Journal

Dezember 2017

Sonntag, 31. Dezember 2017

Wir geniessen einige Tage zusammen mit Freunden in Zermatt. Es hat viel geschneit. Der Silvesterabend auf dem Dorfplatz war sehr eindrücklich und feierlich. Über die Festtage sind rund fünfzehntausend Menschen in diesem Dorf. Eine fröhliche internationale Festgemeinde.

Freitag, 29. Dezember 2017

Ich bin sehr froh um einen Zwischenarbeitstag. Es hat sich viel Post angesammelt, die erledigt werden muss. Anfragen, Bestellungen, Lustiges und weniger Lustiges.

Donnerstag, 28. Dezember 2017

Heute früh sind wir wieder losgefahren Richtung St.Gallen. Wir hatten grossartige Familientage bei Vera in Berlin mit den Eltern von Jeremie und mit Freunden. Grosse unerwartete Ruhe in der Stadt, super gutes Essen, zubereitet von Jeremie und Vera, lustige und auch intensive Gespräche über vergangenes, gegenwärtiges und Zukünftiges... in Kunst Politik und im Verlag.

Ausser einem Besuch im Gewerbemuseum bin ich nur im engsten Quartier umhergehinkt mit meinem schmerzenden Knie. Ich habe viel gelesen und nachgedacht. Wenn ich nur noch wüsste was genau...

Die Stadt war ungewohnt leer und schon fast erschreckend ruhig. Ein Mädchen hat ihre Mutter beim Radfahren in Kreuzberg gefragt "Warum ist denn hier niemand?"...

Samstag, 23. Dezember 2017

Heute morgen sind wir um 9 Uhr mit dem Zug Richtung München gefahren und dann auf der neuen, schnellen Bahnstrecke über Erfurt nach Berlin. Nach vielen Jahren wollten wir die Reise wieder einmal mit dem Zug machen. Es hat sich gelohnt. Lesen, Plaudern,Eessen, Schlafen und aus dem Fenster schauen. Wunderbar. In Berlin fuhren wir dann mit dem Taxi zum Hotel Ludwig van Beethofen. das ist gleich ums Eck wo Vera wohnt.

Freitag, 22. Dezember 2017

Diese Woche gab es noch sehr viel zu tun vor unserer Reise nach Berlin. Fotos abholen und überprüfen, Haare schneiden, Freunde im Atelier empfangen, ein grosses Bild ausliefern und hängen, Geschenke zusammentragen, Bilderrahmen für Vera abholen, einen Artzbesuch wegen zu hohem Blutdruck absolvieren und zur guten Letzt heute noch zum Zahnarzt, Dentalhygiene, Zahnstein entfernen lassen - oh wie ich das liebe. das ist noch schlimmer wie früher das Beichten...

Montag, 18. Dezember 2017

Am Morgen haben wir viele Fotos ausgewählt für eine neue Bilderserie. Ich habe im Wald im Sittertobel viele Hersbststimmungen fotografiert. Nun möchte ich endlich Abzüge sehen.

Sonntag, 17. Dezember 2017

Die edICIon war am Morgen etwas flau besucht. Am Nachmittag wurde es aber sehr lebhaft in der halle. Um 17 Uhr hat Peter Bichsel gelesen. das hat dann doch sehr viel Publikum angezogen. In der letzten halben Stunde habe ich mehr verkauft als in den zwei Tagen. Insgesammt war ich sehr zufrieden. Am Schluss wird es immer sehr lustig und hektisch. Innerhalb von zehn Minuten haben alle zusammengepackt und verschwinden wie in einem Spuck.

Die Heimfahrt war ruhig und friedlich. Wir kamen gerade noch rechtzeitig für unsere Freundin Rosamunde Pilcher.... Nach zwei Tagen Buchmesse hat man einfach keine Lust mehr auf Tatort.

Samstag, 16. Dezember 2017

Wir haben sehr gut geschlafen im Gästezimmer, in der Dachkammer, hoch über der Stadt und sind relatif früh aufgestanden. Wir wollten unseren Büchstisch stressfrei aufbauen. Es ist sehr schön, immer wieder die bekannten Verlegerinnen und Verleger aus allen Sparten und Städten an solchen kleinen Buchmessen zu treffen. Die Halle im Farelhaus ist sehr schön. Super, dass dieses Gebäude von einer Gruppe von Architekten übernommen und renoviert worden ist.

Parallel zur Edition gab es ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Lesungen, Gesprächen und Präsentationen von Büchern. Monika hat sich vieles angehört. Ich liebe es meine Bücher zu vermitteln und herumzustöbern. In Biel gibt es eine anregende Szene von jungen Buchgestalterinnen und Buchgestaltern. Ich konnte auch viele anregende Gespräche führen mit vielen Künstlerinnen und Künstlern. Unter Anderem habe ich nach fast dreissig Jahren wieder einmal mit M.S. Bastian gesprochen, der mit Isabell L. zusammenarbeitet. Ich habe in den frühen 90er Jahren von ihm eine Auswahl von Comics in der Kunsthalle St.Gallen präsentiert. Ja und dann war da ja noch meine ganz persönliche kleine Vernissage. Benjamin Dodel aus Bern hat mit mir eine Edition herausgegeben. Ich habe eine Serie von original Handdrucken gemacht. Ich habe blaue Ölfarbe auf ein Blatt gemalt, das Blatt gefaltet wie bei einem Rorschachtest und dann die Blätter mit dem Handballen eingerieben. Entstanden ist eine Serie von blauen Originalblättern, die alle an männliche oder weibliche Hüftpartien erinnern. Benjamin hat die Blätter sorgfältig rahmen lassen und in Biel erstmals präsentiert. Eine grosse Freude.

Freitag, 15. Dezember 2017

Am Morgen erwartete ich eine Lieferung mit Drucksachen von Xylon. Roman Signer, Ian Anüll und Thierry Periard haben die neuen Nummern für die XYLON Zeitschrift gemacht.

Ich musste am Vormittag auch noch alle Bücher und Editionen vorbereiten für unseren Transport nach Biel. Am Samstag und Sonntag findet in Biel die edICIon im Farelhaus statt. Am frühen Nachmittag sind wir losgefahren. Ich liebe diese Autofahrten. Das gibt immer die Möglichkeit, alle anstehenden Fragen zu klären.

Um 17 Uhr waren wir schon in Biel und versuchten so nahe wie möglich zum haus von HJB zu fahren. Das war nicht so einfach wegen zwei Baustellen. Monika hat es aber geschafft grosse Baumaschienen geschickt zu umfahren. Wir sind dann später gemeinsam mit Hansjörg und Verana zu einem Linanesen gegangen und haben fein gegessen.

Donnerstag, 14. Dezember 2017

Am Morgen bin ich nach Bern gefahren. Im PROGR habe ich als erstes eine feine Suppe gegessen. das ist ein wirklich guter Ort. Um 13.15 Uhr begann dann die Sitzung von Swissculture im Bollwerk. Zuerst mit allen Mitgliedergruppen aus allen Kultursparten und dann ab 14.45 mit den Präsidentinnen und Präsidenten der Berufsverbände. Im Moment laufen die Vorbereitungen zur Bekämpfung der No Billag - Initiative auf Hochtouren. Ich finde es unglaublich, dass es Menschen gibt, die unseren service Public mutwillig zerstören wollen. Für unsere Demokratie und für unsere unterschiedlichen Kulturen wäre die annahme dieser Initiative eine riesige Katastrophe.

Mittwoch, 13. Dezember 2017

Heute haben wir alle ausgeliehenen Festmöbel zurücktransportiert in mein Atelier - Lager und zu Agathe Nisple nach Appenzell und ein grosses Bild zu Corinne gebracht.

Dienstag, 12. Dezember 2017

Am Morgen traf ich Johannes Hedinger in der Stadt, um sein Buchprojekt und sein Symposion im Saviental zu besprechen.

Am Abend bin ich zusammen mit Corinne und Guido von Stürler nach Vaduz gefahren, um die Ausstellung im Engländerbau anzuschauen. Ernst Toma und Guido haben eine sehr spannende Ausstellung erarbeitet und aufgebaut. Das Künstlergespräch im kleinen Rahmen unter der Leitung von Corinne Schatz war sehr aufschlussreich und anregend.

Montag, 11. Dezember 2017

Am Morgen hatte ich einen Thermin für Bio Balance. Eine feine Körpertherapie die mir sehr hilft gerade und zufrieden in der Welt zu stehen.

Am Mittag mussten wir schon wieder Abschied nehmen von Vera und Jeremie. Es gäbe noch so viel zu besprechen...

Am Nachmittag bin ich nach Zürich gefahren für eine Sitzung. Der grüne Henry muss geplant werden.

Sonntag, 10. Dezember 2017

Das Fest war wunderbar. Sechzig Jahre Monika. Beim üppigen "Katerfrühstück" wird alles noch einmal reflektiert und viel gelacht. Das Essen war super. Eine freie Mischung aus der Weltküche. Viele Freundinnen haben unter dem Komando von Eveline ein fulminates Dessertbuffet vorbereitet. Monika hat eine sehr lustige Rede aufgenommen und am Fest abgespielt. Theo hat eine richtig gute musikalische Darbietung vorbereitet und Brigitte brachte einen sanft aufspielenden und in den obersten Tönen singenden Gast mit. Die anschliessende OLDI Disco wurde sehr genossen. ich konnte mit meinem kaputten Knie leider überhaupt nicht tanzen... Ich war vor allem mit dem Empfang, der Betreuung und der Verabschiedung der Gäste beschäftigt... unser Haus hat sich einmal mehr bewährt als guter Ort für grosse Feste mit gutenFreunden.

Samstag, 9. Dezember 2017

Die letzten Vorbereitungen für unsere rund neunzig Gäste für das Geburtstagsfest sind reibungslos verlaufen. Wir sind bereit.

Freitag, Samstag 8. 9. Dezember: Wir haben unter der Anleitung von Monika zusammen mit Vera und Jeremie die ganzen Zeit gekocht für das grosse Fest und Möbel herumgeschleppt.

Donnerstag, 7. Dezember 2017

Heute Morgen sind endlich die restlichen Bücher von Ursula Jakob und Jacqueline Baum eingetroffen. Die BLUMENLESE hat gedauert... Die Geduld hat sich gelohnt. das neue Buch ist wunderschön geworden.

Am Mittag sind Vera und Jeremie aus Berlin eingetroffen. Sie werden uns helfen bei den Vorbereitungen für das grosse Geburtstagsfest von Monika. 60 Jahre Monika ist eine tolle Leistung. Ich freue mich sehr auf die nächsten Tage, kochen, plaudern, Pläne schmieden, reden, essen, trinken, nachfragen etc.

Am Nachmittag hatte ich ein Informationsgespräch über eine neue Förderplattform der Region Ostschweiz. Mit dabei waren Dorothe Elmiger, Johannes Stieger und Jens Lampater. Es geht um eine Förderplattform Buch und Literatur Ost+. Auf meinen Vorschlag hin haben wir uns im Café St.Gall in der Bibliothek in der Hauptpost getroffen. Das Gespräch war sehr aufschlussreich und anregend. Sabina Brunschwiler von der Kantonalen Kulturförderung Zürich hat mich vor einigen Tagen informiert, dass ich mit dem Vexer Verlag für ein Projekt vorgeschlagen worden bin. Nun geht es um das Ausloten und Entwickeln einer Projektidee....

Mittwoch, 6. Dezember 2017

Um neun Uhr war ich in der Kantonsbibliothek Vadiana verabredet für eine Besprechung mit dem Verein Buchstadt St.Gallen. Wir wollten über den kommenden Tag des Buches diskutieren. Am 21. April planen wir nun einen Flashmob auf dem Gallusplatz in St.Gallen zum spontanen Büchertausch. Arman hat mir anschliessend noch spannende Einblicke in die Sammlung der Vadiana gegeben. Eine Exlibris Sammlung von Albert Sahner und spannende Fotos von Rietmann. Ein ziemlich dichter Morgen.

Dienstag, 5. Dezember 2017

heute Morgen habe ich Kristin Schmidt von der Fachstelle Kultur im Kaffeehaus getroffen. Nach der Podiumsdiskussion am selben Ort vom 29. Oktober zum Thema Kunst im öffentlichen Raum hatte ich einige Fragen zu klären. Ich hatte damals einige kritische Gedanken eingebracht. Nun wollte ich meine Anmerkungen noch präzisieren und bei Kristin nachhaken. Dazu habe ich einen Fragenkatalog zusammengestellt.

Am Mittag hat ein Sammler ein kleines "Regenbild" abgeholt.

Um 16 Uhr musste ich wieder los. Ich musste um 18 Uhr in Zürich sein für eine SWIPS Sitzung. Die Vereinigung der unabhängigen Schweizer Verlage. Das sind immer sehr informative und lehrreiche Abende.

Montag, 4. Dezember 2017

Heute hat Monika bei Sprenger einen Bus gemietet. Wir mussten meine Bilder in mein Atelier - Lager transportieren und dann bei Agathe Nisple in Appenzell Stehtische für das Geburtstagsfest abholen.

Sonntag, 3. Dezember 2017

Ein ruhiger Sonntag mit einem langen, schmerzhaften Spaziergang nach Mörschwil. Ich wollte mein Knie testen und fühlte mich schon sehr bald wie ein alter Indianer mit einem giftigen Pfeil im Knie und ohne Pferd.

Am frühen Abend besuchten wir bei "klein aber fein" ein wunderbares Konzert von der Gruppe Suden Aika, vier finnischen Sängerinnen. Das war sehr berührend.

Samstag, 2. Dezember 2017

Ich bin früh aufgestanden. Auf dem Programm stand ein gemeinsamer Besuch der Bibliothek von Andreas Züst im Alpenhof und anschliessend ein Besuch der Bibliothek im Sitterwerk. Viele der Aussteller der Buchmesse hatten sich angemeldet und einige haben es dann doch nicht geschafft. Die Fahrt nach Oberegg war aber wunderschön. Richtig tourismusmässig. Viel frischer Schnee, Sonnenschein und gute Sicht bis nach Österreich.

Am Nachmittag ging es dann im Museum weiter mit dem Bücherverkauf. Die rund eine Stunde dauernden Diskussion zum Thema des Büchermachens in mässigem Englisch kam beim Publikum nicht sehr gut an. Na ja insgesamt ein guter Versuch. Wenn dieses Projekt weiter geführt werden soll gibt es noch viele Verbesserungsmöglichkeiten. Kunst-Buch-Messen sind ein grosses Bedürfnis.

Freitag, 1. Dezember 2017

Um halb sechs aufgestanden und um 7.30 Uhr wieder beim Artzt. Es hat sich herausgestellt, dass ich einen viel zu hohen Blutdruck habe. Der Arzt meinte ich sei einer der Fälle, die am Morgen halbseitig gelähmt im Bett liegen könnten. Ziemlich krass oder? Ja nun schlucke ich halt das erste Mal regelmässig Medikamente. Im Moment ist alles ziemlich mühsam. Mein rechtes Knie ist total lädiert. Ich denke oft an meine Mutter, die beide Knie operieren musste. Den hohen Blutdruck scheine ich auch von ihr geerbt zu haben.

Am frühen Abend bin ich zusammen mit Monika zum Kunstmuseum gefahren mit unseren VEXER Büchern. Wir sind eingeladen worden, an der Kunstbuchmesse teilzunehmen. Mit der Werbung scheint einiges schief gelaufen zu sein. Es hatte wenig Publikum für so einen Anlass. Um neun Uhr gab es dann ein Konzert, das jegliche Gespräche verunmöglichte.

November 2017

Donnerstag, 30. November 2017

Um 8 Uhr der nächste Artztthermin bei SWICA. Die wollen es ganz genau wissen. Nun muss ich einen Tag und eine Nacht ein Blutdruckgerät tragen. Am Abend wollte ich eigentlich nach Zürich ins Theater. Nun habe ich diese ziemlich unflätige Luftdruckpumpe, die jede viertel Stunde meinen Blutdruck misst und das mit sehr missverständlicher Geräuschkulisse. Also der Theaterbesuch geht mit diesem schnaubenden Gerät sicher nicht.

Um zehn Uhr hatte sich ein Sammeltransport angemeldet. Mein frühes Skandalbild von 1981 das ich in Fribourg gemalt hatte wurde vom Kunsthaus Uri nach einer Ausstellung zurück gebracht.

Mittwoch, 29. November 2017

Am Mittag hatte ich einen Telefontermin mit Doro Harer. Sie schreibt einen Artikel für das Magazin SAITEN, als Vorschau für die Buchkunstmesse im Kunstmuseum. Am Abend habe ich eine Veranstaltung besucht vom Kulturamt von Appenzell Ausserhoden. Ich bin bis Rheineck mit dem Zug und dann mit dem Postauto nach Wolfhalden gefahren. Das Thema des Abends war Baukultur und Denkmalpflege im Appenzellischen. Margrith Bürer hat den sehr gut besuchten Abend im Kronensaal moderiert. Spannend waren die Ausführungen und die Beispiele die der Denkmalpfleger Fredi Altherr präsentiert hat. Das Spannungsfeld zwischen den Bauherren, der Denkmalpflege und dem Ortsbildschutz hat es in sich.

Dienstag, 28. November 2017

Heute hatte ich meinen zweiten Gesundheitscheck bei der SWICA. Fahrradfahren, Herz testen etc. Am Nachmittag kam Roman Signer vorbei, um die neuen Holzdrucke für XYLON zu signieren. Das war richtig lustig. Das Haiku in Morseschrift ist sehr schön geworden.

Am Abend hatten wir ein sehr schönes Essen mit gemeinsamen Freunden.

Montag, 27. November 2017

Heute hatten wir eine intensive Sitzung vom Zentralvorstand von visarte in der Geschäftsstelle in Zürich. Ich habe mit Regine alle Punkte vor besprochen und kurz vor Mittag hatten wir noch eine Finanz Sitzung. Anschliessend diskutierten wir alles im Vorstand. Es sammeln sich immer sehr viele Themen an, die besprochen werden müssen.

Um 19 Uhr war ich verabredet mit Bea Maritz und der Grafikerin Lea Fischlin beim Bahnhof, um das geplante Buch mit den Aufwachbildern von Bea zu besprechen. Das wird ein sehr schönes Projekt, das wir 2018 realisieren wollen.

Sonntag, 26. November 2017

nach einem ausgiebigen Frühstück sind wir nach Ittingen gefahren. Die Ausstellung über Adolf Dietrich ist sehr eindrücklich. Ich verstehe überhaupt nicht, wie irgendjemand auf die Idee kommen konnte, dass es sich bei Dietrich um einen naiven Künstler handeln soll.

Das Zeichnerische Werk ist für mich eine richtige Entdeckung. Ich habe vor einiger Zeit die grosse Ausstellung im Kunstmuseum Olten gesehen. Dort wurde der Künstler mit Zeitgenossen präsentiert. In Ittingen ist es nun eine Konfrontation der Zeichnungen mit den Bildern. Oft scheinen mir die Zeichnungen tiefer und lebendiger als die Malereine. Die Tafelbilder sind ja sehr konstruiert und rhythmisiert. Teilweise fast ornamental. Die Ausstellung ist für mich eine der eindrücklichsten Werkpräsentationen in diesem Jahr.

Im hinteren Teil des Museums wird regionales aus der sammlung präsentiert.

Hier kann man endlich drei dichte Werkgruppen von Daniel Gallmann geniessen.

Samstag, 25. November 2017

Herrlich - den ganzen Tag für mich. Ich habe endlich Zeit, im Buch von Lara Vogt zu lesen. Bei mir hat sich so viel Lesestoff angehäuft. Es ist dann oft ein Zufall wo ich gerade ein Buch in die Hand nehme.

Freitag, 24. November 2017

Heute sind Jacqueline Baum und Ursula Jakob nach St.Gallen gekommen um ihre neuen Bücher "BLUMENLESE" abzuholen. Die Bücher sind wirklich wunderschön geworden. Monika hat ein feines Kürbisgericht ala Ottolenghi gekocht, dazu frische Felchenfilets. Den Kaffee konnten wir draussen an der Sonne geniessen. Ein herrlich warmer Tag - Freude herrscht!

Nun freue ich mich auf das Konzert mit A NEW DAY, mit der wunderbaren Sängerin Sonya Enzler, zusammen mit Max Feuerstein. Paul Gruber hat mich per E-Mail informiert: "Wir spielen heute Abend mit im Wein Berneck. Eintritt kostenlos". ----- Des wird a Gaudi!

Donnerstag, 23. November 2017

Ich habe mich den ganzen Tag gefreut, nach langer Zeit wieder einmal Walter Pfeiffer zu sehen. Im Kinok war Premiere des neuen Films "chasing Beauty" von Iwan Schumacher über Walter Pfeiffer. Der Film ist sehr unterhaltsam, feinfühlig und humorvoll. Leider war dann aber der "Walti" nicht anwesend. Ich erinnere mich immer noch gerne an seine Ausstellung in der St. Galerie von 1981, die ich damals an der Zürcherstrasse 20 organisiert habe. Er zeigte unter Anderem eine grosse Fotografie von einem Mann, der eine riesige Spargel in der Hand gehalten hat. Wir haben uns damals kennengelernt anlässlich der Ausstellung "Bilder" im Kunstmuseum Winterthur, die Patrick Frey als junger Kurator geplant und durchgeführt hat. Für mich war das ein fulminanter Einstieg in die Schweizer Kunstszene. Mit dabei waren unter anderem auch Martin Disler, Fischli Weiss, Anselm Stalder, Klaudia Schifferle, Urs Lüthi usw. Eine super Sache war das.

Mittwoch, 22. November 2017

Um elf Uhr haben wir die 20 Jahrfeier des Statistischen Amtes vom Kanton St.Gallen besucht. Theo Hutter, der Bruder von Monika hat dieses Amt kontinuierlich aufgebaut und er gab einen Einblick in die komplexe Welt der Zahlen.

Am Abend fand die zweite Teileröffnung im Kunstmuseum St.Gallen von Caro Niederer statt. Sie hat von mir zwei Holztische aus Mammutbaumholz, ein Regal mit dem Namen "Irrtumstier" und das aus Pappelholz geschnitzte "Birkenwäldchen" ausgewählt. Lorenzo Benedetti und Caro führten durch die Ausstellung. An diesem Anlass wurde auch das Buch zur Ausstellung gefeiert. Ein Album der Instagram - Fotos von Caro. Caro kenne ich schon sehr lange. ich habe ihre erste grosse Einzelausstellung in der Kunsthalle St.Gallen kuratiert. Ich denke das war vor ca. 15 Jahren. Sie hat damals ihre grossen Seidentepiche präsentiert.

Dienstag, 21. November 2017

Heute bin ich schon um sechs Uhr aufgestanden. Ich hatte einen sehr frühen Arzttermin. Ich werde zur Zeit auf Herz und Nieren geprüft.

Montag, 20. November 2017

Heute hatte ich eine spannende Besprechung für ein Buchprojekt. Eine Dokumentation über eine Kunst am Bau Arbeit, in einem Spital, die sich seit 16 Jahren immer weiter entwickelt.

Sonntag, 19. November 2017

Nach einem schönen Frühstück habe ich mir in der Sternstunde den neuen Film über Roman Signer angeschaut. Es gab sehr viele Filmzitate aus Peter Liechtis Film "Signers Koffer". Der Film heisst "Mein Alphabet". Das passt wunderbar zur neuen Arbeit, die Roman Signer exclusiv für die Xylon Zeitschrift Nr. 163 gemacht hat. Er hat in Morseschrift ein Heiku von Matsuo Basho in vier Holzplatten gefräst. Ich freue mich schon jetzt, nächste Woche diese Arbeiten gedruckt zu sehen.

Am frühen Nachmittag sind wir nach Trogen gefahren für ein Konzert von Alfons Zwicker im Grubenmannmuseum. Die Komposition Druck-Klang (2017) nimmt Bezug auf die Druckgraphiken von Bruno Hufenus. Das Konzert war super besucht und es hat sich gelohnt. Als erstes Stück wurde "Empathie" aufgeführt mit Martina Brodbeck, Claudia Sutter und Ruth Weibel. Das neue Stück für Altsaxaphon, Klarinette, Schlagzeug, Violine und Violincello wurde uraufgeführt von Vincent Daoud, Heinrich Mätzener, Martin Flüge, Mirka Scepanovic und Lorena Dorizzi. Mir hat das sehr gefallen. Schnelle und abwechslungsreiche Rhythmus- und Melodienwechsel, bekannte und schräge Klänge virtuos ineinander verwoben. Ein spannendes Klangerlebnis in einem starken Resonanzraum von Grubenmann. Ich fühlte mich, wie wenn ich selber in einem riesigen Instrument sitzen würde. Wunderbar.

Am Abend waren wir zu einem sehr schönen Essen eingeladen bei Freunden im Quartier. Feines Essen, persönliche Gespräche und ein exzellenter Wein. So machen Sonntage grossen Spass.

Samstag, 18. November 2017

Ich musste früh aufstehen um den 8 Uhr Zug zu erwischen. Ich war um 10 Uhr im Kunsthaus Aarau mit der Eidgenössischen Kunstkommission verabredet. Nadia Schneider wurde als Präsidentin verabschiedet und ich wurde angefragt, ob ich die Architektur und meine Fassadenarbeit beim Stadtmuseum in Aarau erläutern würde. Für mich war das sehr spannend und es bot sich mir die Gelegenheit einige Kolleginnen und Kollegen aus der Kunstwelt wieder einmal zu sehen. Sarah Zürcher hat mich auf einen sehr spannenden Text von John Berger aufmerksam gemacht. Ich glaube den lasse ich gleich professionell übersetzen. das könnte eine gute Grundlage sein für ein neues Projekt.

Am Abend waren wir bei Freunden am Bodensee zu einem feinen Essen und zum Jassen eingeladen.

Freitag, 17. November 2017

Heute war ich zum Mittagessen eingeladen, zusammen mit dem Stiftungsrat der Taggeldkasse und des Unterstützungsfonds für bildende KünstlerInnen, bei Swiss Life am General - Guisan Quai in Zürich. Ama Muelthaler, die Präsidentin vom SGBK war auch da. Es gab interessante und anregende Diskussionen. In der Schweizer Gesellschaft Bildende Künstlerinnen gibt es im Moment sehr viel Unruhe. Ich hoffe, dass sich die Situation wieder beruhigt. Nach dem Essen habe ich mich beim Hauptbahnhof noch mit einer Künstlerin getroffen, die seit langer Zeit in New York lebt. Sie plant ein Buchprojekt und sucht wie so viele Andere nach Finanzierungsmöglichkeiten und nach einem Verlag.

Donnerstag, 16. November 2017

Ein Tag nur für mich - herrlich.

Mittwoch, 15. November 2017

Ich arbeite zur Zeit an vielen Konzepten. Die Projekte entwickeln sich Schritt um Schritt jeden Tag ein Stück weiter. Am Nachmittag holte mich Erich Frischknecht ab um einige Arbeiten von mir ins Kunstmuseum zu transportieren. Caro Niederer hat zwei Tische und ein Regal aus Mammutbaumholz und ein aus Pappelholz geschnitztes Birkenwäldchen von mir für ihre Ausstellung ausgewählt. Am 22. November werden die Stücke zu sehen sein. Ich freue mich sehr, dass mein Regal mit dem Namen "Irrtumstier" erstmals öffentlich zu sehen sein wird.

Dienstag, 14. November 2017

Schon wieder sehr früh aufgestanden. Ich hatte einen Arzt Termin bei der SWICA. Ich habe schon seit 25 Jahren keinen Gesundheitscheck mehr gemacht. Nun lag ich wie ein Käfer auf dem Rücken und konnte via Ultraschall meine Innereien anschauen. Leber gut, Nieren gut, Magen gut, Blase OK, Prostata gut, Herz schlägt noch. Blutabnahme, Urin im Becher - und dann ab ins Kaffee. In einer Woche wieder, dann darf ich auf dem Fahrrad noch einen heruntertrampeln. Anschliessend hatte ich gleich noch eine Stunde Massage in der Physio Balance bei Theresa Germann. Das war richtig wohltuend.

Sonntag, 12. November 2017

Kathrin Lettner hat mich angefragt, ob ich sie bei der Führung zu den schönsten Schweizer Büchern an der gewerblichen Berufsschule unterstützen würde. Ich habe mich schon um 10 Uhr auf den Weg gemacht um rechtzeitig an der GBS im Riethüsli zu sein. Das war eine sehr angenehme und spannende Auseinandersetzung zum Thema Buchkunst im Vergleich Schweiz und Deutschland. Mit dem Vexer Verlag hatten wir 2015 mit dem Buch von Fredi Lerch über die Künstlerin Lilly Keller und 2016 mit Lulia Steiner eins der schönsten Schweizer Bücher.

Am Nachmittag haben wir die Buchvernissage von Edith Horlach im Raum für Literatur besucht. Claudia Römmel und Theo Hutter haben dieses kreative Werk herausgegeben. Ein beeindruckender Publikumserfolg.

Samstag, 11. November 2017

Schreiben, lesen, Projekte bearbeiten, Bilder präparieren, so richtig gemütliche Samstagsarbeit. Um 15 Uhr hatte ich eine Besprechung bei der Kinokbar in der Lokremiese. Johannes Hediger hat viele unterschiedliche Projekte als Kulturvermittler, Wissenschaftler und als Künstler. Ich wollte mir da mal einen Überblick verschaffen.

Um punkt fünf vor vier Uhr stand Monika vor der Lokremiese um mich abzuholen. Unser Ziel war der Besuch der Ausstellung von Anita Zimmermann in Eschlikon. Die Galerie Widmer - Theodoridis zeigt Arbeiten von Fux, Huber und Huber und in der grossen Scheune eine Installation von Anita Zimmermann. Ich war das erste Mal an diesem eindrücklichen Ort für Kunst. Die nähere Umgebung ist ein riesiger Bauplatz. Keine Ahnung wer und wofür hier auf dem Land so geklotzt wird. Der "Säntisblick" wird zugebaut.

Freitag, 10. November 2017

Heute Morgen musste ich alle neuen Biotop bilder vorbereiten. Anna Tina Eberhard kommt vorbei, um alles zu fotografieren. Gestern Abend habe ich gleich zwei Ausstellungen besucht. Eine kleine Ausstellung von unbekannten Künstlern. Einige von ihnen haben den Lehrgang HF Bildende Kunst in St.Gallen besucht und sind sehr aktiv. Die Ausstellung ist eingerichtet an der Glockengasse, in einem verlassenen Schuhgeschäft. Anschliessend habe ich im Projektraum, im ehemaligen Italienischen Konsulat die Installation von Theresa Peverelli angeschaut. Corinne Schatz hat eine sehr kluge Ansprache gehalten. Für die lange Rede musste ich mich hinsetzten. Im Moment muss ich langsames Gehen üben. Mein Meniskus macht mir Schwierigkeiten. Eine richtige Bremse. Manchmal muss ich zur Langsamkeit gezwungen werden. Ich behandle das Knie schon seit ein paar Tagen mit der legendären Pferdesalbe. Ich hoffe ich fange nicht an zu wiehern.

Mittwoch, 8. November 2017

Vera reist heute Nachmittag wieder nach Berlin. Wir hatten eine sehr gute Zeit. Die vielen gemeinsamen Projekte machen richtig Spass.

Am Abend habe ich die Vernissage von Vanja Hutter in der ehemaligen Bäckerei Scheiwiler besucht. Vanja schafft es immer wieder durch ganz einfache Installationen ihre Inhalte zu vermitteln und das Publikum einzubeziehen. Die Guerilla Galerie von Nadia Veronese ist eine sehr spannende Initiative, die durch Kunstinterventionen immer wieder Einblicke in unbekannte Räume bietet.

Dienstag, 7. November 2017

Heute Mittag erwartete ich die Musiker Bo Wiget und Luigi Archetti. Wir planen eine spannende Musik - Film - Produktion im Vexer Verlag. Das Treffen war sehr lustig und ergiebig. Auf diese Arbeit freue ich mich sehr. Ja und in allen Pausen male ich an meinen Bildserien weiter. Die Sitzungstermine sind eine gute Art des Wartens, bis die Ölfarbe wieder getrocknet ist. Ich könnte sagen, dass die Arbeit für den Vexer Verlag eine reine farbtrocknung Strategie ist. Ein optimales Nutzen der Pausen, die es zum Trocknen der Malerei braucht.

Montag, 6. November 2017

Kaum von Bern zurück geht es heute wieder in die Bärenstadt. Am Mittag habe ich Regine im Zug getroffen, damit wir unsere Sitzung mit dem Bundesamt für Kultur besprechen konnten. Wir waren dann ziemlich lange beim BAK und hatten eine sehr konstruktive Sitzung. In Zürich habe ich einen Zwischenhalt gemacht, um zusammen mit Lika Nüssli und Julia Marti die Buchproduktion "Vergiss dich nicht" zu besprechen. Das war alles sehr konstruktiv.

Sonntag, 5. November 2017

Es ist richtig kalt geworden. Das schöne Herbstwetter ist vorbei. Es regnet in Strömen und Monika muss mich nach Bern fahren zur Buchpremiere ohne verkäufliche Bücher. Wir haben uns entschlossen, den Besuch in Bern zu nutzen, um die Ausstellung von Stefan Burger in der Kunsthalle zu besuchen. Das war für mich eine der besten Ausstellungen die ich seit langer Zeit in der Kunsthalle gesehen habe. Die sehr präzise inszenierten Fotoarbeiten sind vom Allerfeinsten!

Anschliessend sind wir zur Galerie Béatrice Brunner zum Nydeggstalden gefahren, um alles für die Buchpremiere vorzubereiten. Jacqueline Baum und Ursula Jakob hatten eine richtig schöne Installation mit Andrucken und mit Büchertischen eingerichtet. Wir haben Wasser, Brot und Wein mitgebracht. Um 17 Uhr war der Raum gerammelt voll mit interessierten Menschen. Das war ein sehr guter Abend und eine schöne Feier. Jetzt hoffe ich, dass alle Produktionsprobleme gelöst werden können und dass ich die bestellten Bücher bald ausliefern kann.

Obwohl es stark regnete ist unsere Heimfahrt gut verlaufen. Monika ist einfach eine sehr gute Autofahrerin. Wir wollten unbedingt vor 21 Uhr zu Hause sein. Wir erwarteten unsere Tochter Vera. Alles hat gut geklappt und wir haben einen sehr schönen Abend mit Vera verbracht.

Samstag, 4. November 2017

heute musste ich einiges vorbereiten im Atelier. Wir erwarteten einen Atelierbesuch. Das wurde dann ein sehr angenehmer Abend.

Freitag, 3. November 2017

Das Produktionsproblem beim neuen Buch konnte noch nicht gelöst werden. Die bereits gelieferten Bücher weisen einen Fehler auf. Wir werden also an der Buchpremiere keine Bücher verkaufen können. Mist! Am Mittag hatten wir eine kleine Geburtstagsfeier mit Theresa. Monika hat ein einfaches aber sehr feines Essen zubereitet.

Donnerstag, 2. November 2017

Heute kam der Bescheid, dass SICH beim neuen Buch "Blumenlese" von Baum/Jakob ein Produktionsproblem ergeben hat. Alles ist ziemlich kompliziert und wir werden an der Buchpremiere nur wenige Exemplare zur Verfügung haben. Alles ist ziemlich aufregend.

Mittwoch, 1. November 2017

Allerheiligen. Am Nachmittag hatten wir das traditionelle Familientreffen bei Marianne und Oreste in Kriessern mit guten Gesprächen und einem feinen Essen. Ich bin kurz vor 17 Uhr mit dem Bus nach Altstätten gefahren und anschliessend mit dem Zug nach Sargans und dann nach Rapperswil gereis. Im Kunstzeughaus fand die Buchpremiere des Sammlungskataloges von Lisi und Peter Bosshard statt. Es war wirklich eindrücklich. Der grosse Ausstellungssaal war leergeräumt, damit die über dreihundert besucher und Besucherinnen Platz haben. Es war eine der grössten Zusammenkünfte von Künstlerinnen und Künstlern aus allen Generationen die ich je in einem Kunsthaus erlebt habe. Das Buch heisst "von anselm bis zilla" und es bietet trotz seinem Umfang "nur" einen kleinen Einblick in die Sammlung. Die Kuratoren haben den Fokus auf das Thema des"Alltäglichen" in der Sammlung gerichtet und Lars Müller hat den Band gestaltet.Die Rückreise nach St.Gallen dauerte dann ziemlich lange wegen einer Baustelle. Eine gute Gelegenheit um mit Ursula Badrutt über ihr Ausstellungsprojekt in der Zisterzinserinnenabtei im Kloster Magdenau zu diskutieren. Der Titel: "Des einen Glanz, des andren Glut" war vielversprechend. Ich finde es ja sehr interessant, solche unbekannte Orte durch Kunstausstellungen der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Trotzdem muss man sich fragen, was eine solche Ausstellung den eingeladenen Künstlern wirklich bringt. Eine grosse Arbeit von Manon musste mit einem Tuch bedeckt werden, Jonathan Meese legte ein paar "Monster" in die Gästebetten, Sarah Elena Müller und Birgit Kempker erarbeiteten einen experimentellen Film, Peter Dew setzte einige rätselhafte Zeichen im Dachstock und Alfred Sturzenegger präsentierte einige Arbeiten auf Papier. Für mich waren vor allem die Räume und die Interventionen einer im Kloster lebenden Nonne interessant. Am verrücktesten fand ich aber den muffigen Klosterladen. Für Monika und für mich war dieser Ausflug auch eine Reise in unsere eigene Vergangenheit. Im Saal vom Restaurant Magdenau genossen wir 1979 mit unserer Hochzeitsgesellschaft einen Vesper.

Oktober 2017

Dienstag, 31. Oktober 2017

Reformationstag - Am Mittag habe ich mich entschlossen, zusammen mit Monika, Carol Forster und ihrem jungen Hund Santo eine Wanderung im Appenzellischen zu machen. Wir sind vom Eggli rund um die Fähnern spaziert. Ein wunderbarer Nachmittag mit sensationellem Herbstlicht. Ich habe den Kamor, den Hohen Kasten und den Säntis noch nie so eindrücklich erlebt. Santo hat seine Freiheit genossen und ich den Blick ins Rheintal. An leicht nebligen Tagen stelle ich mir immer das Eismeer vor, das noch vor 45 tausend Jahren dieses Tal bedeckt hat.

Montag, 30. Oktober 2017

Heute habe ich alle Bestellungen erledigt vom neuen Buch von Roland Dostal. Da ist eine richtige Wagenladung zusammengekommen.

Am Abend hatte ich eine Sitzung der Fachkommission des Lehrgangs HF Bildende Kunst. Wir haben uns im Oberlichtsaal im Schulhaus Bild getroffen. Thomas Stüssi hat die Lehrgangsleitung übernommen von Alex Meszmer, der Im Sommer überraschend gekündigt hat. Es gab viel anzuhören und zu berichten.

Sonntag, 29. Oktober 2017

Ruhig und schön war es heute. Richtig erholsam... viel gelesen und herumgedöst. Am Abend habe ich die Diskussionsrunde im Kaffeehaus im Linsenbühl besucht zum Thema Kunst im öffentlichen Raum. Bei dieser Gelegenheit habe ich auch Anita Sonnabend in ihrer Wunderkammer, dem Basar Bisar besucht der ja gleich gegenüber vom Kaffeehaus gelegen ist. Das Kaffeehaus ist übrigens wunderschön renoviert worden. Das ist ein echter Gastronomischer Glanzpunkt in der Stadt. Die Organisatorinnen vom Projekt Stadtprojektionen II, Nina Keel und Anna Vetsch diskutierten hier mit Patrick Graf und Kristin Schmidt von der Fachstelle Kultur St.Gallen über Kunst im öffentlichen Raum. Ich würde mir viel öfter Diskussionen zu diesem Thema wünschen. Ich plädiere für mehr Transparenz in der Entscheidungsfindung, für mehr Vermittlung der Kunstprojekte und für ein Inventar von allen künstlerischen Arbeiten im öffentlichen Raum. In der Stadt ist dafür leider niemand zuständig.

Anschliessend gab es eine kleine Privatführung zu den diesjährigen Projektionen durch Nina und Anna für Florian und für mich. Auch in diesem Jahr werden durch diese Projektionen interessante und unbekannte Orte in der Stadt beleuchtet. Eine sehr innovative Ausstellungsidee.

Samstag, 28. Oktober 2017

Heute bin ich schon um sechs Uhr aufgestanden. Ich musste rechtzeitig in Bern sein für die Gruppenkonferenz von visarte. Wir hatten einen Raum im Proger gebucht. Der Tag mit rund fünfzig kulturpolitisch aktiven Künstlerinnen und Künstlern aus allen Landesteilen war sehr anregend und erhellend. Alle Regionalgruppen von visarte berichteten von ihren Aktivitäten und von Zukunftsprojekten. Ein interessanter Gedankenaustausch. Ich denke alle haben von dieser Ideenbörse profitiert. Am Nachmittag haben zwei Zürcher Künstlerinnen informiert über ihren Wunsch, als thematische Gruppe bei visarte Mitglied zu werden. Die Zürcher Gruppe mit rund fünfzig Künstlerinnen hat sich vom SGBK gelöst und sucht nun eine neue "Heimat" bei visarte. Der Tag war sehr anstrengend aber höchst motivierend für die Zukunft. Wir beschäftigen uns immer wieder mit der Frage nach einer Verjüngung von visarte. Mir wird aber immer wieder bewusst, dass unser Berufsverband auch existenziell wichtig ist für eine ältere Generation von Kunstschaffenden.

Freitag, 27. Oktober 2017

Ein vielseitiger Arbeitstag. Gegen vier haben wir die Neuen Bücher von Roland Dostal für den Transport vorbereitet und sind dann zum Kunstraum nach Kreuzlingen gefahren um alles vorzubereiten für die Buchpremiere. Die Ausstellung von Roland ist sehr eindrücklich. Eine wunderbare und sehr feine Installation der Zeichnungen ist gelungen. Die Buchpremiere war sehr fulminant. Ich denke es waren über hundert sehr interessierte Menschen anwesend. Ein grossartiger Abend. Gegen neun Uhr haben wir noch den neuen Kulturclub von Kurt Schmied in einem ehemaligen Rauchwarengeschäft angeschaut. Ich bin gespannt was für eine Wirkung dieser Raum entwickeln kann. Der Anfang war schon einmal vielversprechend. Ich konnte leider nicht sehr lange bleiben.

Donnerstag, 26. Oktober 2017

Habe heute den ganzen Tag gemalt. Am Abend war Eröffnung im Hiltibold. Alex Hanimann und Jiajia Zang präsentierten ihre Arbeiten.

Mittwoch, 25. Oktober 2017

Heute Morgen sind die Bücher von Roland Dostal geliefert worden. Ich bin sehr glücklich über diese Publikation. Der Titel "Schichten" bezieht sich auf die Arbeitsweise von Roland. Seine Zeichnungen sind keine spontanen "Würfe", sondern zeitintensive Überschreibungen, Überlagerungen, Weiterentwicklungen von Versuchsfeldern auf Papier, die sich im Laufe von vielen Jahren durch dauernde Überarbeitung verwandeln.

Am Nachmittag bin ich zusammen mit Urs Eberle nach Amriswil gefahren. Wir sind gemeinsam mit einigen anderen Künstlern zu einem Kunst am Bau Wettbewerb eingeladen für die neue Sporthalle in Amriswil. Das ist keine einfache Aufgabe aber ich liebe solche Denkübungen.

Dienstag, 24. Oktober 2017

In den letzten Tagen konnte ich mich intensiv mit meinen unterschiedlichen aktuellen Projekten beschäftigen. In meinem Atelier steht schon mehr als ein halbes Jahr eine Abfolge von vielen farbigen Gläsern. Es braucht sehr viel Zeit und Geduld. dann genügt ein Wechsel in der Abfolge der Farben und die Stimmung verändert sich wie durch Zauberhand. Das sind richtige Glücksmomente.

Am Abend bin ich nach Zürich gefahren, um mit Bea Maritz und der jungen Gestalterin Lea Fischlin ein Buchprojekt zu besprechen. Bea hat uns in die SBB Kantine geführt. das ist ein ruhiger und idealer Ort für eine Besprechung mitten in Zürich. Diese Startersitzung war super.

Montag, 23. Oktober 2017

Das Wochenende war ruhig und angenehm. Zeit zum Lesen, Spazieren, Reflektieren und Nachdenken. Am Sonntag haben wir uns den ersten Teil der Ausstellung von Caro Niederer im Kunstmuseum angeschaut. Sie hat im ehemaligen Naturmuseum, im verglasten Rundbau zum Stadtpark ein schickes Kaffee eingerichtet. Der Raum ist sehr schön geworden und der Kaffee ist erstklassig. Die Ausstellung wird in den nächsten Monaten kontinuierlich ausgebaut. Die nächste Erweiterung wird am 22. November eröffnet. dann werden auch einige Möbel und Holzwerke von mir zu sehen sein. Am 1. und 2. Dezember gibt es dann noch eine Buchmesse in der Ausstellung, bei der wir mit dem Vexer Verlag präsent sein werden. Im Obergeschoss wird zur Zeit die amerikanische Künstlerin Marcia Hafif präsentiert. In enger Kooperation mit dem Kunsthaus Baselland sind zur Zeit zwei Ausstellungen der Künstlerin in der Schweiz zu sehen. Die systematische Untersuchung von Farbe als Medium ist ausserordentlich spannend. Irritierend ist für mich die Betonung der Giftigkeit des verwendeten Materials. Im Oberlichtsaal ist eine präzise Abfolge von Bildtafeln installiert, die sich aus einem milchigen Weiss in ein nass schieferiges Schwarz entwickelt. Dabei spielt nicht nur die Farbe, sondern auch der Farbauftrag und die Struktur der Malerei eine grosse Rolle.

Freitag, 20. Oktober 2017

Heute hatte ich ein sehr spannendes Gespräch zu einem Ausstellungs- und Buchprojekt, das im Jahr 2019 in Zürich stattfinden wird. Es macht grossen Spass, wenn man auf eine sehr lange Zeit des Büchermachens zurückgreifen und alte Formate neu beleben kann.

Mittwoch, 18. Oktober 2017

Ein sehr inspirierender Spaziergang durch den Herbstwald im Sittertobel. Ich konnte viele gute Motive fotografieren, Spiegelungen an der Sitter und erstaunliche Einblicke in den enorm bunten Wald.

Dienstag, 17. Oktober 2017

Ich musste heute einen Sehtest machen bei Fielmann. Bei den Aufräumarbeiten im Piemont habe ich zwei Tage lang ein grosses Feuer mit Altholz gemacht aus einem Waldstück, das ich vor ein paar Jahren abgeholzt habe. Meine Brille hat dabei zu heiss bekommen und ist etwas "verschmörzelet". Nun muss ich einen Sehtest machen und neue Varilux-Gläser anpassen lassen. Zu meiner grossen Freude hat sich meine Sehkraft um einiges verbessert aber die Gläser sind immer noch sehr stark. Jetzt heisst es auf die neue Brille warten und halbblind herum straucheln. Bei diesem wunderbaren Herbstwetter ist das ja nur halb so schlimm.

Donnerstag, 12. Oktober 2017

Ich hatte eine sehr ruhige Arbeitswoche und konnte mich um alle aktuellen Projekte kümmern. Die neue Ausgabe "Kunst und Bau Nummer 5" ist fertig gestaltet und bereits im Druck. Ich fühle mich richtig aufgeräumt. Nun packen wir bereits wieder unsere Sachen für die Fahrt ins Piemont. Ich freue mich sehr auf das lange Wochenende in Agrano. Das herbstliche Aufräumen auf den Wiesen und in den Wäldern tut auch der Seele gut.

Sonntag, 8. Oktober 2017

Um 9 Uhr waren wir im Hotel zum Frühstück verabredet. Wir haben uns sehr gut verstanden mit Yvonne und Michael. Eine gemütliche, reflektive Frühstücksrunde an einem geschichtsträchtigen Ort.

Unsere Rückreise war dann sehr entspannt. Nach dem vielen Reden konzentrierten wir uns nun auf die Sprechkassette.

7. Oktober 2017

Wir sind stressfrei nach Königstein gefahren und haben die KLEIN GALLERY gesucht. Michael Klein hat vor vielen Jahren an der Kunstmesse in Köln zwei grosse Bergbilder von mir bei der Deweer Art Gallery gekauft. Ich habe ihn und meine zwei Bilder dann Jahre später in Frankfurt zusammen mit dem Galeristen Carlo Schwind besucht.

Michael und Yvonne Klein führen nun seit ein paar Jahren eine kleine Sammler Galerie in Königstein. Nun zeigen sie grosse Arbeiten von mir in ihrer Wohnung, umgeben von ihren Sammlungsstücken. Mir gefällt dieses private Engagement, das auch einen Einblick in das private Leben bietet. Wir sind sehr nett empfangen worden. Untergebracht waren wir im noblen Hotel Kempinski, mit einem eindrücklichen Fernblick nach Frankfurt.

Ja das war ein wirklich schöner Nachmittag mit vielen interessierten Menschen, guten Gesprächen und spannenden Begegnungen. Am Abend gab es dann ein wunderbares italienisches Essen und eine kleine Stadtführung durch Königstein.

6. Oktober 2017

Am Morgen haben wir aufgeräumt, die Post erledigt und unsere Sachen gepackt. Am Mittag sind wir losgefahren nach Karlsruhe. Bei der Reiseplanung nach Königstein im Taunus ist uns bewusst geworden, dass die Reise fünf bis sechs Stunden dauert. Wir haben dann ein Hotel in Karlsruhe gebucht, um die Fahrt angenehmer und spannender zu gestalten. Wir sind dann aber nach Stuttgart lange Zeit in einem Stau gestanden. Zum Glück haben wir kurz vorher in einer Raststätte eine 12 Stunden dauernde Sprech-CD mit einem spannenden Krimi gekauft. Der Stau dauerte ziemlich lange und als wir dann endlich im Hotel in Karlsruhe angekommen sind, waren bereits alle Museen geschlossen. Die Stadt wird zur Zeit total umgepflügt für den U-Bahnbau. Wir haben dann ohne Kunst ein feines biologisches Essen genossen und gut geschlafen.

Donnerstag, 5. Oktober 2017

Heute Mittag fuhr ich nach Aarau für ein Gespräch mit einem Architekten, der eine Masterarbeit schreiben will zur Frage, ob es einen Mehrwert gibt, wenn Architekten mit Künstlern zusammenarbeiten. Wir haben uns vor dem Stadtmuseum getroffen und über meine Fassadenarbeit und den Bau geredet. Das war eine sehr bereichernde Begegnung. Im Foyer des Museums hingen viele kleine Laternen, gebastelt von Kindern, die meine Menschenfiguren abgezeichnet haben. Das hat mich sehr berührt. Am Schluss habe ich mich noch mit Kaba Rössler getroffen. Das Stadtmuseum scheint ein ganz grosser Erfolg zu sein. Vor der Eröffnung wurde mit einer Besucherzahl von zehntausend Menschen kalkuliert. Nun kommen im Jahr rund 25 Tausend Besucherinnen und Besucher. Die Menschen haben diesen Ort sehr gut angenommen. Das Museum ist ein Ort der Begegnung geworden.

Um 18 Uhr war ich bereits wieder in St.Gallen und besuchte inach meiner Rückreise die Ausstellung vom HF Bildende Kunst im Lattich. Das ist ein temporärer Kulturraum im ehemaligen Güterbahnhof in St.Gallen. Der Künstler Thomas Stüssi hat den Lehrgang von Alex Meszmer übernommen. Die Stimmung unter den Studierenden scheint mir nun sehr gut. Die grosse Gemeinschaftsarbeit hat mich überrascht und überzeugt.

Am Abend hatten wir dann eine kleine Grillparty in unserem Gartenraum zu Ehren von Vanja, die ihren 30. Geburtstag feiert. Ein schöner Abend in einer kleinen Runde.

Dienstag, 3. Oktober 2017

Es gibt viele Hausaufgaben zu erledigen nach unserer Besprechung in Berlin. Neben unseren Strategiegesprächen blieb auch einige Zeit für ausgedehnte Stadtspaziergänge. Zur Zeit arbeiten wir auch an einer neuen Nummer Kunst und Bau über die Situation in der Stadt Bern. Das ist ein dauerndes Hin und Her. Wenn es funktioniert macht das aber grossen Spass.

Montag, 2. Oktober 2017

Heute sind wir in Berlin schon um 6.00 Uhr aufgestanden. Wir bestellten schon gestern Abend auf 6.30 Uhr ein Taxi zum Flugplatz. Wir haben in den letzten Tagen sehr viel gesprochen über den Verlag, über unsere Gesprächs- und Kommunikationskultur, über Projekte und Ideen. Monika hat die Gespräche moderiert und protokolliert. Es war uns klar, dass eine solche Familienkonstellation nicht sehr einfach zu bewältigen sein wird. Da wir aber feste Ziele vor Augen haben und sehr motiviert sind konnten wir alles tabufrei und konstruktiv diskutieren. Ich glaube wir sind wieder einen grossen Schritt weiter. Eigentlich ist es ja ein Wahnsinn was wir alles machen. Ohne die Mitarbeit von Vera und der Mithilfe von Vanja wäre das gar nicht mehr möglich.

Der Flug war sehr angenehm. Vom Flughafen fuhr Monika direkt nach Hause und ich musste einen Abstecher nach Zürich machen. Beim Auktionshaus Germann wurden einige frühe Arbeiten eingereicht. Die wollte ich anschauen und auf ihre Echtheit prüfen. Ich bin da sehr nett empfangen worden.

Sonntag, 1. Oktober 2017

Heute Morgen haben wir bei Sarah Wiener im Hamburger Bahnhof gefrühstückt und dann die Ausstellungen zum Preis der Nationalgalerie angeschaut. Die nominierten vier Künstlerinnen arbeiten alle multimedial und leben in Berlin. Sol Calora, 1982 aus Caracas, Agnieszka Polska, 1985 aus Lublin, Iman Issa, 1979 aus Kairo und Jumana Manna, 1987 aus Princeton. Eine sehr interessante Auswahl, die wohl auch die Internationalität der Kunstmetropole Berlin dokumentieren soll.

Eine grosse Ausstellung ist dem 1954 geborenen Künstler Raimund Kummer gewidmet. Er zeigt in vier Räumen einen anregenden Überblick über sein Schaffen seit Ende der 70er Jahre. Er hat in den 80er Jahren das Büro Berlin gegründet. Ziel war es, Ausstellungen zu organisieren an unbekannten und überraschenden Orten. Die Erkenntnis war, dass jeder Ort ein möglicher Ort für Kunst sein kann. Ich habe das damals mit meiner St.Galerie in St.Gallen ausprobiert, indem ich in einem ehemaligen Milchladen im Lachenquartier in zwei Jahren mehr als 20 junge Schweizer Künstlerinnen und Künstlern ausgestellt habe. Mitte der 80er Jahre haben wir dann mit der Kunsthalle an allen möglichen und unmöglichen Orten Kunstpräsentationen organisiert. Begonnen hatte das 1985 mit einer Installation von Balthasar Burkhard im Volksbad in St.Gallen. Die Ausstellung von Reimund Kummer hat mich wieder an diese Zeiten erinnert. Es ist eindrücklich, dieses vielschichtige Werk konzentriert an diesem Ort zu sehen. Kummer besuchte unter Anderem 17 Kunst-Orte und führte Gespräche mit Eugen Blumer, die in 17 Filmen dokumentiert sind. Eine Ausstellung in der man stundenlang verweilen kann und sehr viel über eine künstlerische Praxis erfahren kann.

Anschliessend haben wir die König Galerie besucht. Präsentiert wurden grosse und kleine Öl - Malereien von Norbert Bisky. Eine explodierende bunte Bilderwelt, die sich bei genauem Hinsehen als bunter Horror entpuppt. Nach der Ausstellung haben wir einen langen Stadtspaziergang unternommen bis zum Atelier von Vera an der Köpenickerstrasse. dann haben wir gemeinsam mit Jéremie einen gemütlichen italienischen Abend verbracht.

September 2017

Samstag, 30. September 2017

Wir haben den ganzen Tag gearbeitet im Atelier von Vera und am Abend besuchten wir die Vernissage von Eva-Fiore Kovacovsky in der BAECKEREI-MOABIT. Eine sehr schön und sorgfältig inszenierte Ausstellung in einer ehemaligen Bäckerei. Die Räume sind sorgfältig renoviert aber für Kunst nicht einfach. Eva hat das grossartig gemeistert. Anschliessend sind wir zum Japaner für feine Vorspeisen und eine grosse Suppe.

Donnerstag, 28. September 2017

das war eine intensive und kurze Woche. Heute früh fliegen wir nach Berlin. Gemeinsam mit Vera wollen wir am Wochenende über die Zukunft vom Vexer Verlag diskutieren. Das wird sicher aufregend und spannend.

Dienstag, 26. September 2017

Heute Morgen hatte ich eine Besprechung für ein neues Buchprojekt zum Thema Rituale, Verwandlungen und Masken in verschiedenen Kulturen.

Am Abend waren wir eingeladen und haben sehr gut gegessen im Restaurant Gut im Vorarlberg.

Sonntag, 24. September 2017

Abstimmungssonntag zur AHV Revision. Nach den ersten 15 Minuten der Fernsehreportage war schon klar, dass die Abstimmung nicht zu gewinnen ist. Es scheint zu viele Menschen zu geben, die im hundertfach abgesicherten Kompromiss einen Nachteil für sich persönlich gefunden haben. Viele Menschen wollen einfach nicht begreifen, dass die AHV ein beispielhaftes, solidarisches Gemeinschaftswerk ist, das dringend saniert werden muss.

Samstag, 23. September 2017

Heute war ich eingeladen zur Geburtstagsfeier von Viola und Thomas, zu einer Schifffahrt auf dem Bodensee auf dem wunderschönes Schiff von 1914, der Hohentwil. Sechs Stunden bei super Wetter auf einem gemütlichen Schiff mit feinem Essen und in interessanter Gesellschaft. Das gab mir ein ganz neues Zeit- und Raumgefühl.

Freitag, 22. September 2017

An diesem Wochenende findet die Buchmesse "friends of books" im Hamburger Bahnhof in Berlin statt. Vera und Jeremie betreuen den Stand vom Vexer Verlag. Ich bin gespannt wie das läuft.

Donnerstag, 21. September 2017

Um 10 Uhr bin ich im Restaurant Kunsthaus verabredet für eine Vorbesprechung. Um elf Uhr haben wir ein Gespräch mit Marianne Burki von der Pro Helvetia, um Anregungen von der VISARTE für die Kulturpolitik einzubringen. Das war ein richtig guter und anregender Austausch. Am Abend bin ich in die Kunsthalle in St.Gallen gegangen zur Präsentation der neuen Nummer vom Strapazien. Eine bunte, junge Gesellschaft kam da zusammen. Viele neue Gesichter. Es war richtig aufgestellt.

Dienstag, 19. September 2017

Monika fährt heute heute für eine Woche nach Italien. Ich habe viel Zeit für meine Projekte.

Montag, 18. September 2017

Den ganzen Tag gearbeitet und am Abend an eine Sitzung nach Zürich.

Sonntag, 17. September 2017

Wir sind früh aufgestanden und nach Sachseln gefahren. Wir waren dort am Mittag mit Esther Maria Jungo verabredet. Nach einer kleinen Stärkung im Gartenrestaurant haben wir gemeinsam das Bruder Klaus Museum angeschaut mit der Sonderausstellung "Ins Zentrum - Radbilder und Räderwerk". Es gibt einige spannende Arbeiten zu sehen unter Anderem von Christian Kathriner, Bea Maritz und Andrea Wolfensberger. Sie hat eine eindrückliche Skulptur aus Wellkartonstücken geschaffen, die sie mit Laser ausgeschnitten und neu zusammengefügt hat. Für mich waren die reduzierten Arbeiten von Vincent Fournier eine Entdeckung. Im Internet habe ich dann unter diesem Namen "nur" ein Spaceprojekt gefunden von einem Luxenburger Künstler. Auch das eine Entdeckung... ab in andere Sphären...

Nach dem Museum haben wir uns die eindrückliche Dorfkirche angeschaut und dann wanderten wir Richtung Flüeli Ranft zum Bruder Klaus Festspiel. Nach einer sehr schönen einstündigen Wanderung habe ich Spaziergänger nach dem Weg zur Allmend gefragt. In unserem Eifer waren wir viel zu weit und viel zu hoch hinauf gewandert. Unsre Ziel war rund zwei Kilometer weiter unten. Ja und dann haben wir richtig Gas gegeben, um rechtzeitig am richtigen Ort zu sein. Für das Festspiel wurde ein sehr einfaches, schönes Holzgebäude erstellt. Wir wollten uns die Vorstellung vor allem wegen Judith Albert anschauen. Sie hat das Bühnenbild - oder besser gesagt das Bühnen-Lichtbild gemacht. Mir hat das alles sehr gut gefallen, obwohl oder gerade weil ich als Kind die Geschichte von Bruder Klaus absolut skandalös und unchristlich empfunden habe. Dass ein Mann aus einem religiösen Wahn heraus seine 12 köpfige Familie verlässt und dass das auch noch bewundert wurde habe ich nicht begriffen. Ich wusste damals nichts von den brutalen Kriegen, dem Söldnertum und den körperlichen und psychischen Folgen der unglaublichen Schlächtereien.

Nach der Aufführung haben wir gemeinsam Mit Esther Maria, Andrea Wolfensberger und ihrem Lebenspartner noch eine Suppe gegessen. ich habe mich für die moderne Form der Kappelermilchsuppe mit Gersteneinlage entschieden.

Ja und dann sind wir sehr erfüllt und zufrieden wieder nach Hause gefahren.

Samstag, 16. September 2017

den ganzen Tag Gartenarbeit und am Abend ein schönes Essen. Monika hat ein wunderbares Kanienchenragout nach Ottolenghi aufgetischt und viel frisches Gemüse und Salat aus unserem Garten. Wir haben einen schönen Abend mit Stephan und Helene verbracht. Kulturpolitische Themen gibt es ja zu Hauf.

Freitag, 15. September 2017

heute Morgen habe ich mein neues Radiogerät im Atelier aufgebaut. Ich möchte, dass meine Marder Freunde die ganze Nacht klassische Musik hören können. Etwas musikalische Bildung ist auch wichtig für kleine Raubtiere.

Nun warte ich auf Caro Niederer für eine Besprechung.

Caro macht ein grosses Ausstellungsexperiment im Kunstmuseum St.Gallen mit vielen Gästen und wechselnder Besetzung in den ehemaligen Räumen des Naturmuseums. Keine einfache Aufgabe. Ich bin als Gast eingeladen und bin gespannt, welche Arbeit dass Caro auswählt. Im Atelier war sie vor allem begeistert von meinen "Gebrauchswaren", Tische, Regale, Töpfe etc. die ich bei guter Laune für unseren Alltag herstelle. Ich habe 1992 eine der ersten grossen Ausstellungen von Caro in der Kunsthalle in St.Gallen kuratiert mit ihren Teppichen.

Donnerstag, 14. September 2017

Die Dossiers für das geplante Buch von Lika Nüssli sind versandbereit. Ich habe mit vielen Förderstellen Gespräche geführt. Mit etwas Glück sollte es möglich sein, die Finanzierung zu sichern. Als Belohnung habe ich mir ein ganz kleines digitales Radiogerät gekauft, damit ich im Atelier den Kultursender DRS 2 hören kann. Im Fachgeschäft erklärte ich der Verkäuferin, dass mir ein Sender genügt. Es wurde mir dann vermittelt, dass kein modernes Radiogerät mit nur einem Sender angeboten wird.

Dienstag, 12. September 2017

Heute habe ich alle neuen Bücher durchgeschaut, die ich in den letzten Wochen bestellt und gekauft habe. Es gibt viel zu lesen und zu erforschen. Am Nachmittag hatte ich ein sehr interessantes Gespräch auf dem kantonalen Amt für Kultur zum Thema Verlagsförderung. Es gibt Kunstförderung, Literaturförderung, Filmförderung aber leider keine explizite Verlagsförderung und das in der Buchstadt St.Gallen. Vielleicht müsste ich ein neues Kloster gründen, mit vielen fleissigen Schreiberinnen und Schreibern, die handschriftlich das Wichtigste niederschreiben und jedes Jahr ein kleines Regal mit neuen Büchern füllen.

Montag, 11. September 2017

Heute gibt es viel aufzuarbeiten nach dem literarischen Wochenende mit swips. Ich muss die Abrechnung der Veranstaltung machen um einen klaren Kopf zu behalten. Wir müssen alle unsre "Festgläser" waschen, Bücher ordnen, Kisten verräumen etc.

Heute habe ich auch das Dossier für das geplante Buch von Lika Nüssli vorbereitet. Die ersten Offerten sind eingetroffen. Nun kann ich das Budget für die Geldsuche zusammenstellen.

Am Abend habe ich einen Kürbis aus unserem Garten verarbeitet. In Stücke geschnitten, dazu viel Knoblauch, einige Tomaten kleingeschnitten, frischen Thymian und Liebstöckel, Curry, Kardamon, Paprika und Paprikaschoten, alles im Dampfkochtopf gekocht und dann gemixt. Serviert mit Ziegen Frischkäse, Gorgonzola und dazu ein frisches Dinkelbrot. Perfekt.

Sonntag, 10. September 2017

Die übliche Sonntagslekture mit dem Kulturteil der NZZ am Sonntag. Ich mag die gut recherchierten Hintergrundartikel von Gerhard Mack, letzte Woche zum Beispiel über Jimmie Durham und heute habe ich noch den Artikel von Alexander Sury im Tagi gelesen über den ungeheuerlichen Bilderraub eines Schülers von Ernst Ludwig Kirchner in Davos.

Am Mittag sind wir nach Gais gefahren zur Ausstellung " Klang Moor Schopfe", mit Klanginstallationen in alten, kleinen Scheunen im Riet. Unter Anderem waren Arbeiten von Norbert Möslang, Svetlana Maras, Albert Oehlen und Roman Signer zu sehen und zu hören. Ein schöner Spaziergang durch eine sehr spezielle Landschaft. Santo, der junge Hund von Carol hat uns begleitet. Von den klingenden Kunstwerken hat ihm das mit Moos bedeckte Klanggerät von Vanessa Lorenzo eindeutig am meisten Eindruck gemacht. Er hat mit den Pfoten wie ein begabter Pianist darauf gespielt. Anschliessend haben uns Ursula und Martin zu einem Drink in ihrem frisch renovierten Haus vis a vis vom ehemaligen Restaurant Sternen eingeladen.

Samstag, 9. September 2017

Wir sind früh aufgestanden. Um 10 Uhr waren wir mit Carol im Bücherladen Appenzell verabredet, um mit zwei Autos alle Bücher nach St.Gallen zu transportieren für die fünf grossen Büchertische im Raum für Literatur. Cristina hat Vanja und mir die technischen Geräte erklärt, die Mikrophone und Scheinwerfer und das Lichtsystem eingeschaltet und den komplizierten Weg durch das Haus gezeigt. Am Nachmittag konnten wir uns zwei Stunden ausruhen und waren dann um halb sechs wieder in der Bibliothek in der Hauptpost. Ich machte etwas verspätet eine Einführung zu "SWISS INDEPENDENT PUBLISHERS" SWIPS, und moderierte zusammen mit den Verlegerinnen die Lesungen von Christa und Emil Zopfi mit ihrem literarischen Wanderführer durch die Ostschweiz, die Lecture/ Performance von Katja Baumhoff und Helmut Dworschak über Moden und Sammeln, die fein vorgetragenen Texte von Judith Keller "Die Fragwürdigen", die düstere Beschreibung des bäuerlichen Lebens im 19. Jahrhundert von Barbara Lutz, "Keinen Seufzer wert" und die Schlusslesung der St.Gallerin Rebecca Schnyder aus ihrem Erstling "Alles ist besser in der Nacht". Ich war erleichtert und überrascht über das grosse Publikumsinteresse. Es scheint aber viele kulturinteressierte Menschen zu geben, die auch an der Museumsnacht nicht das grosse Spektakel, sondern inhaltliche Auseinandersetzung suchen. Der Abend war ein Erfolg und der Büchertisch mit den rund hundert Neuerscheinungen bot viel überraschende Lektüre. Um punkt 24 Uhr haben wir alles abgeräumt und weg transportiert. Das war wie ein Spuk um Mitternacht. Intensiv und prickelnd. Wir waren ein super Team.

Donnerstag, 7. September 2017

Die letzten Tage hatte ich viel Zeit zum lesen und arbeiten im Atelier. Ich arbeite gleichzeitig an sehr unterschiedlichen Projekten. Das ist sehr anstrengend und hilft im Denken flexibel zu bleiben. Die restliche Zeit nutze ich um den Leseabend und die Buchpräsentation von SWIPS vorzubereiten.

Dienstag, 5. September 2017

In den letzten Tagen habe ich eine Serie von Holztafeln grundiert und heute ist aus einer Laune heraus eine zwanzig - teilige Zeichnungsserie entstanden, weil ich die restliche blaue Ölfarbe nicht weg werfen wollte. Das Gelingen kann man nicht planen, man muss einfach bereit sein wenn es passiert.

Montag, 4. September 2017

Am Morgen habe ich viel organisatorisches erledigt und bin dann nach Zürich gefahren zur Sitzung vom Zentalvorstand von visarte. Über die Sommermonate haben sich viele Geschäfte und Fragen angestaut. Heute war Karin Frommherz das erste Mal dabei. Ich freue mich auf diese Zusammenarbeit. Wir konnten heute den Abschlussbericht der 150 Jahrfeier von visarte verabschieden. Ich bin sehr glücklich und erleichtert, dass wir unser Jubiläumsjahr so erfolgreich abschliessen konnten. Dabei haben das Organisationskomitee, die Geschäftsstelle und alle 18 visarte Gruppen mit geholfen und natürlich alle Sponsoren. Allen gilt unser herzliche Dank.

Sonntag, 3. September 2017

Schöner Spaziergang, gute Gespräche, feines Essen...

Samstag, 2. September 2017

Rund um die Ausstellung der schönsten Schweizer Bücher im Helmhaus konnte ich in den letzten Tagen viele Gespräche mit Kunstschaffenden, Verlegern und Gestalterinnen führen, und wichtige Kontakte pflegen. Heute Abend kommt Monika aus Italien zurück. Ich werde etwas feines kochen...

August 2017

Donnerstag, 31. August 2017

Tagsüber gemalt, am späten Nachmittag bin ich nach Zürich gefahren für die Feier der schönsten Schweizer Bücher im Helmhaus Zürich. Frau Chassot vom BAK war persönlich anwesend und hielt eine stimmige rede. Der Tycholdpreis wurde verliehen an das Büro Bonbon von Valeria Bonin und Diego Bontognali. Die Laudation von Thomas Kramer, dem Verlagsleiter von Scheidegger & Spiess war sehr ausführlich. Insgesamt ein angenehmer Abend mit sehr vielen überraschenden Begegnungen. Viele Kreise haben sich geschlossen. Neue Projekte zeichnen sich ab. Ich bin so glücklich, dass wir mit dem wunderbaren Buch von Julia Steiner ausgezeichnet worden sind. Von über 400 Eingaben sind gut 20 Bücher ausgewählt worden. Davon zwei aus St.Gallen. Kein schlechter Schnitt - oder?

Mittwoch, 30. August 2017

Tagsüber gemalt. Am Abend Jurysitzung in Zürich.

Sonntag, 27. August 2017

Monika ist heute abgereist nach Italien. Ich werde meine Zeit nutzen um intensiv zu arbeiten. Es gibt viel zu tun.

Samstag, 26. August 2017

Gestern waren wir am SUMMERSDAY Festival in Arbon. Zuerst The Hooters, dann Manfred Mans'Erdt Band und als Schluss die legendären STATUS QUO. Eine für mich irritierende Zeitreise in die Vergangenheit. Sehr inspirierend aber anstrengend.

Donnerstag, 24. August 2017

Endlich kann ich die Haare schneiden lassen. Haarschnitt im Querschnitt. das hat gut getan. Nach dem riesigen Bergsturz in Bondo wurde ich wieder eingeholt von meinen Ängsten, die mich um die Jahrtaiusendwende plagten. Wenn ich mit dem Zug durch die Landschaft fuhr, sah ich überall drohende Bergstürze, Murgänge, Hochwassergefahr und extreme landschaftliche Veränderungen. Das hat mich dann dazu bewogen, grosse, realistische Landschaften zu malen. Wenn ich mein Bild aus dem Jahr 2003 vom Aletschgletscher mit der Situation von heute vergleiche, muss ich feststellen, dass die Veränderung viel schneller und brutaler abgelaufen ist, wie ich mir das damals vorgestellt habe. Heute sind rund 150 Millionen Kubikmeter Gestein in Bewegung. Das ist dreissig mal mehr wie in Bondo. Eigentlich müsste vorsichtshalber das ganze Tal gesperrt werden. Ich denke Brieg ist in grosser Gefahr. Ich habe viele Gletscher gemalt. 2003 auch den Triftgletscher. Hier hat sich in den letzten Jahren ein grosser See mit Schmelzwasser gebildet. Hier genügt ein Gletscherabbruch, um eine Katastrophe auszulösen.

Mittwoch, 23. August 2017

Die letzten tage bin ich ruhig angegangen. das vergangene Wochenende hat viel ausgelöst. Nun bin ich mit meiner Malerei und meinem Farbkonzept beschäftigt. Heute Morgen bin ich vor neun mit Roman Signer verabredet. Wir müssen dringend ein Projekt besprechen. Um 10 Uhr bin ich in der Hauptpost mit Lika Nüssli und Julia Marti verabredet. Wir planen ein Buch. Darauf freue ich mich sehr.

Sonntag, 20. August 2017

Monika und ich sind früh aufgestanden. Wir wollten unbedingt schon um 9 Uhr an der Lukasstrasse sein. Wir erwarteten unsere Ateliergäste nach dem Frühstück um zehn Uhr. Es gab noch einiges zu tun. Die kunstinteressierten Gäste waren sehr neugierig und gut gelaunt. Ich habe eine Einführung gemacht in meine Arbeit und habe aus meinem Leben erzählt. Manchmal wird es mir selber fast unheimlich, wenn sich im Redefluss mein ganzes Leben auffächert. Diese Art von Transparenz - schaffen hat aber immer auch etwas reinigendes. Für mich war es sehr interessant, die erste Führung in meinen neuen Räumen abzuhalten. Die alten Arbeiten, die neue Bibliothek, das Bücherlager und der neue, fast kirchlich anmutende Arbeitsraum haben sich in der Stimmung bewährt.

Anschliessend sind wir mit dem Reisebus gemeinsam zum Friedhof Feldli gefahren. Meine drei "Menschensäulen" von 1985, die ich damals in über fünf Meter hohe Pappelstämme gehauen habe regten zu langen Diskussionen an. Ein grosses Thema war die Frage nach der "fehlenden" Weiblichkeit. Für mich war immer klar, dass die Figuren männlich und weiblich in Einem sind. Für mich ist diese Arbeit heute wie aus einem anderen Leben geschaffen und doch sind mir die Figuren sehr nah. So nahe, wie ich eben die vergangenen Generationen in mir selber spüre.

Nach diesem langen und intensiven Sonntagmorgen sind wir nach Teufen gefahren. Ueli Vogt hat uns empfangen vor dem Grubenmann Museum. Hier steht eine eindrücklich schief stehende Eisenplastick von Jürg Altherr. Den mit einem Liniengeflecht bezeichneten Vorplatz konzipierte Christian Kathriner. Ueli Vogt hat uns eine sehr engagierte Einführung in die Aufgaben des Museums und in das Werk von Grubenmann geboten. Das Konzept mit Dauerausstellungen und immer wieder neuen Ausstellungselementen, die sich zum teil überlagern ist sehr überzeugend und hält das Museum lebendig. Hier spannte sich plötzlich ein Bogen vom Dachstock der Kathedrale, zu meinen Archiv - und Arbeitsräumen im Dachgeschoss an der Lukasstrasse und zu den genial konstruierten Zimmermannsarbeiten der verschiedenen Grubenmann Generationen im Museum in Teufen.

Nach dem Lunch bin ich still und unauffällig in den Reisebus eingestiegen und mitgefahren nach Aarau. Dort war ein Schlussapero geplant beim Stadtmuseum am Schlossplatz. Ich habe dort kurz über meine Arbeit für die Museumsfassade mit den 134 Menschenfiguren gesprochen. Der ganze Platz und die Eingangshalle war total belebt. Der Ort bewährt sich als neuer Stadtraum bestens für Feste aller art. Ich war beglückt und berührt, wie gut dieser neue Platz von den Menschen angenommen wird. Nach einem sehr vielfältigen und durch die vielen Diskussionen anregenden Wochenende bin ich dann ganz alleine mit dem Zug nach St.Gallen zurückgefahren. Ich bin sofort in einen gesunden tiefen Schlaf gefallen.

Samstag, 19. August. Um ein Viertel vor elf Uhr war ich bereits auf dem Gallusplatz vor der Kathedrale in St.Gallen. Ich wartete auf die dreissig Gäste vom Aargauer Kunstverein. Otto Grimm, Sabine Trüb und Rolf Lenzin organisieren jedes Jahr eine Überraschungsfahrt für die Mitglieder vom Kunstverein. In diesem Jahr haben sie St.Gallen ausgewählt und mich für eine Zusammenarbeit eingeladen. Bei mehreren Treffen vor Ort und einem regen Mail - Austausch haben wir gemeinsam ein Programm organisiert. Das Ziel war, unbekannte Orte zu bestimmen, die man bei einem Städtebesuch nicht unbedingt sehen würde. Die Gruppe hatte sich bereits im Hotel Militärkantine eingecheckt. Nun trafen wir uns vor der Kathedrale. Wir besuchten aber nicht den Kirchenraum, sondern den eindrücklichen Dachstock. Der Messmer, ein gebürtiger Peruaner erklärte uns das Dachgebälk, er erläuterte die Sicherheitsmassnahmen, erklärte das komplizierte Uhrwerk und das Glocken - Geläut. Das war wirklich beeindruckend. Anschliessend führte ich die Gruppe zur Talstation vom Müleggbähnli. Hier gibt es ja viel zu erzählen über Kunst im öffentlichen Raum. Anlässlich des Gallusjubiläums wurden in der Steinachschlucht Arbeiten von Maria Eichhorn, Bethan Huws und Norbert Möslang realisiert. Norbert hat in der Mühlenenschlucht mehrere Überwachungskameras installiert, damit ein allfällig auftauchender Bär sofort gesichtet werden könnte. Maria Eichhorn versenkte im Gestein des Flussbettes eine Bronzene Zeitkapsel mit einer Zeichnung, die Gallus und seinen Kollegen Hiltibold beim Fischen darstellt. Die Kapsel sollte in 1400 Jahren durch die Erosion wieder freigelegt sein. Bethan Huws hat eine Neonschrift hoch oben am Brückengewölbe montieren lassen mit dem Satz

" ARTISTS INTERPRET THE WORLD AND THAN WE INTERPRET THE ARTISTS".

Das Gebäude vom Mülegglift ist beschriftet mit dem Namen BANGOR. Eine Metalltafel, weisse Schrift auf blauem Grund wie bei einer Bahnstation. Eine sehr schöne Arbeit der St.Gallerin Michele Thaler, die leider nirgends erwähnt wird. Die "Kunstgelehrten" der Stadt wollten diese Schrifttafel entfernen lassen. Nach lautem Protest durfte dann aber das Werk der unbekannten, regionalen Künstlerin bleiben. Bangor ist die Geburtstadt von Gallus in Irland und lustigerweise ist die Künstlerin Bethan Huws im gleichnamigen Dorf Bangor in Wales aufgewachsen. Auf diesem Platz gibt es auch eine "Brunnenstube" von Roman Signer. Durch einen Schacht sieht man das herabstürzende Wasser der Steinach. In der Schlucht ist auch noch eine zweite Arbeit von Signer installiert. Aus einer hohen Stahlsäule, spritzt täglich aus fünf Löchern pünktlich um 11.57 Wasser. (Warum immer kurz vor zwölf? - keine Ahnung- Zeit zum Mittagessen?) Wir spazierten dann durch die Innestadt zum Union Gebäude. Roman Signer hat hier für das elegante Treppenhaus aus den 50er Jahren eine seiner schönsten Arbeiten realisiert. Ein Kajak ist im obersten Stock stehend im Boden eingelassen. Aus dem Kajak tropft regelmässig Wasser durch alle Decken der fünf Stockwerke. Im Erdgeschoss fallen die Tropfen in ein im Boden eingelassenes, flaches, schwarzes und kreisrundes Becken. Unaufhörlich tropft es in regelmässigen Intervallen durch das ganze Treppenhaus.

Unser Spaziergan führte weiter zum Grabenpärkli zum umstrittenen Fassbrunnen von Roman, zum Broderbrunnen und dann zum roten Platz von Pipi Lotti Rist.

Angela Kuratli und Anna Beck-Wörner, die beiden Copräsidentinnen von visarte - ost haben uns dann im Ausstellungsraum Nextex, im ehemaligen italienischen Konsulat empfangen zum Ausstellungsbesuch, zum Lunch und zu einer anschliessenden Information zur kulturellen Situation in St.Gallen. Das Konsulat ist ja ein gutes Beispiel einer kulturellen Zwischennutzung von einem Abbruchgebäudes.

Ja und dann ging es weiter zur Fotoausstellung von Rico Scaglialo & Michael Meier in der Kunsthalle und zur Filminstallation von Pierre Bismuth "Where ist Rocky II" in der Lockremise. Dann ging es zurück zum Restaurant Militärkantine. Wir hatten uns mit Roman Signer verabredet beim KV Schulhaus in der Kreuzbleiche, vor seinem Werk "Wassertunnel". Nach dieser sehr lustigen und stimmigen Begegnung mit Roman brauchten alle Teilnehmenden eine längere Pause bis zum Apero und dem Nachtessen, bei dem dann auch Monika und Aleksandra und Roman Signer teilgenommen haben. Ein sehr lustiger und gemütlicher4 Abend mit vielen ausgeschmückten geschichten und Anekdoten von Roman.

Der Überraschungsgast beim Nachtessen war die Zeichnerin und Performerin Lika Nüssli. Sie zeichnete den ganzen Abend Stimmungen rund um die anwesenden Gäste und den Mitgliedern vom Kunstverein Argau.

Freitag, 18. August 2017

Heute Nachmittag musste ich den Schlüssel abholen von der Kapelle im Friedhof Feldli. Meine Gäste möchten am Sonntagmorgen meine grosse dreiteilige Figurengruppe anschauen. Ich war schon lange nicht mehr an diesem Ort. Ich habe anschliessend einen kleinen Rundgang durch den Friedhof gemacht. Am Abend haben wir die Eröffnung der Ausstellung von Ueli Alder in der Galerie Paul Hafner besucht. Der Appenzeller zeigt Naturfotos aus der realen und aus der digitalen Welt. Die Bilder sind nicht mehr zu verorten. Vor zwei Tagen habe ich einen spannenden Artikel von Daniele Muscionico in der NZZ gelesen. "Das Ende einer Kunstgattung. Die Fotografie versinkt im Massengrab. Wer heute noch glaubt, eine Fotografie erzähle Wahrheit, ist ein Exot. Die Fotografie ist die Krankheit, für deren Therapie sie sich hält." In den 80er Jahren wurde endlich Fotografie als wichtiges künstlerisches Medium und als Kunstgattung anerkannt. Fotokünstler erreichten Millionenpreise auf dem Kunstmarkt. Nun scheint sich diese Kunstgattung selber abzuschaffen. Daniele Muscionico stellt in ihrem Artikel die interessante Frage, ob es heute überhaupt noch möglich ist, die Urheberschaft eines fotografischen Werks zu schützen. "Persönlichkeits- und Urheberrechte werden ausser Kraft gesetzt." Auf Instagramm sind seit 2010 rund 40 Milliarden Bilder veröffentlicht worden... täglich kommen 95 Millionen neue Bilder dazu.

Nach der vermeintlich "urigen Welt vom Ueli aus dem Appenzell" haben wir uns ein Stockwerk tiefer die Ausstellung von Rico Scagliola & Michael Meier in der Kunsthalle St.Gallen angeschaut. Die jungen Fotografen zeigen grossformatige Fotos. Städtische Szenen mit anonymen Menschen. Alltagsszenen beim Warten, Einkaufen, Ausruhen, Essen, Trinken, Gehen und Stehen. Ich habe vor ca. 25 Jahren in der Kunsthalle eine Ausstellung mit Beat Sreuli kuratiert. Sein Blick war/ist näher beim Menschen, direkter, persönlicher, im schlimmsten Fall diffamierend und entblössend. Es ist sehr interessant zu sehen, wie sich das öffentliche, städtische Leben in 25 Jahren verändert hat. Stadt ist immer und überall. Entweder im Realen leben oder als empfangene Bilder - Botschaft auf dem Smartfon. Auswechselbar, schnell, dicht, anonym und multikulturell. Was wir heute als Abbild der Zeit sehen ist erschreckend entmenschlicht. Wir erkennen niemanden und werden auch nicht erkannt. Wir sind im künstlerischen Sinn vom Klacks (Klecks) zum Klick mutiert.

Zur Ausstellung ist ein schönes Fotobuch in der Edition Patrick Frey erschienen. Wenn alle Personen die in diesem Buch abgebildet sind ein Buch kaufen würden wäre das Werk sehr schnell vergriffen. 99 Prozent der Abgebildeten werden aber dieses Buch gar nie sehen, weil sie erstens nichts von ihrem "Glück" wissen und weil sie zweitens nie in einem der raren Kunstbuchläden nach diesem Buch suchen werden. Genauso wie ein Sonnenuntergang, der ja auch keine Sonnenuntergänge in Buchform sammelt.

Wir sind früh nach Hause gegangen und wurden total verregnet. Wirklich platschnass.

Donnerstag, 17. August 2017

Heute erwartete ich in meinen neuen Räumen an der Lukasstrasse den Liftmonteur. Ich nutzte die Wartezeit für das Heraussägen und Formen einer unvollendeten Holzarbeit und für das Umplatzieren von einigen Skulpturen und Bildern.

Mittwoch, 16. August 2017

Die letzten Wochen arbeite ich intensiv an einem Farbkonzept. Dabei hilft mir meine Malerei, die mich richtig weiter treibt. Ich liebe es, tagelang Farben zu mischen und auf ihre Wirkung zu überprüfen. Am Nachmittag hatte ich eine Besprechung mit Jaqueline Baum und Ursula Jakob im Bahnhof Zürich. Wir planen ein Buchprojekt. Ich bin begeistert über die Weiterentwicklung. In den letzten Monaten ist viel passiert und der Buchinhalt hat sich geklärt. Im Oktober müsste alles fertig sein.

Dienstag, 15. August 2017

In den letzten zwei Tagen habe ich in meinen neuen Räumen alles vorbereitet. Ich erwarte am Wochenende Atelierbesuch. Monika hat mir geholfen, mein grosses Wassertryptichon vom Necker aufzubauen. Die drei je zwei mal drei Meter grossen Bilder kann ich nicht alleine bewegen. Ich habe Glück gehabt. Die Bilder sind zu gross für die normalen Türen. Diagonal haben sie aber Platz im Warenlift. Ich habe dazu noch mein "Birkenwäldchen" und eine neue Serie von Malereinen meines Biotops installiert. Nun bin ich bereit für meine Gäste.

Sonntag, 13. August 2017

Heute Morgen wollten wir die Ausstellung von Karl Fürer im Schloss Dottenwil in Wittenbach besuchen. Wir brauchten aber viel zeit um das Schloss zu finden. Karl hat alle Wände mit Aktzeichnungen behängt. Bei mir hat das viele Erinnerungen ausgelöst. In den 70er Jahren ging ich oft ins Zeichnen, zusammen mit älteren Herren aus der GSMBA. Legendär ist das Modell Ingeborg. Sie wollte mindestens einmal im Jahr mit dem "Tütü" auftreten. das etwas zu enge und ziemlich verstaubte Balletkleidchen löste aber bei den Aktzeichnern gar keine Freude aus. Nach diesem Ausflug in vergangene Zeiten fuhren wir ins Rheintal mit dem Ziel Dornbirn. Ich bin zwar im St.Galler Rheintal aufgewachsen aber nach Dornbirn habe ich es noch nie geschafft. Ich habe immer wieder Besprechungen gelesen von Ausstellungs, die im Kunstraum stattgefunden haben. Heute konnten wir uns endlich überwinden zu einem Ausflug, um die Ausstellung von Hans Op de Beeck, "The Pond Room" anzuschauen. Eine raumfüllende Installation mit einem grossen Seerosenteich aus Beton, viel Kies, künstlichen Bäumchen, rundherum graue, gegossenen Sofas und ein Werkzeugschuppen, in dem ein Film des Künstlers gezeigt wird - im Stil: "mit so wenig Mitteln kann man Natur künstlich herstellen... Die Ausstellung ist Filmreif inszeniert. Kulissenhaft und künstlich. Für mich geht das unter steinerner Kitsch. Die Industriegebäude im Park sind sehr zweckmäßig und schön renoviert. das Naturmuseum ist sehr gut gemacht. Wir haben kein Kunstbuch sondern einen Wanderführer der Vorarlberger Alpen und ein Bio-Gartenbuch gekauft. Bei uns wird im Garten gemulcht und nicht betoniert.

Anschliessend ein Spaziergang durch die Altstadt und ein sehr gutes Softeis vom Italiener. das hat sich wirklich gelohnt.

Wir sind dann bei Balgach über den Berg gefahren, nach Heiden und dann nach Trogen. Einige Kolleginnen zeigten im Park des Herrschaftshauses von Johann Conrad Honnerlag ihre Textilen, ihren Schmuck oder sich selbst etc. Eine exklusive Gesellschaft aus Alt Hippies, sympatischen, berühmten und verblassenden Individualisten. Die Ausstellung im prächtigen Garten erinnerte mich an die Filme von Rosamunde Pilcher.

Samstag, 12. August 2017

Heute war ein ruhiger Aufräum-Tag angesagt. Lesen, schreiben und ernten. Gestern Abend hatten wir unsere Nachbaren, die Familie Lulli zu Gast mit dem frisch verheirateten Pieter und seiner Betina. Monika und Ruth haben am Nachmittag Apero - Gerichte vorbereitet. Der Abend war sehr gemütlich und unterhaltsam. Wir haben berichtet, wie wir vor fast 30 Jahren hierher gezogen sind. Es gab viele lustige Episoden zu erzählen, die wir in dieser langen Zeit mit Oskar und Loni, mit Franz und Rosmarie, Marion, Mathias und Cecilie, mit unseren ersten Mietern Christine, Peter und ihren Kindern und mit der verstorbenen "Igelmutter" Frau Lehner und ihren dauernd bellenden Hunden erlebt haben. Mir ist wieder einmal bewusst geworden wie viele Geschichten und Veränderungen ein Quartier in einem Lebensabschnitt generieren kann.

Zu guter Letzt habe ich mir dann noch einen Krimi mit Komissar Wallander angeschaut.

Freitag, 11. August 2017

Heute war es höchste Zeit, die geplante SWIPS Präsentation anlässlich der Museumsnacht vom 9. September vorzubereiten. Ich habe alle beteiligten Verlage angeschrieben, damit die Bücher für den Büchertisch bestellt werden können. Im Raum für Literatur in der Bibliothek in der Hauptpost werden wir von 18 Uhr bis 24 Uhr fünf Lesungen und Gespräche durchführen. Es gibt noch einiges zu tun.

Donnerstag, 10. August 2017

Gestern Abend gab es eine Besprechung für ein spannendes Buchprojekt von Roland Dostal. Ich kenne den Künstler seit den neunziger Jahren. Dorothea Strauss hat damals eine Einzelausstellung in der Kunsthalle St.Gallen kuratiert. Nun bereitet er eine Ausstellung mit Arbeiten auf Papier vor , die im Oktober im Kunstraum Kreuzlingen stattfinden wird.

Mittwoch, 9. August 2017

Heute habe ich meine Arbeit unterbrochen um Caro Niederer in ihrem Zürcher Atelier zu besuchen. Sie hat mich für ein Ausstellungsprojekt eingeladen. Nach dem besuch bin ich im strömenden regen zur Bushaltestelle gelaufen. Erfrischend und reinigend zugleich.

Dienstag, 8. August 2017

Heute habe ich Caro Niederer in ihrem Atelier in Zürich besucht. Sie bereitet eine grosse, stetig wachsende und fast ein Jahr dauernde Ausstellung im Kunstmuseum St.Gallen vor und hat mich zu einer Besprechung eingeladen.

Sonntag, 6. August 2017

Die Woche nach den Ferien war schnell vorbei. Es gab viel nachzulesen, zu ordnen und aufzuarbeiten. Ich habe es sehr genossen, nach zwei Wochen mein neues Lager, das Atelier und meine Bibliothek zu besuchen. Dabei konnte ich die neue Lagerordnung vom Vexer Verlag testen. Nach meiner von Hand gezeichneten und beschrifteten Skizze konnte ich wirklich alle Titel ausfindig machen. Am Abend bin ich dann mit meinem schweren, mit Büchern gefüllten Rollkoffer nach Hause spaziert und habe alle aktuellen Bestellungen erledigt.

In dieser Woche konnte ich mich auch in aller Ruhe mit der Weiterentwicklung von meiner Biotop - Bilderserie beschäftigen. Ich staune immer wieder wie unterschiedlich sich diese zwei "Tümpel" entwickeln und wie sie dauernd neue Ansichten für meine Bilder bieten. Als Höhepunkt konnte ich heute bei guten Freunden eine fünfteilige Bilderserie hängen und das gelungene Resultat bei einem feinen Essen gemeinsam feiern.

Samstag, 5. August 2017

Heute sind wir nach Kriessern gefahren zur Beerdigung und Verabschiedung von Siegfried Lüchinger. Er hat die letzten zwei jahre im Altersheim Feldhof in Oberriet verbracht, wo ich aufgewachsen bin. Ich kannte den Onkel von Monika und seine Familie seit Mitte der 70'er Jahre. Es war sehr berührend, die ganze Familie nach so langer Zeit, anlässlich dieses Abschied - Rituals versammelt zu sehen.

Juli 2017

Montag, 31. Juli 2017

Unser Garten gedeiht prächtig. Die drei Kürbis - Pflanzen breiten sich aus wie ein riesiger, alles umschlingender Krake. Die einzelnen Schösslinge wachsen ungebremst in alle Richtungen. Die Stangenbohnen ergeben Erträge, die bis in den Winter hinein reichen werden.

Sonntag, 30. Juli 2017

Nun sind wir schon wieder auf der Heimreise. Die zwei Wochen im Piemont haben wir sehr genossen. Ich habe am Abend immer im Freien direkt auf der Feuerstelle gekocht. Frisches Gemüse vom Grill in allen Varianten. Zucchinis, Tomaten, Zwiebeln, Kürbis, Kartoffeln, Randen, Gurken und viele Kräuter direkt aus dem Biogarten. Für das Zubereiten der Gerichte hatte ich auch drei Taginen zur Verfügung. Das waren richtige Festessen. Am Freitagabend besuchten wir ein unterhaltsames Konzert in der Villa Nigra in Miasino in einem historischen Innenhof eines Palazzos, umgeben von einem schönen Park. Inmitten der lokalen Prominenz genossen wir Stücke von Offenbach, Rossini, Mozart, Verdi und Bizet, die mit grosser Leidenschaft vorgetragen wurden. In der Pause offerierten regionale Produzenten Käse, Wurst und Wein.

Ja und jetzt fahren wir bereits wieder nach Hause. Auf dem Heimweg besuchen wir Kollegen im Rheintal, um die bestellten 18 Kilo Biotomaten abzuholen an einem wunderschönen, paradiesischen Ort, mitten in den Rebbergen oberhalb von Altstätten.

Donnerstag, 20. Juli 2017

In der ersten Ferienwoche arbeitete ich ziemlich viel mit der Motorsäge. Ich habe als erstes den steilen Hang unter unserem Steinhaus gemäht, die Bäume und das Gebüsch gerodet und die Terrassierung des Geländes freigelegt. Hier wächst alles so schnell. Junge Kastanienbäume schissen in einigen Jahren rund zehn Meter in die Höhe. Nun haben wir wieder freie Sicht auf die umliegenden Dörfer auf der anderen Seeseite. Zusammen mit Monika habe ich auch einen schönen Arena-artigen Platz frisch herausgeholzt und von der dicken Laubschicht befreit. Vor ein paar Jahren schnitt ich eine kleine "Venus" in einen Kiefer-stamm für diesen Platz. Da der Baumstamm umzukippen drohte habe ich ihn nun verkleinert und die "Venus" an einem neuen Ort fest mit Mörtel auf einer Steinmauer verankert.

Mittwoch, 19. Juli 2017

Heute Abend erlebten wir ein beeindruckendes Konzert in der Chiesa di S. Maria Assunta in Orta San Giulio. Der italienische Pianist Allessandro Taverna spielte auf einem riesigen Flügel das Piano Recital von Chopin. Die Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt. In der zweiten Hälfte des Konzerts zog ein heftiges Gewitter über den Ort. Die grossen Hagelkörner prasselten mit voller Wucht an die Kirchentüre und bei den Seiteneingängen floss das Regenwasser herein. Die Stimmung hatte etwas Klaustrophobisches.

Nach dem Konzert war es sehr ruhig im historischen Städtchen Orta. Die Strassen waren bedeckt mit Hagelkörnern und zerstückeltem Laub. Auf dem Weg lag unter Anderem auch ein grosser, zerfetzter Raubvogel, der wahrscheinlich vom Blitz getroffen worden war.

Sonntag, 16. Juli 2017

Gestern waren wir zu Gast bei Freunden in Trogen mit einem wunderbaren Essen und langen Gesprächen. Dass wurde eine sehr lange und lustige Nacht. Den wunderbaren Wein musste ich mir beschreiben lassen - ich trinke ja schon seit längerer Zeit keinen Alkohol. Ich lasse mir jeweils einfach das Wasser auf der Zunge zergehen. Herrlich - und darum war ich heute morgen trotz wenig Schlaf sehr fit für unsere Fahrt nach Italien.

Samstag, 15. Juli 2017

Das war eine intensive Woche. Der Ferienbeginn der Anderen bringt für mich auch immer Ruhe in mein System. Ich nutzte die Zeit um meine neuen Bilder weiter zu bearbeiten und neue Buchprojekte vorzubereiten. Im Moment tut sich sehr viel auf unterschiedlichen Ebenen. Kommende Ausstellungsprojekte, Kunst am Bau Studien und vielversprechende Buchkonzepte. Das wird sicher ein dichter Herbst mit viel spannender Konzeptarbeit.

Sonntag, 9. Juli 2017

Nach einem frühen Bad im See, bei leichtem Regen, genossen wir das anschliessende Frühstück. Am Nachmittag fuhren wir nach Kriens. Ich wollte mir unbedingt einmal das Museum im Bellpark anschauen. Hilar Stalder macht ein spannendes Programm. Ein schönes Haus in einem grossen Park mit einem alten Baumbestand. Mammutbäume, Buchen, Eichen, Ulmen etc. Als Hauptausstellung wird die Malerei von Emil Michael Klein präsentiert und im obersten Stockwerk ist eine Dokumentation über den FC Kriens zu sehen. Dieser Museumsbesuch war für mich überfällig aber die präsentierte Malerei kann ich nun wirklich nicht als den grossen Sommerhit empfehlen. Die Malerei hinterließ bei mir den Eindruck von Fahren mit angezogener Handbremse, Rauch und Gummi. Der dann folgende Stau auf der Autobahn und die empfohlene Umleitung durch Zürich hat die Stimmung auch nicht aufgeheitert.

Samstag, 8. Juli 2017

Wir sind früh aufgestanden. Nach dem Kaffee holten wir die Motorsäge im Atelier und alles, was zu einem Baumfäller - Wochenende dazugehört. Wir fuhren nach Eggerswil am Sempachersee. Ich wollte dort, vor dem Haus von Hugo schon lange eine verdorrte Birke fällen. Es kam aber immer wieder etwas dazwischen. Nun liegt das Holz zersägt bereit und muss nur noch zu Scheitern verarbeitet werden. Wir haben ein sehr schönes Wochenende am See verbracht. Am Abend haben wir mit dem Kleinholz der gefällten Birke ein eindrückliches Feuer gemacht in einer wunderbaren Vollmondnacht.

Freitag, 7. Juli 2017

Am Abend waren wir eingeladen ins Badehüsli von Elsbeth und Hansruedi in Arbon zu einem feinen Spagettiessen. Ich kam bei dieser Gelegenheit in diesem Jahr zu meinem ersten Bad im Bodensee. Ein wunderschöner vor - Vollmond Abend.

Donnerstag, 6. Juli 2017

Am Nachmittag hat Anna -Tina Eberhard meine neue Bilderserie fotografiert. Stefan Rohner hat das sicher 20 Jahre lang für mich gemacht. Nun möchte er sich 100 Prozent auf seine eigene künstlerische Arbeit konzentrieren.

Mittwoch, 5. Juli 2017

In den letzten Tagen habe ich mich intensiv mit Farbe und Licht auseinandergesetzt. Ich ordnete alle farbigen Glas Muster und und reihte sie auf. Nun geht es darum möglichst viele Zwischentöne zu bestimmen und eine Auswahl zu treffen. Für diese Arbeit suchte ich verschiedene theoretische Farblehren. Ich hoffe, dass vor meiner Reise ins Piemont alle Fachbücher geliefert werden. Mein Ziel ist es, im Sommer, ohne Internet und Telefon, in aller Ruhe an meinem Konzept zu arbeiten.

Sonntag, 2. Juli 2017

Gestern Abend nach der Vernissage von Lutz&Guggisberg sind wir gemeinsam essen gegangen, irgendwo in der Nähe zur französischen Grenze neben einem schwarzen Torfsee. Es hat geregnet und wir mussten uns die wunderschöne Natur beschreiben lassen. Ein richtig schöner Abend in einer anregenden Gesellschaft. Übernachtet haben wir dann im Gästezimmer vom Käsemuseum von Bellelay. Ein riesiges Zimmer der anderen Art. An einer Wand standen drei uralte Holzbetten in einer Reihe, wie eine Vergrösserung aus dem Märchen die sieben Zwerge. Wir waren ganz alleine in diesem historischen Gebäude. Am Morgen in de Früh war es kalt und regnerisch. Im grossen Hof der Reitställe fuhren Rang Rover und Vans mit Anhängern auf. Draussen bauten Marktfahrer Stände auf mit geschnitzten Brunnentröglein, Pferdezubehör, selbst gebasteltem und gebackenem Krimskrams. Zum Sonntags Frühstück trafen wir uns mit den Vernissagegästen im Cafe der Klinik Bellelay.

Am Mittag fuhren wir nach Biel. Wir haben uns im Centre Pasquart die Ausstellungen von Rachel Lumsden und von Marie José Burki angeschaut. Wir waren die ersten Besucher und es war wohltuend wieder einmal reine Malerei zu geniessen. Ich habe noch nie eine so umfassende Ausstellung von Rachel gesehen. Sie lebt und arbeitet seit vielen Jahren in St.Gallen. In ihrer Malerei nimmt sie Bezug auf wichtige Positionen der Kunstgeschichte und verwebt das malerische Gedächtnis mit der Aktualität. Ein verspielter Umgang mit Farben und Fakten, die sich dann in kultivierter und ab und zu explodierender Malerei Raum verschaffen. Farbexplosionen um den Kopf der Künstlerin zu befreien und die Köpfe der Betrachter natürlich auch.

Am Nachmittag nahmen wir im Centre Pasquart teil am Gespräch von Felicity Lunn mit Marie José Burki. Eine feine Inszenierung, nahe am Leben. Empfinden und Wahrnehmen von Eigenem und Fremdem, das ja auch immer in uns Platz einnimmt. Die grosse Robert Walser Arbeit mit nebelverhangenen Bieler - Landschaften knüpfte für mich einen engen Bezug zur Ostschweiz. Der schleierhafte Bieler Nebel verdichtete sich dann für Walser in Herisau zu frostigem Eis und Schnee. Im öffentlichen Diskurs präsentierte sich Marie José Burki als resolute, kompromisslose und hart argumentierende Künstlerin. Im persönlichen Gespräch erlebte ich sie dann als höchst sensibel und feinfühlig empfindendes Wesen.

Samstag, 1. Juli 2017

Am Mittag sind wir losgefahren nach Bellelay, zur Buchvernissage von Lutz&Guggisberg. Die Publikation wurde von Selina Bütler gestaltet und ist im Vexer Verlag erschienen. Das Resultat macht uns wirklich glücklich. Das Künstlerduo hat eine sehr intensive Ausstellung eingerichtet. Der ganze barocke Glanz der ehemaligen Kirche wurde mit einfachen künstlerischen Mitteln neutralisiert. Eine verwinkelte räumliche Verbauung durch schäbige Stellwände gliedert den Kirchenraum neu und bietet viele Schauplätze für die über eintausend kleinen Tonobjekte. Verschiedene Videos zeigen den schöpferischen Entstehungsprozess der Figuren. Über dem ganzen Geschehen läuft ein Film auf acht Metern Höhe. Als kleiner Wicht - und Kunstbetrachter sieht man die Schöpferhand am Kneten und Formen einer Hand aus Ton. Intensiv, witzig und doch voller Ernst zeigt die Installation einen unaufhörlichen Strom aus Figuren und Möbeln, die sich einem unbekannten Ziel zubewegen. Monika fühlte sich an das Buch "Feuer" erinnert, das vor einigen Jahren im Verbrecher Verlag Berlin erschienen ist.

„Feuer“, Chaim Nolls neuester Roman, beschreibt eine Gruppe verschiedener Menschen, die nach einer Katastrophe zusammenfindet. Sie werden durch das Unglück nicht zusammengeschweißt – es gibt Missgunst, Hinterhältigkeiten, Drohungen. Dennoch müssen sie sich gemeinsam auf den Weg machen, um aus dem Katastrophengebiet herauszukommen, Rettung scheint nicht in Sicht, die Medien schweigen.

Ungemein spannend schildert Chaim Noll den Weg dieser Gruppe durch eine Gefahrenzone, zugleich bietet ihm das Thema die Möglichkeit, unsere heutige Medienwelt und das Miteinander der Menschen zu hinterfragen. „Feuer“ ist ein ebenso kluger wie mitreißender Roman, den die Leserinnen und Leser so schnell nicht wieder aus der Hand legen werden.

Juni 2017

Freitag, 30. Juni 2017

Am Mittag sind die neuen Publikationen geliefert worden von der Ausstellung von Lutz & Guggisberg" la grande invasion des peuples et des meubles" in der Fondation de l'Abbatiale de Bellelay. Die Publikation ist sehr schön geworden. Gestaltet wurde das Heft von Selina Bütler. Ich freue mich auf die Buchpremiere am Samstag.

Am Abend waren wir eingeladen bei Lika Nüssli und Herbert Weber. Beim wunderbaren veganen Essen und den spannenden Geschichten fühlte ich mich sehr wohl. In unserer Region entsteht so viel gute Kunst die man in unseren Institutionen nicht sieht. Manchmal frage ich mich, wofür ich vor dreissig Jahren, bei der Gründung der Kunsthalle, zusammen mit vielen kreativen Menschen gekämpft habe. Unser Anliegen war immer ein emanzipiertes Miteinander von künstlerischen Positionen. Wir wollten immer regionale, nationale und internationale Kunst im Dialog präsentieren und diskutieren. Im Kunstmuseum und in der Kunsthalle gibt es zwar immer wieder spannende Ausstellungen aber der Bezug zu interessanten künstlerischen Positionen aus der Region ist erschreckend mager. Wir haben immer dafür gekämpft, dass die Stadt und der Kanton Leistungsverträge mit den Kulturinstitutionen erarbeitet, die garantieren, dass die Kulturgelder auch für die regionale Kunst eingesetzt wird. Eben im Dialog mit nationalen und internationalen künstlerischen Entwicklungen. Die Provinz hat nur dann eine Chance wenn sie sich selber und ihre Kulturschaffenden ernst nimmt.

Mittwoch, 28. Juni 2017

Am Montag und Dienstag war ich an der Retraite von visarte Schweiz in Wasserfallen, Baselland. Wir hatten mit dem Zentralvorstand zwei intensive Tage mit reflektieren, diskutieren und zuhören.

Am Dienstag gegen Abend bin ich nach St.Gallen zurückgefahren. Ich habe es geschafft, noch rechtzeitig zum Galadiner in der Kunsthalle einzutreffen. Das ist immer ein sehr interessanter Anlass mit vielen kunstinteressierten und engagierten Gönnerinnen und Gönnern der Kunsthalle.

Sonntag, 25. Juni 2017

Monika und ich sind gemeinsam mit Carole Forster nach Thusis gefahren zu Lilly Keller. Das war ein sehr schöner Nachmittag, mitten im üppigen Garten von Lilly, bei Kaffee und Kuchen und guten Gesprächen. Ich staune immer wieder über die ungebrochene Schaffenskraft von Lilly. Auf der Rückfahrt haben wir in Kriessern Halt gemacht für ein Bad im Baggersee. da sind bei mir viele alte Erinnerungen hochgekommen. Das Wasser hatte fast Körpertemperatur. Für mich eindeutig zu warm. Bei uns zu Hause haben wir dann ein unkompliziertes Nachtessen zubereitet mit viel Gemüse, frischen Ofenkartoffeln und Bratwurst vom Grill.

Samstag, 24. Juni 2017

Am Nachmitttag fand in der Olmahalle 9 die Generalversammlung von Pro Litteris statt. Fünf Minuten vor Beginn der Veranstaltung wurde ich gefragt, ob ich bereit wäre als St.Galler, eine kurze Rede zur Begrüssung zu machen. Mich hat es sehr gefreut, dass sich in der Olmahalle rund fünfhundert Journalisten, Künstlerinnen und Verleger aus der ganzen Schweiz für eine Versammlung eingefunden hatten. Gestaunt habe ich, dass dieser Anlass in den Medien null Beachtung gefunden hat. Marie José Burki wurde mit dem Pro Litteris Preis gewürdigt. Felicitie Lunn vom centre pasquart hielt eine sehr ausführliche Laudatio.

Freitag, 23. Juni 2017

Es gibt viele Pendenzen. Archiv aufbereiten, Fotos sichten, Ausstellungen vorbereiten etc. Am Abend waren wir eingeladen im Restaurant Militärkantine zum Geburtstagsfest von Gabriela Tschan. Nach dem feinen Essen haben Monika und ich ausgiebig getanzt. Das hat richtig Spaß gemacht.

Donnerstag, 22. Juni 2017

Gestern war ich am Abend in Zürich für eine SWIPS Sitzung beim Union Verlag. Für mich ist das immer ein spannender Austausch mit vielen unabhängigen Schweizer Verlagen.

Mittwoch, 21. Juni 2017

In Chur ist einiges los. Stefan Kunz wurde als Museumsdirektor degradiert zum ersten Kurator und die Museumsmitarbeiterin Nicole Seeberger wurde zur Dirktorin ad Interim ernannt. Nach lauten Protesten der Kulturszene wurde die Entscheidung durch Regierungsrat Jäger wieder sistiert. Der Regierungsrat sagte aber auch, dass das nicht heisse, dass Stefan Kunz nun wieder Direktor sei. In der Zwischenzeit wurden die beiden krankgeschrieben und das Bündner Kunstmuseum ist führungslos. Es ist jammerschade, dass diese grossartige Institution mit dem gelungenen Neubau und der renovierten Villa in ein paar Tagen wieder so provinziell und klein gemacht worden ist. Das ist verantwortungslos und skandalös. In der Zwischenzeit haben bereits rund zweitausend Kulturinteressierte eine Petition unterzeichnet die verlangt, dass Stefan Kunz wieder als Direktor eingesetzt wird. Dieser Fall zeigt einmal mehr, dass es nicht reicht, sich als Standortgemeinde oder als Kanton, einen schönen Neubau finazieren zu lassen. Für ein atraktives Kunstmuseum müssen auch die für den Betrieb notwendigen Finanzmittel zur Verfügung gestellt werden.

Dienstag, 20. Juni 2017

Um 11.30 Uhr hatte ich einen Termin bei Theresa. Bio balance par exelance. Meine rechte Schulter hing fünf Zentimeter tiefer wie die linke, wer weiss warum. Ich befand mich also in einer echt prekären Schräglage. Nach einer Stunde sass ich dann leicht nach links gebeugt auf meinem Fahrrad und pfiff leise Weisen vor mich hin.

Montag, 19. Juni 2017

Am Morgen bin ich zeitig nach Zürich gefahren für eine Buchbesprechung und für eine Sitzung bei visarte.

Sonntag, 18. Juni 2017

Am Vormittag erledigte ich alle Bestellungen die ich nach der Messe "I Never Read" zu erledigen hatte. Claudia hat mich und Vanja dann um 15.30 Uhr abgeholt für ein Familientreffen in Kriessern. Ein wunderbarer Nachmittag im sehr schön gestalteten und gepflegten Garten von Ruth und Andre. Monika kam mit grosser Verspätung zurück aus Agrano.

Samstag, 17. Juni 2017

Gestern und heute stand ich vorwiegend an meinem Büchertisch. Ich hatte sehr viele Gespräche mit Künstlerinnen und Künstlern und konnte viele positive Rückmeldungen zur Arbeit von visarte entgegen nehmen. Ab Mittag hat mich Vanja unterstützt und ich konnte mir zwei Stunden lang alle interessanten Verlagsprogramme anschauen. Ich habe viel verkauft, gekauft und getauscht. Der grosse Hit war das kleine Buch von Joelle Lehman: "100 things stohlen by my father", das ich 2014 im Vexer Verlag herausgegeben habe. Eine Verlegerin aus Kolumbien war hin und weg und ein Editeur aus Portugal mit dem Verlagsnamen "stohlen books" war kaum mehr zu halten... für die Fanschals von Till Velten war es eindeutig zu heiss und die Bücher von Urs Burki muss ich alle per Post nachsenden wegen den Gewichtslimiten beim Handgepäck.

Für mich war die Messe sehr anstrengend aber ein grosser Erfolg. Ich habe Thomas Geiger vom Pezold Verlag aus Wien wieder einmal gesehen und viele junge Verleger und Verlegerinnen kennengelernt. Die Messe hat pulsiert durch viele junge und hoch motivierte Künstlerinnen, Gestalter und interessierte Sammler. Insgesamt erlebte ich super Tage in Basel mit vielen tollen Begegnungen. Schade war, dass ich am Freitagabend das Tanzbein nicht schwingen konnte. Ian Anüll hat im Unternehmen Mitte aufgelegt. Ich war einfach fix und fertig und musste auf die Pritsche.

Freitag, 16. Juni 2017

Ich bin früh aufgestanden und wollte mir die "Liste" anschauen. Zu Fuss bin ich eine halbe Stunde Rheinaufwärts spaziert. Um elf war die alternative Messe aber noch nicht geöffnet. Ich bin dann eine Viertelstunde weiter dem Rhein entlang zum Tinguely Museum gewandert und habe mir die Ausstellung von Wim Delvoye mit seinen Verdauungsmaschinen angeschaut. Die Aussage des Künstlers, dass wir alle zwischen Urin und Kot geboren wurden stimmt natürlich. Irgendwie wehte aber so ein HR Giger Groove durch die Räume. Für mich ist der Schalk und der schwarze Humor von Tinguely etwas untergegangen. Ich habe Jean Tinguely in den 80er Jahren zusammen mit Pierre Keller in Fribourg besucht. Ich war damals sehr stolz weil Jean meine dreiteilige Skulptur lobte, die ich 1985 für die Abdankungskappelle im Friedhof Feldli in St.Gallen gemacht hatte. Er hatte gerade den Artikel im Kunst-Bulletin gelesen.

Donnerstag, 15. Juni 2017

Am Morgen habe ich mir die Swiss Art Avards von Kunst und Design angeschaut. Für mich hat alles etwas zu ordentlich ausgeschaut. Wenig archaisches und nichts anarchisches. Durchgehend ein sehr hohes Niveau der Arbeiten aber keine wirklichen Überraschungen. Luigi Archetti hat für meine Begriffe etwas zu viele Arbeiten gezeigt. Die tolle Zeichnungsserie und sein Musikvideo hätten mir genügt. Im Film ist er mit einem Gerät wie mit einem Laubbläser durch die Gegend gekurft und hat dabei eindrückliche Geräusche produziert. Er hat mir dann später erzählt, dass die Töne durch die Bodenunebenheiten erzeugt wurden. Kein Metall-, sondern ein Tondedektor. Marianne Müller hat auch eine sehr schöne Arbeit installiert. Ein weisser Vorhang, der sich wie von einer Zauberhand, dem Raum entlang bewegt. Beide "Oldis" wurden leider von der Kunstkommission nicht belohnt.

Mittwoch, 14. Juni 2017

Grosse Aufregung vor der Fahrt nach Basel. Bücher packen, Akus laden, passende Kleider suchen und noch schnell alle Post erledigen. Immer wenn ich verreise, kommen im letzten Moment noch Bestellungen für den Vexer Verlag. Heute Morgen musste ich noch Büchernachschub holen im Lager. Das alles mit meinem "Firmenfahrzeug". Ein altes, schwarzes Fahrrad der Marke Titan, mit Anhänger...

Ich habe es dann geschafft auf den 13.12 Uhr Zug. In Zürich musste ich mit meinem schweren Gepäck umsteigen und habe etwas vor mich hingeflucht, mehr gemurmelt, man will sich ja keine Blösse geben... In Basel bin ich direkt zur Kaserne gefahren und habe meinen Bücherstand eingerichtet. Die zwei grossen Bücherpakete, die ich vorausgeschickt hatte lagen schon bereit. Tief durchatmen, alle Bücher ordnen, warten und geniessen. Eine sehr gut besuchte Eröffnung der Messe "I Never Read". Dann um halb elf zu Esther und Max, die mir für die tage eine Schlafmöglichkeit bieten. Dort wurde ich gleich mit einer wunderbaren Pasta verköstigt.

Dienstag, 13. Juni 2017

Grosse Aufregung im Haus. Ich muss alle Bücher vorbereiten für die Messe in Basel. Einen Teil habe ich schon per Post abgeschickt. Dann gibt es viel zu tun im Garten. In diesem jahr habe ich grosse Mühe mit den Stangenbohnen. Irgend ein Tier klaut mir die keimenden jungen Bohnen. Elstern? Igel? das soeben gesichtete rotbraune Eichhörnchen oder die nachtaktive Spitzmaus? Was für ein Schmaus muss das sein. Nun keimen und wachsen aber an allen vorbereiteten Stangen genügend Bohnen. In diesem Jahr habe ich sehr viel Kompost verteilt. Nun wachsen an den unmöglichsten Stellen Gurken, Kürbisse und Zucchinis. Manchmal frage ich mich, warum ich überhaupt noch male. Das ganze Naturzeugs wächst ja viel unangestrengter im Garten wie auf meinen Bildern.

Montag, 12. Juni 2017

Ein aufregender Morgen. Um neun Uhr brachte die Druckerei Niedermann die ersten vierzig Publikationen von Vera, "Sprache vermittelt Eindrücke" an der Brauerstrasse vorbei. Ich war schon lange sehr gespannt auf diese Publikation. Ich habe sofort zwei Pakete gemacht und nach Berlin geschickt. Vera hat eine Präsentation geplant auf Samstag 24. Juni ab 19 Uhr. Die Bücher müssen also so schnell wie möglich nach Berlin. Ein grosses Paket habe ich für Natalia Huser vorbereitet. Sie hat für die neue Publikation ein wirklich spannendes Gespräch mit Vera geführt zum Thema Malerei. Natalia und Flurina werden im Handgepäck eine Anzahl Bücher nach Berlin transportieren. So müsste eigentlich alles klappen. Mit Postpaketen ist es in Berlin immer sehr schwierig. Oft landen die dann nach zwei Wochen wieder bei mir in St.Gallen.

Sonntag, 11. Juni 2017

Das Frühstück im Löwen war etwas schwierig. Die sehr nette und sehr junge Bedienung war total überfordert. Die Frau eines Kollegen hat dann in der Dorfbäckerei einen grossen, frischen Zopf gekauft. Ein anderer hat sich um die Eier gekümmert, Monika hat im Flur die Kaffeemaschine bedient etc. So richtig familiär.

Ian hat dann um halb Zehn auf Wunsch von Monika eine Führung durch die Ausstellung angeboten. Das war sehr hilfreich. Viele Werke sind durch den künstlerischen Entdecker - Geist, durch Zufall oder in Kooperation mit Freunden entstanden. Das Leben und das Erlebte als Gesamtkunstwerk. Einfach grossartig und konsequent.

Am Mittag fuhren wir nach Ermatingen am Bodensee für eine Geburtstagsfeier. Dort haben wir erfahren, dass unsere Freundin erkrankt ist. Wir freuten uns dann über das Schwanenpaar, das am Seeufer vehement sein Nest verteidigte. Da war nix mit Schwimmen.

Wir sind dann nach St.Gallen gefahren. Ich wollte mich noch vorbereiten für meinen "Schnörkel Vortrag" in der Ausstellung im Block in Trogen. Ich habe eine mehrfarbige Zeichnung gemacht, um die Überlagerungen von Gedanken zu visualisieren und habe dazu noch ein Inhaltsverzeichnis für meine Rede geschrieben. Diese Methode habe ich vom Soziologen Peter Gross gelernt. Er erzählte mir einmal, dass er seine Vorträge wenn möglich immer in direkter Rede halte. Dazu brauche er nur einige gedankliche Slalomstangen, um die er dann während des Vortrags herumkurfe.

Meine Kapitel waren:

Wie ich sehen lernte

Mein erster Kuss

Warum ich Künstler werden wollte

Wie ich Vater wurde und plötzlich Künstler war

Was ich heute, vorgestern und vor - vorgestern erlebte

Blick in die Zukunft

Den Abend eröffnete Kristin Schmidt von der Fachstelle Kultur der Stadt St.Gallen mit einem Vortrag zum Thema Kunst im öffentlichen Raum.

Das war für mich ein sehr gelungener Abend mit einem anschliessenden feinen Essen bei Gabriele in einem sehr schönen Freundeskreis. Das Kaninchen "murmelte" ca. drei Stunden auf kleinem Feuer. Dazu gab eis ein auserlesenes Mischgemüse und Polenta. Grossartig.

Samstag, 10. Juni 2017

Am Abend wird ein frühes Skandalbild von mir in der grossen Ausstellung von Ian Anüll im Haus der Kunst in Uri präsentiert. Das Bild wurde 1981 mit zwei weiteren Werken aus dem Zyklus "Drei Nächte drei Bilder" in Fribourg von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt. Die Ausstellung fand damals in einem ehemaligen Pristerseminar statt und Ian Anüll hat neben meinen Räumen an seiner Präsentation gearbeitet. Er hat meine von mir abgeschittenen Bildränder eingesammelt und daraus kleine Fähnchen gebastelt. Das war nur ein paar Tage bevor der Staatsanwalt meine Bilder mit einem Grossaufgebot von Polizisten aus der noch nicht eröffneten Ausstellung holte. Diese Fähnchen wollte Ian nun in Altdorf in der Ausstellung meinem Bild gegenüberstellen. Monika und ich sind am Mittag losgefahren nach Luzern. Ich wollte mir bei einem Zwischenhalt unbedingt die neuen Malereien von Franz Wanner in der Galerie Periferia anschauen. Die Räume sind beeindruckend und ebenso die grossformatigen, sieben oder acht Werke von Franz Wanner. Er hat sechs Jahre nicht mehr gemalt. Nun sind in einer eruptiven Malaktion die grossen Bilder entstanden. Alles sauber recherchiert und kunstgeschichtlich abgesichert. Die Form, die Farbe und die Bildmotive hat er sich von den ganz grossen Meistern angeeignet. Im Moment scheine ich auf einer grossen Reise in die Vergangenheit zu sein. Die Begegnung mit Franz war lustig. Ich kenne ihn seit 1981. Ich traf ihn damals an beim Einrichten seiner Ausstellung bei Luigi Kurmann in Luzern. In der Zeit war er noch ein überzeugter Fan von Joseph Beuys. Die zweite Begegnung hatten wir dann bei einer Gruppenausstellung in der Galerie Farideh Cadot in Paris. Er kämpft sich seit seinen Anfängen kontinuierlich zurück in der Kunstgeschichte. Ich bin überzeugt, dass er auf seinem Weg bis zum Ursprung gelangt. Laut Raoul Schrott müssten wir dann eigentlich die uns allen eigene Schwammstruktur verstehen.

Nach diesen Bildfenstern in die Vergangenheit sind wir zusammen mit Eri nach Altdorf gefahren. Hier habe ich wieder einmal ein richtiges Fest der Kunst erlebt. Ian Anüll hat eine sehr persönliche Ausstellung mit Werken von vielen Künstlerfreunden eingerichtet. Eine Sammlung von Werken, die das Denken und die Sicht auf die Welt durch die Augen von Ian ermöglicht. Beim anschliessenden Essen im grossen Löwensaal ging es dann laut zu und her. Durch das Dorf donnerten in einer Endlosschleife hunderte von Harley Davidson Fans. Bei diesem Krach wurde es sehr schwierig, anständig über Kunst zu reden.

Freitag, 9. Juni 2017

ich konnte gestern meine Kollegen aus Solothurn überzeugen, dass wir uns heute eine Stunde später treffen. ich bin also erst um sechs Uhr aufgestanden um den 7.12 Uhr Zug zu erreichen. Ich erlebte einen weiteren sehr spannenden Tag und war schon um 17 Uhr wieder in St. Gallen. Ich bin dann nach Trogen gefahren zur Ausstellungseröffnung. Ich war viel zu früh und wollte einen kleinen Spaziergang machen. Zufällig traf ich dann Vanja und Walter. Gemeinsam spazierten wir zum neuen kleinen Haus von Gabriela, die uns dann spontan zu einem Spagetti - Essen einlud. Gabriela hat ein ganz kleines, eindrückliches Haus gebaut. Auf kleinstem Platz und mit wenig Geld hat sie ein persönliches kleines Paradies geschaffen. Wunderschön.

Nach dieser Stärkung haben wir uns dann aufgemacht zur Vernissage im geilen Block von Leila Bock. Eine gelungene Ausstellung von befreundeten Künstlerinnen und Künstlern in einem ehemaligen Geschäfts- und Lagerhaus vom Cornelia Versand. Anita Zimmermann hat hier ihre Künstlerfreunde eingeladen. Ein temporärer, grosser Freiraum zur Bündelung von kreativer Energie.

Donnerstag, 8. Juni 2017

Ich musste um 5.15 Uhr aufstehen um den Zug nach Solothurn zu erreichen. Ich stand ziemlich schräg im Duschraum und liess kaltes Wasser über meine Arme und Beine fliessen. Monika hat mir beigebracht, dass am Morgen Arme und Beine mit einer harten Bürste in die richtige Richtung gefegt werden müssen, um das tägliche Wohlbefinden zu stärken, die Lymphbahnen zu aktivieren und die Durchblutung anzuregen. Na ja - den Zug habe ich jedenfalls nicht verpasst.

Ich freute mich auf das Lesen im Speisewagen. Vor einiger Zeit habe ich ein Buch gefunden, das ich vergessen hatte. Das muss schon sehr viele Jahre ungelesen neben meinem Bett gelegen sein. Es ist nämlich 1999 erschienen. Die Schriftstellerin Dagmar Leupold ist für mich eine späte Entdeckung. Das Buch heisst "Ende der Saison". Ich bin total begeistert und freue mich auf jede noch so kurze Zugfahrt, damit ich dieses Meisterwerk endlich fertig lesen kann. Am Anfang habe ich einfach so vor mich hin gelesen. Die Kapitel sind wie Kurzgeschichten in meinem Kopf herumgeschwebt und plötzlich merkte ich, dass Figuren wieder in späteren Szenen auftauchen. Ich musste immer wieder von vorne beginnen, um mich an die einzelnen Menschen zu erinnern. Ein Buch über Erinnerung, Gegenwart und Vergangenheit. Ich habe mich durch selber gelebte Zeiten gelesen und mich über kurze lustvolle Momente gefreut. Ich bin froh, dass ich dieses Buch vor dem nahenden Sommer bereits fertig lesen konnte. Der Herbst kommt dann schnell genug.

Heute habe ich alle Titel dieser Autorin bei Wikipedia herauskopiert. Ich will nun alles wissen.

Mittwoch, 7. Juni 2017

Am Morgen habe ich alle Bestellungen vom Verlag erledigt. Über Pfingsten hat sich einiges angestaut. Am Nachmittag bin ich zusammen mit Monika nach Trogen gefahren, um meinen Raum im geilen Block einzurichten. Zuerst mussten wir noch alle Pakete zur Post bringen und anschliessend Stahlnägel und eine Sraydose mit weisser Farbe einkaufen. Ich wollte eine Zeichnung auf den Boden sprayen. Monika hat mich assistiert und mit der Zeit haben wir einen guten Arbeitsrhythmus gefunden. Die Installation der Fotos ist gut gelungen. Ich hatte etwas Bedenken wegen dem neuen Fotomaterial. das einzige Problem scheint mir nun, dass die Fotos so solide angeklebt sind, dass sie beim Entfernen kaputt gehen werden. Ich bin nun sehr erleichtert. Dieser Ausstellungsbeitrag hat mich sehr viel Energie gekostet. Als die Fotos im Raum platziert waren habe ich meine Sprayidee mit Klebeband simuliert. Dann kam Beni Bischof und hat husch-husch eine Schrift in den Gang gesprayt. Für mich war nun schlagartig klar, dass ich nur drei ganz einfache Zeichen am Boden setzten will. Zwei Pfeile und ein Kreuz. Der Rauminstallation heisst "Tatort Aufenthaltsraum". Dazu ist zu sagen, dass für mich dieser kleine Raum von Beginn weg etwas unheimliches ausgestrahlt hat. Ein Spind mit drei Schränken, ein Lavabo mit einem Holzbrett als Ablage und gegenüber vom Eingang zwei Kellerfenster mit einem metallenen, wie durch einen Meteoriteneinschlag verbogenen Gitterrost, durch den man etwas Natur sehen kann. An einer Wand ist eine Fläche weiss ausgespart. Da wurde einfach um ein Möbel herum gemalt und die Farbe tropfte dann sehr malerisch in diese Fläche hinein. Ja ich fotografierte einfach den Raum und den Blick gegen oben ins Freie. Nun hängen diese kleinformatigen Fotos im Raum auf denen der Raum und die Natur abwechselnd abgebildet ist. Ein fotografisch festgehaltener malerischer Blick in einen für mich rätselhaften und bedrohlichen Raum.

Dienstag, 6. Juni 2017

Ich stand früh bereit. Unser Haus musste für die Steuern neu eingeschätzt werden. Anschliessend habe ich mich vorbereitet für die Buchvernissage mit Esther Hiepler. Zur Sicherheit schreibe ich wenn möglich immer einen kurzen Text zum Projekt. Um 14 Uhr ging ich zum Bahnhof und anschliessend nach Basel. Ich bin dann direkt zur Galerie Stampa gefahren. Sie präsentieren eine Ausstellung zum Thema Natur. Von mir hängt ein frühes Waldbild von 2005. Stampa und ich haben dann gemeinsam mit Sabine Hertig noch einen Kaffee getrunken vor dem Hotel Basel. Kurzinformation, Lacher der Woche, Lageanalyse des Kunstmarktes etc. Alles im Schnellgang. Anschliessend bin ich mit meinem Rollkoffer zur Schule für Gestaltung bei der Spalenvorstatt spaziert. Esther hat eine sehr schöne Vitrine gestaltet. Wir haben alles vorbereitet und den Ablauf der Buchvernissage besprochen. Das Ganze fand im sehr schönen Lesesaal der Bibliothek von der Schule für Gestaltung statt. Ich habe gestaunt bis um 19 Uhr war der Saal gerammelt voll. Ich habe eine kurze Rede gehalten. Das hat richtig Spass gemacht. Sehr viele Freunde von Esther waren anwesend, darunter viele Künstler und Künstlerinnen die ich persönlich kenne. Esther hat ihre Texte gelesen und ich habe den von Esther selber produzierten Likör ausgeschenkt. Das grosse Interesse an dieser Publikation hat mich gefreut und der überwältigende Publikumsaufmarsch war eine grossartige Bestätigung und Anerkennung für Esther Hiepler. So macht das Büchermachen Freude. Ich musste dann um halb Neun bereits wieder zum Bahnhof und war um Mitternacht zu Hause.

Pfingstmontag, 5. Juni 2017

Heute hatte ich endlich Gelegenheit den von mir hochgeschätzten Schriftsteller Klaus Merz persönlich kennen zu lernen. Ich habe schon sehr viele Bücher von Klaus Merz gelesen und im Buch "Antologie Bd. 1" von Laurenz Oliver Schmid auch schon einen kurzen Text von ihm veröffentlichen dürfen. Angesagt war ein literarischer Spaziergang. Die Lesung war sehr intensiv und die Auswahl der Texte spannte einen emotionalen Bogen über eine lange Zeit. Das Reisen, das geistige Unterwegs sein in einem stetigen Lebens- und Sprachfluss. Die Sprache als Möglichkeit, das Leben und das Erlebte fest-zu-zurren und nachzuformen. Der Spaziergang in der Sprache und im Klang von Klaus Merz war intensiv, humorvoll, kraftvoll übertrieben, teilweise quer gedacht und heiter. Die Texte zeugen von einer un verklemmten Lust auf Leben. Jeder Tag wird durch die verflossene Zeit zu einem weiteren guter Tag!

Sonntag, 4. Juni 2017

Am Morgen sind wir wider zeitig nach Appenzell gefahren zum kleinen Frühling. Im Treibhaus war ein Konzert angesagt vom Pacivic Quartet Vienna, mit Yuta Takase, 1. Violine, Eszter Major, 2. Violine, Chin-Ting Huang, Viola und Sarah Weilenmann am Violoncello.

Das Quartet war fantastisch. Am meisten beeindruckt hat mich die Zwölftonmusik von Anton Webern mit sechs Bagatellen für Streichquartett. Die drei Musikerinnen und der Musiker spielten mit einer fast unheimlichen Hingabe. Ich hatte in einigen Momenten richtig Angst, dass der total entrückte und in der Musik aufgehende Violaspieler Chin-Ting Huang samt seinem Stuhl und in Symbiose mit dem übernatürlich klingenden Instrument unsanft von der Bühne stürzt. Es ist aber alles gut gegangen. Nur Zentimeter fehlten.

Ein fulminanter Morgenanfang mit Höchstspannung, in bester Gesellschaft und angereichert mit feinster Appenzeller Bergluft.

Im Anschluss erzählte der Autor Raul Schrott spannende Geschichten über die Entstehung seines neusten Werks "Erste Erde.Epos". ich lernte dabei, dass die Gebirge nichts weiter sind als riesige Abfallhalden vergangener Epochen, aus denen immer komplexere Lebensformen entstanden sind. Dass wir heute quasi im Verbund auf einer Aufschichtung von uns Vorangegangenem hausen und vegetieren. Raul Schrott hat sehr bildhaft und mit spannenden, selbst erlebten Geschichten gespickt unsere Herkunft und Entwicklung erklärt. Das Bild, dass wir Menschen schwamm ähnlich aufgebaut sind und dank dauernden, mikroskopisch kleinen Wedel-Bewegungen an unserer Lebenserhaltung arbeiten fand ich total stimmig. Ich stelle mir mich vor als einen mit Sperienschwärmen gefüllten Ozean. Oder habe ich etwas falsch verstanden? Was solls. Ich habe den Geschichtenerzähler und seine Geschichten genossen. Ich weiss nun auch, dass ich mich im Notfall mit hinter dem Kopf verschränkten Armen auf den Boden legen muss, wenn ein grosser Bär auftaucht. Die Arme verschränkt man hinter dem Kopf, damit man vom Bären und seiner Schnauze nicht auf den Bauch gedreht werden kann. (Dank der grösseren Hebelwirkung durch die verschränkten Arme) Das Buch liegt nun auf unserem Tisch zum lesen bereit. Ich freue mich, lesend mehr zu erfahren über den Kosmos und die Entstehung des Lebendigen.

Samstag, 3. Juni 2017

Schon seit Wochen haben wir uns auf den kleinen Frühling in Appenzell gefreut. Ein intelligent und feinfühlig komponiertes Literaturprogramm. Das grosse Team rund um Carol Forster, Agathe Nisple und ihren wundervollen Netzwerken bewährt sich schon lange Zeit in der Kulturvermittlung in Appenzell.

Für uns begann der Tag mit dem Verleger Erwin Künzli und der Autorin Julia Weber. In ihrem eindrücklichen Debüt - Roman "Immer ist alles schön" erzählt sie in ungekünstelter Sprache eine sehr persönliche Familiengeschichte aus dem direkten Erleben eines Kindes. Ich wurde richtig in diese Geschichte hinein gesogen und beim vorgelesenen Text schlüpfte ich als Zuhörer ungewollt in die Rollen der einzelnen Personen Ich war abwechslungsweise Mutter, Tochter oder Sohn. Ein ungeheuerlicher Vorgang, ausgelöst durch eine verführerische Stimme im ehemaligen Tanzsaal an der Gaiserstrasse 5. Es ist lustig, dass dieses winzige Säli in Appenzell Tanzsaal genannt wird. Klein aber fein wie die Appenzeller.

Die zweite Lesung haben wir erlebt im Schloss an der Poststrasse 5. Wir wurden empfangen in einem sehr gepflegter, schöner Garten vor einem rätselhaften Schloss, mitten im Dorf Appenzell. In den normalerweise verschlossenen Gemäuern von Fabienne Sutter Sogo stellte der drahtige und sehr trocken wirkende Verleger Dirk Vaihinger, vom Verlag Nagel & Kimche, den jungen St. Galler Autor Frédéric Zwicker vor. Der Verleger entpuppte sich dann als humorvoller, singender und klimpernder Unterhalter. Der junge Autor wurde als Pointenschreiber, Moderator, Werbetexter, Saiten-Redaktor und Musiklehrer angekündigt. In seinem ersten Roman beschreibt er die Zustände und die Bewohner in einem Heim für an Demenz erkrankten Menschen. Die Idee im Roman "Hier können Sie im Kreis gehen" handelt von einem Bewohner, der seine Demenzerkrankung nur vorspielt, damit er alle Freiheiten im Heim geniessen kann. Diese Idee eröffnet zwar dem Autor ein lustiges Spielfeld. Mir als Zuhörer war das dann aber doch ein bisschen zuviel. Für mich ist es schon schmerzhaft genug, wenn ich mich nicht mehr an die Namen von Bekannten erinnere oder wenn ich sehr lange nachdenken muss was ich am Vorabend gegessen habe. Ich bin erst 61. Was kommt da noch auf mich zu? Im Moment weiss ich mit Sicherheit, dass ich an der Brauerstrasse 27 b in St.Gallen wohne und dass es mir sehr gut geht.

Am Mittag genossen wir vor dem Treibhaus bei leichtem Regen unter grossen Schirmen stehend eine Siedwurst mit Chäschnöpfli und Apfelmus. BRRR.

Der Nachmittag wurde eröffnet vom Verleger Matthias Burki. Er ist der Gründer vom Verlag" Der gesunde Menschenversand" Der Walliser Autor Rolf Hermann war leider nicht anwesend. Er wurde aber kompetent vertreten durch einen Walliser, der schon lange in Appenzell lebt. Die wirklich saumässig lustigen, in Mundart geschriebenen Geschichten im Buch sind auch auf Deutsch übersetzt. Titel: Das Leben ist ein Steilhang". Die Lesung fand bei Maria Dörig im haus "Konzerthalle" an der Weissbadstrasse 8a statt. Interessanterweise weiss kein Mensch warum das Haus Konzerthalle heisst.

Am frühen Abend las noch der junge, 1992 geborene Autor Alfonso Hophan im Haus Konkordia an der Engelgasse 7 aus seinem zweiten Buch: "Schuld Ein Geständnis". der Autor las sehr gut und bemühte sich, seinen Protagonisten verschiedene Stimmen zu verleihen. das Buch ist sicher sehr gut geschrieben und der Autor scheint mir sehr vielversprechend. Für mich wirkte das Vorgetragene aber etwas zu altklug, wie aus einer anderen Zeit. Vielleicht liegt ja gerade darin das Geheimniss. Am Schluss sprach der Hausherr Franz Bischofberger über die Geschichte des Gebäudes, das ursprünglich gleich in zweifacher Ausführung vom Schlossherrn gebaut worden war. Am Schluss konnten wir noch einen nebenraum besichtigen, der vom Boden bis zur Decke mit kleinen, bunten Spielsachen aufgefüllt war. Regal um Regal mit aufgereihten und thematisch gruppierten Objekten. Marienkäfer, Heliköpterchen, Hunde, Zwerge, allerlei Getier, etc. Alles sehr streng ausgerichtet wie kleine Bataillone, ein bisschen unheimlich.

In der Abendpause habe ich mir die wunderschöne Videoarbeit von Judith Albert in der Station von Agathe Nisple angeschaut. Eine sehr sinnliche Umschreibung von Werden, Sein und Vergehen oder auch von der Unsterblichkeit der Erkenntnis und von der Transformation von gefühltem Wissen.

Am Abend war dann einer der Höhepunkte angesagt mit Nora Gomringer, begleitet vom Schlagzeuger Philipp Scholz. Wir haben die Lyrikerin, Erzählerin und Essayistin vor einiger Zeit erlebt im Kultbau in St.Gallen. Der Abend in Appenzell war aber noch energiegeladener. Nora Gomringer war eine Wucht.

Freitag, 2. Juni 2017

Kunst, Garten, Post abholen, lesen, zeichnen, Fotos auslegen, Kaffee trinken, diskutieren, Bücher verpacken für die Buchmesse "I Never Read" etc. und vor mich hin sinnieren.

Kurz vor fünf sind wir losgefahren nach Chur für die Ausstellungseröffnung von Hans Danuser. Jedesmal wenn wir nach Chur fahren, wird ein Stadtfest gefeiert. In der Altstadt riecht es abwechselnd wie unter einer Käseglocke, Nasigorenghaube, Capunstuntschi oder nach Spagettipfanne. Kein Mensch weiss warum gefestet wird. Hauptsache es riecht ordentlich. Wir sind vom Parkhaus direkt zum Museum gegangen und haben uns die Einführung von Stephan Kunz zu Hans Danuser angehört. Die Ausstellung heisst "DUNKELKAMMERN DER FOTOGRAFIE". Hans Danuser hat in den letzten Jahrzehnten wirklich dunkle Flecken beleuchtet. Er hat visuell Landschaften in Körper und Körper in Landschaften verwandelt. Für mich war es sehr interessant, die Arbeit "IN VIVO" in einer installativen, wand füllenden Präsentation als Originalfotografien zu sehen. Ich kannte die Arbeit nur aus dem Buch von Lars Müller. In der sehr schönen Publikation sind die Bilder nah und körperlich. Die Fotos habe ich mir immer in einem sehr grossen Format vorgestellt. Ich glaube das ist das erste Mal, dass ich Abbildungen in einem Buch als monumentale Werke gespeichert habe. Hans geht sehr nah ran. Es scheint, als ob er in jede Pore, in jedes noch so dunkle Loch einzudringen vermöge. Eine echte Dunkelkammer. Um halb Neun sind wir wieder losgefahren, kurz bevor sich das schwarz augestaute Gewitter über Chur entladen hat.

Donnerstag, 1. Juni 2017

Am Morgen um acht Uhr musste ich in der Stadt meinen Stick mit den ausgewählten Fotos abgeben, damit ich am Abend die Vergrösserungen abholen konnte.

Alles ist wunderbar aufgegangen. Pünktlich um 16.50 Uhr konnte ich meine Fotos abholen und um 17 Uhr hatte ich eine Sitzung beim Lattich mit der Fachkommission HF Bildende Kunst. Die Schule für Gestaltung hat für die Fachklasse einen Container gemietet, als Gemeinschaftsatelier. Knapp sechs Meter lang und 230 cm breit, mit einer Fensterfront. Stehend haben die neun verbliebenen Studierenden sicher Platz in diesem Raum, wenn sie nicht zu wild gestikulieren.

Mai 2017

Mittwoch, 31. Mai 2017

Ein grosser Arbeitstag. Ich bin schon seit Wochen in Gedanken bei einer Arbeit für die Ausstellung im geilen Block in Trogen. Ich habe so vieles angedacht und wieder verworfen. Langsam wird die Zeit knapp und die Ideen fallen wie faules Obst vom Baum. Ich muss mich endlich entscheiden. Als Ausstellungsort habe ich den kleinen Aufenthaltsraum im unteren Gebäudeteil gewählt. Durch zwei Kellerschächte dringt wenig Tageslicht. Links beim Eingang steht ein dreiteiliger Spind mit den Nummern 29, 28, 27 und recht ein Lavabo mit einem Holztablar. An einer Wand sieht man eine weisse, ungestrichene Fläche, wo einmal ein grösserer Schrank stand. Der Maler hatte einfach grüngrau um den Schrank herum gestrichen. Die Farbe rann dann am oberen Rand fein herunter, ein richtiges unfreiwilliges Kunstwerk. Ich habe zusammen mit Monika einige Fotoserien in diesem Raum gemacht. Der Unort erinnert eher an eine Gefängnisszelle als an einen Aufenthaltsraum. Ich kann mir kaum vorstellen, dass dieser Raum zur Entspannung in den Arbeitspausen beitrug. In diesem Gebäude wurden hunderttausende von Paketen für den Cornelia Versand vorbereitet. das muss ein emsiges Treiben gewesen sein. Riesige Regale gefüllt mit Damenwäsche in allen Grössen. Ich höre das Knistern von Seidenpapier und in meiner Vorstellung erscheint der Versand-Chef im blauen Kittel mit einigen billigen Kugelschreibern im Revers. Ein Wichtigtuer, gar nicht fröhlich. Ich habe den ganzen Tag gezeichnet und geschrieben. Spät in der Nacht habe ich mich für die Vergrösserung einer Fotoserie entschieden.

Dienstag, 30. Mai 2017

In den letzten Wochen sind wir bei jeder Gelegenheit im garten und freuen uns über das Heranwachsende. Kartofflkontrolle, Stangenbohnensuche, Schneckenleese, gutes Zureden bei den Kürbis-Zucchini- und Gurkensetzlingen. Es gibt immer etwas zu entdecken und viel zu zupfen. Am Nachmittag erwartete ich Käthi und Karl Zbinden zu einer Besprechung. Ich habe vor einigen Jahren die Kniehebelpresse von Emil Zbinden zu einem symbolischen Preis gekauft. Mich verbindet der Geist von Jeremias Gotthelf. Als Kind hörte ich mir im Kreise der Familie immer die Hörspiele im Radio an. Ueli der Knecht in zehn Folgen war ein Höhepunkt. Mir hat das so gefallen, weil sich mein Vater so intensiv mit Ueli und seinem Vreneli identifizieren konnte. Die zehn Folgen der liefe Hörspielserie kann man heute noch nachhören im Archiv von Radio DRS. Nun höre ich die Geschichte im Off während ich schreibe.

Montag, 29. Mai 2017

Ich musste sehr früh aufstehen und fuhr mit dem Zug nach Zürich. Die Jury für den PRIX VISARTE traf sich bei der Geschäftsstelle an der Kasernenstrasse 23. Die Sitzung begann um 9 Uhr. Die Sitzungsleitung oblag Christoph Doswald. Mit dabei waren in der Jury: die Architektin Gabrielle Hächler, Die Kuratorin Katya Garcia-Anton, die Künstlerin Claudia Müller, der Galerist Etienne Lullin und ich. Der PRIX VISARTE ist ein grosser Erfolg. Es wurden wieder weit über 100 Projekte eingereicht. Darunter sehr viele neu entstandene Arbeiten. Die Datenbank wächst zu einer sehr informativen Plattform über Kunst und Bau und Kunst im öffentlichen Raum. Die Diskussionen und der Verlauf der Gespräche waren sehr spannend. Durch das Umkreisen, Argumentieren und Beschreiben von künstlerischen Positionen entwickelt sich immer wieder ein Spannungsbogen, der Inhalte klärt, Arbeitshaltungen umschreibt, Positionen verschiebt und auch die eigene Wahrnehmung korrigiert und durch die Diskussionen verschärft. Das war eine richtig bereichernde, gemeinschaftliche Suche nach künstlerischer Qualität mit vielen sehr überraschenden Erkenntnissen und Entscheidungen. Ich freue mich schon auf die Vergabe der Preise am 8. September in der Kunsthalle Basel.

Sonntag, 28. Mai 2017

Monika und ich haben uns entschlossen den Tag ruhig anzugehen, uns dem Sonntäglichen zu widmen. Temperatur zwischen 11 und 28 Grad. Vorbereitung der Jurysitzung von visarte Schweiz in Zürich. Ich habe alle Einträge im Internet für den PRIX VISARTE noch einmal angeschaut.

Samstag, 27. Mai 2017

Heute war ich um 10 Uhr in einem Kaffee im Stadtzentrum verabredet. Zu viert wollten wir ein Programm diskutieren für einen geplanten Besuch einer kunstinteressierten Gruppe in der Stadt St.Gallen. Es ist für mich erstaunlicher weise immer wieder spannend, die Stadt neu du erleben, in der ich nun doch schon 42 Jahre lebe.

Am Nachmittag habe ich gelesen. Ich kann mich kaum trennen vom Buch "Widerfahrnis" von Bodo Kirchhoff. Schon die Geschichte, wie Monika und ich zu diesem Buch gekommen sind ist sehr speziell. Wir waren vor einem halben Jahr gemeinsam mit Carol Forster zu einem Essen eingeladen. Carol hat dieses Buch als Gastgeschenk dabei gehabt. Die Gastgeberin hat aber jegliche Geschenke abgelehnt. Ich denke aus Prinzip. Es wurde dann sehr spät und Carol hat dann bei uns gastiert. Zu guter Letzt wurden wir dann mit diesem Buch beschenkt. Ich bin beim Lesen total begeistert vom Gefühl - unterwegs zu sein. Ich liege bei schönstem Sonnenschein im Bett und lese von einer gefühlvoll erzählten, rätselhaften und wunderbaren Fahrt in den Süden. Ich bin gerade an der Stelle angelangt, wo ein Mädchen dem pleite gegangenen Kleinverleger einen selbst gebastelten Schmuck, bestehend aus einer Scherbe an einer Schnur anbietet.

Gegen Abend haben wir unseren Nachbarn Martin angefragt, ob wir die sehr schnell gewachsenen Eiben zurückschneiden dürfen, die an der Grenze zu unserem Grundstück stehen. Für mich sind diese Bäume immer wie ein schwarzes Loch. Ich möchte wieder Himmel sehen und das schimmernde Licht über dem Bodensee spüren. Wir sehen nicht bis zum See. Bei weitem nicht aber wir spüren ihn. Ich habe dann mehr als eine Stunde unter schwierigen Umständen die hohen Eiben gestutzt. Nun ist der ganze, riesige Nussbaum wieder freigestellt und wir können uns im Bodensee-Abendlicht suhlen. Herrlich!

Freitag, 26. Mai 2017

Heute Morgen hat Rolf Müller mein Bild von 1981, das damals mit zwei weiteren Bildern in Fribourg beschlagnahmt wurde, abgeholt für die Ausstellung von Ian Anüll im Haus der Kunst in Uri. Alles hat sehr gut geklappt. Ich habe noch eine Kiste mit alten Fotos sortiert und nach elf Uhr haben mich Christian Herren und Anatole Compt an der Lukasstrasse besucht. Sie wollten die Bücher von Urs Burki anschauen. Die Farbschnitte mussten abgeschliffen und neu aufgedruckt werden. nun ist aber alles wunderbar geworden. Ich habe dann zu Hause einen kleinen Imbiss gekocht mit Ravioli und Salat. Das war ein richtig gemütliches Festchen als Abschluss zu diesem gemeinsamen Projekt. Sehr viele Bücher konnten die Beiden nicht mitnehmen. Ein Urs Burki Buch wiegt 2,2 Kilo.

Am Nachmittag habe ich zusammen mit Theo einen riesigen, zweiteiligen Schrank von Ursula gezügelt für Vanja.

Theo wollte das unbedingt mit seinem Fahrrad mit Anhänger machen. Eine Art Biografie-arbeit. Ich schätze das waren rund 150 Kilo auf dem Hänger. Mit zwei Gurten und einem Kletterseil haben wir die Möbel richtig festgezurrt. Die Ladung durfte wirklich nicht vom karren fallen. Theo ist mit dem Hänger sehr langsam voraus und ich als Begleitschutz hinterher gefahren. Die Autofahrer und Fussgänger haben sehr gestaunt. Bei uns kennt man solche extremen Transporte nur aus chinesischen oder indischen Filmen. Zum Glück ist alles gut gegangen. Theo kam recht ins Schwitzen. Bis zum Bahnhof St.Fiden war eher Bremsen alst Treten angesagt. dann kam aber der Aufstieg bis zur Heimatstrasse. Beim Restaurant Heimat gröhlen uns dann einige angeheiterte Gäste zu. Ich glaube die waren echt begeistert, an einem Samstagnachmittag so etwas schwer transportierbares auf einem Fahrradanhänger sehen zu können. Ich denke die haben gleich noch eine Runde bestellt um auf sich selber anzustossen. Die zwei richtig schweren Kastenteile mussten wir dann vier Stockwerke hoch tragen. Ich war ziemlich pessimistisch aber es hat alles sehr gut geklappt. Theo schwitzend und keuchen treppan - voraus und ich gegen das Gewicht stemmend hinterher. Logistisch immer einen Schritt vorausdenkend. Nun kommt für Vanja das fröhliche Einräumen.

Donnerstag, 25. Mai 2017

Ein guter Tag und ein guter Abend mit einem sehr schönen Essen bei Ueli Vogt, mit Monika, Vanja und Eva. Monika und ich sind beide Wege zu Fuss gegangen. Ein halbstündiger Anmarsch und ein halbstündiger Abmarsch durch die klare Nacht.

Mittwoch, 24. Mai 2017

Am Morgen bin ich nach Zürich gefahren. Ich liebe es im Zug Zeitung zu lesen. Ich war verabredet mit Marina Porobic verabredet, um die geplante Publikation von Lutz Guggisberg zu besprechen. Sie bereiten zur Zeit eine grosse Installation in der Barockkirche in Bellelay vor, die am 10. Juni eröffnet wird. Ich kann dann leider nicht dabei sein, weil gleichzeitig in Uri die Ausstellung von Ian Anüll eröffnet wird. Er zeigt eines von meinen Skandalbildern von Fribourg. Er hat 1981 am Tag vor der Beschlagnahmung meiner Bilder die Bildränder meiner Leinwände eingesammelt, die ich abgeschnitten hatte. Er hat daraus eine eigene Arbeit gemacht. Ich bin ja gespannt wie das ausschaut. Das Werk wir am 10. Juni im Haus für Kunst in Uri präsentiert in der Ausstellung "IAN ANÜLL PEINTRE EN PROMO". (Ausstellung vom 10. Juni bis 20. August)

Dienstag, 23. Mai 2017

Um neun Uhr war ich in der Physio - Balance bei Theresa Germann. Sie hat mich einmal mehr in den Senkel gestellt und durchgeknetet. Heute hat sie Schmerzpunkte gefunden und behandelt, die meine Vorstellungskraft übertroffen haben. ich wusste gar nicht, dass verspannte Muskeln so viel Schmerz bereiten können. ich bin dann aber sehr fröhlich auf mein Fahrrad gehüpft und fühlte mich an wie ein weichgekochter Kürbis.

Dann habe ich den ganzen restlichen Tag im Garten gearbeitet. Stangenbohnen und Cheven gepflanzt, Kompost umgepflügt, usw. ich freue mich schon auf die reiche Ernte.

Montag, 22. Mai 2017

Nach dem Frühstück habe ich alle Tomatenstöcke, Kürbisse, Gurken und Zucchini eingepflanzt, die Monika frisch aus Italien mitgebracht hat. Silvia hat die Setzlinge selber in Agrano aufgezogen. Am nachmittag musste ich den neuen Raum fertig herrichten für die Jahresversammlung des Vereins "Buchstadt St.Gallen". Ich bereitete einen grossen Bücherstand vor. Marc Besselar half mir dann die ganze Technik und das Essen und die Getränke für den Abend bereit zu stellen. Meine neuen Räumlichkeiten sehen wunderbar aus. An diesem sonnigen Tag wurde es aber sehr heiss. Ich öffnete alles was es an Dachfenstern und Türen zu öffnen gab und ich habe mich promt extrem erkältet. Ich habe am Abend eine Stunde lang über den Vexer Verlag referiert und hatte sehr dankbare Zuhörerinnen und Zuhörer. Der Anlass ist wirklich sehr gut gelungen. Die interessierten Gäste sind ziemlich lange geblieben und haben sich bestens unterhalten. Ich bin überzeugt, dass dieser Verein noch viel bewirken kann in der Region. ich liebe ja solche Behauptungen wie der Vereinsname "Buchstadt St.Gallen". Das verpflichtet alle.

Solche Anlässe kann man in meinen Räumen ruhig wiederholen... Die Athmosphäre ist wirklich sehr stimmig geworden. der Raum hat schon fast etwas Klösterliches. Ich sollte einmal Umberto Eco in meine Bibliothek einladen.

Sonntag, 21. Mai 2017

Ich wurde um 11 Uhr in Rapperswil erwartet für die Jubiläumsausstellung vom Verein JG Halle. Wir haben das Begleitbuch über die 25 jährige Geschichte im Vexer Verlag herausgegeben. Es ist einfach grossartig, dass nun die Vermittlungsarbeit rund um Peter Röllin dokumentiert ist. Eine gelungene Ausstellung mit einer Buchvernissage nach Mass und mit sehr viel interessiertem Publikum. Am Nachmittag bin ich dann einmal mehr, schwer mit Büchern bepackt, mit dem Zug nach St.Gallen gefahren. Die Fahrt zusammen mit Thomas Stricker war sehr unterhaltsam. Er hat im Zeughaus seine Kunst am Bauarbeit für die U-Bahn von Düsseldorf präsentiert.

Samstag, 20. Mai 2017

Um 10 Uhr begann die Delegiertenversammlung. Ein spannender und intensiver Tag mit vielen Begegnungen und vielen Anregungen für die weitere Verbandsarbeit.

Freitag, 19. Mai 2017

Heute stand ich schon um acht Uhr an der Lukasstrasse 29. Der Monteur von Grafitec hatte sich angemeldet, um mein erstes und wunderschöne Firmenschild zu montieren. Auf dem ultramarin farbigen Metallschild steht in weisser Schrift: Josef Felix Müller + Vexer Verlag. Die Schrift wird unterstrichen durch einen sehr langen Pfeil, der nach der Schrift steil nach oben zeigt. Das soll heissen: "Bitte bis zum Ende des Gebäudes gehen und dann scharf links abzweigen". Ramon Lehnherr hat meine Idee grafisch umgesetzt. Auf den Monteur habe ich dann ziemlich genervt rund zwei Stunden gewartet. Nun hängt das Schild exakt und im rechten Winkel neben der Haustüre. Mir gefällt's. Auf einen Schlag bin ich eine richtige Firma. Was doch ein solches Schild ausmacht.

Ich war nach diesem Akt der späten Firmengründung physisch ziemlich geschafft. Ein Firmenschild verpflichtet... ich musste mich beeilen, meine Sachen zusammenpacken und schnell zum bahnhof. Um 14 Uhr war ich verabredet für eine Vorbereitungssitzung für die Delegiertenversammlung von visarte Schweiz. Um 16 Uhr war dann die offizielle Begrüssung im Engländerbau und anschliessend besuchten wir die Ausstellung im Museum. In der Eile hatte ich vergessen, warme Kleidung einzupacken. Am Abend wurde es bitter kalt. Ich musste die Führung kurz verlassen und Visavis vom Museum, im Sportgeschäft einen dicken Pullover kaufen. Die Ausstellung mit dem Titel WHO PAYS zum Thema Kapital beinhaltet sehr spannende Zusammenhänge und für mich viele unbekannte Werke. Chiarenza & Hauser haben hier einen grossen wohlverdienten Auftritt. In dieser Ausstellung sah ich einige sehr berührende Arbeiten von Thomas Lehener aus München. Er ist im gleichen Jahr geboren wie ich. Ich bin gespannt, ob es da noch mehr Gemeinsamkeiten gibt. Ich möchte möglichst bald dieses Werk erkunden.

Am Aben waren wir von visarte Liechtenstein zum Essen geladen in einem kleinen Theater, mit anschliessendem Dancefloor. Das war wunderbar.

Donnerstag, 18. Mai 2017

Monika ist zusammen mit Alena schon recht früh für einige tage nach Italien gefahren. ich konnte mich um den Finisch bim Einräumen von meiner neuen Arbeitsstätte widmen. Am Abend bin ich total kaputt nach Hause gegangen. Ich war so müde, am liebsten wäre ich gekrochen.

Mittwoch, 17. Mai 2017

Am Morgen um zehn nach Acht hat mich Marcus Gossold angerufen. Promt habe ich unseren gemeinsamen Morgenkaffee vergessen. Wir haben uns dann für eine kleine Telefonkonferenz entschieden. Ich weiss nicht was da los ist. Ich selber sass vor zwei Wochen am falschen Tag im Gentile und wartete auf Marcus, weil ich normalerweise nicht so weit voraus plane. Aber was solls. Unsere Phantasien von neuen, zukunftsweisenden Projekten konnten wir auch sehr gut per Telefon besprechen. Es fehlte einfach das frische Gipferl...

Samstag, 13. Mai 2017

Am Morgen war ich schon wieder mit meinem Bücherkoffer unterwegs. heute musste ich zur Stiftsbibliothek um unsere Bücherpräsentation abzuräumen.

Und dann wurden wir am Mittag von Eveline abgeholt für unsere Jassmeisterschaft im Hirschen in Wald. Die vierte Auflage von diesem legendären Anlass hat Monika und mir zwar einen lustigen Tag beschert aber unser zweitletzter Rang hat uns in den Grundfesten unseres Spieler-Daseins erschüttert. Es gibt nichts zu beschönigen. Wir konnten unsere vermeintlichen Stärken nicht durchsetzen. Liegt es an der erährung?, am Aufbauplan? oder einfach am fehlenden Glück? Was soll ich sagen. Aus einem Bauern wird einfach nie ein König und umgekehrt.

Freitag, 12. Mai 2017

der Tag begann heute wieder einmal mit Bücher packen. ich musste unbedingt die neusten Publikationen bereit machen für Vera. Ein neues Urs Burki Buch wiegt genau 2223 Gramm. Bei fünf Stück ergibt das enorm schwere Schachteln. Solche Pakete zwingen jeden Pöstler in die Knie. Ich musste mit einer Bücherauswahl vom VEXER Verlag nach Kreuzlingen zum Kunstraum. Ich hatte dann einige logistische Reiseprobleme zu lösen. Soll ich mit dem Zug und meinem Rollkoffer auf die Reise oder kann mich Monika mit dem Auto an den Bodensee fahren? Soill ich überhaupt Bücher mitnehmen oder nur darüber reden? ... Dann haben wir uns geeinigt. Zuerst mit den Büchern zum Kunstraum Kreuzlingen, dann zur Post in Konstanz, dann ein Stadtrundgang mit eventuellem Einkaufsbummel und dann wieder zum Kunstraum. Dort hat Nils Röller von der ZHDK ein Treffen organisiert zum Thema Büchermachen. An diesem Mini Symposium waren mit dabei: der Künstler Peter Stoffel aus Genf, Ulrike Meyer Stump vom Collegium Helveticum, Georg Rutishuser von der Edition Fink, der Künstler und Büchersammler Dirk Meinzer aus Hamburg und ich vom Vexer Verlag. Moderiert hat das Gespräch Nils Röller. An diesem Nachmittag waren erstaunlicherweise rund sechzig Personen anwesend und der Anlass entwickelte sich sehr lebendig. Einige Studenten haben mir dann am Schluss ganz schüchtern ihre Buchwerke gezeigt. Am Abend wre ich noch zum Jubiläum zwei jahre Triest Verlag eingeladen gewesen. Das habe ich leider nicht mehr geschafft. Da gibt es ja in den nächsten Jahren hoffentlich noch weitere Jubiläen zu feiern.

Donnerstag, 11. Mai 2017

Heute den ganzen Tag Bücher eingeräumt. Langsam sind alle Regale voll. Es ist immer so schwierig bei einer alphabetischen Ordnung abzuschätzen, wie viel Platz es braucht für die einzelnen Buchstaben. Monika, Manuela und Claudia haben zwar beim Einpacken der Bücher alles alphabetisch eingepackt und die Bücherschachteln genau beschriftet. Beim Auspacken reicht es aber schon, wenn man nur eine Schachtel übersieht. Dann fängt plötzlich das grosse Schieben an. Beim Einräumen hatte ich auch oft grosse Lust, das ganze Ordnungssystem zu verändern. Gewisse Künstlerinnen und Künstler passen einfach nicht neben einander.

Am Abend besuchten wir ganz kurz die Eröffnung im Hiltibold. Thomas Stüssi machte mit etwas Glimmer einen erst auf den zweiten Blick sichtbaren,malerischen Eingriff am Mauerwerk und Andy Guhl füllte die grosse Vitrine in der Stadtmauer mit allerlei für musikalische Zwecke brauchbare Gerätschaften. Das Quitscht und tschäppert schon wenn man nur kurz hinschaut.

Mittwoch, 10 Mai 2017

heute Morgen früh sind die Bücher "Chaos und Ordnung" von Urs Burki angeliefert worden. 1200 Kilo Mehr-Buch in meinem Lager. Das war wirklich ein lange dauernder Produktionsprozess. Der Buchbinder hatte Probleme beim digitalen Bedrucken vom Fabschnitt. Nun ist hoffentlich alles gut. Mich freut's.

Am frühen Nachmittag bin ich nach Luzern gefahren und habe mir die Ausstellung von Claudia Comte im Kunstmuseum angeschaut. Ich bewundere die ungebremste Energie dieser Künstlerin. Vor fünf Jahren haben wir Claudia zu den ersten Holzschnitten animiert. Sie hat in grosszügiger Manier eine vierteilige Serie von Drucken für die XYLON Zeitschrift mit der Motorsäge in Holz geschnitten, die dann in einem sehr schönen hellblau geduckt worden sind. (XYLON Zeitschrift Nr. 148, 2012). In der Folge sind dann sehr viele farbige Holzdrucke von Claudia entstanden. Ich stand nun voller Erwartungen im Kunstmuseum Luzern. Ich bin zügig durch die vielen Ausstellungsräume geschritten und habe mir die Raumabfolge immer wieder auf verschiedenen Wegen einverleibt. Sie bespielt 10 Räume, schafft 40 Wandbilder und füllt 1059 Quadratmetern. Das ist alles sehr eindrücklich in dieser Konsequenz. Für mich stellte sich aber die Frage, ob dieser ungebremste Tatendrang genügt für einen Platz in der Kunstgeschichte. Am Ende der Ausstellung wurde gleichzeitig eine sehr stringente Auswahl von Arbeiten von Bertrand Lavier präsentiert. Seine Arbeiten geben präzise künstlerische Antworten auf all die inhaltlichen Fragen, die sich bei Claudia Compte stellen. Leider wird dies Präsentation von Lavier schon Ende Mai abgebaut. Lavier hat sich mit grossem Wissen, Humor und Intellekt mit den Formen der Pop Art auseinandergesetzt. Claudia führt uns nicht mehr eine Warenwelt vor. Sie kreiert viel mehr ein ganzes Shoppingcenter. Produkte in Variationen, Holz, Stein, Metall, alles kann angefertigt und geliefert werden. Nach der Popart die Deko-Kunst. Eigentlich ist das sehr clever. Dekoration muss immer wieder saisonal abgebaut und durch neue Moden und Modelle ersetzt werden. Amerikanische Millionärinnen und Russische Oligarchen-Gattinnen lieben das. Eigene Parfums, pompöse Villen und die saisonal passende Dekorationskunst.

Sonntag, 7. Mai 2017

Zusammen mit Monika bin ich heute nach Arbon gefahren für ein Künstlergespräch von Guido Stürler und Jan Käser in der Galerie Adrian Bleisch. Eine überraschende Präsentation von neuen Werken der beiden Künstlerkollegen.

Freitag, 6. Mai 2017

Das Einrichten meiner neuen Bibliothek ist nun schon weit fortgeschritten. Es macht richtig Spass, die Bücher vom 25 jährigen Staub zu befreien, zu öffnen, Inhalte zu entdecken und dann neben neuen Nachbarn einzuordnen.

Donnerstag, 4. Mai 2017

Heute Abend diskutierten wir einmal mehr in einer kleinen Gruppe, wie die Schule für Gestaltung in St.Gallen besser positioniert werden könnte. Für viele Kolleginnen und Kollegen ist das ein wichtiger Arbeitsplatz, um die eigene künstlerische Existenz absichern zu können. Seit der Kanton diese Schule von der Stadt übernommen und in der Beruflichen Gewerbeschule integriert hat ist es leider kaum mehr möglich, diese kreative Brutstätte in der Öffentlichkeit zu verorten und als eigenständige Bildungsinstitution zu verankern. Die Textilindustrie, die Werbebranche, die Fachhochschule und die Universität müssten doch daran interessiert sein, dass dieser Schule wieder zu altem oder eben neuem Glanz verholfen wird. Wo bleiben die mutigen Bildungspolitikerinnen und Politiker, die sich für eine starke Schule für Gestaltung einsetzen? Es ist kläglich, wie sich die Ostschweiz in diesem wichtigen Ausbildungsbereich aus der Verantwortung stielt.

Mittwoch, 3. Mai 2017

Gestern Nachmittag bin ich nach Wädenswil gefahren für eine Verlagsitzung von SWIPS, bei Pudelundpinscher. Ich war eine Stunde zu früh und habe einen längeren Spaziergang durch Wädenswil gemacht. Ich war noch nie an diesem schön gelegenen Ort. Wie überall in der Schweiz gibt es einen grossen Coop und eine grosse Migros und ein paar Bankfilialen. Was tun die Menschen an so einem Ort? Wir hatten eine spannende Sitzung in einem Partyraum mit Kaminfeuer im Untergeschoss eines alten Herrschaftshauses. Um halb zehn war ich wieder beim Bahnhof und fuhr über Ziegelbrücke nach Uznach und dann nach St.Gallen. Die Züge waren fast leer. Die Fahrt hatte etwas Gespenstisches.

April 2017

Sonntag, 30. April 2017

Ein erholsamer Sonntag mit viel Zeit, um Liegengebliebenes aufzuarbeiten. Am Abend um 20 Uhr trafen wir uns an der Lämmlisbrunnstrasse. Barbara Signer hat vor dem Ausstellungsraum von Jiajia Zang zu einer rosaroten Aktion zu Ehren von David Bürkler eingeladen. Auf einem kleinen Podest hat sie Weingläser vorbereitet und mit einem rosaroten Fruchtsaft aufgefüllt. Die rund zwanzig Gäste wurden dazu animiert, die Gläser mit dem feuchten Finger durch Reibung zum Klingen zu bringen. Es entstand ein feines, gemeinsames Konzert aus unterschiedlich hohen und höchsten Tönen. Im Hintergrund leuchtete es rosarot aus der Installation, die eine Ausstellung von David Bürkler dokumentiert, die 1981 in meiner St.Galerie an der Zürcherstrasse 21 stattgefunden hat. Das ist schon bald dreissig Jahre her. Roman Signer erzählte mir an diesem Abend, dass David jeweils auf dem Geländer der Fürstenlandbrücke balanciert sei.

Samstag, 29. April 2017

Um 10 Uhr war ich in der Stiftsbibliothek verabredet. Die vier St.Galler Verlage, VGS, Triest Verlag, Jungle books und der Vexer Verlag stellten sich um 11 Uhr vor bei einem Treppenhausgespräch. Begleitet wurden wir durch den Musiker Patrick Kessler am Contrabass. Er hatte einen grossen Trichter aufgebaut, der mit einem am Mundstück angehängten Stapel Bücher in der Balance gehalten wurde. Wir mussten dann vor unseren kurzen Vorträgen einen verlags - Slogan und einige passende Adiektive in den Trichter sprechen. Die Worte wurden gesampelt und dienten dann als Untergrund für die Musik. Ich sagte den einfachen Satz: "Der Vexer Verlag ist ein Kunstprojekt".

Das war lustig. Die Gäste sassen auf der Treppe und vor uns marschierten scharenweise Gruppen von Japanern und Chinesen vorbei, die die Stiftsbibliothek besuchen wollten. Wir haben also sehr viel Publikum erreicht... zu gast war auch meine Cousine Annemarie aus Ernetschwil. Sie lebt und arbeitet schon sehr lange im Kloster Ilanz. Der Gedankenaustausch war sehr spannend.

Freitag, 28. April 2017

Schnee - Schnee - Schnee. Am Abend war ich in der Nachbarschaft zu einem sehr schönen Loft-Konzert eingeladen. Monika konnte nicht mitkommen weil sie Geburtstagsgäste bekochte. Schubert Lieder. Der Schwanengesang. (Nicht die Winterreise. Draussen bogen sich die Bäume unter der grossen Last) Die Musik war traurig aber wunderbar. 1. Liebesbotschaft, 2. Kriegers Ahnung, 3. Frühlingssehnsucht, 4. Ständchen, (hier brauchte der Sänger ein Glas Wasser) 5. Aufenthalt, 6. In der Ferne, 7. Abschied, 8. Der Atlas, 9. Ihr Bild, 10. das Fischermädchen, 11. Die Stadt, 12. Am Meer, 13. Der Doppelgänger, 14. Die Taubenpost.

Ich habe ein paar libanesische Köstlichkeiten probiert und dann ab die Post. Erfüllt von der Musik bin ich zu Hause erst später zur lustigen Runde gestossen.

Donnerstag, 27. April 2017

Gestern und heute wartete ich wieder vergeblich auf den Liftmonteur. Wenn das drei Tage dauert, wenn ich mal im Lift stecken bleiben sollte ist das gar nicht lustig. Ich war nun schon viele Tage mit dem Einräumen von meinen Büchern und dem sortieren meines Archivs beschäftigt. Es türmen sich Kistenweise Zeitungsartikel und Zeitschriften mit texten über mich und meine Arbeit. In vierzig Jahren sammelt sich einiges an. heute war es brutal kalt. ich war eingepackt wie ein Eskimo aber ich hatte total klamme Finger. Um 16 Uhr haben mich zum Glück Monika und Carol besucht und von meinem Frieren erlöst. Es hat geschneit wie im tiefsten Winter. Monika hat fein gekocht und ich habe ein Feuer angemacht, das war ein sehr gemütlicher Abend. Am Morgen war alles komplet zugeschneit. Draussen lagen dreissig Zentimeter Schnee. Es schneite dann den ganzen tag weiter und im Garten hat es viele Bäume und Sträucher geknickt. Ich verstehe das nicht. Die Erde erwärmt sich immer mehr und wir haben immer längere Heizperioden.

Dienstag, 25. April 2017

Am Morgen bin ich für eine Projektbesprechung nach Zürich gefahren. Das war sehr intensiv und impulsiv. Ich bin gespannt wie sich dieses Projekt weiter entwickelt. Um 15 Uhr musste ich im Atelier sein. der Liftmonteur hat sich angemeldet. Er ist dann aber nicht aufgetaucht. Ich habe den ganzen tag Bücher von meiner Bibliothek sortiert und eingeräumt.

Montag, 24. April 2017

Die Tage in Hamburg waren intensiv und unterhaltsam. Das Wetter hat alles geboten. Sonne, viel Regen und Sturmböen. Richtig abwechslungsreich wie das Kulturangebot. Wir haben einige interessante Ausstellungen gesehen und alle Museen besucht. Am eindrücklichsten war die Ausstellung von Paula Moderson Becker im Kunstforum im Rathaus. Ich habe noch nie eine so umfassende Ausstellung der Künstlerin gesehen. Sehr intensiv. Wir haben auch die Produzentengalerie besucht. Das war für mich wie eine Zeitreise. Ich hatte da mal eine Einzelausstellung in den 90er Jahren.

Donnerstag, 20. April 2017

Wir sind sehr früh aufgestanden und nach einem schnellen Kaffee zur Bushaltestelle gerannt. Wir waren rechtzeitig da aber der Bus ist ohne uns abgefahren. Der Busfahrer hat einfach die Türe nicht geöffnet. Wir haben uns dann verbal richtig befreien können vor unserer Reise nach Hamburg. Ich finde das beim Reisen immer so anstrengend. Es braucht immer wieder höchste Beschleunigung und dann folgt oft endloses Warten. Beim Bahnhof trafen wir Margrit und Ralph. Wir haben in den letzten jahren schon einige gemeinsame Reisen unternommen und sind ein bewährtes Reisetheam. Am Mittag konnten wir unsere Koffer im Hotel deponieren und dann machten wir gleich einen langen Stadtspaziergang in Richtung Elbphilharmonie und Hafen. Das neue Wahrzeichen von Hamburg ist wirklich toll.

Mittwoch, 19. April 2017

Heute habe ich einen richtigen Aufräum-tag eingeschaltet. Rechnungen bezahlen, telefonieren, Texte schreiben, Fotos suchen und weitere unheimlich lustige Sachen ...

Um 16 Uhr habe ich meinen Rollkoffer mit den neusten Büchern beladen und bin dann mit dem Bus in die Stadt gefahren. Der Rolli war so schwer, dass ich ihn kaum in den Bus tragen konnte. Ich war schon um halb fünf im Shop von der Stiftsbibliothek und habe die neusten Vexer Bücher für unsere Präsentation ausgelegt. Die St.Galler Verlage sind aus Anlass der Aktionen zum Tag des Buches zu Gast an diesem ehrwürdigen Ort.

Am Abend musste ich den Koffer packen. Am Morgen fliegen wir nach Hamburg.

Dienstag, 18. April 2017

Um 10 Uhr war ich in Zürich verabredet für eine Jurysitzung. Die Stiftung Erbprozent kann dieses Jahr bereits die ersten Gelder an Kulturschaffende vergeben. Das war eine richtig gute Runde, mit interessanten Gesprächen, quer durch alle Kultursparten. Susanna Tanner, Anne Fournier und ich haben alle Dossiers schon vor unserem Treffen in Zürich durchgearbeitet und bei allen Vorschlägen auch nach Hinweisen und Material im Internet gesucht. Bei der Beurteilung waren wir uns sehr nahe. Es war uns ein Anliegen, die Kulturschaffenden Spartenübergreifend zu beurteilen und alle Landesteile zu berücksichtigen. nach einem Mittagessen im Volkshaus einigten wir uns auf sechs ganz unterschiedliche Positionen.

Da ich früher mit der Juryarbeit fertig war, freute ich mich auf einen Ausstellungsbesuch im Haus Konstruktiv. Im Erdgeschoss und im ersten Stock sind sehr schöne Installationen von Cerith Wyn Evens zu sehen. Eindrückliche, schwebende Lichtzeichnungen, Saundkompositionen und bewegte Bilder zum Künstler Marcel Broodhaers. Die zweite Ausstellung ist dem 1963 geborenen englischen Künstler Anrdew Bick gewidmet. Eine verschlüsselte und etwas verkopfte Auseinandersetzung mit den Systemen und dem Geist der Konkreten.

Für mich war die Ausstellung von Marlow Moss eine grosse Entdeckung. Die britische Künstlerin war eine der wenigen Vertreterinnen zu Beginn der konstruktiven Kunst. Sie galt als Rebellin und kämpfte gegen die geltende Kunst- und Geschlechterrolle. Sie legte 1919 ihren weiblichen Taufnahmen Marjorie Jewel ab und nannte sich Marlow. Sie kleidete sich wie ein Mann und war fasziniert von den Arbeiten des Künstlers Piet Mondrian.

Um 16 Uhr war ich dann bereits in der Geschäftsstelle von visarte.Schweiz für eine weitere Sitzung. Ein guter Tag!

Montag, 17. April 2017

Um 5.30 Uhr sind wir schon aufgestanden, haben schnell gepackt und sind losgefahren, um dem Stau zuvor zu kommen. Am Mittag waren wir nach vier Stunden Autofahrt bereits wieder in St.Gallen.

Donnerstag, 13. April 2017

Wir sind früh aufgestanden, haben unsere Sachen in das Auto geladen und fuhren Richtung San-Bernardino-Pass. Unseren Frühstücks Kaffee haben wir wie immer in Campagniola vor Bellinzona getrunken. Wir hatten Glück mit unserer Entscheidung, doch am Morgen früh loszufahren. Im Radio hören wir immer den Kultursender. Es war lustig. Das neue Buch mit den Interviews und Gesprächen von Max Frisch wurde besprochen. genau das Buch, das ich über die Ostertage lesen werde. dann hörten wir eine Sendung mit der Sängerin Mari Boine, Samischer Jodel. Es ist schon verrückt, dass die Samische Sprache und die Musik in Norwegen lange Zeit verboten war. Es ist wie wenn man Regen, Blitz und Donner verbieten wollte. Man kann das schon verbieten aber es nützt nichts. Die Angst der Politik vor dem Ursprünglichen, vor alten Kulturen kann ja nur darin begründet sein, dass man Ansprüche von Ureinwohnern nicht anerkennen will. Gute Musik, Null Stau - kein Stress - eine richtig schöne Fahrt in den Süden. Am Mittag waren wir schon in Agrano und wir konnten uns richtig gemütlich einrichten.

Mittwoch, 12. April 2017

Die letzten Tagen habe ich versucht einen Überblick zu bekommen, was noch alles an Vorbereitungen notwendig ist in den neuen Lager - und Arbeitsräumen. Die ganze Züglerei hat mich ziemlich mitgenommen. Mir wurde vor allem bewusst, dass auch meine Arbeits- und Lebenszeit begrenzt ist. Als Künstler neigt man ja oft dazu, sich selbst als unsterblich zu denken. Nun stehe ich frierend in den wunderbaren aber nicht heizbaren Räumen und schlottere nicht nur wegen der Kälte...

Um 16 Uhr Besprechung mit den St.Galler Verlagen für unsere Präsentation in der Stiftsbibliothek. Anschliessend ein wichtiges und aufschlussreiches Strategiegespräch zum Folgerecht und das alles kurz vor Ostern. Am Abend um acht Uhr hatte ich plötzlich das Gefühl, dass es wieder einmal Zeit wäre für ein Abenteuer. Warum nicht schon in der Nacht losfahren Richtung Italien und dann auf irgend einem Pass in einem Hospitz übernachten. Nach einigem hin und her haben wir uns dann für einen ziemlich blöden Fernsehfilm entschieden.

Montag, 10. April 2017

Am Mittag fuhr ich nach Zürich für zwei sehr interessante Gespräche mit Künstlerinnen.

Samstag, 8. April 2017

Heute besuchten wir die Vernissage von unserer Freundin Lucie Schenker im Bernerhaus in Frauenfeld. Anina und Kathia haben unter dem Titel "verzweig" eine sehr stimmige Ausstellung geplant mit Künstlerfreunden von und mit Lucie. Ich habe ein kleines, weisses Blütenbild und sechs weibliche "Waffen" für diese Ausstellung beigesteuert. Ich war eingeladen, die Eröffnungsrede zu halten. Ich bin extra mit dem Zug gereist, damit ich meine Rede fertig vorbereiten konnte. In Wil ist eine Kollegin mit ihren zwei Enkelkindern zugestiegen. Damit war dann Schluss mit meiner geplanten Vorbereitung. Es ging dann aber alles sehr gut an diesem stimmigen Abend.

Freitag, 7. April 2017

das war eine dichte Woche. Alle Regale sind aufgebaut. Die Tatsache, dass wir alles vorhandene Material wieder verwenden und einbauen konnten, gibt mir ein sehr gutes Gefühl.

Dienstag, 4. April 2017

Monika hat einen sehr grossen Bus gemietet. Wir sind zusammen mit vera nach Zürich gefahren, um ihr Bilderlager an der Geerenstrasse zu räumen. Wir haben drei Stunden gebraucht um alles einzuladen. Es hat logistisch wunderbar geklappt. Der Bus war komplett gefüllt. Vor der Heimfahrt haben wir dann zwei riesige Malereien von Vera in einer schönen Wohnung in Zürich gehängt. Die zwei abstrakten Bilder sehen toll aus. Um acht Uhr abends hatten wir dann alle Werke von Vera im neuen Lager in St.Gallen untergebracht. Anschliessend waren wir zu einem feinen Nachtessen eingeladen. Theo hat gekocht.

Montag, 3. April 2017

Die letzten zwei Tage habe ich zusammen mit Vera den Aufbau der neuen Bibliothek und die Nutzung der Räume an der Lukasstrasse geplant. Mein Ziel ist es, möglichst alle bestehenden Regale wieder zu verwenden und zusammen mit dem Schreiner Matthias Strupler neu aufzubauen. Solche Planungen und Entscheidungen sind für mich immer sehr emotionale Momente. Vera kann zum Glück sehr gut damit umgehen. Nun steht das Raukonzept und ich bin sehr gespannt wie sich alles weiter entwickelt.

Samstag, 1. April 2017

Monika hat mich am Morgen früh von Roggwil zur Hochschule der Künste in Bern gefahren. Wir hatten dort mit visarte.schweiz eine Gruppenkonferenz, die von Pablo Bianchi moderiert wurde. Wir wollten zusammen mit Studierenden herausfinden, wie sich visarte verjüngen könnte. Die Studenten waren dann leider nicht anwesend. Sie haben uns eine anonymisierte Videobotschaft zugespielt. Mir hat diese radikale Geste gefallen. Die Studierenden haben uns klar gemacht, dass sie sich nicht befähigt und beauftragt fühlen, an Stelle von tausenden von Kunststudenten Antworten auf unsere Fragen zu liefern. Die Vertreterinnen und Vertreter der 18 visarte Gruppen mussten sich somit einen Tag lang selber hinterfragen. Mir hat die Veranstaltung viele Erkenntnisse geliefert. Nun stellt sich die schwierige Aufgabe, wie diese vielen Anregungen aus dem Plenum umgesetzt werden können.

Als Abschluss besuchten wir am Abend ein paar Häuser weiter die Präsentation der Wettbewerbsarbeiten für die Kunst am Bau im renovierten Bundeshauses in Bern. Hans Rudolf Reust hat die einzelnen Arbeiten vorgestellt.

März 2017

Freitag, 31. März 2017

Am frühen Nachmittag sind wir losgefahren nach Roggwil im Kanton Bern. Wir wurden erwartet für die Ausstellungseröffnung von Urs Burki in der Kunstgalerie Bromer. An diesem Abend wurde auch die im vexer Verlag erschienene Monografie des Künstlers vorgestellt. Das von Andreas Comte gestaltete monumentale Buchkunstwerk ist sehr schön geworden. Ich war sehr glücklich, dass sehr viele Freunde aus der ganzen Schweiz angereist waren. Mario Botta hat als Freund des verstorbenen Künstlers und Schönheitschirurgen eine sehr persönliche Ansprache gehalten. Das war eine von vielen schönen persönlichen Begegnungen an diesem Abend.

Donnerstag, 30. März 2017

Heute hatte ich um 10 Uhr meinen Abgabetermin an der Haggenstrasse 51. Es ist schon sehr speziell, nach 25 Jahren einen wunderbaren Atelierraum abzugeben. Für mich ist an diesem Ort so viel Gutes passiert. Leider ist meine wunderbare Vermieterin Frau Schüppach verstorben. Ich kann mich aber wirklich nicht beklagen. Ich hatte ein viertel Jahrhundert die Möglichkeit zu sehr günstigen Bedingungen zu arbeiten. Nun freue ich mich auf die neuen, grossen Räume an der Lukasstrasse. Auch dieser neue Arbeitsort ist nicht beheizt. Es ist wirklich sehr speziell. Seit meinen Anfängen in den siebziger Jahren habe ich immer in ungeheizten Räumen gearbeitet. Zuerst ab 1975 an der Brauerstrasse 3 dann im "Zabi" an der Haldenstrasse, dann nach meinem Frankreich - Jahr ab 1985 im schönen Atelier an der Schochengasse, dann ab 1992 in der zweigeschossigen, ehemaligen Mosterei an der Haggenstrasse 51 und nun ab dem 1. April im riesigen, kathedralenartigen Dachgeschoss an der Lukasstrasse 29. Ich werde mich weiterhin warm anziehen müssen für meine Arbeit. Kunst wird für mich immer Feldarbeit bleiben. Planen, säen, ernten. Mir wurde in den letzten vierzig Jahren immer wieder bewusst, dass zum Erfolg auch sehr viele äussere Faktoren eine grosse Rolle spielen.

Meinen Abschied von der Haggenstrasse habe ich mit grosser Dankbarkeit und Vorfreude auf den neuen Arbeitsort ganz für mich alleine vollzogen.

Mittwoch, 29. März 2017

Nach meiner Bauarbeit am Gartenhaus musste ich um 16 Uhr in der Stiftsbibliothek sein für eine Besprechung. Wir sind anlässlich vom internationalen Tag des Buches eingeladen, unsere Bücher im Shop zu präsentieren. Mit dabei sind die VSG, der Triest Verlag und jungle books. Zudem planen wir eine Veranstaltung unter dem Titel "Treppenhausgespräch" am 29. April um 11 Uhr. Für die musikalische Begleitung konnte ich den Bassisten Patrick Kessler gewinnen.

Dienstag, 28. März 2017

Heute hatten wir in Zürich eine Sitzung mit dem Zentralvorstand von visarte.schweiz. Das war ziemlich anstrengend. Die Finanzen, der PRIX VISARTE, die Zeitschrift Schweizer Kunst, die Nachfolgeregelung von Eva - Maria Würth, Kulturpolitik usw. Es gab viel zu reden und zu regeln.

Montag, 27. März 2017

Ich habe mir vorgenommen, unseren kleinen Geräteschuppppen im Garten zu reparieren. Die Dachpappe muss erneuert werden. das Dach ist teilweise verfault. Das gibt einen grossen Bastel aber ich liebe das improvisierte Bauen. Als Abwechslung habe ich damit begonnen, unseren riesigen Komposthaufen um zu graben. Monika hat ein Sieb gekauft, um die frische Erde zusammen mit Ruth gartengerecht vorzubereiten.

Sonntag, 26. März 2017

Am Wochenende habe ich zusammen mit Monika die Räume an der Haggenstrasse gereinigt. Nun ist alles geschafft. Totale, besenreine Leere. Vera war an diesem Wochenende in Leipzig. Sie konnte unsere vexer Bücher mit grossem Erfolg an einer kleinen Messe an der Akademie präsentieren.

Donnerstag: Am frühen Morgen war ich eingeladen, um einen Vortrag zu halten zu meiner Sicht auf das geplante Kulturförderungsgesetz im Kanton St.Gallen. Die vorbereitenden Kommission des Kantonsrats tagte unter dem Vorsitz von Bettina Surber an der Moosbrugstrasse. Ich musste nach meinem Vortrag direkt zum Bahnhof, damit ich den Zug nach Zürich nicht verpasste. Bei visarte war eine Sitzung zum Folgerecht angesagt. Anschliessend trafen wir uns mit dem Rechnungsrevisor René Steimer und am Nachmittag hatten wir ein sehr gutes Gespräch mit einer Kandidatin für den Zentralvorstand von visarte.schweiz.

Nach meiner Rückkehr nach St.Gallen besuchte ich die Eröffnung im Hiltibold an der Goliathgasse. Andrea Vogel machte eine Frühlingsperformance. Mit einem Staubsauger saugte sie die Isolierfüllung aus einer aufgeschnittenen Winterjacke. Die gefüllten Staubsaugersäcke lagen wie kleine Wolken auf der Strasse. Ich freute mich sehr auf die Arbeit von Vera. Sie hat in der grossen Vitrine, mit ganz einfachen Mitteln, eine sehr schöne Landschaft installiert.

Mittwoch, 22. März 2017

Am Morgen um sieben Uhr hat mich Hans Enderli mit seinem Lastwagen abgeholt. Heute ist der letzte Zügeltag. Mit Gurten haben wir die zwei schweren Listaschränke die grosse Treppe herunter getragen. Heute war alles sehr schwer. Noch einmal zwei prall gefüllte Lastwagen voll Ware. Um 14 Uhr war es vollbracht. Am Nachmittag wollte ich dann noch einen persönlichen Text zur Notwendigkeit des Kulturförderungsgesetzes des Kantons St.Gallen schreiben für das Kultur - Magazin Saiten . Das Schreiben viel mir schwer und ich war erst um zehn Uhr in der Nacht zufrieden mit dem Geschriebenen.

Dienstag,, 21. März 2017, 13

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Sendetermine

«Der Strukturwandel im internationalen Kunstmarkt betrifft auch die Schweiz: Kleine Galerien haben es schwerer denn je.» Das sagt der Künstler und Präsident von Visarte Schweiz, dem Berufsverband für visuelle Kunst im Gespräch mit Joachim Salau.

Foto von Josef Felix Müller vor dem eigenen Kunstwerk

Bildlegende:Der St. Galler Künstler Josef Felix Müller. KEYSTONE

Sonntag, 19. März 2017

Ausgiebiges Sonntagsfrühstück, dann eine anregende Sternstunde mit der Feministin Laura Penny. Ihre These: "Die nächste Revolution ist feministisch". Eine beeindruckende junge Frau. Anschliessend ein sehr schöner Spaziergang zum Bauernhof oberhalb von MörschwilSamstag

18. März 2017

Um zehn Uhr war ich an der Haggenstrasse mit Matias Stebler verabredet. Er hat einen grossen Anhänger, der für meinen Umzug sehr geeignet ist. Zusammen mit Matias habe ich zwei Fuhren gemacht mit allen Sachen, die ich nicht auf Paletten transportieren konnte. Riesige Holzplatten und grosse Skulpturen. Am Abend hat Monika ein "Essen vorbereitet für unsere frisch pensionierte Freundin Kathrin. Wir waren eine schöne Runde zusammen mit Urs, Bri und Felix. Monika hat super gekocht und einen sehr guten Wein ausgeschenkt, den wir von Frankreich mitgebracht haben. Ich habe mich mit alkoholfreiem Bier vergnügt.

Freitag, 17. März 2017

Am Mittag habe ich eine feine Suppe gekocht für Anita Zimmermann. Wir sind dann gemeinsam nach Trogen gefahren, um das leerstehende Fabrikgebäude anzuschauen, in dem Anita die zweite Ausstellung unter dem Label "Geiler Block" organisieren wird. In diesem Gebäude war der Cornelia-Versand untergebracht. ich habe mir einen sehr speziellen Raum ausgesucht im Untergeschoss. Ein merkwürdiger Garderobenraum mit drei Spinden, einem Lavabo und zwei Fensterschächten.

Anita hat mich dann nach Wald gefahren. Im Bierli, dem Gästehaus von der Schlesinger Stiftung fand eine kleine Ausstellung statt, die von Christian Rothmaler organisiert wurde. Jiajia Zang hat zwei schöne Collagen präsentiert. Alle beteiligten Künstler haben ein Plakat gestaltet. Die Präsentation ist unaufgeregt, unspektakulär und sehr sympatisch. Am Abend waren wir bei unseren Nachbarn Liliane und Paul und ihren drei Katzen zu einem feinen Essen eingeladen. Sie wohnen im Nebenhaus an der Lindenstrasse in der Attikawohnung. Es ist immer sehr speziell unser Haus und den Garten von oben herab aus einer ganz anderen Perspektive anschauen zu können. Ein richtig gemütlicher Abend.

Donnerstag, 16. März 2017

Heute haben mich Luigi Archetti und Bo Wiget besucht. Wir planen ein interessantes Projekt im Vexer Verlag. Die Besprechung hat richtig Spass gemacht.

Am Abend habe ich die Hauptversammlung von visarte.ost im Nextex besucht. Stephan Rohner gibt das Präsidium nach zehn Jahren ab und wird abgelöst von Angela Kuratli und ,Anna Beck Wörner, die das Amt zusammen leiten werden. Es ist interessant, dass nach Graubünden und visarte.ost schon bald auch die visarte.zentralschweiz im Co Präsidium geleitet werden wird.

Mittwoch, 15. März 2017

In den letzten Tagen habe ich die Wände des WC-Raumes im Atelier abgebrochen. Als Baumaterial hatte ich vor vielen Jahren grosse Druckplatten von Holzschnitten verwendet, die ich 1995 im Museum zu Allerheiligen in Schaffhausen ausgestellt habe. Die 12 teilige Arbeit heisst "Gesellschaft" und die Drucke sind 258 x 108 cm gross. Ich wollte diese Platten vor der Zerstörung retten und ich hoffe, im neuen Atelier eine neue Verwendung für das Werk zu finden.

Montag, 13. März 2017

Heute musste ich schon um sechs Uhr aufstehen. Ich hatte gemeinsam mit Regine Helbling einen Termin beim Bundesamt für Kultur in Bern, um die Leistungsvereinbarung von visarte.schweiz zu diskutieren. Das war ein guter Tag. Nach meiner Rückkehr in St.Gallen hatte ich sehr viele Telefongespräche zu erledigen. Wir suchen für den Zentralvorstand von visarte eine junge Nachfolgerin für Eva Maria Würth. Sie ist nachgerückt als SP Vertreterin im Zürcher Kantonsrat.

Sonntag, 12. März 2017

Den ganzen Tag von 10 Uhr bis 17 Uhr am Büchertisch. Ich konnte viele Gespräche führen. Heute war ein richtiger visarte Tag. Ich bin nun wieder auf dem neusten Stand der Vereinsgeschichte. An kleinen Buchmessen gibt es in der Schlussphase meistens einen regen Büchertausch unter den Verlagen. Es kann passieren, dass man vom Volumen her wieder gleich viele Bücher mit nach Hause nimmt wie man mitgebracht hat. Für mich ist alles sehr positiv gelaufen. ich habe gut verkauft, viele Kontakte geknüpft und zudem habe ich einige vielversprechende Buchprojekte im Kopf. Die Fahrt nach St.Gallen war sehr entspannt. Vor Wil erlebten wir einen magischen Moment. Völlig unerwartet war plötzlich der Vollmond zu sehen in einer unglaublichen Grösse. Ein wunderschönes Abendlicht.

Samstag, 11. März 2017

Der Tag an der Buchmesse war anstrengend. Ich hatte sehr viele spannende Begegnungen und Gespräche. An solchen Orten sind auch immer Autorinnen und Autoren mit ihren Projekten unterwegs, um einen passenden Verlag zu finden. Die Spannbreite der Buchideen reicht immer von sehr peinlich bis zu grossen Überraschungen. Der Tag war lang. Ich stand an meinem Bücherstand von 10 Uhr am Morgen bis um acht Uhr am Abend mit einer kurzen Kaffeepause. Am Abend sind wir gemeinsam mit Erika ins Neubad zu den Lesungen gegangen. Severin Perrig hat wie letztes Jahr die Moderation gemacht. Der sehr gescheite Mann weiss viel und hört sich selber gerne zu. Ein richtiger Wissens-Geniesser. Den Auftakt machte Dieter Zwicky mit einem ziemlich verqueren Text. Zora del Buono hat in ihrem neuen Buch ihre Liebe als reife Frau zu einem jungen amerikanischen Studenten beschrieben. Na ja - was soll's. Wenn es funkt darf das doch sein. Der Israelische Autor Tomer Gardi hat eine spannende Geschichte in gebrochenem Deutsch geschrieben und vorgetragen und Alex Capus hat nicht gelesen, sondern frei erzählt. das war sehr unterhaltsam. Ich sass im Neubad zwischen Michael Guggenheim und Monika. Hab mal nach links und mal nach rechts Auskunft gegeben.

Freitag, 10. März 2017

In den letzten Tagen habe ich alle Bücher vorbereitet für den Buchmarkt in Luzern. Heute Morgen habe ich unser Auto beladen. Wir hatten eine gute Fahrt und waren pünktlich um eins bei unserer Freundin Erika Bachmann. Sie hat uns zu einer feinen Suppe eingeladen und beherbergt uns bis zum Sonntag. Am Nachmittag habe ich den Büchertisch in der Kornschütte eingerichtet und um 17 Uhr ging es los. Die beteiligten verlage werden jedes Jahr neu verteilt. man hat also die Chance im Lauf der jahre alle Verlegerinnen und Verleger besser kennen zu lernen. Dieses Mal waren Flurina und Gianni Paravicini meine direkten Nachbarn und gegenüber von mir waren Ursula und Theo Hurter aus Winterthur mit ihrem kleinen Verlag "SchwarzHand Presse".

Mittwoch, 8. März 2017

Ein weiterer Meilenstein für das neue Atelier. Ich habe mich an der Lukasstrasse mit Daniel Ammann getroffen, um alle Fragen zu klären, wie die elektrischen Leitungen für das Licht und die Steckdosen mit möglichst geringem Aufwand optimiert werden können. Die Räume waren bis vor einigen Jahren von der Matratzenfabrik "bisal" belegt. Ich hoffe, dass ich in den nächsten Jahren nicht in einem tiefen, künstlerischen Schlaf versinke.

Montag, 6. März 2017

Einige Telefontermine, einige Anfragen und Abklärungen erledigt und ein paar "Lenin" Bücher (Über die Notwendigkeit des Bewahrens) von Adi Hösli eingepackt und verschickt. Am Nachmittag im Atelier weiter aufgeräumt. Ich habe Holzwände abgebrochen, in denen ich frühe Skulpturen eingebaut und "versteckt" hatte. Ich wollte diese Werke in den letzten Jahren nicht dauernd sehen und zeigen. Die drei Frauen und die vielen kleinen Skulpturen musste ich von Spinnweben und Staub befreien. Nun stehen sie "in sich gekehrt" für den Abtransport bereit. Am Abend war ich fix und fertig und habe mir feine Ravioli mit viel frischem Gemüse gekocht. Dann zwei wunderbare aber deprimierende Filme auf Arte angeschaut.

Sonntag, 5. März 2017

Starker Kaffee und die üblichen Sonntagszeitungen haben mich fit für den Tag gemacht. Der Autohändler Frey soll Ringier 230 Millionen für die Blick Gruppe angeboten haben. Eine windige Sache hinter der eigentlich nur Herr Blocher mit seinen strammen Männerfreunden stehen kann. Zu viel Geld hat oft Auswirkungen wie unheilbare Krankheiten.

Um 11 Uhr waren wir bereits bei einem schönen Frühstück bei Carol in Appenzell. Frisch gebackene Zöpfe und weitere Köstlichkeiten bauten uns auf für einen guten Tag. Gartenarbeit war angesagt. Rebenschneiden, Beerensträucher umpflanzen, Rosen zurückschneiden und den riesigen Rabarberstock teilen und versetzen. Ein warmer und sonniger Sonntag.

Am frühen Abend habe ich zusammen mit Monika die Ausstellung von Christian Hörler in der Ziegelhütte in Appenzell angeschaut. Er hat mir vorab schon den kleinen Katalog zugeschickt. Die gelungene Werkschau hat mich sehr beeindruckt. Empfinden durch Arbeiten, verstehen-lernen durch Tun, unaufgeregtes Annehmen der sich ergebenden Resultate. Entscheidungen treffen, schauen, staunen und weiterarbeiten. Heute war schon wieder ein guter Tag.

Samstag, 4. März 2017

Zusammen mit Matias Stebler den ganzen Tag geschuftet. Wir haben alle grossen Bilder, alle Regale und alle überlangen Rollen mit Holzschnitten, Zeichnungen und Malereien an die Lukasstrasse transportiert. Ich konnte heute eine grosse Belastung ablegen. Die zwei mal drei Meter grossen Bilder konnten wir auch mit dem Warenlift trasportieren. Bei einem Umzug lernt man Rechnen. Die Diagonale war für mich schon lange nicht mehr so wichtig wie heute...

Am späten Nachmittag waren wir am Bodensee zum Essen und Jassen geladen. Ein schöner und gemütlicher Abend.

Freitag, 3. März 2017

Heute Morgen baute ich zusammen mit Matthias Strupler alle Archiv- und Bibliothekregale ab. Dann trug ich alle grossen Bilder ins Erdgeschoss, damit ich Morgen den divisielen Transport machen kann. Am Nachmittag traf ich Jiajia Zang zum Kaffee. Sie hat ein interessantes Projekt angeregt. Sie hat mich eingeladen, eine Hommage an meine St.Galerie und die Ausstellung von David Bürkler von 1981 zu machen.

Am Abend waren wir an der Eröffnung der Ausstellung von Andrea Büttner in der Kunsthalle. Eine sehr eindrückliche Inszenierung, in der eine von der Friedensbibliothek/Antikriegsmuseum Berlin erarbeitete Präsentation über Simone Weil im Zentrum steht. Auf einfachen Stellwänden sind historische schwarz-weiss Fotos und handgeschriebene Texte aufgereiht. Krieg, Entbehrung, Unterdrückung, Einsamkeit und Leid an Körper und Geist... Die Lektüre lässt einen eintauchen in eine mystische und humanistische Weltsicht, die in der Präsentation auch an Rudolf Steiner und Joseph Beuys erinnert. Die religiös geprägte Präsentationsform irritiert und fasziniert. Andrea Büttner arbeitet mit sehr subtilen Setzungen von grosser inhaltlicher Substanz, die sie sich "quasi" ausleiht und mit eigenen Arbeiten auf ganz subtile Art auflädt. Die ganz einfach gehaltenen, grossen Holzschnitte vermitteln eine erstaunlich frisch wirkende "ältelige" Zeit. Säen, Ernten, Auslegen, Nachzählen und Teilen. Eine subtil Ausstellung, die ich sicher noch mehrmals besuchen und studieren werde.

Anschliessend gemeinsames Essen mit Elisabeth und Thomas beim Italiener.

Donnerstag, 2. März 2017

Gestern und heute haben wir weitere Bücher und Archivalien verpackt. Monika mietete heute einen Bus. Bis um 18 Uhr haben wir zwei Ladungen geschafft. Unter Anderem eine schöne, fünfteilige Schriftarbeit von Monika aus den 80er Jahren. Mein Bruder Hubert hat damals die Schriften in Marmorplatten gehauen. Ich kann mich noch erinnern, dass HP Müller damals gefunden hat, Monika sei viel die interessantere Künstlerin wie ich. Sie hat dann noch eine rund dreissig teilige Serie von "Pisskugeln" gemacht aus Urin und Seife und ein wunderschönes Seifenhündchen. Das habe ich gestern sorgfältig eingepackt. Dazu gibt es noch eine Serie von Zeichnungen. Das war es dann mit der Kunst, schade.

Februar 2017

Dienstag, 28. Februar 2017

Am Morgen früh wartete ich beim Restaurant Blume auf den Lastwagen für weitere Transporte. Wir haben wieder 15 Tonnen transportiert.

Montag, 27. Februar 2017

Am Morgen sind wir zum Bahnhof gefahren. Peter Z. Herzog hat alle Schaumdosen in zwei riesigen Griechischen Taschen mit dem Zug nach St.Gallen gebracht. Die müssen nächstens restauriert und archiviert werden.

Sonntag, 26. Februar 2017

Heute Morgen den Film über Al Imfeld in den Sternstunden gesehen. Lebensfreude, Intelligenz und Neugierde haben diesen Journalisten und Theologen geprägt. Ein feinsinniger Denker und verführbarer Geniesser-Priester. Sein neu erschienenes Buch über seine erotischen Erlebnisse und Phantasien muss ein Schreck für die katholische Kirche sein. Und das alles von einem Mann aus dem hinterwäldlerischen Napf im Emmental, erlebt in Afrika. Die Illustrationen die ich gesehen habe finde ich aber schrecklich.

Am Nachmittag sind wir in die Stadt spaziert. Als Erstes wollte ich wieder einmal an der Oststrasse vorbeigehen, wo Vera in den 90er Jahren einmal gewohnt hat. Das Haus ist schrecklich renoviert, mit Kunststoff-Fensterrahmen und die Jugendstielfassade ist angestrichen mit einer Schlagrahmfarbe. Wir sind dann weiter am Spital vorbei. Beim Volksbad sind uns zum ersten mal die sehr speziellen Malereien unter dem Dachvorsprung aufgefallen. Badende im Schilf? - da muss ich mal näher ran. Beim Kunstmuseum, auf der Seite der Museumstrasse fragte ich mich, warum auf der Terrasse über dem Medienraum kein Museumskaffee eingerichtet ist. Das wäre eine grossartige Aufwertung des Quartiers.

Dann sind wir weiter zur Goliathgasse. >Ich wollte mir unbedingt die Arbeit von Elisabeth Nembrini im Hiltipold anschauen. Aus der Distanz wirkt das bemalte fenster wie eine vergrösserter Plan. Je näher man dann kommt, verwandelt sich der Plan in eine verschneite Kultur - Landschaft. Mir gefällt das sehr. Eine organische Malerei aus Quark, die sich langsam verändert und wieder auflöst. Im zweiten Fenster hat Salome Schmuki ein rätselhaftes Schriftbild realisiert. "Double Keys". Der Spaziergang hat sich gelohnt. Die Stadt war an diesem Abend ziemlich leer. Der Marktplatz bedeckt mit Konfetti. Im Bus haben wir gelesen, dass am Nachmittag 40 tausend Menschen am Fastnachtsumzug teilgenommen haben. Nun steht Vadian wieder alleine da auf seinem Sockel.

Samstag, 25. Februar 2017

Lange ausgeschlafen, etwas gelesen in den Tagebüchern von Paul Klee und von Fritz J. Raddatz. Raddatz schreibt schnell, klug, eitel bis zum Scheitel und radikal. Er entblösst "beste" Freunde hemmungslos. Ich habe ihn einmal erlebt in Wien in den 80er Jahren, zusammen mit Hrdlicka an einer Vernissage bei Ernst Hilger. Ich hatte damals keine Ahnung was für eine wichtige Rolle FJR im Kultur- und Literaturbetrieb innehat. Heute weiss ich immerhin, dass er noch ein Jahr jünger ist als ich. Er drescht in seinen Notizen auch unverschämt schön auf unseren schreibenden Nationalhelden herum. Auch Dürrenmatt kriegt sein Fett weg. Das Buch ist sehr zu empfehlen als eine intime Sicht auf die Kulturelle - Zeitgeschichte der 80er und 90er Jahre. rororo 25899.

Nach der Lektüre ein kurzer Spaziergang über die Wiesen nach Mörschwil. Überal ist Fasnachtsmusik hörbar. Beim Bauernhof trinken wir einen Holunderpunch, essen etwas Süsses und kaufen unser Sonntagsfrühstück ein. Mit dem Gehen verbessert sich meine Tageslaune enorm. ich bin etwas angespannt und körperlich sehr müde von der Plackerei mit meinen Umzugskisten.

Am Abend fuhren wir nach Oberriet und parkten beim Friedhof. Hier war die Hölle los. Viele fasnächtlich geschmückte Wagen standen da, mit lauter Musik, tanzenden Jugendlichen und verkleideten Kindern. das wirkte ziemlich absurd und auch etwas traurig. Wir besuchten den Gottesdienst in der Pfarrkirche, im Gedenken an meine Mutter, die vor zwei Jahren verstorben ist. Anschliessend haben wir mit einigen Geschwistern und ihren Angetrauten im Adler gegessen. Erstaunlich gute Küche. In den siebziger Jahren gab es hier höchstens Fleischkäse mit Spiegelei und wenn man Glück hatte noch mit Schinken. Na ja.

Freitag, 24. Februar 2017

heute habe ich bemerkt, dass ich nun schon seit mehr als fünf Jahren an diesem Tagebuch schreibe. In den 80 er Jahren lag ich manchmal Tagelang auf meinem Sofa im Atelier an der Schochengasse (heute ist dort der Hauptsitz der Raiffeisenbank in St.Gallen) und las das Tagebuch von Andy Warhol. Das war ein endloses Aufzählen von den abendlichen Treffen mit Stars aus der Musik und Kunstwelt, Warhol notierte auch kleinlichst jede Ausgabe für seine Taxifahrten. Taxi Dollar 7.50, traf Mick Jagger im Club sowieso - oder er schrieb: "Taxifahrt Dollar 20.75, sass den ganzen Abend neben Yoko Ono" - Yoko Ono ist am 18. Februar 84 Jahre alt geworden. Sie sagte unter Anderem:

«Kosmetik ist ein Segen für jede Frau, aber das beste Beauty-Helferchen eines Mädchens ist und bleibt ein kurzsichtiger Mann.»

Ich weiss gar nicht ob ich diese Aussage so toll finde. Vor allem stimmt sie überhaupt nicht. Ich als extrem Kurzsichtiger weiss, dass alles aus der Nähe betrachtet viel klarer, schärfer und tief-porig wird.

Am Abend sind wir zu Carol Forster nach Appenzell gefahren. Zu ihrer Geburtstagsfeier. Eine bunte Gruppe von starken Frauen waren da und die Männer hörten zu. Was wäre Appenzell ohne die Frauen. Essen - Gespräche - Stimmung - alles vom Feinsten. Ich habe mich lange mit Juri, Gass und mit Albert Oehlen unterhalten. Er war gerade in Amerika und hat von der aktuellen Stimmung berichtet. Die politische Situation ist so deprimierend. Viele Menschen sind wütend, vor allem in den Städten.

Zu späterer Stunde gab es noch ein Tänzchen von Juri und Carol zu bestaunen. Juri ist ein hervorragender Salsatänzer. Er hat dann auch noch Agathe Nisple herausgefordert. Ich war leider zu müde um zu tanzen.

Donnerstag, 23. Februar 2017

Monika und ich waren den ganzen Tag an der Haggenstrasse. Wir verpackten alle Bücher aus den Bereichen Literatur, Philosophie und von den regionalen Künstler aus der Ostschweiz. Als Leckerbissen kümmerten wir uns dann gemeinsam um alle signierten Sonderausgaben, Originalbücher und die Sammlung der Multiples. Ich räumte einen riesigen Lista-Schrank mit Zeichnungen aus den 80 er und 90 er Jahren aus. Das war wie ein Wiedersehen von vielen alten Freunden. Mit all den Zeichnungen könnte ein Museum gefüllt werden. In einigen Schubladen fand ich Mäusekot. Ich kann mir nicht vorstellen, wie die Tiere in diesen Schrank gelangt sind. Ich habe auch keine mumifizierten Tiere gefunden und es war nichts angefressen. Ein Mäusewunder in meinem Atelier?

Am Abend habe ich eine wunderbare Pasta gekocht. Dazu gab es einen frischen Salat. Dann konnten wir uns nur noch erschöpft vor den Fernseher schleppen. Auf Arte wurde eine vierteilige Kriminalserie aus Island gezeigt. Ich habe alle vier Folgen angeschaut und gestaunt, wie sich Reykjavik in den letzten dreissig Jahren entwickelt hat. So lange war ich nämlich nicht mehr in dieser Stadt.

Mittwoch, 22. Februar 2017

Heute haben wir zu viert meine ganze Bibliothek in Archiv-schachteln verpackt. Am Abend war ich Nudel fertig aber glücklich. Es ist sehr interessant und es gibt ein gutes Gefühl, alle Bücher einzeln in die Hand zu nehmen und zu verpacken. Ich habe so viele alte Schätze wieder gesehen. ich freue mich schon auf den Aufbau der neuen und viel grösseren Bibliothek.

Am Abend traf ich Roman Signer im Metropol beim Hauptbahnhof. Er möchte gerne eine Fotografie von der Aktion, die wir gemeinsam am Necker gemacht haben. Vor fünf Jahren wässerte Roman 112 seiner "Skulptur Bücher von 1987" im Necker. Die durchnässten Bücher hängten wir dann in der Probstei St.Peterzell im Dachstock zum trocknen auf. Die Vexer - Necker - Skulptur war damals ein sehr schöner Beitrag für eine grosse Verlagspräsentation.

Dienstag, 21. Februar 2017

heute um 10.10 Uhr erwartete ich die Schätzkommission von der Stadt St.Gallen. Unser Haus muss nach 10 Jahren neu eingeschätzt werden.

Am Nachmittag haben wir dann mit der Transportfirma Enderli aus Steinach rund 15 Tonnen Bücher und Kunst an die Lukasstrasse transportiert. Wir waren sehr gut vorbereitet und alles hat wunderbar geklappt.

Montag, 20. Februar 2017

Nach dem üblichen Kaffee, Fruchtmüsli und Tageszeitungsleser- Ritual bin ich zusammen mit Monika an die Lukasstrasse gefahren für die Schlüsselübergabe von meinem neuen Atelier und Lagerraum. Es gibt noch einiges zu regeln aber ich freue mich sehr auf diesen inspirierenden Ort und auf das zukünftige Schaffen.

Am Abend traf ich Kaspar Toggenburger und Peter Emch in Winterthur im national beim Bahnhof. Es gab einiges zu besprechen für die neuen Nummern der XYLON Zeitschrift für das Jahr 2017. Wir haben in den letzten fünf Jahren wunderbare Mappen herausgeben können mit Felix Droese, Iréne Wydler, Claudie Compte, Alix Stadtbäumer, Sébastien Metraux, Gustav Kluge, Iean Cotti, Gabriela Jolonicz, Patrick Graf und vielen weiteren spannenden Künstlern. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir viele junge Abonnenten gewinnen könnten. Irgendwie ist die XYLON Zeitschrift ein Bollwerk im digitalen Wahnsinn. Heute haben viele Menschen den Irrglauben, dass sie alle Informationen eins zu eins aus dem Internet herunterladen können. Für mich ist ein spezielles Printprodukt aber immer noch eine grosse Freude.

Sonntag, 19. Februar 2017

Sehr früh aufgestanden. Wir sind nach Giubiasco gefahren, um die Arbeiten von der Ausstellung "ArteperArte ilpaesedi Tell" zurück zu holen. Gemeinsam mit der Malerin Anna Altmeier und mit Hans Jörg Bachmann haben wir gleich auch die Arbeiten von Hans und Harlis Schweizer abgehängt und verpackt. Es ging alles sehr rasch. Ein kurzes Händeschütteln und ein paar Sprüche ausgetauscht mit Urs Dickerhof, Giancarlo Tamagni, Pavel Schmidt und Ruedy Schwyn und dann ab die Post. Wir wollten zeitig zurück, weil wir auf der Rückreise Lilly Keller in Thusis besuchen wollten.

Lilly hat sich sehr schön eingerichtet. Die umgebaute Scheune ist sehr gross. Die Stimmung ist noch fast dichter wie in Montet. Zwei lustige Hunde, viel Kunst, erlesene Teppiche, schöne Möbel, Pflanzen und unzählige Sammlungsstücke bilden mit Lilly Keller zusammen eine Lebens - Einheit. Bewundernswert, wie Lilly das alles geschafft hat. Wir haben dann eine wunderbare Erdbeertorte aus der Dorfbäckerei gegessen und feierten den Geburtstag von Lilly. Wir wussten gar nichts von diesem historischen Tag. Der Zufall hat uns am richtigen Tag zu Lilly geführt.

Samstag, 18. Februar 2017

ich habe am Morgen zwei Kollegen getroffen, um einen Atelierbesuch vorzubereiten. Anschliessend habe ich im Stadt Cafe beim Marktplatz die NZZ vom Donnerstag nachgelesen Es war ein interessanter Artikel über die Vergabe vom Swiss Art Award erschienen. Die Kriterien für die Auswahl werden von den Jury-mitgliedern nicht genannt und alles passiert unkontrollierbar im Verborgenen... Der Wirt schenkte mir dann die Zeitung. Er hat alles im Doppel und behält alle Zeitungen eine Woche lang. Anschliessend habe ich auf dem Markt feine Gemüse und Kräuter eingekauft.

Am Nachmittag kochte ich auf meinem kleinen Holzherd eine grosse Keule von einem Truthahn, der eine erfülltes und glückliches Leben auf einem Bauernhof im Rheintal erlebt hatte. Ich habe das Fleisch scharf angebraten, einen sehr grossen Kohlrabi in Stücke geschnitten, drei Zwiebeln mit Nelken gespickt, Stangensellerie geschnitten,frische Lorbeerblätter und viel Rosmarin direkt aus dem garten geholt und alles in den Sud gelegt. Dann habe ich zwei Flaschen Vollmondbier in den Topf geleert und alles mehr als drei Stunden auf dem Holzherd köcheln lassen.

Am Abend sind dann Monika und Carol direkt vom Wellnessen zu Tisch gesessen und ich wurde ganz schön gelobt. Als Vorspeise hatte ich ein Carpaccio vorbereitet mit geräuchertem Schweinefleisch, fein geschnittenem Fenchel und einem Zitrone-Honig-Olivenöl - dressing. Dann gab es das wunderbare Truthanfleisch, das nicht geschnitten werden musste, weil es so richtig schön vom Knochen gefallen ist. Serviert habe ich das mit (selbst gepflanzten) Stangenbohnen und Kartoffelstampf. Ich gönnte mir einen alkoholfreien Most.

Freitag, 17. Februar 2017

Monika hat heute einen Bus gemietet. Wir haben einiges zu erledigen. Zuerst den Märchenwald aufladen im Atelier, dann die Fahrt nach Zürich zu einer Cousine von Monika und anschließend dem See entlang zu Hornbach am Zürichsee. Dort kaufte ich 202 Archivschachteln für meinen Umzug. Ich denke das sollte genügen. Wir haben dann am Abend alles im Atelier abgeladen und brachten den gemieteten Bus zurück. Wir fühlten uns heute wie zwei Ferienreisende im Wohnmobil. Man sitzt in so einem Bus sehr hoch oben und hat eine gute Übersicht. Ich fand den Sitz aber sehr unbequem. Na ja.

Donnerstag, 16. Februar 2017

Heute habe ich ein wunderbares Seerosenblatt gemalt, das so toll im Bild liegt...

Mittwoch, 15. Februar 2017

heute war ich mit dem defekten Dampfabzug von unseren Nachbarn beschäftigt. Die Regel gilt: Wo Dampf erzeugt wird, muss derselbige organisiert abgeführt werden. Darum riecht es an Sonntagen in fast allen Gassen nach Schweinebraten.

Dienstag, 14. Februar 2017

Nach einem Tag in meinem Malatelier, wo ich meine Tümpelforscherarbeit weitergeführt habe, waren wir am Abend bei Elsbeth, um ihren Geburtstag zu feiern. In unserem Freundeskreis wird immer öfter über das Thema Pensionierung, wohnen im Alter, Verwirklichung von Träumen, Reisen etc. diskutiert. Die Dauerdiskussion über das Ende der aktiven Arbeitszeit macht mich etwas nervös. Als Künstler wird man ja nie in Pension gehen können und auch nicht wollen. ich habe aber vor einigen Jahren gestaunt, als ich in einem Interview von H. R. Giger gelesen habe, dass er mit 65 Jahren radikal aufgehört hat Kunst zu machen. Er sagte, dass er nur noch vor dem Fernseher sitze.

Montag, 13. Februar 2017

Nach einem ruhigen Sonntag gut erholt früh aufgestanden. Ein besuch in einem Betonwerk war angesagt. Es mussten technische Details abgeklärt werden. Nun ist alles OK. Ich bin sehr beruhigt, dass meine Idee umgesetzt werden kann.

Am Nachmittag hat mich ein alter Freund besucht. Wir haben lange geplaudert über das Leben und was es so alles mit sich bringt.

Samstag, 11. Februar 2017

? Was war denn heute los?

Freitag, 10. Februar 2017

Heute hatte ich einen richtig guten Aufräumtag. Ich konnte viel Liegengebliebenes erledigen. Am Abend sind wir noch ins Atelier gefahren, um eine Bildauswahl zu treffen für eine Präsentation. Es war bitter kalt. Es ist schon sehr speziell. Seit meinen Anfängen als Künstler hatte ich nie ein geheiztes Atelier. Zuerst an der Bleichestrasse, dann an der Haldenstrasse, dann an der Wassergasse und in den letzten 25 Jahren an der Haggenstrasse. Nun ziehe ich um an die Lukasstrasse in riesige, ungeheizte Räume. Zum Glück konnten wir vor 10 Jahren einen Anbau an der Brauerstrasse realisieren. Der Atelierraum hat sich bewährt für meine Malerei. Hier kann ich Bilder in der Grösse von 2 mal 3 Meter malen und für mein Wohlbefinden haben wir einen wunderbaren Holzofen einbauen lassen.

Donnerstag, 9. Februar 2017

Am Nachmittag bin ich mit dem Zug, zusammen mit Paul Gruber, nach Zürich gefahren. Wir hatten eine Schlusssitzung mit Organisationskomitee für das Jubiläumsfest von visarte. ich bin sehr erleichtert, dass alles so gut gelaufen ist. Wir haben dann den Abschluss gefeiert mit einem feinen Essen. ich war leider stark erkältet und spürte schon den kommenden Vollmond. Um zehn Uhr mussten wir, Aline, Paul und ich, die Runde leider schon wieder verlassen. Um 00.08 sass ich wieder in meinem Büro in St.Gallen vor meinem PC und habe den Mondkalender studiert. 99% des Mondes war bereits sichtbar in dieser Nacht. (leider nur virtuell)

Mittwoch, 8. Februar 2017

Am Mittag haben wir zusammen mit Hans Jörg Bachmann eine Suppe gegessen. Wir kennen uns nun schon so lange und haben seit den 80er Jahren so viele gemeinsame Kulturprojekte durchgezogen.

Am Nachmittag hatte ich eine Besprechung in der Bibliothek in der Hauptpost. Wir planen mit "swips", den unabhängigen Schweizer Verlagen eine grössere Veranstaltung. "swips" feiert in diesem Jahr das zehnjährige Bestehen. ich bin nun seit einem Jahr in dieser Vereinigung und habe sehr viel gelernt im gegenseitigen Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen der unterschiedlichsten Verlage.

Dienstag, 7. Februar 2017

Am Mittag bin ich ins Atelier an der Haggenstrasse gefahren und habe sechs Paletten mit Büchern bepackt. Der untere Raum ist gerammelt voll mit Zügelware. Das viele Bücherschleppen ist anstrengend.

Als ich nach Hause kam lag meine Knochenarbeit, die ich für meine Performance im Hiltibold benutzt habe im Flur. Elisabeth Nembrini hat mir die Arbeit zurückgebracht. Überall Bücher, überall Kunst, das macht gute Laune.

Montag, 6. Februar 2017

Heute war ich etwas chaotisch. Vanja hat vieles aufgearbeitet, das im VEXER Verlag liegengeblieben ist. Am Nachmittag wurden vier oder fünf riesige Pakete aus Köln angeliefert. Ich hatte einige Schnäppchen bei König bestellt. Nun sind alle "König -Schnäppchen" eingetroffen. Rund fünfzig Bücher. Ein Missverständnis, das mir nun sehr viel interesssanten Bildungsstoff bietet. Na ja die Bibliothek wächst und wächst. Die Post hat auch noch eine wunderbare Nachricht vom Bundesamt für Kultur gebracht. Eines unserer VEXER Bücher wurde ausgewählt im Wettbewerb"Schönste Schweizer Bücher 2016". Aber es ist noch streng geheim welches Buch es ist. Am Nachmittag habe ich zusammen mit Vanja einiges an Verlagsarbeit aufarbeiten können. Neueinträge auf der Homepage, die Vorschau, die sich eigentlich fast im Wochentakt verändert usw. Es wäre wunderbar, wenn ich Vanja einstellen könnte. Dazu fehlt aber leider das notwendige Kapital. Ich versuche es einfach weiterhin mit Lotto...

Sonntag: Heute Morgen um 11 bin ich verabredet im Historischen und Völkerkunde Museum. Ich mache zusammen mit Daniel Studer eine Führung durch die Ausstellung von Martha Cunz. Martha Cunz hat in München zusammen mit Ferdinand Hodler studiert. Es wäre interessant zu wissen, wie sich die Beiden verstanden haben. Hodler war damals gegenüber Frauenkunst nicht sehr positiv eingestellt. Baselitz findet auch heute noch, dass Frauen nicht malen können. Dieses Mackertum, dass Künstler den Pinsel besser schwingen können wie Frauen finde ich unerträglich. Oder meinen die was ganz anderes?

Samstag, 4. Februar 2017

Heute sind Christian Alexander Herren und Anatole Comte aus Bern im Verlag vorbei gekommen. Sie haben uns ein sehr interessantes Buchprojekt vorgestellt über Urs Burki, der sich in den 70er Jahren in der Kunstszene in Luzern bewegt hat mit Jean Christoph Ammann, Luciano Castelli etc. Das künstlerische Werk wurde bis heute unter dem Deckel gehalten. Nun ist ein umfangreiches Buch geplant. Ich freue mich sehr auf dieses Werk.

Freitag, 3. Februar 2017

Heute hatte ich wieder Therapie bei Theresa. Mein "Morbus Ledderhosen" bessert sich Schritt um Schritt. Heute wurde die Hüfte gelockert. Sehr angenehm. Nach der Behandlung bin ich wie ein junges Reh durch die Gegend gehüpft. Um halb zwei habe ich Beni B. in der Militärkantine getroffen. Das war ein interessantes Gespräch.

Donnerstag, 2. Februar 2017

Früh aufgestanden und schön gefrühstückt.

Am Mittag nach Zürich gefahren für eine visarte Sitzung mit dem Zentralvorstand.

Heute ist ein grosses Interview von mir erschienen in der WOZ zur Kulturpolitik, und zur Unternehmenssteuerreform III.

Kulturpolitik: «Die Kritik versinkt im Eröffnungssekt»

WOZ Die Wochenzeitung

Eine Annahme der Unternehmenssteuerreform III bedeute für die Kultur ein Gemetzel, warnt der Künstler und Verleger Josef Felix Müller. Was ihn ...

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Mittwoch, 1. Februar 2017

Heute hatte ich endlich Zeit, viele Telefonate zu erledigen und meine Zügeltermine zu organisieren. Ich war sehr gut gelaunt und konnte einige gute Projekte anreissen. Mal sehen was daraus wird. Die Sterne standen sehr gut. Ich habe mich mit Kerstin Forster getroffen vom TRIEST Verlag. Sie ist nun seit gestern auch Mitglied von SWIPS. SWISS INDEPENDENT PUBLISHERS. Ich denke wir können in St.Gallen einiges bewegen. St. Gallen nennt sich ja sehr selbstbewusst "Buchstadt St.Gallen". Wenn wir erreichen, dass die Verlagsförderung gleich ernst genommen wird wie die Filmförderung könnte das ja sogar gelingen.

Januar 2017

Dienstag, 31. Januar 2017

Am frühen Nachmittag bin ich nach Basel gefahren und habe Gilli und Diego Stampa besucht. Sie zeigen zur Zeit am Spalenberg grosse Schätze aus der Bücherwelt. Wenn ich einen Lastwagen dabei gehabt hätte, wäre der sehr schnell gefüllt gewesen. Es ist schon wunderbar, was alles an Büchern herausgegeben worden ist. Schade, dass ich nicht alles sammeln kann was mir gefällt. In den nächsten Jahren habe ich aber noch sehr viel mehr Platz. Da kann ich tonnenweise Bücher lagern. Ich wollte unbedingt eine neue Arbeit von Monika Dillier anschauen. Sie malte ein grosses Aquarell von einer Bibliothek, die wie bei Aby Warburg nach dem System der guten Nachbarschaft und nicht nach den Namen der Autoren eingereit ist. Vor ein paar Tagen habe ich im ZVB einige Bücher bestellt von John Berger und ich war total entsetzt, wie billig alles geworden ist. Da kann man Bücher für 70 Rappen bestellen. Ein Buchhändler hat mir dann erklärt, dass es bei vielen antiquarischen Angeboten gar nicht mehr um die Bücher geht. Das sind Firmen, die ihr Geld mit der Anzahl Pakete verdienen, die sie versenden. Pervers - oder?

Um 17.30 Uhr war ich an der GV von SWIPS, das ist die Vereinigung "SWISS INDEPENDENT PUBLISHERS". Die Versammlung in der Nähe der Johanitterbrücke war sehr anregend. Leider musste ich dann kurz nach halb Neun wegrennen, um den Zug nicht zu verpassen. Im Zug hatten wir dann zu viert eine sehr lustige "Nachsitzung" bis Zürich. Ich geniesse diesen Austausch mit Verlegerinnen und Verlegern sehr.

Montag, 30. Januar 2017

Früh aufgestanden und an eine Sitzung in Zürich gefahren. Um 12 wieder zurück nach St. Gallen. Ich konnte viele Sachen überlegen. Texte, der anstehende Umzug mit dem Atelier etc. 

Sonntag, 29. Januar 2017

Lange geschlafen, schön gefrühstückt und einen wunderbaren Spaziergang gemacht. ich habe viel Schnee fotografiert im frühen Abendlicht. Viele Bäume und auftauender Schnee im blauen Licht.  

Samstag, 28. Januar 2017

wir haben sehr lange geschlafen in einem sehr schönen und ruhigen Hotel. Beinahe hätten wir das Frühstück verpasst. Eigentlich wollten wir uns in Mendrisio noch die Ausstellung von Per Kirkeby anschauen aber die Zeit reichte leider nicht mehr. Wir mussten wieder zurück. Wir wollten die Eltern von Monika in Kriessern besuchen. Das wurde ein sehr schöner Nachmittag. 

Freitag, 27. Januar 2017

 Ich bin schon um halb sechs aufgestanden. Versehentlich eine Stunde zu früh. Aber ich konnte die Zeit sehr gut gebrauchen. Ich musste noch einige Texte fertig schreiben, bevor wir uns auf den Weg machten ins Tessin. Zuerst mussten wir ins Atelier fahren, um meine neue, für die Ausstellung ArteperArte ilpaesedi Tell 17 ins Auto zu laden. Die Arbeit heisst Waffen. Es sind sechs aus einem Sokel herauswachsende, geschnitzte Astgabeln aus Pappelholz, die ich mit Gummibändern zu grossen Steinschleudern umgewandelt habe. Wir mussten um 11 Uhr in Giubiasco sein. Wir haben das wunderbar geschafft und der Aufbau war schnell erledigt. Die Ausstellung ist ein Rückblick auf die legendäre Ausstellung von 1973, bei der viele renommierte Künstler den Mythos Tell bearbeitet haben. Was damals zu grossen Diskussionen und zu Streitereien geführt hat. heute kann man mit diesem Thema niemanden mehr in Aufregung versetzen. Ein sehr schöner Eröffnungsabend mit interessanten Begegnungen.

Mittwoch, 25. Januar 2017

Fondue bei Ueli. Ohne Wein und ohne Schnaps. Ich habe mich nach dem letzten Vollmond zu einem persönlichen Ramadan entschieden. Kein Alkohol. Das reinigt die Sinne und die Leber.

Dienstag, 24. Januar 2017

Die bittere Kälte macht mir zu schaffen. Seit Wochen heize ich meinen Lehmofen, um die Temperatur in meinem Atelier zu Hause halten zu können. Ich male zur Zeit an einer Bilderserie, die sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Am Abend war ich Aushilfe beim Jassen beim Griechen, das hat Spass gemacht. Nach einem fulminanten Start ist die Partie am Schluss unentschieden ausgegangen.

Montag, 23. Januar 2017

Am Mittag war ich eingeladen beim Rotari club im "Restaurant "netts" im Schützengarten, um einen Vortrag zu halten. Mein Thema: Kunst als Strategie. Klingt doch gut - oder? Es waren rund siebzig Leute da. Nach dem Essen, Siedfleisch mit Kartoffeln, war ich dran. Ich habe 25 Minuten frei geredet und einige Bild-Beispiele an die Wand gebeamt. Mein Vortrag ist gut angekommen. Als Honorar habe ich eine Flasche Sonnencreme erhalten. Toll - jetzt muss ich einfach noch jemanden finden, der mir die zur Sonnencreme passenden Ferien bezahlt.

Sonntag, 22. Januar 2017

Ein ruhiger kalter Tag. Ich habe meinen Lehmofen eingeheizt im Atelier und an meinem Zyklus als Tümpelforscher weitergemalt.

Samstag, 21. Januar 2017

Ich bin zeitig aufgestanden und mit dem Zug nach Bern gefahren. Ich hatte drei Tageszeitungen bei mir. Es gibt ja nicht mehr viel zu lesen, wenn man all den Schrott zu und über Trump weglässt. Diese geballte Populistenscheisse macht mich wirklich krank.

In Bern habe ich mir zuerst die Ausstellung in der Kunsthalle angesehen. Malerei. Insgesamt fand ich das etwas mager aber es gab einige interessante neue Namen. Die kleinen intensiven Malereien von Anna Nyedegger haben mir imponiert. Die Archiv Ausstellung im Untergeschoss ist sehr aufschlussreich. Die Berner können stolz sein auf die Gründerzeit und die damaligen GSMBA Künstler, die diese Kunsthalle ermöglicht haben. In der Buchhandlung Stauffacher habe ich mir das Buch mit den Skizzenbüchern von Leonardo da Vinci gekauft. Ich fand in der Kunstabteilung nichts Zeitgenössisches das mich interessiert hätte.

Um 14 Uhr war ich im Restaurant Schweizerhof verabredet mit dem Berner Maler Roland Kocher. Ein beharrlicher und beeindruckender, vitaler 88 jähriger Mann. Wir haben uns bestens unterhalten und wir werden weiterdenken, ob es eine Möglichkeit gibt, den Prix Kocher noch einmal aus zuschreiben.  

Dann habe ich mir die Ausstellung von Cecile Hummel an der Gerechtigkeitsgasse 74 angeschaut. Sie zeigt sehr schöne Fotos und Zeichnungen. Mich erinnerte das an meine erste Begegnung mit Cecile in Rom. Das muss Anfang der 90er gewesen sein an der Schweizerschule. Ich habe ihr damals zusammen mit Bea Maritz geholfen unzählige kleine Bilder aufzuhängen. 

Zu Fuss bin ich dann weiter zur Galerie von Beatrice  Brunner im Nydeggstalden. Sie zeigt eine sehr schöne Ausstellung von Baum/Jakob.

Anschliessend besuchte ich noch die Galerie Art + Vision von Martin Thönen. Die Xylon Schweiz präsentierte das Förderblatt des kürzlich verstorbenen Künstlers Rudolf Deerz. Das war eine sehr schöne Ehrung eines unterschätzten und stillen Künstlers.

Auf der Rückfahrt setzte sich in Zürich im Speisewagen der Komponist Alfons Zwicker zu mir. Wir hatten ein sehr interessantes und persönliches Gespräch. Das war ein unerwartet schöner Abschluss von meiner Tagesreise.

Freitag, 20. Januar 2017

Gut geschlafen, gut aufgestanden. Beim Frühstück haben wir über die Performance von gestern gesprochen und reflektiert. Zum Mittagessen habe ich mich gestern im Engel getroffen mit Anita Zimmermann, Marianne Rinderknecht, Beni Bischoff und seinem Kollegen. Wir besprachen den Ablauf der Eröffnungsausstellung im HILTIBOLD. Das war eine richtig lustige Zusammenkunft. Ich habe mich gestärkt mit einem Ross-Burger auf rohem Randen mit Nudeln. Nach dem Essen haben wir uns die Räume noch einmal angeschaut. Bei Beni war schon alles vollgestopft mit Hunderten von Sachen. Am Nachmittag bin ich zusammen mit Monika ins Atelier gefahren und habe alles für meine Ausstellung vorbereitet und zusammengepackt.

Um 18 Uhr war ich dann wie vereinbart an der Goliathgasse. Der Raum von Beni war schon verschlossen. Er hat in seinem Raum einen detailreichen Schlafplatz von einem Randständigen nachgebaut mit tausenden von Sachen. Ohne Absprache haben wir uns bei den Vorbereitungen in eine ähnliche Richtung bewegt. 

Nach einigen kurzen Begrüssungen von anwesenden Freunden habe ich meine Utensilien in den Raum gestellt. Einen einfachen Hocker aus Holz und eine Trommel. Das Bündel, das ich mit einer Wolldecke umwickelt und mit zwei Fahrradschläuchen zusammengeknotet hatte lehnte ich an die Wand. Ich setzte mich auf den Hocker und begann rhythmisch zu Trommeln. Ich sass parallell zu den Zuschauern die ich nicht wirklich sah im Vitrienenfenster. Für mich war es sehr interessant, dass nach dem ersten Schlag mein Gehirn total ausgeschaltet war. Ich hörte nur mein Trommeln. Kein Gedanke, keine Wünsche, keine Angst, keine Hoffnungen, rein gar nichts. Nach einer viertel Stunde lehnte ich die Trommel an die Wand, legte eine Wolldecke auf dem Boden aus und öffnete das Bündel, in dem ich geschnitzte Holzknochen verpackt hatte. Ich lehnte einige Knochen an die Wand und legte den Rest auf dem Boden aus. Ich nahm meinen Schläger, trommelte noch  etwas auf den Knochen herum, verliess den Raum und schloss die Türe hinter mir.

Ich verneigte mich vor dem Publikum.

Eine Besucherein sagte mit nachher, dass sie meine Aktion sehr stark an meine erste Performance von 1979 bei der Salpeterhöhle in Gossau erinnert habe. Ich ging damals nackt meinen Weg von der Höhle zum Fluss. Dabei bemalte ich meinen Körper mit Farbe und wusch mich dann im Fluss. Das war für mich damals wie eine Geburt als Erwachsener. Für mich war diese Erinnerung ein schönes Kompliment. 

Donnerstag,, 19. Januar 2017

Ich bin am Vorbereiten für die Eröffnung im Hiltibold, die heute Abend um 18 Uhr beginnt. In der Stadt habe ich mir bei Farben Müller einen grossen wunderschönen Aquarellkasten und einen grossen Marderpinsel gekauft. Ich freue mich jetzt schon, die ersten zarten Farben auf das Papier zu bringen. Ich freue mich auf die kommenden Licht- und Farberlebnisse.

Nun sitze ich nervös zu Hause und warte auf meinen Auftritt als "Performer". Kunst ist Knochenarbeit.

Mittwoch, 18. Januar 2017

Es gab viel aufzuarbeiten vom Vortag. Ein Firmenbesuch im Westen der Stadt für ein Kunst am Bau Projekt. Winkeln ist schon eine sehr spezielle Gegend. Ein urspünglich ländlich geprägter Vorort, der immer mehr zugebaut wird mit Industriegebäuden, Wahrenhäusern, Fussballstadion, Autobahnzubringern etc. Dieses Gebiet ist von einer bewussten Gestaltung und von Entwicklungsideen weit entfernt. Schade, denn in diesem Stadtteil gibt es viele natürliche und Qualitäten und auch alte Gebäude, die bedroht sind.

Dienstag, 17. Januar 2017

Ein dichter Sitzungstag. Zuerst mit einer Gruppe von Architekten in Zürich, dann in einem Atelier für Glasmalerei, dann ein Treffen in der Geschäftstelle von visarte.schweiz, dann um 15 Uhr ein Gespräch im Kunsthaus und um 18 Uhr eine Versammlung mit dem Vorstand von visarte.zentralschweiz in Luzern. Um 23 Uhr war ich dann mit einem vollen Kopf aber sehr zufrieden und voller Inspiration wieder zu Hause.

Montag, 16. Januar 2017

Heute Morgen hatte ich eine interessante Begegnung mit zwei Künstlerinnen, die mir ein Buchprojekt vorgestellt haben. Wenn das gelingt, wäre das Buch eine schöne Fortsetzung der botanischen Linie, die sich wie durch Zufall in den letzten Jahren ergeben hat. Am Abend bin ich nach Winterthur gefahren für das Jahresessen der "Xylon Druckgruppe". Wir hatten viel zu besprechen für die drei neuen Zeitschriften die wir auch 2017 planen. Ich finde es immer spannend, wie schnell wir in unserer Gruppe einen Konsens finden, obwohl alle an einem ganz anderen Ort stehen mit ihren Vorlieben und inhaltlichen Interessen. Wir haben in der Nähe vom Bahnhof bei einem guten Italiener riesen Portionen Ossobuco gegessen. Insgesamt ein fröhlicher Abend.

Sonnteg, 15. Januar 2017

Ein friedlicher Tag zu Hause, wie in einer Skiehütte. Alles ist tief verschneit und ruhig. Gestern bekam ich den Hinweis von Felix Falkner, dass er als Lektor in einem musikalischen Werk von Gerd Zacher mitarbeitet, das heute Abend in der Kirche Trogen aufgeführt wird. Wir wollten uns eigentlich die Appenzeller Jazzgruppe im Klein aber fein anhören. Wir haben uns dann für das Stück von Zacher entschieden, weil das sicher nicht mehr so bald zu hören sein wird.

Das Konzert ... Euch ist heute... war sehr anrührend. Die Uraufführung fand 1974 in der evangelischen Kirche in Essen-Rellinghausen statt und es ist spannend ein damals sicher sehr provokativ wirkendes musikalisches Werk in der heutigen Zeit zu hören. Das Publikum war spärlich, die Begeisterung aber gross. 

Samstag, 14. Januar 2017

Zusammen mit Monika bin ich nach Konstanz gefahren. In der Nacht hatte es stark geschneit. Das war keine Blust- sondern eine Schneefahrt. 

Am Abend haben wir mit Eveline und Roman gejasst und sehr fein gegessen. Wir hatten eine Glückssträhne. Um Mitternacht nach dem 15 minütigen Spaziergang nach Hause, durch den tiefen Schnee, haben wir noch unseren Nachbarn Hermann besucht und ihm zum Geburtstag gratuliert. 

Freitag, 13. Januar 2017

Am Morgen war ich damit beschäftigt mehrere Pakete mit Büchern für das vexer Büro Berlin vorzubereiten. Am Nachmittag habe ich zusammen mit Vanja alle Neueinträge auf der Homepage vorbereitet. Über die Festtage hat sich vieles angestaut. Nun sind alle neuen Bücher und die Edition KALEIDOSKOP von Till Velten aufgeschaltet. In einer sehr lustigen Aktion habe ich Vanja und Monika mit den Fan-Schals von Till Velten fotografieren können.

Donnerstag, 12. Januar 2017

Am Morgen schrieb ich einige Texte für visarte und am Mittag hatte ich einen Termin bei Christian Suter, in seinem Salon Querschnitt, um meine Haare etwas zurückschneiden zu lassen. Bei Vollmond ist das besonders gut. Christian hat seinen Laden total zurückgebaut, alles unwesentliche herausgerissen. Ein solch baulich roher Ort, nur mit dem Notwendigsten ausgestattet gefällt mir sehr gut.

Am Abend war ich eingeladen im Solinsieme, der Genossenschaft für neue Wohnform, um das Buch von David Bürkler vorzustellen. David lebte an der Treuackerstrasse und viele der Bewohner kannten ihn als Nachbarn. Es kamen sehr viele Bewohnerinnen und Freunde aus der Umgebung, um mehr über das Leben und das Werk von diesem originellen und unterschätzten Künstler zu erfahren. Das war ein sehr berührender Vollmond - Abend mit vielen neuen Geschichten. David hat Zeit seines Lebens extrem gelitten bei Föhn und bei Vollmond. Das ist ja nun vorbei. David ist am 16. Januar 2016 gestorben.

Mittwoch, 11. Januar 2017

Heute ist eine Palette mit einhundert gefalteten Schachteln an die Brauerstrasse geliefert worden und das bei Tiefschnee. Das ist schon einmal ein Anfang. I bereite mich Schritt für Schritt auf den bevorstehenden Umzug von meinem Atelier an der Haggenstrasse vor. Ich habe bereits die schöne Hausbar im Obergeschoss demoliert und abgebaut. In den nächsten Tagen werde ich beginnen mein ganzes Archiv und meine Bibliothek in Schachteln zu verpacken.

Die letzten Wochen bin ich sehr damit beschäftigt, wie ich meine Ausstellung im neuen Ausstellungsraum "HILTIBOLD" an der Goliathgasse in St. Gallen gestalten soll. Ich mache immer die Erfahrung, dass es gedanklich sehr viel schwieriger ist ganz kleine Räume mit Kunst auf zu laden. Die Erwartungen sind genau gleich hoch wie bei einer grossen Ausstellung. Kunst ist Knochenarbeit.

Nach der Mittagszeit haben mich René Odermatt und Timo Müller im Atelier besucht. René lässt zur Zeit eine grosse Skulptur aus Eichenholz fräsen im Sitterwerk und hat dann einige Schachteln von seinen Büchern bei mir abgeholt. Timo hat von einer grossen Arbeit erzählt, die er bei der Militärkantine aufgebaut hat. Ich muss mir das unbedingt einmal anschauen. 

Dienstag, 10. Januar 2017

Nach dem Frühstück und nach dem Lesen der Zeitungen bin ich in die  Physiobalance bei Theresa Germann gegangen. Meine linke Schulter war vier Zentimeter höher als die Rechte, das rechte Knie hing lasch am Bein, die Hüfte zeigte in eine interessante Richtung, an beiden Fussunterflächen drückten die Sehnen. Das nennt sich Morbus Ledderhose. Als ich vor ein paar Jahren diese Diagnose bekommen habe, fragte ich den Arzt, ob es denn auch einen Morbus Dirndel gäbe. Er fand das nicht wirklich lustig und schickte mich zur Physiotherapie, die aber gar nichts nützte. Monika hat mir dann Theresa empfohlen und Theresa rückt nun schon längere Zeit alles wieder zurecht mit einer Kraft und Energie, die ihresgleichen sucht. Ich bin immer glücklich und froh, wenn nach der Therapiestunde der Kopf noch nach vorne schaut. Am Nachmittag habe ich dann an der Haggenstrasse ganz entspannt und heiter an meiner aktuellsten Arbeit herumgeschliffen. Ich bereite auf Einladung von Anita Zimmermann und Marianne Rinderknecht eine Ausstellung mit dem Titel "Knochenarbeit" für den neuen Ausstellungsraum "HILTIBOLD" an der Goliathgasse in St. Gallen vor. Beni Bischoff und ich eröffnen diesen Ort gemeinsam am Donnerstag 19. Januar um 18 Uhr. Meine Performance dauert rund eine Stunde. 

Montag, 9. Januar 2017

Ich beschäftige mich schon lange intensiv mit Farbe und Licht. Die Winterzeit ist da sehr extrem, vor allem wenn alles mit Schnee bedeckt ist. Die Landschaft wird durch den Schnee zur Reflexionsfläche des Sonnenlichts. Die intensive Farbigkeit geht weit über die Möglichkeiten des Films hinaus und erinnert auch an das plötzliche Erstrahlen von farbigen Kirchenfenstern, wenn an einem trüben Tag plötzlich die Sonne das Innere eines gotischen Kirchenschiffs in ein Kaleidoskop verzaubert. Ich erlebte das in Toulouse in der Saint Stephen's Cathedral. Ich sass in dieser eindrücklichen Kathedrale, als plötzlich die Sonne das ganze Kirchenschiff verzauberte. Gleichzeitig spielte ein höchst begabter Organist in einer Virtuosität, die mich an Schlafes Bruder erinnerte. Ein solches Orgelfuriosum habe ich noch nie zuvor gehört. Wir fragten dann einen Aufseher, wie denn der Organist heisse. Er sagte uns, das sei nur der Orgel - Stimmer aber ein Padre "sowieso" gebe jeden Sonntag um 11 Uhr ein Konzert. Wir sind dann am Weihnachtsonntag in die Kirche gegangen und erlebten eine berührende Messfeier mit einem erkälteten Priester mit einer zuckersüßen Stimme aber leider gab es kein fulminantes Orgelkonzert. 

In Erinnerung an den Kirchenraum in Toulouse grundierte ich heute einige Holztafeln mit Ölfarbe.

Sonntag, 8. Januar 2017

Am Mittag wurde ein berührender Film über John Berger in den SRF Sternstunden ausgestrahlt. Das ist für mich eine der Lichtgestalten, die auf diesem Planeten gelebt haben. Am Nachmittag machten wir einen kurzen Spaziergang durch den verschneiten Guggeienwald. Ich habe viele Fotos gemacht und fand interessante Spuren. Dabei ist mir die Aussage von John Berger eingefallen, dass man versuchen sollte, Bilder wie Texte zu lesen. Ich persönlich würde meine Naturbilder gerne als Musikstücke hören. Das sind sicher gegen einhundert grosse Partituren, die ich schon gemalt habe seit 2000. Cello wäre mir am liebsten.

Samstag, 7. Januar 2017

 Heute viel Ruhe und ein feines veganes Nachtessen bei Theo und Claudia.

Freitag, 6. Januar 2017

In den letzten Tagen konnte ich alle Pendenzen erledigen. Ich bin schon um halb fünf aufgewacht. Es drehte sich vieles in meinem Kopf, der bevorstehende Umzug meines Ateliers, alle neuen Projekte und die übliche Angst vor dem neuen Jahr. Ich konnte dann noch einmal etwas schlafen, aber als ich dann endlich aufgestanden bin, war ich ziemlich grantig. Die Zeitung wurde wieder nicht geliefert und ich musste meinen Kaffee ohne die übliche Lektüre trinken. Etwas missmutig bezahlte ich alle offenen Rechnungen und verpackte viele Bücher, die bestellt worden sind. Nachher sind wir zu Carol nach Appenzell gefahren. Wir hatten uns zu einem Winterspaziergang verabredet. Von Appenzell aus sind mit der Bahn nach Jakobsbad gefahren und dann mit der Gondelbahn auf den Kronberg. Das alles bei wunderbarem Wetter. Am Anfang hat mir die Kälte ziemlich zu schaffen gemacht. Es war bitterkalt. Zu Fuss sind wir etwa eine Stunde durch den Schnee gestapft und machten einen Halt beim Bergrestaurant Scheidegg. Der Tee mit Rum hat meine Laune ziemlich schnell zum Besseren gewendet. Mit jedem weiteren Schritt verbesserte sich dann meine Stimmung. Insgesamt sind wir drei Stunden durch teilweise tiefen Schnee bis nach Appenzell gewandert. Ich war sehr froh, dass das auch mein lädiertes Knie ausgehalten hat. Es war richtig schön zu erleben, wie das kalte, blaue Licht gegen Abend immer mehr von einem feinen Rosa abgelöst wurde. Eine super Stimmung. Zeitweise schien die Sonne, teilweise durch Wolken verdeckt wie ein farbiger Scheinwerfer auf die umliegenden Hügel. Kurz vor dem Hotel Restaurant Freudenberg, (Zimmer mit TV) oberhalb von Appenzell, verschwand die Sonne hinter dem Gebirge und es wurde sehr schnell dunkel. Wir entschlossen uns dann spontan, bei Carol in Appenzell zu bleiben und etwas zu kochen. Ich bereitete drei Gemüsepfannen vor. Die erste mit Brokkoli Knoblauch und Mandelsplittern, die zweite mit Peperoni, Zwiebeln und Auberginen und die dritte mit verschiedenen Pilzen, Zwiebeln und Petersilie. Dazu schnitt ich von Hand Kartoffeln für frische Pommes frites aus dem Backofen. Alles gelang nach Wunsch, die Stimmung war prächtig, der Wein ausgezeichnet und die Träume der Nacht leicht und fröhlich.

Donnerstag, 5. Januar 2017

Tagsüber habe ich mein Atelier wieder ausgeräumt und die sechzig Stühle vom Vexer Verlagsanlass zurück an die Haggenstrasse gebracht. Am Abend haben Monika und ich gemeinsam gekocht. Viel Gemüse und ein wunderbares Fischragout. Wir verbrachten einen sehr schönen Abend mit der Schauspielerin Jeanne Devos. Sie probt zur Zeit ein neues Stück im Stadttheater St. Gallen. Wer den Hamlet im grossen Haus noch nicht gesehen hat, sollte das unbedingt tun.

Mittwoch, 4. Januar 2017

Eigentlich wollten wir ein paar Tage nach Zermatt. Nach unserer langen Reise durch Frankreich haben wir uns aber entschlossen in St. Gallen zu bleiben. Ich habe sehr viel aufzuarbeiten und Monika hat's im Kreuz. Wir sind auch etwas reisemüde nach der 2500 Kilometer langen Autofahrt. Ich habe ja nie einen Führerschein gemacht. Monika musste die ganze Strecke selber fahren. Zum Glück tut sie das sehr gerne. Ich bin ein ziemlich guter Beifahrer, sorge für das Kulturprogramm, die Musik und die Verpflegung. Dabei habe immer einen Blick auf die Landkarte. Ich liebe das.

Heute nutzte ich die Zeit um meinen Jahresabschluss zu machen und war einmal mehr stolz, dass meine von Hand geschriebene Buchhaltung auf den Rappen genau stimmte. Ich mache das sehr gerne. Begonnen mit meiner Buchhaltung habe ich in der dritten Klasse, als ich mein erstes Sackgeld bekommen habe. Damals gab es nicht viel aufzuschreiben. Bis zur sechsten Klasse gab es einen Franken in der Woche. Nachher zwei Franken. Ich war sehr sparsam. Ich kann mich noch an meine ersten selbstbezahlten Einkäufe erinnern. Das war ein Mohrenkopf und ein Pack Zwieback. Ziemlich abgefahren gell - aber das gab es bei uns zu Hause eben nie. Das hat mir wunderbar geschmeckt.

Dienstag, 3. Januar 2017

Nach den Ferien das grosse digitale Aufräumen. Am Morgen habe ich hunderte von E-Mails durchgelesen und viel unwichtiges gelöscht. Gegen Mittag kam dann dicke Post. Zwei grosse Packen mit Briefen, die wir alle durcharbeiten und beantworten mussten. Am Abend war alles erledigt und die vielen Buchpakete abgeschickt. Wir sind zwar ziemlich fertig von der langen Reise aber doch sehr gut aufgestellt für das neue Jahr.

2. Januar 2017

Montag - Ruhetag. Heute ist John Berger gestorben. Vor ein paar Tagen habe ich in der Buchhandlung zur Rose spontan das berühmteste Buch von ihm über die Schule des Sehens gekauft. Sicher schon zum dritten Mal. Ich wollte es einfach sofort in den Händen halten. Ich sammle schon lange die Bücher von diesem herausragenden Künstler, Kulturvermittler und Schriftsteller. 

Sonntag, 1. Januar 2017

Nach dem Frühstück ein schöner Spaziergang von Valbella nach Lenzerheide, über den schwarz zugefrorenen See und zurück den steilen Hang hinauf zum Ferienhaus. Dann ab ins Rheintal für den Apéro in Kriessern mit der Familie von Monika. Wir waren eine Stunde zu früh und ich wurde  zu einem weiteren Spaziergang verknurrt. Ziemlich missmutig bin ich  durch den dichten Nebel  gestapft, dem Rhein entlang. Hier bekomme ich immer wieder eine grosse Wut auf die letzte Rheinplanergeneration, die alle Auenwälder radikal abgeholzt hat und den Rhein in ein enges Korsett zwängte. Das Rheintal könnte eines der schönsten Flusstäler in Europa sein, wenn man den Fluss frei fliessen lassen würde. Ich empfand diese Planung immer schon als eine militärische Entscheidung und nicht als Schutz vor Hochwasser. Der Rhein ist im letzten Jahrhundert zur Panzersperre degradiert worden. Es war bitter kalt und ich brauchte fast eine Stunde bis ich wieder aufgewärmt war im Haus von Paul und Manuela. Das Familientreffen war ein richtig schöner Ausklang von unserer langen Frankreichreise. Paul hat wunderbare Elsässer Flammkuchen gebacken. Monika hat mich über 2500 Kilometer quer durch Frankreich gefahren. Zum Glück ist alles gut gegangen. Wir hatten sehr viel Zeit im Auto um zu diskutieren und viele Fragestellungen zu lösen. Wenn ich unterwegs bin, scheint mir auch das Denken leichter zu fallen. Alles ist im Fluss.