gut gegangen. Ich war rechtzeitig in der Kaserne in Basel und habe meinen Vexer Büchertisch eingerichtet. Um 19 Uhr war Eröffnung. Ich mag die Messe "I never Read". Es hat immer ein sehr interessiertes Publikum. Viele Studierende aus allen kreativen Sparten. Die meisten haben zwar kein Geld aber sie schauen deshalb noch genauer hin. Am Abend habe ich dann zusammen mit Stefan Banz in einem nahen Restaurant einen kleinen Imbiss genommen. Wir hatten ein sehr inspirierendes und langes Gespräch.
Dienstag, 12. Juni 2018
Die letzten Tage konnte ich in Ruhe malen. Mein Bild bekommt immer mehr Kontur. Aber es dauert und dauert. Heute habe ich alle Bücher in einen neuen, noch grösseren Rollwagen verstaut. Ich hoffe, dass ich morgen den schweren Wagen überhaupt in den Zug reissen kann....
Samstag, 9. Juni 2018
Nach einem intensiven Kunst - und Gartentag besuchten wir das Kulturfest "Mutente" bei Lissa und Tobi. Vier Frauen spielten Klezmer Musik vom Feinsten, drei Schreibende trugen ihre Texte vor und am Schluss gab es neben feinen Häppchen und dem auserlesenen Wein noch eine wunderbare Gesangseinlage mit spanischen und einem chinesischen Lied von Verena. Eine warmherzige Musikerin und Künstlerin, die sich irgendwie in St. Gallen in unserem Quartier vor uns versteckt gehalten hat. Ich habe an diesem Abend wieder einmal mein lädiertes Knie beim Tanz getestet. Das malträtierte Teil hat sich unwahrscheinlich gefreut und bis zum Ende mitgetanzt.
Freitag, 8. Juni 2018
Die letzten drei Tage konnte ich mich wieder meiner Malerei widmen. Das ist richtig wohltuend und meditativ. Zwischendurch packte ich drei grosse Schachteln mit Büchern für die Buchmesse in Basel. Ich musste einiges per Post voraussenden. Bücher sind ja so schwer. Gestern Abend hatten wir in meinen neuen Lager- und Atelierräumen eine kleine Privatvernissage. Bei einem feinen Apero habe ich meinen Auftraggebern die nun fertiggestellte und bemalte Skulptur vorgestellt. Anschliessend haben wir bei Andrea Hornstein Geburtstag gefeiert in ihrem wunderschönen Garten im Linsenbühl. Ein richtig schöner Sommerabend mit vielen Freunden.
Dienstag, 5. Juni 2018
Heute war ich den ganzen Morgen mit Korrespondenz beschäftigt. Am Mittag bin ich nach Basel gefahren und besuchte zuerst Gilli und Diego Stampa. Die zeigen zur Zeit schöne frühe Arbeiten von General Idea. Einige der Auflagenobjekte und Publikationen habe ich selber auch in den 80er und 90er Jahren bei Stampa gekauft. Im hinteren Raum werden eine Vielzahl von Bildern aus allen Zeiten von Vivian Sutter als Retrospektive präsentiert. Eine ziemlich wilde Auswahl. Nach dem Dokumentaauftritt scheinen nun viele Sammler ganz wild auf diese Malerei zu sein. Es ist manchmal zum Schreien. Jahrzehnte lang interessiert sich niemand für eine Arbeit und dann genügt ein Dokumentabeitrag um die Galeristen und die Sammler komplett gierig zu machen.
Anschliessend habe ich Esther Hiepler in ihrem Atelier besucht und sie hat mir sehr schöne Originalhefte und Performancefotos aus den letzten Jahren gezeigt. Ich bin immer noch sehr froh, dass ich ihre Heftsammlung als kleine Edition im schönen grünen Schuber im Vexer Verlag herausgeben konnte.
Ja und dann bin ich zum Tingely Museum gefahren für die Eröffnung der Ausstellung von Steiner Lenzlinger. Ich konnte nicht lange bleiben, weil ich nicht mit dem letzten Zug nach Hause fahren wollte. Ich werde mir die Ausstellung noch in Ruhe anschauen während der Art.
Montag, 4. Juni 2018
Nach einem ruhigen Sonntag mit viel Gartenarbeit habe ich heute an meinem neuen grossen Bild weitergemalt.
Samstag, 2. Juni 2018
Heute bin ich um sechs Uhr aufgestanden. ich musste früh los um den Zug nach Thun zu erreichen. Ich besuchte die Delegiertenversammlung vom Schweizerischen Kunstverein im Kunstmuseum Thun. Ein wichtiges Thema war die schlechte finanzielle Situation vom Kunst Bulletin. Claudia Jolles hat dieses Anliegen sehr engagiert vertreten und Ideen zur Sanierung präsentiert. Ein spannender Tag mit vielen Begegnungen und einer interessanten Führung durch die Ausstellung von Jeppe Hein. "Ausatmen - Innehalten - Einatmen".
Wir hatten eine sehr unterhaltsame Rückfahrt, mit den Kunstvereins - Delegierten aus Frauenfeld und St.Gallen. Am Abend waren Monika und ich eingeladen bei Bea und Jürg zu einem wunderbaren Nachtessen.
Freitag, 1. Juni 2018
Am Morgen um neun Uhr erwartete ich meinen ehemaligen Sekundarlehrer Peter Zünd. Er hat mich in der Schulzeit an die Kultur herangeführt. Er beschäftigt sich seit den 70er Jahren mit dem Werk von Hedwig Scherrer. Ohne seine akribischen Forschungen und die daraus entstandenen Publikationen würde man dieses Werk heute gar nicht kennen. Er brachte mir eine Mappe mit Werken seines Kantonschullehrers Eugen Cunz und die Biografie, die er bearbeitet und 2013 in der VGS St. Gallen herausgegeben hat.
Mai 2018
Donnerstag, 31 Mai 2018
Bin mit meinem Bild gut vorangekommen. Am Abend besuchte ich die Veranstaltung im NEXTEX zum Thema Künstlernachlässe, das von Visarte Ost gemeinsam mit dem SIK - ISEA durchgeführt wurde. Matthias Oberli führe aus, wie das SIK mit diesem wichtigen Thema umgeht und welche Hilfestellungen sie bieten können. Corinne Schatz stellte anschliessend beispielhaft den unterschiedlichen Umgang mit den Nachlässen von Hedwig Scherrer und von David Bürkler vor. Ein gut besuchter Anlass und ein spannender Abend.
Dienstag, 29. Mai 2018
Ich bin im Moment intensiv am malen. Ich arbeite an einem aufwändigen Selbstportrait.
Mittwoch, 28. Mai 2018
Heute Nachmittag fuhr ich nach Zürich, um das Layout vom geplanten Buch von Claudia Kübler anzuschauen. das gab eine intensive Sitzung, mit textlichen Anpassungen und einigen kleinen Änderungen. Das Werk "Im Loch ist es dunkel" wird sehr schön. Anschliessend bin ich zum Haus Konstruktiv gefahren um die Eröffnung der Ausstellungen von Imi Knöbel und von Till Velten zu besuchen. Die letzten 500 Meter musste ich rennen. Ich wurde von einem extremen Gewitter überrascht und bin ziemlich durchnässt angekommen. Ich habe viele alte Freunde und Freundinnen aus der Kunstszene getroffen. Die Ausstellungen werde ich mir in Ruhe noch einmal anschauen.
Sonntag, 27. Mai 2018
Ein schöner und ruhiger Sonntagmorgen mit einem ausgiebigen Gartenrundgang. Es macht Freude, die Kartoffeln, Zucchini, Kürbisse, Stangenbohnen etc. in ihrem Wachstum zu beobachten. Alles gedeiht prächtig. Ich hoffe das wird auch in Zukunft so bleiben. Im Nachbarsgarten sind am Freitag riesige Visiere für einen Wohnblock aufgebaut worden. Das gibt sicher noch viel zu diskutieren und zu entscheiden.
Am Nachmittag sind wir zum Sitterwerk gefahren. Es werden Drucksachen von Urs Lüthi ausgestellt. Es war schön Urs wieder einmal zu sehen und über alte Zeiten zu plaudern. Es waren auch einige gemeinsame Freunde aus München da. Urs hat mir erzählt, dass er schon mehr als zwei Jahre Grossvater ist. da ist er mir auch voraus. Bei mir sollte es im August klappen. Vera erwartet ein Kind. Das ist grossartig. Ich habe nun mit Urs abgemacht, dass wir irgendwann in naher Zukunft mit unseren Enkelkindern ein Picknick an der Isar in München machen wollen. Als Erinnerung an unser lustiges Picknick in Fontefraud 1984. Urs war damals mit seinem Hündchen an diesem Ort, um seine Einzelausstellung einzurichten. Sein damaliger Galerist Pablo Stähli kam zur Ausstellungseröffnung mit dem kleinen Pablito nach Fontefraud und wir machten ein wunderschönes Picknick im Klostergarten.
Samstag, 26. Mai 2018
Nach dem Frühstück sind wir zum Rathaussaal spaziert. Wir konnten für unsere Versammlung den Gemeinderatsaal benutzen. Im Vorfeld gab es einige Aufregung wegen dem Antrag der ehemaligen Mitglieder der SGBK Zürich. Die rund 50 Künstlerinnen stellten den Antrag, dass sie unter dem Arbeitsnamen "Artedonna" eine thematische Gruppe bilden möchten. Die Versammlung ist dann sehr engagiert abgelaufen. Es gab viele Voten zu diesem Thema. Bei der Abstimmung war dann aber alles klar. Die Delegierten haben dem Antrag zugestimmt. Das Nachmittagsprogramm zum Thema internationale Beziehungen wurde von Alex Messzmer organisiert und moderiert. Die Tessiner Gruppe hat diesen Anlass sehr gut organisiert. In 152 Jahren fand die Delegiertenversammlung von Visarte das allererste Mal in Lugano statt. Ein herzliches Dankeschön an die Präsidentin Fabiola Quezada und ihr Team.
Freitag, 25. Mai 2018
Heute bin ich um 10 Uhr los gefahren Richtung Art Goldau. Dort bin ich umgestiegen in den Zug nach Lugano. Sergio wartete schon und es gab einige Aufregung weil der Zug viel weniger Wagons hatte wie üblich. Alles war total überfüllt. Aber unsere Visarte Mitarbeitenden hatten für uns zwei Plätze verteidigt. In Lugano haben wir die Hotelzimmer bezogen und dann waren wir verabredet für eine Sitzung des Zentralvorstandes, um die Delegiertenversammlung vorzubereiten. Am Nachmittag gab es dann eine Architekturführung durch das neue Kunstmuseum und das umliegende Quartier. Mich hat vor allem die Chiesa di S.Maria degli Angioli beeindruckt. Die flächendeckenden, dichten Malereien und der Altar dieser Kirche sind ausserordentlich. Das ist wirklich eine der eindrücklichsten Kirchen die ich je gesehen habe. Anschliessend haben wir uns eine Ausstellung angesehen von Schülerarbeiten. Nach einem Apero hatten wir ein sehr schönes Fest mit einem feinen Nachtessen direkt am See. Weiss gedeckte Tische für rund 80 Delegierte, interessante Gespräche, guter Wein und eine nicht enden wollende Sprechperformance eines jungen Tessiner Künstlers. Ich bin dann um Mitternacht zurück ins Hotel gegangen. Ich wollte fit sein für die Delegiertenversammlung.
Donnerstag, 24. Mai 2018
Heute Morgen früh habe ich die restlichen Kartoffeln im Garten eingegraben, die ich gestern nicht für meine Rösti geraffelt habe. Im letzten Jahr hatten wir eine grossartige Kartoffelernte aus unserem kleinen Garten. Ja und dann habe ich mit der Sense die Wiese gemäht. Fühle mich wie ein Kleinbauer. Nun wird gemalt. Regentropfen über Selbstportrait.
Mittwoch, 23. Mai 2018
Das gestrige Künstlergespräch im Kunstmuseum Winterthur zur Ausstellung von Hodler und Giacometti in Winterthur war gut besucht. Ich glaube Koni und ich haben uns im Gespräch gut ergänzt. Wir haben sehr viele Aspekte zu den unterschiedlichen Arbeitsweisen der zwei Künstler diskutiert. Im Verlauf von diesem Gedankenaustausch ist mir vieles klarer geworden. Ein Aspekt würde mich sehr interessieren. Hodler hat ja von vielen Bildern mehrere Variationen gemalt. Vom Holzfäller soll es 15 Bilder geben. Ich würde es super finden, wenn ein Museum den Mut hätte all diese leicht variierenden Bilder zusammen auszustellen. Ein grosser Saal mit Holzfällern, ein Anderer mit all den "Empfindungen" usw. Das Ganze hätte dann eine Wirkung wie ein Film.
Dienstag, 22. Mai 2018
Bin wieder zurück aus Italien. Ich musste gestern mit dem Zug zurückfahren, weil alle Pässe ziemlich verstopft waren. Monika hatte keine Lust diesen Stress mitzumachen und ist zusammen mit Susi und Hugo in Agrano geblieben. Das Wetter war miserabel aber es zwang mich zur Ruhe. Ich habe viel geschlafen, gelesen und gut gegessen. Ich konnte mich gut vorbereiten auf das Künstlergespräch, das heute um 18.30 Uhr im Kunstmuseum Winterthur stattfindet. Ein Zusammentreffen mit Hodler, Giacometti und Konrad Bitterli.
Donnerstag, 17. Mai 2018
Einen Moment bitte. Es hat geklingelt...
Dienstag, 15. Mai 2018
Am Mittag hatte ich Besuch im Atelier. Präsentieren der Auftragsarbeit. Eine schöne Bescherung... Anschliessend habe ich an zwei kleinen Skulpturen gearbeitet und aus unerfindlichen Gründen haben gleich zwei Motorsägen den Geist aufgegeben. Ich finde das ziemlich STYL-los.
Montag, 14. Mai 2018
Monika fährt heute nach Italien und ich bin um 10.15 beim Bahnhof verabredet mit Carole, Vanja und Melina vom Bücherladen Appenzell. Gemeinsam sind wir dann nach Bern gefahren für die Generalversammlung vom Schweizer Buchhändler und Verleger Verband. Die Versammlung fand in der Nationalbibliothek statt. Für mich war es spannend all die Buchhändler und Buchhändlerinnen und Verleger-Innen zu sehen. Viele Verlage haben nun für mich "Gesichter" bekommen. Der Einblick in die Arbeit der Nationalbibliothek und in das riesige Archiv waren sehr eindrücklich. In einer kleinen Ausstellung wurde von allen beteiligten Verlagen die erste Publikation präsentiert, die in den Beständen der Nationalbibliothek Eingang gefunden haben. Vom Vexer Verlag ist das der Schuber mit den zehn kleinen, im Buchdruckverfahren gedruckten und von Hand gebundene Heftchen von 1985. Ich habe mich sehr darüber gefreut. Eine grosse Freude war für mich auch die Begegnung mit Lea Rubin. Sie arbeitet im Erwerbungsdienst der Nationalbibliothek. Seit über dreissig Jahren sende ich alle Publikationen vom Vexer Verlag an sie und heute sind wir uns das erste Mal begegnet. Das ist sozusagen eine 33 jährige Fernbeziehung. Nach dem Apero wurden noch der Verlag des Jahres und die Buchhandlung des Jahres gekürt. Dirk Vaihinger vom Verlag Nagel & Kimche und Ruth Baeriswyl vom Chinderbuechlade Bern durften die Preise entgegen nehmen.
Die anschliessende Bahnfahrt nach Zürich und St. Gallen mit den vielen spannenden Buchmenschen war sehr ausgelassen und lustig.
Sonntag, 13. Mai 2018
Die Literaturtage in Solothurn waren sehr anregend und intensiv. Es gab einige Höhepunkte mit für mich noch unbekannten Schriftstellerinnen und Schriftstellern. Das sommerliche Wetter hat auch zu einer sehr guten Stimmung beigetragen. Ich war sehr beeindruckt von Yael Inokai und R. Prosser. Aber es gab auch wunderbare Lesungen und Arbeitsgespräche mit sehr bekannten Namen. Nach vielen Jahren habe ich auch Mariella Mehr wieder einmal getroffen. Es ist schon speziell. Ein bisschen wie eine Klassenzusammenkunft. Das Schöne war, dass viele Begegnungen und gute Gespräche möglich waren mit wildfremden Menschen auf den Strassen und in den Beizen. Am frühen Nachmittag haben wir uns entschlossen noch nach Grenchen zu fahren, um die Ausstellung von Cecile Wick anzuschauen. Eine sehr feine und zarte Präsentation. Der Schlenker nach Grenchen hat sich gelohnt. Anschliessend fuhren wir nach Olten und besuchten im Kunstmuseum die Finissage von Marc - Antoine Fehr. "Renaissance" vereinigt eine eindrückliche Bilderauswahl aus den letzten Jahren. Es war sehr schön endlich Marc-Antoine persönlich kennen zu lernen. Die Arbeiten kenne ich seit den 80er Jahren aber begegnet sind wir uns heute das erste Mal. Das war ein wirklich beglückendes und anregendes Wochenende. Kultur belebt und tut wirklich gut.
Freitag, 11. Mai 2018
Heute heisst es schon wieder Abschied nehmen von Vera. Monika und ich fahren das erste Mal zusammen nach Solothurn an die Literaturtage. Ich muss die Vexer Bücher liefern für die Buchpräsentation von SWIPS. Wir haben anschliessend die Airbnb Unterkunft aufgesucht in einem Aussenquartier von Solothurn. Eine spärlich möblierte vier Zimmer Wohnung mit Balkon in einem etwas schäbigen Wohnblock. Wir mussten uns für diese Unterkunft entscheiden weil alle Hotels ausgebucht oder überrissen teuer waren. Wir sind dann 20 Minuten zu Fuss in die Altstadt spaziert und haben gleich die ersten Lesungen genossen.
Donnerstag, 10. Mai 2018
Intensive Familienzeit. Heute feierten wir den 90. Geburtstag von Arthur. Der Vater von Monika hat den Tag sichtlich genossen. Ein wirklich schönes Familientreffen in Kriessern.
Mittwoch, 9. Mai 2018
Intensive Arbeitstage nach London. Ich war beschäftigt mit dem Bemalen einer Auftragsskulptur. Der neue Arbeitsraum bewährt sich. Heute ist Vera aus Berlin angereist für unser Familienfest. Es gibt wie immer viel zu besprechen. Wir haben dann in meinem Atelier eine Bilderpräsentation vorbereitet. Vera lagert ihre frühen Bilder bei mir. Ich finde es immer wieder spannend, Bilder nach längerer Zeit wieder neu zu sehen. Erinnerungen machen sich immer selbstständig und entfernen sich oft sehr stark von der Realität.
Sonntag, 5. Mai 2018
Nach dem Frühstück im Novotel Tower Bridge Hotel haben wir uns noch einige tolle Architekturikonen angeschaut und besuchten dann die Whitchapel Gallery. Mark Dian präsentiert sehr humorvolle und aufwändige Installationen mit seinen skurrilen Sammlungen. Der teilweise bissige Humor hat mich überrascht und im Nachhinein habe ich auch die Ausstellung im Kunstmuseum St. Gallen besser verstanden. Mark Dian hat im letzten Jahr nach dem Auszug des Naturmuseums als erster Künstler die Räume im Untergeschoss des Museums bespielt. Bei dieser Art Kunst ist es dann aber halt schnell einmal ein Witz zu viel. Das zeigte sich spätestens im Buch Shop bei den nicht enden wollenden Buchtiteln von Dian.
Ja und dann ab zum Flughafen. Schönes Wetter, guter Flug, weiche Landung und um 19.30 Uhr wieder zu Hause. Frische Salate aus dem Garten und eine Bratwurst vom Grill. Das St.Galler Leben ist auch nicht ohne.
Freitag, 4. Mai 2018
Wir besuchten viele historische Plätze in London und gegen Abend trafen wir Medea. Wir besuchten gemeinsam in einem Aussenquartier, im Stadtteil Norwood Junction in den Stanley Halls ein Konzert von "Seun Kuti & Egypt 80". Die Stimmung und das Konzert waren super. Das bunt gemischte Publikum war begeistert. Dank Medea erwischten wir dann um Mitternacht noch einen Bus in die Innenstadt. Die einstündige Fahrt durch teilweise düstere Gegenden von London war ziemlich wild.
Donnerstag, 3. Mai 2018
Um sechs Uhr früh bin ich bereits aufgestanden. Kurzes Frühstück, dann zusammen mit Monika zum Bahnhof und anschliessend gemeinsam mit Ralph und Margrit nach Kloten. Der Flug nach London war prächtig. Das verlängerte Wochenende war geprägt von wunderbarem Wetter. Wir fühlten uns wie im Süden. Kein Regenschirm und keine Windjacke war nötig. Wir haben lange Stadtwanderungen unternommen und dabei viel interessante Architektur und spannende Ausstellungsorte gesehen. In der Tate Modern haben wir uns vor allem den gelungenen Neubau von Herzog & De Meuron angeschaut. Bei den Ausstellungen konzentrierten wir uns auf die Performance Pionierin Joan Jonas. Erstaunlich, überraschend und witzig. Dann haben wir eine Fahrt im Riesenrad mitgemacht. Das bietet einen unglaublichen Überblick über das Stadtzentrum.
Mittwoch, 2. Mai 2018
Die letzten Tage waren ruhig aber arbeitsintensiv. Ich habe meine Arbeit für die kommende Ausstellung in der Tektonikarena Sardona vorbereitet. Ich plane ein Gästebuch "Planet Erde". Ich finde es einfach faszinierend, dass unsere Alpen in Jahrmillionen entstanden sind durch das Aufeinandertreffen von Afrikanischen und Europäischen Gesteinsplatten. Enorme Kräfte haben die Platten zertrümmert und unsere Alpen aufgetürmt. Gestern bin ich vor dem PC richtig ausgerastet. Zu viele Themen, zu viel Strahlung und zu wenig Kompetenz lassen auch bei mir vor dem PC massive Berge im Gefühlsleben entstehen. Dann kracht's nur so vor sich hin. Am Abend war dann aber doch sehr viel erledigt, an geschriebenen Texten, an versendeten Konzepten, erfundenen Arbeitstiteln, einem geschliffenen und bemalten Tisch etc.
Heute Abend fahre ich nach Alt Sankt Johann. Im Johanneum gibt es einen Vortrag zum Thema Demenz. Ich bin eingeladen worden, um das neue Buch von Lika Nüssli vorzustellen, das Aufgrund der Demenzerkrankung von Likas Mutter entstanden ist. Ja und morgen geht's ab nach London.
April 2018
Sonntag, 29. April 2018
Wir haben uns gegen Abend mit Freunden in Schaffhausen verabredet für ein Konzert im Ausstellungsraum Rheinart am Rheinfall. Ein Künstlerkollege möchte mit mir zusammen eine Ausstellung an diesem Ort durchführen. Mir wurde sehr schnell klar, dass die Räume für mich und meine Arbeiten nicht geeignet sind. Ich finde es aber trotzdem wunderbar und wichtig, dass hier Kunstprojekte präsentiert werden. Bei mir persönlich merke ich schon seit langer Zeit, dass ich nur noch total stimmige Projekte machen will. Der Aufwand für eine professionelle Ausstellungsvorbereitung ist enorm. Wenn die Räume schwierig sind wird es immer noch komplizierter.
Samstag, 28. April 2018
Am Morgen machte Monika die letzten Vorbereitungen für unser Jassturnier im Hotel Hirschen in Wald. Sie sammelte im garten Lorbeerzweige für die Krönung des heutigen Gewinnerpaares. Monika und ich machten uns dann zurecht und stellten uns vor den Spiegel für ein Siegerfoto. Hoffen darf man ja und ein Foto kostet ja nichts. Beim Turnier hatten wir einmal mehr keine Chance auf den Sieg. Wir haben nicht schlecht gejasst aber es gab doch wirklich noch fünf Bessere Paarungen. Wir konnten das dank unserer grossen Erfahrung verwinden. Der Tag war ausgesprochen friedlich und teilweise sehr lustig. Also wirklich!
Freitag, 27. April 2018
Am frühen Abend eine Projektbesprechung in der Stadt zusammen mit Monika. Förderprojekt Literatur Ost+... wir konnten wichtige Punkte klären.
Donnerstag, 26. April 2018
Am Morgen habe ich im Kunsthausrestaurant Daniela Hediger in Zürich getroffen. Sie plant ein breitangelegtes Festival für ein besseres Verständnis für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Auch Väter in Kaderpositionen sollten ihre Arbeitspensen reduzieren können, um bei der Kinderbetreuung mit zu helfen. Ein sehr sympathisches Treffen. Bei visarte beschäftigen wir uns auch mit dem Thema Kunst und Kind. Nur sind Künstlerinnen und Künstler selten in Spitzenpositionen. Sie kämpfen oft um das finanzielle Überleben.
Mittwoch, 25. April 2018
Die letzten zwei Tage an der F&F in Zürich waren sehr intensiv. Ich habe zusammen mit Britta Polzer, Talaya Schmid und Daniel Hauser Arbeiten der Studierenden aus der Kunstklasse besprochen. Eindrücklich, irritierend, feinstofflich und überraschend. Die Gefühle und Empfindungen flitzten in alle Richtungen bei diesen Kunstbetrachtungen. Talaya und Daniel machen ihre schwierigen Jobs grandios. Klar, kritisch, unaufgeregt und höchst kompetent. Auch streng wenn es sein muss. Mütze ab!
Montag, 23. April 2018
Schon wieder sehr früh raus. Wir brachten eine Auswahl von unseren Büchern aus dem Vexer Verlag in die neue Bibliothek in der Fachhochschule. Ich habe eine kleine Präsentation der St. Galler Verlage organisiert mit dem Triest Verlag und der VGS. Das ist sehr schön geworden.
Sonntag, 22. April 2018
Monika ist zu ihrem Geburtstag zu einem Privatkonzert eingeladen worden von Petra Ronner und Peter Schweiger. Ich durfte auch mit - habe ja schliesslich am gleichen Tag Geburtstag. "vom - umhalsen- der - sperlingswand - oder 1 - schumannwahnsinn". Das war ein eindringlicher und unvergesslicher Nachmittag im Atelier von Petra, irgendwo auf dem Lande in der Nähe von Zürich. Petra spiele Lieder von Schumann und Peter rezitierte Texte von Fredericke Mayröcker. Ernst Jandl war mitten unter uns, langgestreckt und erstaunlich ruhig.
Unvergesslich. Anschliessend ein feines Abendessen im Freien in einem sehr gut besuchten Landgasthof an schönster Lage. Beim verschneiten Berg den wir in der Ferne sahen, wussten wir nicht ob es wirklich der Säntis ist. Ich ass ein feines Spargelrisotto.
Samstag, 21. April 2018
um 13.30 Uhr Haben wir uns auf dem Gallusplatz versammelt für das anstehende "Speed-Dating mit Buch". Eingeladen haben die Bibliotheken, Verlage und Buchhandlungen aus der Umgebung von St. Gallen. Leseinteressierte wurden aufgefordert an diesem Nachmittag mit wildfremden Leuten Bücher zu tauschen. Martin Amstutz hat dazu auf seinem Bandoneon gespielt und ein wunderschönes Paar hat dazu Tango getanzt. Ein lustiger Anlass unter der Linde. Ich konnte mir einige rare Bücher ergattern.
Freitag, 20. April 2018
Bin heute früh nach Zürich gefahren für eine Besprechung bei visarte mit der IG Holz und unserem Anwalt. Das war dann alles sehr erfreulich. Nach dem Mittag diskutierten wir mit der Agentur Pol aus Bern das weitere Vorgehen bei der Neugestaltung der visarte Homepage. Das war alles sehr konstruktiv und ergiebig. Ich denke wir sind auf einem guten Weg.
Donnerstag, 19. April 2018
Heute war ich ziemlich müde.
Mittwoch, 18. April 2018
Ich hatte eine gute Nacht. Am Morgen einen mords Schreck. Um ca. 7 Uhr stand ohne zu klopfen ein schwarz gekleideter Servicefachmann in meinem Appartement. Er sagte irgendwie etwas von "Nix machen - keine Angst - Entschuldigung - nur muss kontrollieren". Ich zog die Decke über den Kopf und schlief ziemlich heiter in aller Ruhe weiter. War ja nix - oder? Um 9 Uhr Treffen mit Roger Diener und zwei Architekten im Speisewagen. Dann eine lange Projektbesprechung auf einer Baustelle in Zürich und dann am frühen Nachmittag wieder zu Hause.
Dienstag, 17. April 2018
Um die Mittagszeit bin ich losgefahren nach Stuttgart. Dort wurde Diener&Diener Architekten von der Wüstenroth Stiftung der Gestaltungspreis für vorbildliches Bauen verliehen für das Projekt "Stadtmuseum Aarau" wo ich die Fassade gestalten konnte. Lange Fahrt, kurze Feier und wieder eine lange Fahrt bis Basel, wo ich übernachten konnte.
Montag, 16. April 2018
Heute hatte ich um 9 Uhr die letzte Therapiestunde für mein kaputtes Knie. Ich hüpfte so munter wie möglich und lief einen Kilometer auf dem Laufband. Nun muss ich meine Übungen ohne Anweisungen von Frau Wrangel machen. Sie hat mich teilweise sehr in die Mangel genommen. Na ja mit einer Therapeutin hüpft es sich leichter...
Um 11 Uhr hatten wir im Bistro der Stiftsbibliothek ein Treffen, um den Auftakt zum Tag des Buches am kommenden Samstag zu besprechen.
Am Nachmittag traf ich mich mit Matthias Schmid. Er schreibt und macht Musik. Sehr sympathisch und interessant.
Sonntag, 15. April 2018
von Allem das Feinste...
Samstag, 14. April 2018
Wieder sehr früh aufgestanden, um die Hauptversammlung von XYLON Schweiz in Lenzburg zu besuchen. Ich glaube ich war noch gar nie in Lenzburg und kenne nur den Blick aus dem Zug auf das Schloss. das war ein sehr unterhaltsamer Tag mit all den Holzschneiderinnen und Holzschneidern. Nach der Sitzung und dem guten Essen haben wir einen Werkstattbesuch beim Drucker Urs Jost gemacht. Ein riesiger Maschinenpark aus alten Zeiten steht bereit für neue Druckgrafik.
Freitag, 13. April 2018
Obwohl eine schwarze Katze am frühen Morgen meinen Weg kreuzte war der tag sehr gut. Ich bin nach Bern gefahren. Ungewollt eine Stunde zu früh. Nach einem Kaffee im Proger habe ich mir die Ausstellung im Kunstmuseum angeschaut über die Sammlung von Hahnloser. Es ist einfach wunderschön solche Sammlungen immer wieder in anderen Zusammenhängen und Zusammenstellungen zu sehen. Spitzenwerke von Felix Vallotton, Pierre Bonnard, van Gogh, Hodler usw. Viele unerwartete Werke. Das war ein sehr malerischer Morgenanfang vor den langen Sitzungen mit swissculture, die bis um halb fünf dauerten.
Donnerstag, 12. April 2018
Ich konnte in den letzten Wochen immer wieder an meiner neuen Skulptur arbeiten. Das macht einen freien Kopf und müde Arme. Am Abend reicht die Energie dann aber immer noch um alle Bestellungen des neuen Buches von Lika Nüssli zu bearbeiten.
Mittwoch, 11. April 2018
Heute traf ich mich am Morgen mit der jungen Schriftstellerin Laura Vogt. Um 10 Uhr kam dann auch die Studentin, die ich einen Tag vorher erwartete. Ja das ergab dann einen sehr intensiven Dauersprechtag. Es war alles sehr ergiebig. Die Studentin arbeitet an einer Masterarbeit zum Thema "Künstler als Unternehmer".
Dienstag, 10. April 2018
Am Morgen habe ich auf eine Studentin von der HSG gewartet für ein Interview. Sie kam leider nicht. Ich habe mich dann mit meinem neuen Buchprojekt "Geografie der Freiheit" auseinandergesetzt.
Sonntag, 8. April 2018
Ein ruhiger und besinnlicher Tag. Am Abend haben wir uns im Stadttheater das Tanzstück "Schlafes Bruder" angeschaut. Eine eindrückliche und grandiose Aufführung. Gute Musik, intensiver Tanz und eine starke Choreographie in einem ausverkauften Haus.
Samstag, 7. April 2018
ich arbeitete den ganzen Morgen an meinen Konzepten und fuhr am Nachmittag nach Solothurn. Auf meinem Spaziergang durch sie Stadt habe ich gestaunt, wie bevölkert die ganze Altstadt war. Ein warmer Samstagabend und alle sind auf der Strasse. Im Kunstmuseum wurden um 17 Uhr einige sehr schöne Bilder aus der Sammlung des verstorbenen Arztes und Künstler Urs Burki an das Museum übergeben. Unter Anderem von Per Kirkeby, Gubser, Klodin Erb, und Le Corbusier. Rosmarie Burki hat mich zu diesem Anlass eingeladen, weil ich ja die sehr schön gestaltete und umfangreiche Monografie im Vexer Verlag herausgegeben habe. Der Abend gab mir die Möglichkeit Rosmarie Weibel wieder einmal zu sehen und die Ausstellungen von Jan Anüll, und Judith Albert anzuschauen. Das war ein sehr interessanter Abend in einem kleinen Kreis.
Freitag, 6. April 2018
Ich arbeitete intensiv weiter an der neuen Skulptur, die übrigens aus dem dicksten Stammteil des St. Galler Weihnachtsbaums entsteht, der im letzten Winter auf dem Klosterplatz stand und von der Familie Morant gestiftet wurde. Das gibt ja eine schöne Bescherung.
Am Nachmittag wollte mich eine junge Praktikantin kennenlernen. leider ist sie nicht an die Brauerstrasse gekommen. Sie landete an meiner alten Atelieradresse an der Haggenstrasse. Dort sind die Lichter schon mehr als ein Jahr gelöscht. Jetzt praktiziere ich halt weiterhin alleine....
Am Abend hat Monika ein fulminantes Essen für Freunde vorbereitet. Wildschweinbraten und Rehrücken mit viel verschiedenem Ofengemüse. Super - und wunderbaren Wein von unserer letztjährigen Frankreichreise. Das Weingut Château Jander muss man sich merken. Der Jahrgang 2010 ist super gut.50% Merlot und 50% Cabernet Sauvignon.
Donnerstag, 5. April 2018
Am Abend besuchten wir die Eröffnung der Kunst am Bau Arbeit "patern" von Norbert Möslang am neuen Pavillon beim Hauptbahnhof. Ich war ziemlich irritiert, dass auf der Einladungskarte vom Hochbauamt die verschickt wurde der Name des Künstlers nicht erwähnt wurde. Der Abend war sehr gut besucht. Norbert hatte eigens für diesen Anlass zwei Stücke komponiert, die von einer Gruppe von Musikern aus Basel uraufgeführt wurden. Die Ansprachen waren mässig aber die binäre Uhr setzt ein starkes Zeichen in St. Gallen. Leider hat die SBB oder waren es die technischen Betriebe der Stadt? an einem unsäglichen Ort eine Orientierungstafel installiert, die das Kunstwerk empfindlich stört. Ich bin ja sehr gespannt, wie der neue Bahnhofplatz wirkt, wenn im Herbst endlich alles fertig gebaut ist.
Mittwoch, 4. April 2018
Heute hatte ich endlich den Mut mit einer neue Skulptur zu beginnen. Im Winter war es auch viel zu kalt. Der Frühling tut mir gut. Die Stimmung in den neuen Räumen ist sehr speziell und anregend.
Dienstag, 3. April 2018
Die Ostertage in Italien waren sehr kalt aber erholsam. Viel Holz verfeuert, einige Bücher gelesen, sehr gut gekocht und viel gegessen. Was will man mehr.
März 2018
Donnerstag, 29. März 2018
Gegen Mittag sind wir losgefahren nach Italien. Alles ist gut gegangen. Überhaupt keinen Stau.
Montag, 26. März 2018
Heute Mittag hat sich im Kunsthausrestaurant in Zürich die Organisationsgruppe und die beteiligten Künstlerinnen und Künstler getroffen für das Ausstellungsprojekt ""grüner Henry", das im Sommer 2019 zum Jubiläum von Gottfried Keller stattfinden wird. Ich planem mit dem Vexer Verlag das Begleitbuch zur Ausstellung. Wir haben alle Schauplätze angeschaut, wo die Installationen aufgebaut werden. Das war ein Stadtspaziergang der ganz anderen Art. Zentralbibliothek, Zunfthaus, der schwarze Garten, den Lyceum Club der Frauen und als Höhepunkt das Atelier von Arnold Böcklin. Ich habe Zürich wieder einmal von einer ganz anderen Seite kennengelernt.
Sonntag, 25. März 2018
Um 13 Uhr sind wir mit über hundert Büchern von Lika Nüssli zum Kunstmuseum St. Gallen gefahren. Wir wollten uns rechtzeitig vorbereiten für die Buchpremiere. Das war ein überwältigendes Ereignis. Rund 140 Personen haben an diesem Anlass teilgenommen. Lika führte ein sehr persönliches und berührendes Gespräch mit Anette Gehrig, der Leiterin vom Cartoonmuseum Basel. Der Anlass dauerte bis um 18 Uhr. Die Teilnehmenden standen geduldig in der Schlange, um ein persönlich signiertes Buch zu bekommen. Wir haben an diesem Nachmittag auch die grosse Familie von Lika kennen gelernt, mit ihren vielen vielen, ganz unterschiedlichen Schwestern. Das Buch heisst "Vergiss dich nicht" und die Grafik Novelle erzählt die Geschichte der an Demenz erkrankten Mutter der Künstlerin und dem sehr speziellen Heimalltag, mit all den persönlichen Geschichten der Bewohnerinnen und Bewohnern und ihren Pflegenden.
Samstag, 24. März 2018
Am Nachmittag haben wir uns einige Lesungen beim Wortlaut Festival angehört im Splügeneck und dabei zufällig Laura Vogt kennen gelernt. Sie hat einen sehr guten Text gelesen. Ja und dann sind wir mit Eveline und Roman nach Wald gefahren, um unser Jass - Turnier vorzubereiten.
Am Abend haben wir uns dann die Solo Show von Doktor Lüdi im Palace angeschaut. Ein wirklich toller Analass.
Freitag, 23. März 2018
Um 9 Uhr Therapiestunde bei Theresa. Physio Balance. Wenn ich da jeweils raus komme muss ich immer überlegen wo ich bin, wie ich heisse und ob ich in die richtige Richtung gehe. Auffällig ist, dass mich alle mir entgegenkommenden Menschen kurz stehen bleiben, mich enorm freundlich grüssen, nicken, lächeln und in die Wolken schauen. Die Buschauffeure warten lange, wenn sie mich kommen sehen. Sie lassen die Türen weit offen und wünschen mir und allen Passagieren einen ganz schönen Tag.
Am Nachmittag ist dann noch Hans Jörg Bachmann vorbeigekommen mit der Fotoserie aus einem uralten Japanischen Kloster. Dann habe auch ich in die Wolken geschaut und gelächelt. Das wir d eine ganz schöne Edition.
Donnerstag, 22. März 2018
Im Moment gibt es zum Glück viele Bestellungen des neuen Buches von Lika Nüssli. Um 16.30 Uhr hatte ich einen Termin bei Danilo zum Haare schneiden. Dazu hat er mir wunderbare, improvisierte Orgelmusik von einem Musiker aus Berlin zu Ohren geführt. Das war eine sehr erholsame Stunde. Wenn ich dann nach dem Haareschneiden wieder die Brille aufsetze, staune ich meistens, wer mir da so unverfroren entgegenblickt.
Mittwoch, 21. März 2018
Ich habe den ganzen Tag gemalt und bin am Nachmittag nach Emmenbrücke gefahren. Um 18 Uhr war ein Ausstellungsrundgang mit Klaudia Schifferle und Lena Friedli im Aku in Emmenbrücke angesagt als Auftakt der Hauptversammlung von der visarte Zentralschweiz. Leider waren dann weder Klaudia noch Lena vor Ort. Die Versammlung war sehr gut besucht und wurde zügig durchgeführt von den beiden Co-Präsidentinnen Karin Mairitsch und Katrin Odermatt. Ich musste kurz nach 21 Uhr wieder zum Bahnhof rennen, damit ich dann um halb eins in der Nacht wieder zu Hause war.
Dienstag, 20. März 2018
Ein normaler Arbeitstag ohne Störungen. Am Abend besuchten wir den Orientierungsanlass, wie in unserer Nachbarschaft alles zugebaut werden soll. Mutig - mutig. St. Gallen schrumpft und trotzdem wollen alle bauen. Ich beneide all die Laien nicht, die meinen sie könnten in diesem Markt wie Profis mitspielen. Am Schluss ist das Bauland weg und die Schulden um einiges höher. War trotzdem ganz nett. Wir haben einige neue Nachbarn kennengelernt und alte verloren.
Montag, 19. März 2018
Ich musste früh raus. Am Morgen hatte ich ein Projektgespräch mit der zuständigen Jury für die Literaturförderung Ost+ in Zürich. Ich konnte mein Pilotprojekt vorstellen, das ich unter dem Titel "Geografie der Freiheit" vorbereitet habe. Das war ein richtiger Nervenkitzel. Als ich mich beim Pförtner der kantonalen Verwaltung anmeldete, wurde mir gesagt, dass an diesem Morgen keine Sitzung stattfinde und dass ich nicht angelmeldet sei. Er telefonierte etwas herum und sagte mir ich müsse halt einfach warten...
Mein ausgedrucktes e-mail mit der Einladung interessierte ihn überhaupt nicht. Eine Minute vor Sitzungsbeginn merkte der Pförtner dann, dass eben doch eine Sitzung statt findet. Ich durfte mich durch die Schleuse bewegen und war dann doch ziemlich nervös...
Alles ist dann doch noch gut gegangen.
Am Mittag bin ich mit dem Tram Richtung Haus Konstruktiv gefahren. dann weiter zu Fuss. ich wollte mein Knie etwas trainieren und habe mich ziemlich verlaufen. Ich war dann aber doch rechtzeitig bei der Geschäftsstelle von visarte Schweiz zur Vorstandssitzung.
Samstag, 17. März 2018
Monika ist den ganzen Tag weg. Ich habe mich entschlossen beim Solidaritätsjassen im Restaurant Militärkantine mit zu machen. das war sehr lustig. Über hundert eifrige Jasserinnen und Jasser aus der linken Szene. Sozusagen linke Folklore für einen guten Zweck. Im Zentrum ein riesiger Gabentisch mit grossartigen Preisen. Ich konnte leider nur vier mal Jassen und musste dann gehen. Ich bin ja gespannt was Brigitte Wiederkehr für einen Preis für mich aussuchen wird. beschenkt werden alle...
Donnerstag, 16. März 2018
Am Abend haben wir die Vernissage von marlis Pekarek im Architekturforum besucht. Eine dichte überraschende Präsentation. Ich kenne Marlis schon fast dreissig Jahre und kann mich noch gut erinnern als sie bei mir in der Kunsthalle vorbeigekommen ist nach ihrer Rückkehr aus Australien. das muss 1992 gewesen sein.
Donnerstag, 15. März 2018
Hatte ein gutes Gespräch mit meinem Arzt und Homöopathen. Ich bekomme einen Zaubertrank.
Dienstag, 13. März 2018
Den ganzen Tag gemalt und am frühen Abend nach Zürich gefahren für eine Buchbesprechung mit Anne Hofmann und Sereina. Ein guter Abend.
Montag, 12. März 2018
Eingeheizt und gemalt.
Sonntag, 11. März 2018
Nach den hektischen Tagen ist Ruhe angesagt. Eigentlich wollte ich an die Lesung von Thomas Müllenbach in Zürich. Ich habe es nicht geschafft. Ich habe selber gelesen und herumgedöst. Am Abend habe ich einen ganzen Blumenkohl, ungeschnitten in eine Dampfgarpfanne gelegt und rund fünf Minuten gekocht. Dazu gab es handgeschnittene Pommes von ungeschälten Kartoffeln, Randenschnitze, Zwiebeln und Peperonigemüse aus dem Backofen. Dazu gut gewürzte Fetakrümel etc. und einen guten Roten.
Samstag, 10. März 2018
Heute bin ich am Morgen früh losgefahren nach Schwyz, für eine Besprechung eines Buchprojektes zur Kunst am Bau Arbeit von Benno Zehnder. Die ganze Arbeitsgruppe war angereist, um das Farb- und Kunstprojekt von Benno kennen zu lernen, das er für das Spital in Schwyz in den letzten 16 Jahren kontinuierlich weiterentwickelt hat. Das war ein intensiever Tag mit kompetenten und interessanten Menschen aus ganz verschiedenen Fachgebieten.
Freitag, 9. März 2018
Heute gegen Mittag sind zwei Paletten mit den 1000 Büchern von Lika Nüssli geliefert worden. Die Bücher sind wunderschön geworden. Die Zeichnerin und Grafikerin Julia Marti hat das Werk sehr schön gestaltet und Lika hat sich total verausgabt für dieses Projekt. Ich freue mich auf die Buchpremiere am Sonntag 25. März im Kunstmuseum St.Gallen um 14 Uhr. Ich habe gleich sechzig Exemplare in meinen Veloanhänger gepackt und bin nach Hause getrampelt. Das war sehr anstrengend weil die Reifen meines Anhängers ziemlich platt waren. Das war ein richtiges Quitschen auf den Felgen. Ich habe diese Fahrt kurzerhand als Gratistherapie für mein Knie abgehakt. Im Fahrradgeschäft kaufte ich dann anschliessend für fünf Franken Frischluft für die Reifen.
Am Abend waren wir eingeladen zu einem wunderbaren Essen. Ein toller Abend mit Freunden.
Donnerstag, 8. März 2018
Heute hatte ich einen Termin mit Stefan Rohner. Er hat einige Fotos von meinen neuen Atelier und Lagerräumen an der Lukasstrasse gemacht. Ich freue mich auf wärmere Tage.
Dienstag, 6. März 2018
Heute Mittag fuhr ich nach Zürich zur Budgeplanung und Rechnungsrevision bei visarte. Wir haben einen neuen und sehr kompetenten Revisor. ich habe wieder einiges dazu gelernt. Am Abend musste ich mit klappernden Zähnen mehr als eine Stunde auf meinen Zug warten. Alles war eingefrohren und die wenigen Züge waren total überfüllt.
Montag, 5. März 2018
Bei der Zeitungslektüre habe ich gestaunt, wie die unterlegenen Radio und Fernsehabschaffer von einem Ja - Aber Entscheid vom Schweizervolk reden. Bei einer Ablehnung von 72 Prozent der Bevölkerung zu dieser unschweizerischen Initiative sollte doch eigentlich alles klar sein. Die extreme Rechte hat sich selbst ins Knie geschossen und gleich auch noch die Wahlen in Winterthur und Zürich verloren. Ich verstehe nicht, dass eine Partei, die sich als Gralshüterin von allem Schweizerischen ausgibt, diese Initialive unterstützt hat. Die Milchkühe werden froh sein, dass sie am Morgen früh beim Melken weiterhin das beliebte Schweizer Radioprogramm geniessen können.
Um elf Uhr durfte mein Knie bei medbase wieder eine neue Therapeutin und eine neue Massagetechnik kennenlernen. Es hat sich gefreut...
Sonntag, 4. März 2018
Ich sass schon um 12 Uhr vor dem Fernseher und habe mit grosser Freude das super Resultat gegen die No-Bilag Initiative entgegen genommen. Das Resultat zeigt, dass eine grosse Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer die Gefährlichkeit einer privat finanzierten Meinungsmacht erkannt hat. Diese Abstimmung ist ein klares Signal, dass das Volk bereit ist, weiterhin eine breite und vertiefte Diskussionskultur mit zu finanzieren. Diese Kultur ist dringend notwendig um unsere Demokratie und unsere vielseitigen Kulturen zu erhalten und zu vermitteln. Das gibt einen sehr guten Sonntag.
Jetzt habe ich auch den ersten Abstimmungstrend für die Renovation des Theaters in St.Gallen gelesen. Auch hier scheint es ein klares ja zu geben. Super.
Am Abend habe ich bei Kleinaberfein die Lesung "Zündels Abgang" genossen. Kleinaberfein (Kaf) St.Gallen verbindet Literatur mit Musik. Theater am Tisch (Hans Rudolf Spühler und Marcus Schäfer) lasen erstmals szenisch aus dem Roman von Markus Werner "Zündels Abgang". Sie wurden musikalisch begleitet vom Gitarristen Peter Lutz. Eine ganz tolle Aufführung. Ich habe das erste Buch von Markus Werner schon mehrmals gelesen. Das Hörerlebnis war aber total neu und frisch.
Zu Hause wartete Monika bereits auf mich und erzählte mir von ihrer Berlinreise und von unserem zukünftigen Grosskind. Es ist alles so aufregend.
Samstag, 3. März 2018
Heute Nachmittag nehme ich in Mogelsberg teil am Abschidsritual für meine Schulfreundin Hildegard Zäch. Traurig.
Ich bin rechtzeitig aus dem Haus gegangen und habe ein Bahnticket nach Mogelsberg gekauft. Als ich auf dem angegebenen Perron 5 war bemerkte ich, dass der Zug am Samstag gar nicht fährt. Mir blieb nur noch die Möglichkeit mit dem Taxi nach Mogelsberg zu fahren. Ein lustiger Sizilianer hat mich zimlich schnell in die Hügel chauffiert. Ich habe es gerade noch geschafft, rechtzeitig da zu sein. Viele Menschen hatten sich versammelt zu einem sehr berührenden Abschiedsritual. Alle gaben ihr Bestes und besser ging es nicht. Es war sehr schön einige meiner ehemaligen Mitschülerinnen zu treffen.
Freitag, 2. März 2018
Am Morgen habe ich zurückgeschaut auf meinen ersten Eintrag in meinem Tagebuch vom 7. Februar 2012. Da habe ich doch vor sechs Jahren in prophetischer Voraussicht geschrieben:
Banker sind die waren Künstler. Nach dem Verkauf von Wegelin an Raiffeisen wurde über Nacht der Bankname Notenstein kreiert. Pirmin Vinzenz überlegt sich schon wie die Bank Julius Bär genannt werden könnte... Für mich ist klar, nach Notenstein folgt Frankenstein.
Das passt doch. In den letzten Tagen sind alle Zeitungen voll mit Vorwürfen an den ehemaligen Bankdirektor. Der rote Platz in St.Gallen bekommt nun eine ganz andere Bedeutung.
Am Mittag bin ich nach Zürich gefahren für eine visarte Sitzung. Im Zug habe ich zufällig Charles Keller getroffen. Wir haben dann zusammen Tee getrunken im Speisewagen und uns dabei bestens unterhalten. Am Abend sass ich dann fest auf dem Bahnhof in Zürich. Zugausfälle und Verspätungen. Der Ersatzzug kam dann erst eine Stunde später und war sau kalt. Total durchgefroren stand ich dann auf dem Bahnhof in St.Gallen und wen treffe ich da? Es war wieder Cherles Keller. Er hat mich animiert, ihn an die Vernissage ins Kunstmuseum zu begleiten. Eine schöne Ausstellung mit Highlihts aus der Sammlung und einer speziellen Präsentation von Urs Lüthi Werken aus der Sammlung von Felix Falkner. Ich führte viele spannende Gespräche und habe auch sehr delikate Neuigkeiten vernommen. (neben dem üppigen Buffet notabene) Eine richtig pralle Vollmondnacht.
Donnerstag, 1. März 2018
Monika ist heute nach Berlin geflogen, um das Bäuchlein von Vera anzuschauen. Es ist grossartig. Ich werde Grossvater. Wir werden Grosseltern. Es ist ein sehr spezielles Gefühl. Ich wurde mit 24 Jahren Vater und nun mit 62 Grossvater. Ich glaube ich bin um einiges nervöser auf dieses Ereignis hin. Ich hoffe ich werde nun nicht plötzlich zu erwachsen. Älter werden ist das Eine aber so richtig erwachsen? Ich weiss natürlich schon länger von der Schwangerschaft von Vera. Ich konnte sie aber erst heute fragen, ob ich auch darüber reden darf. ICH DARF! In diesem Zusammenhang habe ich auch eine grosse Kunst und Bauarbeit geplant. Einen Baldachin mit 56'112 Namen. Von Allen über 56 tausend Namen, der in der Schweiz registrierten Menschen. Leider hat Amriswil meine Arbeit nicht realisieren wollen für ihre Sportanlage Tellenfeld. Da traf der Pfeil ins Schwarze Loch, nicht in den rotbackigen Apfel.
Heute habe ich mich mit Rolf getroffen im Tibits. Ein Vorgespräch zu einem Buchprojekt. Ich sage heute bewusst nicht welchen Rolf ich getroffen habe. Ich kenne einige interessante Menschen mit diesem Namen. Namen haben es in sich. Auch Buchtitel haben es in sich und genau diesen Arbeitstitel haben wir heute entwickelt. "Geografie der Freiheit" klingt gut - gell.
Februar 2018
Montag, 29. Februar 2018
Am Mittag bin ich nach Zürich gefahren. visarte Schweiz möchte die Homepage neu gestalten und an die aktuellen technischen Möglichkeiten anpassen. Dazu haben wir vier Agenturen aus der ganzen Schweiz eingelade, die uns ihre Vorschläge unterbreitet haben. Das war ein sehr spannender Nachmittag mit einem guten Zwischenresultat.
Mittwoch, 28. Februar 2018
Heute bin ich nach Zürich gefahren um ein1:1 Modell anzuschauen für eine Fassade, die ich 2016 entworfen habe. Planen und Bauen dauert. Das Modell wird wunderbar und übertrifft meine Vorstellung um Vieles. Farbe, Licht und Form. Es ist einfach wunderbar wenn alles zusammenspielt. Ein beglückender Moment.
Dienstag, 27. Februar 2018
Malen ist angesagt, schon seit Wochen. In der kältesten Winterzeit an einem Herbstbild zu arbeiten bringt etwas Wärme ins Atelier und spart Heizkosten.
Sonntag, 25. Februar 2018
Ich bin ja kein grosser Kirchengänger. Ich liebe aber Kirchen als Stätten der Kultur. Heute gedachten wir mit einigen Geschwistern unserer verstorbenen Mutter. Dann assen wir im Adler. Solche Familientreffen sind immer sehr speziell für mich. Man hat zwar die gleichen Gene und trotzdem sind alle ziemlich einsam in ihren eigenen Geschichten verstrickt.
Samstag, 24. Februar 2018
Ein vielversprechender Tag. Um 14 Uhr Hochzeit von Angela und Ruedi in der evangelischen Kirche in Teufen, verbunden mit der Taufe ihres Kindes. Bevor wir in die Kirche gegangen sind mussten wir noch warme Socken für Monika kaufen. Zum Glück war das Schuhgeschäft geöffnet. Die Feier war dann sehr überraschend, witzig, teilweise tiefsinnig und mit wunderbarem Gesang umrahmt. Anschliessend gab es einen Apero im Zeughaus. Der grosse Saal war gerammelt voll. Der Bräutigamm singt eine der ersten Stimmen im Jodlerchor Teufen. Ruedi ist wirklich ein begnadeter Sänger.
Wir sind dann um vier zu Carol Forster nach Appenzell gefahren um ihr zum Geburtstag zu gratulieren. Das ist immer ein unkompliziertes Kommen und Gehen. Ein offenes Haus, an einem schönen Ort, mit interessanten Gästen und einer grossartigen Gastgeberin.
Am Abend waren wir dann mit Freunden bei Felix Falkner zum Essen eingeladen. Felix sammelt schon lange Arbeiten von mir. Jetzt gab es ein Wiedersehen mit meiner frühen Skulptur "Felix", die ich 1983 gemacht habe. Mich hat das emotional ziemlich mitgenommen. Es war eine Begegnung wie mit einem verlorenen Sohn, der in mir steckt. Auf jeden Fall habe ich dann sehr tief und fest geschlafen. Für Träume war gar kein Platz mehr da.
Freitag, 23. Februar 2018
Habe den ganzen Tag gearbeitet und gelesen. Um zwei Uhr bin ich ins Trainig gefahren. Ich muss mein defektes Knie bewegen. Am Nachmittag mit dem Zug nach Altstetten und dann mit dem Bus nach Kriessern. Das Dorf wirkte für mich ganz anders wie in meiner Erinnerung. Ich glaube das lag daran, weil ich im Bus rückwärts gefahren bin. Das brachte meine Warnehmung komplett durcheinander. Monika war schon bei ihren Eltern. Wir plauderten über Alltägliches und ich wurde bedient wie ein kleiner Fürst. Mit Wurst, Käse, Speck und selbstgebackenem Brot. Dazu Kalterersee Rittertrunk. Das ist der Wein meiner Jugend im Rheintal. Kurz nach fünf Uhr sind wir losgefahren Richtung Chur. Wir wollten die Vernissagen von Gaudenz Signorell und Peter Trachsel im Bündner Kunstmuseum besuchen. Zwei spannende Ausstellungen. Gaudenz war ziemlich aufgeweicht im Trubel der vielen Besucher. Ich habe viele alte Bekannte getroffen, unter Anderem den Musiker Knut Remond, der in den 80er Jahren einige Konzerte und Projekte mit Norbert Möslang realisiert hat. Knut lebt nun schon lange in Berlin und betreibt einen Geräuschladen mit dem Namen "ohrenhoch". Er hat für den Eröffnungsabend ein Stück komponiert das von einer singenden Performerin ab Blatt als Rede gesungen und am Ende verschlungen wurde. Zur Ausstellung ist ein sehr schön gestaltetes Buch erschienen. Rolf Winnewisser hat neben vielen Anderen auch einen sehr schönen Text geschrieben. Auf dem Rückweg haben wir auf dem Rücksitz unseren neu-alten Nachbarn Alex Hanimann mit nach St.Gallen genommen und hatten endlich wieder einmal Zeit uns auszutauschen.
Donnerstag, 22. Februar 2018
Heute schon wieder Hiltibold. Anita Tarnutzer und Herbert Weber haben zwei interessante Installationen eingerichtet. Dann war im Nextex die Eröffnung mit einer Gruppe von Finnischen Künstlerinnen. Ein sehr anregender Abend, der dann im National endete.
Dienstag, 20. Februar 2018
Zur Zeit arbeite ich an einem spannenden Buchkonzept. Die Recherchen laufen heiss. Es geht um ein Literaturförderkonzept, das von Dorothee Elmiger und Johannes Stieger ausgearbeitet wurde für die Ostschweizer Kantone. In einem Monat kann ich meine Projektidee vorstellen.
Am Nachmittag haben wir die Einladungskarten von Lika zum Museum gebracht. Anschliessend fuhren wir nach Winterthur. Spontan haben wir die eindrückliche und berührende Retrospektive von Balthasar Burkhard im Fotomuseum besucht. Da sind viele Erinnerungen an einen guten Freund wieder wach geworden. Wir haben ja in den achziger Jahren zwei wunderbare Ausstellungen mit Balz in der Kunsthalle St.Gallen gemacht. Die erste im Volksbad und die zweite an der Wassergasse.
Anschliessend fuhren wir zum Sulzerareal. Die Fachhochschule für Architektur eröffnete in ihrem Materialarchiv auf dem Sulzerareal eine "Betonhalle" mit Beispielen aus dem Bau. Von mir wird die Fassade des Stadtmuseums Aarau dokumentiert mit einer originalen Holzplatte vom Mammutbaum, einer Polyurethanmatritze und einem gegossenen Betonelement. Es gab sehr interessante Vorträge zum Thema "textiler Beton" und ein fulminantes Buffet. Im laufe der Monate wird es einige vertiefende Gesprächsrunden geben zu den ausgestellten Beispielen.
Montag, 19. Februar 2018
Der Tag hat gut angefangen. Typodron hat am Morgen früh bereits die frisch gedruckten Einladungs- und Bestellkarten für das Buch von Lika Nüssli geliefert. Die Buchvernissage findet am Sonntag 24. März um 14 Uhr im Kunstmuseum St.Gallen statt.
Dann hatte ich wieder einmal einen Termin bei Theresa Germann für eine physiobalance - Massage. Stand der Dinge: Beckenstand schräg, ein Fuss kürzer wie der Andere, verspannter Rücken, siebte Rippe schief, Verspannung in der linken Schulter, und, und, und. Theresa musste wie bei einer Marionette alle Fäden wieder entknoten. Als ich nach Hause spazierte, klapperte es leise vor sich hin.
Am Abend hatten wir eine sehr ergiebige Sitzung mit der XYLON Redaktion in Winterthur. Mit dabei waren Thierry Perriard, Kaspar Toggenbureger und ich. Wir haben bereits Ideen für die nächsten drei Nummern und planen eine Sonderedition, bei der alle Mitglieder mitmachen können. Der Abend hat richtig Spass gemacht.
Sonntag, 18. Februar 2018
Alles weiss, ruhig und gemütlich. Am Abend assen und diskutierten wir bei Anita Zimmermann über vergangene Zeiten, die Gegenwart und die Zukunft der Kunst. Ein nachdenklicher stimmender und zugleich fröhlicher Zeitvertreib.
Samstag, 17. Februar 2018
Am Nachmittag kochte ich mit grosser Freude vor mich hin. Die Truthankeule liess ich auf meinem Holzofen gute zwei Stunden köcheln. Dazu habe ich Kartoffelstampf mit frischer Petersilie vorbereitet. Ich würzte die grob geschnittenen Kartoffeln und die feingeschnittene Petersilie mit Salz Pfeffer und etwas Muskatnuss und liess alles in einer mit lauwarmem Wasser gefüllten Schüssel stehen. Als Vorspeise bereitete ich ein feingeschnittenes Fenchelcarpatio mit Bresaola vor und träuffelte Zitronensaft und Olivenöl auf die ausgelegten Schichten. Darüber streute ich fein geschnittene Würfelchen einer Gemüsezitrone und ganze Rosenpfefferkörner. Als Gemüse vermengte ich frischen Brocoli und tiefgefrorene Bohnen aus unserem Garten mit Knoblauch. Monika würde ja nie zwei grüne Gemüse zusammen kochen. Mir gefällt es, wenn das Gemüse sehr weich gekocht ist. Dann wird das Grün noch intensiver und der Geschmack vermischt sich. In diesem Fall zu einer nicht existierenden Broccolibohne. Hähä war wirklich gut.
Das Essen hat uns und unseren Jassfreunden sehr gut getan.
Freitag, 16. Februar 2018
Heute bin ich früh aufgestanden und habe mich mental vorbereitet auf meine Präsentation in Amriswil. Ich war sehr gespannt wie die Jury auf mein Projekt für die Sporthalle Tellenfeld reagieren wird. Am Mittag sind wir dann nach Konstanz gefahren. Ein richtig wohltuender Ausflug.
Dienstag, 13. Februar 2018
Um neun Uhr kam Sascha Erni vorbei für ein Intervieuw über den vexer Verlag. Er möchte in der Toggenburger zeitung ein Verlagsporträit veröffentlichen. Das passt. Heute sind die neuen Bücher von Michael Bartel eingetroffen. das ist ein sehr intensiver Lautperformer. Vera hat mit ihm ein sehr schönes Buch gemacht.
Am Nachmittag musste ich farbige Gläser bestellen für ein Mockup für ein Bauprojekt in Zürich. Ich bin schon ein Jahr mit diesem Projekt beschäftigt und nun geht alles sehr plötzlich. das ist spannend. Ich bin bei vielen Arbeiten in einer lauernden Wartestellung und muss jederzeit bereit sein wenn die Zeit reif ist. das gibt dann so richtig intensive Adrinalinschübe.
Freitag, 9. Februar 2018
Heute Morgen bin ich bereit gestanden für einen Transport. Eine der original Holzplatten die ich für die Fassade des Stadtmuseums in Aarau gemacht habe wird heute abgeholt für eine Präsentation in Winterthur. Die Fachhochschule für Architektur richtet eine Betonhalle ein mit Beispielen, wie heute mit dem Werkstoff Beton gearbeitet wird.
Am Nachmittag war ich verabredet zu einem Gespräch mit den zwei Präsidentinnen von visarte Ost. Anschliessend traf ich Anita Zimmermann und dann gab es eine feine Suppe in der Ausstellung von Timo Müller Müller, Katrin Keller und Thomas Stüssi. An diesem Abend lernte ich zufällig Rolf Bossart kennen, der schon drei Bücher mit Milo Rau gemacht hat. Ein guter Zufall.
Donnerstag, 8. Februar 2018
heute bin ich sehr früh mit dem Zug nach Zürich gefahren. Ich war den ganzen Tag an einer Jurierung für ein Ausstellungsprojekt zu den schattenseiten der Reformation. Ein sehr anregender Tag mit guten und intensiven Diskussionen.
Mittwoch, 7. Februar 2018
Am Nachmittag bin ich nach Zürich gefahren zu einer Besprechung zum Thema Kulturbotschaft. Wir konnten viele Aspekte andiskutieren in einer sehr anregenden Runde.
Dienstag, 6. Februar 2018
In den letrzten Tagen hatte ich viel Zeit für mein neues Herbstbild. Das meditative Malen macht richtig Spass aber es ist auch sehr anstrengend.
Samstag, 3. Februar 2018
Dieses Wochenende werde ich meine Präsentation und die Dossiers vorbereiten für den Kunst am Bau Wettbewerb in Amriswil. Am Nachmittag habe ich noch ein Gespräch mit meinem Bruder Hübi.
Freitag, 2. Februar 2018
Vernissage im Kunstmuseum. Die erste Ausstellung des neuen Kurators Lorenzo Benedetti wurde eröffnet. Converter zeigt verschiedene Positionen in der Skulptur. Raphael Hefti zeigt eine eindrückliche Arbeit zum Thema Zeit und Vergänglichkeit. Er hat grosse Eisenstücke in einem Ofen extremer Hitze ausgesetzt und dadurch einen Veränderungsprozess in Gang gesetzt, der etwa einer Zeit von 1000 Jahren entspricht. Das ist wirklich sehenswert. Anschliessend gab es die üblichen Häppchen und ein üppiges Dessertbuffet vom Kostbarsten. Muss Kunst heute versüsst werden um deren Inhalte vermitteln zu können? Ich konnte mich daran nicht laben weil Monika eine schöne Runde zum Essen eingeladen hatte.
Donnerstag, 1. Februar 2018
Heute durfte mein Knie das erste Mal zur Physiotherapeutin. Hat ihm gut gefallen. Am Liebsten wäre es mir wenn ich es in Zukunft alleine dahin schicken könnte.
Januar 2018
Dienstag, 30. Januar 2018
Ich bin schon um halb sechs aufgestanden. Ich musste rechtzeitig in Zürich sein. Um neun Uhr war die Pressekonferenz vom neuen Direktor der Pro Helvetia. Philipphe Bischof hat das sehr kompetent und sympatisch gemacht. Ich war zusammen mit unserer Geschäftsführerin Regine Helbling an diesem Anlass. Für visarte Schweiz ist es natürlich von grossem Interesse, wie sich die Stiftung Pro Helvetia neu positioniert und was an neuen Fördermöglichkeiten angedacht wird.
Am Mittag war ich verabredet für ein Mittagessen mit einem Autor und dem Grafikerteam, die gemeinsam an einem spannenden Buchprojekt arbeiten. Wir haben uns spontan blendend verstanden. Nun geht es wie immer um die Finanzierbarkeit.
Um 17.30 durfte ich dann bei Frau Dr. Oth einmal mehr mein lädiertes Knie herzeigen.
Sonntag, 28. Januar 2018
Vanjamusstet schon am Morgen zurückgefahren und Monika und ich besuchten unsere Freunde Susi und Hugo in Bern die uns zu einem üppigen Frühstück eingeladen haben. Am frühen nachmittag machten wir uns dann auch auf den Weg. Um 17 Uhr wollten wir unbedingt im Bücherladen Appenzell sein zum jährlich stattfindenden Treffen der Freunde der Buchhandlung. Wir konnten uns gerade noch in den hintersten Winkel der gut besuchten Veranstaltung quetschen. Carol und ihre Mitarbeiterinnen berichteten sehr sympatisch über die Aktivitäten des Bücherladens. Dann las Camenisch aus seinem neusten Buch in seinem etwas selbstverliebten Bündner Singsang. Alles in Allem ein sehr stimmiger Abend in einer der schönsten Buchhandlungen die ich kenne. Carol Forster hätte eigentlich den Appenzeller Kulturpreis verdient. Ich habe aber keine Ahnung ob es einen solchen Preis überhaupt gibt.
Samstag, 27. Januar 2018
Vera hat uns reich beschenkt an Weihnachten in Berlin. Theatereintritte für Monika, Vanja und mich für ein Tanzstück in der Dampfzentrale in Bern. Wir sind mit dem Zug nach Bern gefahren, haben unsere Zimmer bezogen im Hotel-Pension Marthahaus und haben dann fein gegessen im Restaurant der Dampfzentrale. Das Stück hat mir sehr gut gefallen. Eine sehr reduzierte Inszenierung mit eingeblendetem text in deutsch und englisch. Im ersten Teil konnte man die Texte lesen. Die Musikerin Chryssi Dimitriou hat mich sehr beeindruckt mit ihrem ins Extreme gesteigerten rythmischen Flötenspiel. Die Tänzerin verausgabte sich tanzend und gleichzeitig nach Luft ringend den Text sprechend. Eine sehr starke, puristische Aufführung.
Anne Teresa De Keersmaeker, Michaël Pomero, Chryssi Dimitriou / Rosas (BE):
Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke
Freitag, 26. Januar 2018
Ein dichtes Tagesprogramm. Ich male an einem neuen Herbstbild. Am Abend besuchten wir die Vernissage in der Kunsthalle. Fotos von einem legendären Tätowierer aus Heiden und unzimperliche, geschlechtsspezifische Darstellungen des weiblichen Körpers durch junge Künstlerinnen. Anschliessend haben wir uns die Ausstellungen von Thomas Stüssi, Timo Müller und Katrin Keller im NEXTEX im ehemaligen Italienischen Konsulat angeschaut. Ein heiterer Abend mit viel engagierter Jungkunst im Keller.
Donnerstag, 25. Januar 2018
Heute um 9.15 hatte ich einen termin bei der Rodiag um ein MRT von meinem Kniegelenk machen zu lassen. Ich war vorgewarnt. das gerät macht einen enormen Lärm. Ich habe versucht mir die Geräuschkulisse als ein spannendes Konzert von zeitgenössischer Musik vorzustellen. Das hat sehr geholfen, konzentriert still zu liegen und nicht zu niessen.
Mittwoch, 24. Januar 2018
Das war ein spannender Tag. Der Lehrgang HF Bildende Kunst hat für die Zwischenprüfung eine Ausstellung in den spannenden Räumen des Kirchhoferhauses eingerichtet. Ich war schon jahrelang nicht mehr in diesem haus. ich kann mich noch an eine Ausstellung mit Bärenknochen erinnern, die im Wildkirchli gefunden wurden und an eine opulente Silbersammlung. Nun wird das Haus für die Museumspädagogik benutzt.
Das war ein spannender Tag. Die Studierenden stelleten ihre Arbeiten vor und die Expertengruppe diskutierte über die Präsentationen. Britta Polzer, Una Szemann, Susanne und Thomas Müllenbach waren einmal mehr in Topform.
Am Abend haben wir uns im Kinik einen wunderschönen Liebesfilm aus der Bretagne angeschaut.
Dienstag, 23. Januar 2018
Ich tatte einen Termin bei TGG in St.Gallen. Es geht um die grafische Umsetzung meiner Projektidee. Das gibt noch einiges zu tun. Am Nachmittag habe ich alle Offerten zusammengestellt für das Budget und die Texte korrigiert.
Montag, 22. Januar 2018
Im Moment bin ich im Endspurt für den Projektwettbewerb für Kunst am Bau für die Erweiterung der Sportanlage in Amriswil. Ich muss noch alle Texte schreiben und korrigieren.
Samstag, 20. Januar 2018
Lange ausgeschlafen. Am Abend ins Kinok.
Freitag, 19. Januar 2018
Heute hat sich für den Mittag der Liftmonteur angemeldet. Ich habe die Zeit genutzt, um das Bücherlager vom Vexer Verlag zu optimieren und einen ersten Teil zu inventarisieren. Mir wurde etwas schwindlig, als mir bewusst wurde, wie viele Bücher ich in den letzten dreissig Jahren schon verschickt habe. Am Abend war ich an der Ausstellungseröffnung vom Studiengang HF bildende Kunst im Kirchhoferhaus. Die acht Studentinnen überzeugen mit ihren eindrücklichen Arbeiten. Der neue Lehrgangsleiter Thomas Stüssi hat einen guten Schwung und neue Energie in die Klasse gebracht. Anschliessend gut gegessen in einer sehr angenehmen Runde im Baratella, anschliessend einen Schwenk in die Grabenhalle, am Palace vorbei und dann ziemlich verhängt im Perron Nord. Das hat mir und meinem schmerzenden Knie richtig gut getan.
Donnerstag, 18. Januar 2018
Den ganzen Tag gemalt an einem herbstlichen Waldbild und das mitten im Winter.
Mittwoch, 17. Januar 2018
Heute habe ich endlich die deutsche Übersetzung von einem wunderbaren Text von John Berger erhalten, die ich in Auftrag gegeben habe. Nun kann ich weiterarbeiten an meinem Konzept für ein grosses Pilotprojekt in der Buch und Literaturförderung das ich hoffentlich in diesem Jahr realisieren kann.
Am Abend habe ich mir gleich zwei Filme im Kinok angeschaut mit Jeanne Moreau. Grossartig.
Montag, 15. Januar 2018
In den letzten Tagen konnte ich mich ungestört um meine neuen Malereien kümmern. Ein gutes Gefühl. Beim Malen höre ich immer SRF 2 Kultur. Das tut wirklich gut. Als ersten rituellen Akt mache ich immer ein Feuer im Speicherofen und freue mich über die sich langsam ausbreitende Wärme im Raum.
Am Abend habe ich ein Treffen in Winterthur mit der Redaktion und dem Vorstand von XYLON. Mit den neuen XYLON Nummern von Ian Anüll, Thierry Perriard und Roman Signer scheinen wir einige langjährige XYLON Abonenten erschreckt zu haben. Ich hoffe doch, dass endlich auch jüngere Kunstinteressierte diese spannende Zeitschrift für sich entdecken. Für wenig Geld erhällt man im Jahr drei Zeitschriften, die direkt von den Originaldruckstöcken im Buchdruckverfahren hergestellt werden.
Mittwoch, 10. Januar 2018
Heute musste ich sehr früh aufstehen. Ein Holztransport war angesagt von der Stadt St.Gallen. Der unterste Teil der Tanne, die als Weihnachtsbaum auf dem Klosterplatz aufgestellt war soll durch mich künstlerisch bearbeitet werden im Auftrag der Familie, die den Baum gespendet hat. Ich bin ja gespannt was daraus wird.
Dienstag, 9. Januar 2018
nach dem Mittagessen hatte ich einen Arzttermin bei Frau Doktor Ott. Mein Knie ist immer noch nicht in Ordnung und ich kann es kaum belasten. Wir haben uns dann für ein Röntgenbild entschieden. Das gelenk ist OK, leichte Arthrose ist erkennbar. Nun mache ich eine Schmerztherapie und wenn das nichts bringt werde ich in die Röhre liegen müssen. Am Nachmittag ist Roman Signer vorbei gekommen. Ich konnte ihm die frisch gedruckten XYLON Zeitschriften und das Mappenwerk 2017 übergeben. Roman hat eine wunderbare Mappe gemacht mit einem historischen Heiku in Morseschrift.
Infos unter http://www.xylon.ch/index.shtml
Montag, 8. Januar 2018
Heute habe ich mich intensiv mit einer Wettbewerbsaufgabe für ein Kunst am Bau Projekt beschäftigt. Ich habe noch einen Monat Zeit um den Entwurf fertig zu stellen. Bei den notwendigen Recherchen hat mich Vera unterstützt.
Am Abend habe ich Lika Nüssli und Julia Marti getroffen. Es geht um den Schlussspurt für das Buchprojekt "Vergiss dich nicht" von Lika zum Thema Demenz. Heute haben wir zusammen mit Julia alle gestalterischen Fragen diskutiert und viele Entscheidungen getroffen. Ich freue mich sehr auf dieses Buchprojekt.
Samstag, 6. Januar 2018
Nach unserem Schneetagen in Zermatt war ich hoch motiviert, endlich wieder mit meiner Malerei zu starten. Ich habe viele Motive aus meiner riesigen Fotosammlung ausgewählt, ich grundierte einige grosse Leinwände. Malerisch startete ich ins neue Jahr mit zwei grossen Selbstportraits im Regen, die viel Zeit in Anspruch nehmen werden. Gleichzeitig arbeite ich an einem aufwändigen Herbstbild. Ich brauche immer einige Tage um eine angenehme Temperatur zu erreichen mit meinem Holz- Speicherofen. Nun ist es schon angenehm warm und es riecht endlich wieder nach frischer Ölfarbe.
Freitag, 5. Januar 2018
Heute sind in einigen Schweizerzeitungen Nachrufe für Lilly Keller erschienen. Fredi Lerch hat das organisiert. Bei mir sind in den letzten Tagen viele Bücher von Lilly bestellt worden. Die Anteilnahme ist gross. Lilly wäre sicher sauer gewoden und hätte gesagt" Typisch - man muss zuerst sterben bevor das grosse Interesse kommt". Ich habe Lilly 2014 kennengelernt. Sie hat mich zusammen mit Fredi Lerch und Katharina Altas in St.Gallen besucht. Sie war damals bereits 87 Jahre alt aber im Wesen und körperlich wirkte sie bedeutend jünger. Vital, frech und ungemein lebendig. Ich habe mich spontan in diese Künstlerin verliebt. Vielen Männern hat sie zeitlebens Angst eingeflösst mit ihrer direkten und unverblümten Art. Ich habe ihre widerständische und kompromisslose Haltung auf Anhieb gemocht und bewundert. Von einigen älteren Bernerkünstlern habe ich gehört, dass sie in der Männerwelt eine Spur von verbrannten Emotionen hinterlassen habe.
Donnerstag, 4. Januar 2018
Wir haben wunderbar gegessen, getrunken, hatten lustige Gespräche und ich konnte viel lesen. Mein lädiertes Knie verhinderte grosse Sprünge. In den letzten Tagen hat es so viel geschneit und nun regnet es in den frischen Schnee. Das erhöt die Lawinengefahr. Die Bahnlinie ist gesperrt. Es verkehrt ein Ersatzbus. Am frühen Morgen erreichte mich eine Mail von Fredi Lerch. Er hat mir geschrieben, dass am 2. Januar Lilly Keller in Thusis verstorben sei. Ein trauriger Moment. Ich konnte das gar nicht richtig einordnen. Dann erschreckte mich ein lautes Tosen. Ich öffnete das Fenster und wir erlebten erschreckende Lawinenniedergänge direkt hinter unserem Haus. Die Schneemassen schossen mit Getöse wie riesige Wasserfälle über die Felskannten. Immer wieder an anderen Stellen. Am Nachmittag mussten wir rund drei Stunden warten, bis wir losfahren konnten. Monika wäre gerne noch einen Tag geblieben. Ich wollte unbedingt weg. Ich hatte das Gefühl, dass es noch schlimmer kommt. Wir hatten Glück. Gegen vier Uhr konnten wir losfahren und sahen auf der Strecke die vielen Lawinen, die heruntergekommen waren. Die Rückfahrt war sehr eindrücklich. In der Abenddämmerung wirkte die Landschaft wie ein alter schwarz weiss Film. Ich habe viele Fotos gemacht, direkt durch die Scheiben des Postautos.
In den kommenden Tagen wurde es wie befürchtet noch schlimmer und Zermatt war von der Aussenwelt abgeschnitten.